Eine Chance für die "wilde" Katze?

Quelle: www.wildkatze.info / Copyright Thomas Stephan
Das Projekt Ein Rettungsnetz für die Wildkatze
Im Sommer 2004 hat der BUND, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt das "Rettungsnetz für die Wildkatze" ins Leben gerufen.
In gemeinsamer Anstrengung vieler Partner sollen Wildkatzenwälder in Deutschland wieder durch grüne Wanderkorridore verbunden werden.
Dabei geht es nicht allein um die Wildkatze. Ihre Lebensräume sind strukturreich und vielgestaltig. Deshalb eignet sich die Wildkatze so gut als "Zielart": Viele Tier- und Pflanzenarten profitieren mit, wenn Wildkatzen wieder freie Bahn haben.
Begonnen haben wir in der Mitte Deutschlands. Hier entsteht jetzt ein grüner Korridor, der den Nationalpark Hainich mit dem Naturpark Thüringer Wald verbindet - ein Beispiel das Schule machen soll.
Vier Teilprojekte bilden die Pflöcke, die das Netz aufspannen:
Kartierung
Hier arbeiten Biologen und Planer an einem länderübergreifenden Biotopverbundkonzept - dem Wildkatzenwegeplan.
Der Wegeplan dient als Grundlage, um Vernetzungsprojekte in Abstimmung mit Behörden, Landnutzern und Verbänden sinnvoll umzusetzen.
Für den Wildkatzenwegeplan tragen Fachleute im Auftrag des BUND fehlende Informationen zur Verbreitung der Wildkatze zusammen. Mit Computerhilfe und Daten der Erdoberfläche modellieren Experten den Weg des geringsten Widerstandes für waldgebundene Tierarten. Untersuchungen von Freilandforschern, die Wildtiere besendern und orten können, helfen, diese "Korridormodelle" zu verbessern.
Der Trick mit dem Stock
Seit Herbst 2004 wird im Rettungsnetz für die Wildkatze die Lockstockmethode eingesetzt: Mit Baldrian beköderte Holzpflöcke locken vorbeistreifende Wildkatzen an. Reiben sich die Katzen an den Stöcken, bleiben Haare am rauen Holz hängen. Diese wertvollen Proben wandern dann an das Forschungsinstitut Senckenberg. Aus den Haaren wird dort die Erbsubstanz DNS herausgelöst, vermehrt und analysiert.
Die Ergebnisse der Gentests erlauben die sichere Unterscheidung zwischen Haus- und Wildkatze. So lässt sich feststellen, wo Wildkatzen noch vorkommen. Außerdem kann genau überprüft werden, ob Lebensraumvernetzungen wie der KORRIDOR HAINICH - THÜRINGER WALD auch tatsächlich von Wildkatzen genutzt werden.
Kommunikation
Das Projektbüro Wildkatze des BUND Thüringen unterstützt fachlich die Mitarbeiter in den am Rettungsnetz für die Wildkatze beteiligten Bundesländern. Vor Ort in Thüringen bringt es in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren Biotopverbundprojekte zwischen Harz und Thüringer Wald auf den Weg.
Daneben ist das Projektbüro Schnittstelle zur praxisorientierten Forschung und Wissenschaft. Im Rahmen von Diplomarbeiten, Dissertationen und separaten Forschungsprojekten arbeitet der BUND im Rettungsnetz Wildkatze mit vielen Partnern zusammen – hierzu zählen neben Fachbehörden der Länder auch Museen, Fachhochschulen und Universitäten, etwa das Bayerische Landesamt für Umweltschutz, das Phyletische Museum der Universität Jena, das Forschungsinstitut Senckenberg, die Fachhochschule Erfurt, die Gesamthochschule Kassel, die Universität Potsdam und das Umweltforschungszentrum Halle – Leipzig.
Auch die Umweltbildungsarbeit mit Kindern hat im Rettungsnetz Wildkatze ihren festen Platz. Über 50 Schüler aus der Umgebung des Nationalparks Hainich unterstützen beispielsweise die Nationalparkwacht und ehrenamtliche Mitarbeiter beim Sammeln von Wildkatzenhaaren mit Hilfe der „Lockstockmethode“.
Kontakt So erreichen Sie Ansprechpartner des Projektes Wildkatze:
Projektleiter Thomas Mölich
Projektbüro Wildkatze
Postfach 1108
Haupstraße 98 (Schloss)
99947 Behringen
E-Mail: wildkatze(at)bund.net
Das Projektbüro Wildkatze hat seinen Sitz im barrierefreien EUROPA-JUGEND-SCHLOSS Behringen.
Der BUND Thüringen dankt der Gemeinde Behringen und der Grenzenlos-gGmbH für die gute Zusammenarbeit vor Ort.
Projektkoordinatorin Sabine Jantschke
BUND Thüringen
Trommsdorffstr. 5
99084 Erfurt
Fon 0361-55503 (0) -18
Fax 0361-5550319
E-Mail: sabine.jantschke(at)bund.net
In gemeinsamer Anstrengung vieler Partner sollen Wildkatzenwälder in Deutschland wieder durch grüne Wanderkorridore verbunden werden.
Dabei geht es nicht allein um die Wildkatze. Ihre Lebensräume sind strukturreich und vielgestaltig. Deshalb eignet sich die Wildkatze so gut als "Zielart": Viele Tier- und Pflanzenarten profitieren mit, wenn Wildkatzen wieder freie Bahn haben.
Begonnen haben wir in der Mitte Deutschlands. Hier entsteht jetzt ein grüner Korridor, der den Nationalpark Hainich mit dem Naturpark Thüringer Wald verbindet - ein Beispiel das Schule machen soll.
Vier Teilprojekte bilden die Pflöcke, die das Netz aufspannen:
Kartierung
Hier arbeiten Biologen und Planer an einem länderübergreifenden Biotopverbundkonzept - dem Wildkatzenwegeplan.
Der Wegeplan dient als Grundlage, um Vernetzungsprojekte in Abstimmung mit Behörden, Landnutzern und Verbänden sinnvoll umzusetzen.
Für den Wildkatzenwegeplan tragen Fachleute im Auftrag des BUND fehlende Informationen zur Verbreitung der Wildkatze zusammen. Mit Computerhilfe und Daten der Erdoberfläche modellieren Experten den Weg des geringsten Widerstandes für waldgebundene Tierarten. Untersuchungen von Freilandforschern, die Wildtiere besendern und orten können, helfen, diese "Korridormodelle" zu verbessern.
Der Trick mit dem Stock
Seit Herbst 2004 wird im Rettungsnetz für die Wildkatze die Lockstockmethode eingesetzt: Mit Baldrian beköderte Holzpflöcke locken vorbeistreifende Wildkatzen an. Reiben sich die Katzen an den Stöcken, bleiben Haare am rauen Holz hängen. Diese wertvollen Proben wandern dann an das Forschungsinstitut Senckenberg. Aus den Haaren wird dort die Erbsubstanz DNS herausgelöst, vermehrt und analysiert.
Die Ergebnisse der Gentests erlauben die sichere Unterscheidung zwischen Haus- und Wildkatze. So lässt sich feststellen, wo Wildkatzen noch vorkommen. Außerdem kann genau überprüft werden, ob Lebensraumvernetzungen wie der KORRIDOR HAINICH - THÜRINGER WALD auch tatsächlich von Wildkatzen genutzt werden.
Kommunikation
Das Projektbüro Wildkatze des BUND Thüringen unterstützt fachlich die Mitarbeiter in den am Rettungsnetz für die Wildkatze beteiligten Bundesländern. Vor Ort in Thüringen bringt es in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren Biotopverbundprojekte zwischen Harz und Thüringer Wald auf den Weg.
Daneben ist das Projektbüro Schnittstelle zur praxisorientierten Forschung und Wissenschaft. Im Rahmen von Diplomarbeiten, Dissertationen und separaten Forschungsprojekten arbeitet der BUND im Rettungsnetz Wildkatze mit vielen Partnern zusammen – hierzu zählen neben Fachbehörden der Länder auch Museen, Fachhochschulen und Universitäten, etwa das Bayerische Landesamt für Umweltschutz, das Phyletische Museum der Universität Jena, das Forschungsinstitut Senckenberg, die Fachhochschule Erfurt, die Gesamthochschule Kassel, die Universität Potsdam und das Umweltforschungszentrum Halle – Leipzig.
