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Tipps zum effektiven Igelschutz
Tipps zum effektiven Igelschutz

NABU rät: So helfen Sie dem Igel im Herbst


Herbstzeit ist auch Igelzeit, denn kaum verfärben sich die ersten Blätter, gehen vermehrt Bürgeranfragen bei den Naturschutzverbänden und -behörden ein, denn besorgte Tierfreunde fragen nach, wie man Igel unbeschadet über den Winter bringen kann.

Die zunehmende Hilfsbereitschaft ist auch nicht verwunderlich angesichts der vielen von Autos überfahrenen Tiere. Kreuzt der wenig scheue Igel dann die Wege des Menschen, ist die Begeisterung meist groß und ein Platz im Keller oder Schuppen ist ihm sicher. Doch der Igel ist kein Haus- sondern ein Wildtier. Daher ist vom vorsorglichen Einsammeln oder Einkellern von Igeln auf jeden Fall abzuraten. „Wer ihm helfen will, sollte lieber in seinem Garten für igelfreundliche Lebensbedingungen sorgen“, rät Annette Leipelt vom NABU Sachsen-Anhalt. Es gehört zum natürlichen Lauf der Dinge, dass kranke und schwache Tiere den Winter nicht überleben. Diese Verluste helfen mit, den Bestand als solchen, gesund und lebensfähig zu erhalten.

Igel sind kein Haustiere, sondern Wildtiere. Nach dem Gesetz zählen Igel zu den besonders geschützten Tieren. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt vor, dass wildlebende Tiere der „besonders geschützten Arten“ nicht gefangen werden dürfen. Nur für verletzte, kranke und hilflose Igel macht der Gesetzgeber eine Ausnahme. „Wer Igel zu Hause aufnimmt, muss also wissen, dass es sich um geschützte Wildtiere handelt. Eine Naturentnahme ist auf Ausnahmen beschränkt: Nur verletzte oder kranke Igel dürfen zeitweise aufgenommen werden, um sie möglichst bald gesund in die Natur zu entlassen“, mahnt Annette Leipelt.

Ende September werden die Igelkinder selbstständig und wandern ab. Ein junger Igel wiegt dann 200 bis 300 Gramm und kann sich durch das vorhandene Angebot an Regenwürmern und Insekten noch reichlich Winterspeck anfressen. Gegen Mitte Oktober beginnen die Alttiere ein Nest für den Winter anzulegen. Erst bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad Celsius suchen die Igel dann das Winterquartier im Oktober oder im November je nach Witterungsverhältnissen auf. „Im Haus überwinterte Igel haben im Frühjahr erhebliche Anpassungsschwierigkeiten, wenn sie wieder in die Natur entlassen werden“, gibt Annette Leipelt zu bedenken.

Für den Zeitpunkt des Winterschlafs sei nicht der Monat entscheidend, sondern die Außentemperatur. Die erste Frostperiode ist häufig nur von kurzer Dauer. Diesem Rhythmus passen sich die Igel an. „Es ist ganz normal, dass wir Igel auch noch im November oder schon im Februar im Garten antreffen“, erklärt Leipelt weiter. „Bei den zunehmend milden Wintern ist der Winterschlaf des Igels auch kürzer und somit auch das Überwinterungsgewicht nicht immer entscheidend, es sei denn es kommt ein wirklich harter Winter wie in den letzten beiden Jahren.“

Deshalb sollen bei Winterbeginn auch mittelgroße Igel in der Natur und in den Gärten verbleiben. Dort kann man erforderlichenfalls ab dem Spätherbst kleinere Igel durch Zufüttern auf die Winterruhe vorbereiten helfen. Keinesfalls darf man den Tieren Milch anbieten.

Die beste Igelhilfe ist jedoch nach wie vor die naturnahe Gestaltung des Gartens:



•Bieten Sie in Ihrem Garten Unterschlupfmöglichkeiten an – legen Sie Laub- und Reisighaufen an.
•Pflanzen Sie heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher.
•Decken Sie Kellerschächte und Gruben ab.
•Stellen Sie frisches Trinkwasser auf.
•Verzichten Sie auf chemische Unkrautvernichtungsmittel beziehungsweise Insektizide.
Wer Igeln also wirklich helfen will, kann im eigenen Garten für den notwendigen Lebens- und Nahrungsraum sorgen. Hier gilt die Devise, je naturnäher umso besser. Igel besiedeln gerne vielfältig gestaltete Naturgärten mit. Viele Gärtner räumen in der Herbstzeit Pflanzenreste von den Beeten, schneiden Bäume und Sträucher und harken das Laub zusammen. „Dieses Material sollte nicht entsorgt oder verbrannt werden, sondern in einer abgelegenen Ecke zusammengetragen werden und somit zahlreichen Kleinlebewesen einschließlich dem Igel Unterschlupf für die kalte Jahreszeit bieten“, rät der NABU.

Neben Totholzhaufen und Hecken erfüllt auch ein selbstgebautes Igelhäuschen seinen Zweck. Igel leisten einen ganz wichtigen Beitrag zur Regulierung von „Schädlingen“ – ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen nämlich Schnecken, Raupen und auch Mäuse.

Tipps zum Igelschutz bietet die 20-seitige, farbig bebilderte Igel-Broschüre „Der Igel – Pflegefall oder Outdoor-Profi?“ aus der Praxis-Reihe NABU aktiv. Die Broschüre ist gegen Einsendung von fünf 55-Cent-Briefmarken beim NABU Sachsen-Anhalt in der Landesgeschäftsstelle 39104 Magdeburg, Schleinufer 18a erhältlich. Bei Selbstabholung kostet die Broschüre 1,50 Euro.

Quellenangabe:


Ansprechpartnerin:
Annette Leipelt
Tel. 0391-5619350

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Herausgeber: NABU Sachsen-Anhalt (Naturschutzbund Deutschland e.V.) 39104 Magdeburg
Redaktion: NABU-Pressestelle Sachsen-Anhalt, Annette Leipelt (verantwortlich)
Tel. 03 91-5 61 93-50 | Fax -49 | E-Mail: E-Mail: Mail@NABU-LSA.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken