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Rohrdommel
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In einem gemeinsamen Projekt versuchen die Allianz Umweltstiftung und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV) die stark bedrohte Rohrdommel vor dem Aussterben zu retten.

Mit Hilfe ehrenamtlicher Naturschützer wurden jetzt erste Maßnahmen in Angriff genommen.

München, 9. Februar 2011


Die Rohrdommel: gut getarnt, scheu und vom Aussterben bedroht.

Moorochse, Wasserochse, Riedochse und Mooskuh. Wenn im Frühjahr der Balzruf der Männchen kilometerweit durch die Landschaft schallt, wird schnell klar, warum der Volksmund ihr diesen Namen gab. Heute ist der Ruf der Rohrdommel nur noch sehr selten zu hören.

Durch stetigen Lebensraumverlust nahm ihr Bestand europaweit massiv ab, und so beherbergt Bayern aktuell nur noch etwa 5 bis 10 Brutpaare.

Der scheue Vogel lebt bevorzugt in den ausgedehnten Schilfflächen von Seen, Altwässern und Teichen – am liebsten mit vielen eingestreuten offenen Wasserflächen. Durch Wasserbau und Nutzungsintensivierung in der Teichwirtschaft wurden diese abwechslungsreichen Lebensräume in den vergangenen Jahrzehnten stark verkleinert oder zerstört. Die Rohrdommel verlor ihren Lebensraum und starb in einigen Bundesländern sogar bereits aus.

Dank behördlichem Schutz konnten in Nordbayern und im Landkreis Schweinfurt einige Röhrichtflächen erhalten werden – und die Rohrdommel nahm gerne an.


Gemeinsame Biotoppflege

An drei ausgewählten Standorten in Bayern – darunter der Landkreis Schweinfurt – konnte nun eine Biotop-Pflegemaßnahme als gemeinsames Projekt des LBV (Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e. V.) in Kooperation mit unterer und höherer Naturschutzbehörde und der Allianz Umweltstiftung sowie der Gemeinde Mönchstockheim durchgeführt werden.

Die Umsetzung des von der Allianz Umweltstiftung geförderten Projekts begann bereits letzte Woche. Am Neuen See bei Mönchstockheim wurden vom Bauhof der Gemeinde Sulzheim/ Mönchstockheim 11 Pappeln gefällt, so dass am letzten Samstag die Kreisgruppe des LBV-Schweinfurt über das bürgerschaftliche Engagement ihrer Mitglieder und weiterer Freiwilliger, die letzten Pflegemaßnahmen durchführen konnten.

Harald Vorberg (LBV-Kreisgruppe Schweinfurt) freute sich sehr über das Engagement der zahlreichen Biotoppfleger. Vor allem, dass junge Männer dabei waren, die sich aktiv für den Artenschutz einsetzen freute ihn sehr. Auch Bürgermeister Geck (Gem. Mönchstockheim) zeigte sich von der Aktion begeistert. Er bot im Vorfeld sogar an mit seiner Schulklasse zu helfen, falls noch Arbeit zu tun wäre.

Freie Flugbahn

Wichtigstes Ziel war es, die Schilfflächen wieder zu öffnen. Die Hybridpappeln sind standortfremd und sie reichern die Schilfflächen des Sees mit enormen Mengen an Laub an. Die Blätter der Hybridpappeln verrotten kaum und schaden damit letzten Endes dem Schilf sowie der Tierwelt und der Wasserqualität. Daher mussten die Pappeln gefällt werden. Die abgesplitterten Äste und Zweige wurden anschließend von den LBVlern aufgelesen und aufgeschichtet.

Durch die entstandene Schneise wurde das Umland mit freiem Blick auf das Wasser vernetzt. Es entstand weiterhin eine Flugschneise die den Vögeln bspw. eine schnelle Flucht ermöglicht. Die Schilfflächen erlangen jetzt wieder Sonnenlicht, Wind und Wetter. Dies fördert den vielfältigen Pflanzenwuchs der Verlandungszone. Außerdem hat der Wind eine verbesserte Angriffsfläche auf den See, welche für die natürliche Umwälzung des Wassers sorgt.

Durch Entbuschung und Pflege der Schilfflächen soll der Rohrdommel ein geeigneter Lebensraum geschaffen werden, von dem auch andere Tiere profitieren. Dazu zählen Amphibien und Reptilien wie Laubfrosch und Zauneidechse, zahlreiche Libellenarten, Heuschrecken und Grillen, Schnecken, Falter, Wasserkäfer und zahlreiche Gast- und Brutvögel wie z.B. Reiherarten und verschiedene Lappentaucher wie Zwerg- Hauben und auch der bei uns seltene Schwarzhalstaucher.
Helfer gesucht

Gegen Ende des Jahres sind weitere Pflegemaßnahmen angedacht. Zur Durchführung der Pflegemaßnahmen sucht der LBV noch freiwillige Helfer.

Wenn Sie auch als Nicht-Mitglied Interesse am aktiven Naturschutz haben und die Rohrdommel vor dem Aussterben retten möchten, wenden Sie sich bitte an Tina Rosenberger von der LBV Geschäftsstelle in Veitshöchheim, per Mail an t-rosenberger@lbv.de oder unter 0931-45265047.
Quelle: LBV, Tina Rosenberger



Quellenangabe: Quelle: LBV, Tina Rosenberger

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz im Steigerwald


Pflegemaßnahmen
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