Auch die Umweltbildungsarbeit mit Kindern hat im Rettungsnetz Wildkatze ihren festen Platz. Über 50 Schüler aus der Umgebung des Nationalparks Hainich unterstützen beispielsweise die Nationalparkwacht und ehrenamtliche Mitarbeiter beim Sammeln von Wildkatzenhaaren mit Hilfe der „Lockstockmethode“.
Kontakt So erreichen Sie Ansprechpartner des Projektes Wildkatze:
Projektleiter Thomas Mölich
Projektbüro Wildkatze
Postfach 1108
Haupstraße 98 (Schloss)
99947 Behringen
E-Mail: wildkatze(at)bund.net
Das Projektbüro Wildkatze hat seinen Sitz im barrierefreien EUROPA-JUGEND-SCHLOSS Behringen.
Der BUND Thüringen dankt der Gemeinde Behringen und der Grenzenlos-gGmbH für die gute Zusammenarbeit vor Ort.
Projektkoordinatorin Sabine Jantschke
BUND Thüringen
Trommsdorffstr. 5
99084 Erfurt
Fon 0361-55503 (0) -18
Fax 0361-5550319
E-Mail: sabine.jantschke(at)bund.net
Steckbrief
AUSSEHEN
Ähnlich einer wildfarbenen Hauskatze, aber buschiger Schwanz mit dunklen Ringen und stumpfem, schwarzem Ende. Fellzeichnung nicht kontrastreich, sondern verwaschen. Besonders im Winterfell gedrungen und kräftiger als die Hauskatze wirkend.
GRÖßE
etwa wie Hauskatze
GEWICHT
Katzen meist um 4 kg, Kater um 5 kg
JUNGE
2 - 4, max. 6 pro Wurf, kommen zwischen März und September zur Welt; die meisten Würfe im April;
zweiter Wurf im Herbst normalerweise nur bei Verlust des Ersten
NAHRUNG
In Mitteleuropa vor allem Mäuse; seltener und je nach Angebot: Kaninchen, Eidechsen, Frösche, Insekten, Kleinvögel; Aas nur ausnahmsweise; kaum pflanzliche Nahrung
SPUREN
Pfotenabdruck wie Hauskatze: Rundlicher Umriss; Ballen und 4 Zehen, aber keine Krallen im Abdruck (Von den 5 Vorderzehen erscheint der Daumen nicht im Abdruck, die hinteren Pfoten haben nur 4 Zehen).
TRAGZEIT
63 - 69 Tage
ALTER
Etwa 7-10 Jahre, in Gefangenschaft über 15 Jahre
Ähnlich einer wildfarbenen Hauskatze, aber buschiger Schwanz mit dunklen Ringen und stumpfem, schwarzem Ende. Fellzeichnung nicht kontrastreich, sondern verwaschen. Besonders im Winterfell gedrungen und kräftiger als die Hauskatze wirkend.
GRÖßE
etwa wie Hauskatze
GEWICHT
Katzen meist um 4 kg, Kater um 5 kg
JUNGE
2 - 4, max. 6 pro Wurf, kommen zwischen März und September zur Welt; die meisten Würfe im April;
zweiter Wurf im Herbst normalerweise nur bei Verlust des Ersten
NAHRUNG
In Mitteleuropa vor allem Mäuse; seltener und je nach Angebot: Kaninchen, Eidechsen, Frösche, Insekten, Kleinvögel; Aas nur ausnahmsweise; kaum pflanzliche Nahrung
SPUREN
Pfotenabdruck wie Hauskatze: Rundlicher Umriss; Ballen und 4 Zehen, aber keine Krallen im Abdruck (Von den 5 Vorderzehen erscheint der Daumen nicht im Abdruck, die hinteren Pfoten haben nur 4 Zehen).
TRAGZEIT
63 - 69 Tage
ALTER
Etwa 7-10 Jahre, in Gefangenschaft über 15 Jahre