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Schwarze Wegameise (Lasius niger)
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Die Schwarze Wegameise (Lasius niger) – Einblicke in das Leben einer Meisterorganisatorin

Die Schwarze Wegameise ist eine der bekanntesten Ameisenarten in Mitteleuropa.
Kaum jemand, der nicht schon einmal ihre Ameisenstraßen auf einem Gehweg, im Garten oder rund um ein Picknick beobachtet hat. Doch hinter dem alltäglichen Anblick verbirgt sich ein hochkomplexes Sozialsystem, das auf Arbeitsteilung, Kommunikation und perfekter Organisation beruht.

Ein Volk wie ein Superorganismus

Ein Ameisenstaat von Lasius niger kann je nach Alter und Standort mehrere zehntausend Individuen umfassen. Im Zentrum steht die Königin, die bis zu 15 Jahre alt werden kann – eine für Insekten außergewöhnliche Lebensspanne. Ihre Hauptaufgabe ist die Eiablage. 


Die Arbeiterinnen, die deutlich kürzer leben, übernehmen dagegen alle anderen Aufgaben:

  • Brutpflege (Füttern und Umsorgen von Larven und Puppen)

  • Nestbau und -pflege

  • Nahrungssuche und -transport

  • Verteidigung gegen Eindringlinge

Dieses Prinzip der Arbeitsteilung macht den Ameisenstaat zu einem „Superorganismus“, in dem das Überleben der Gemeinschaft wichtiger ist als das Individuum.

Ameisenstraßen – das Geheimnis effizienter Kommunikation

Ein besonders faszinierendes Verhalten der Schwarzen Wegameise ist die Anlage von Ameisenstraßen.
Diese entstehen durch den Einsatz von Pheromonen, chemischen Duftstoffen, die von Späherinnen auf dem Rückweg von einer Futterquelle abgegeben werden.

Sobald eine Ameise einen lohnenden Fund gemacht hat – beispielsweise einen herabgefallenen Apfel im Garten – markiert sie den Weg dorthin. Andere Arbeiterinnen folgen dieser Duftspur, verstärken sie mit ihrem eigenen Pheromon und sorgen so dafür, dass die Straße immer deutlicher wird. Das Ergebnis ist ein regelrechter „Highway“ zwischen Nest und Nahrungsquelle, auf dem sich unzählige Ameisen in beiden Richtungen bewegen.


Nahrung – mehr als nur Zucker

Die Ernährung der Schwarzen Wegameise ist vielseitig:

  • Zuckerhaltige Stoffe wie Honigtau von Blattläusen oder Saft von reifen Früchten sind die wichtigste Energiequelle.

  • Eiweißhaltige Nahrung – etwa kleine Insekten oder Aas – wird benötigt, um die Larven zu versorgen.

  • Pflanzensäfte und Nektar dienen ebenfalls als Energiequelle für die erwachsenen Arbeiterinnen.

Besonders interessant ist die Beziehung zu Blattläusen:
Lasius niger „pflegt“ diese, indem sie sie vor Fressfeinden schützt und dafür im Gegenzug den zuckerhaltigen Honigtau erntet. Diese enge Wechselbeziehung ist ein gutes Beispiel für Symbiose in der Natur.




Nestbau und Lebensraum

Die Nester von Lasius niger befinden sich häufig:

  • im Boden, wo verzweigte Kammern und Gänge entstehen,

  • unter Steinen oder Gehwegplatten,

  • in Ritzen von Mauern oder Pflasterungen.

Die Bauweise ist anpassungsfähig –
je nach Standort nutzen die Ameisen das vorhandene Material. Im Sommer fallen ihre Aktivitäten besonders auf, wenn die Ameisen auf der Suche nach Nahrung regelmäßig Straßen durch den Garten ziehen.

Schwarmflug – der Beginn neuer Kolonien

Ein Höhepunkt im Jahreszyklus ist der Schwarmflug:
An warmen, schwülen Tagen im Juli und August verlassen geflügelte Jungköniginnen und Männchen gleichzeitig zahlreiche Nester. In Schwärmen fliegen sie aus, um sich zu paaren. Danach gründen die begatteten Königinnen eigene Kolonien, indem sie eine kleine Grube graben, ihre Flügel abwerfen und die ersten Arbeiterinnen großziehen.

Ökologische Bedeutung

Die Schwarze Wegameise ist weit mehr als nur ein „alltäglicher Gartenbewohner“. Sie übernimmt wichtige Funktionen im Ökosystem:

  • Bodenbelüftung: Durch ihre Grabtätigkeit wird der Boden durchmischt und gelockert.

  • Nährstoffkreisläufe: Abfälle und tote Insekten werden zerkleinert und abtransportiert.

  • Bestäubung: Auch wenn sie keine spezialisierten Bestäuber sind, tragen Ameisen zur Verbreitung von Pollen und Samen bei.

  • Nahrungsquelle: Zahlreiche Vögel, Spinnen und andere Tiere sind auf Ameisen als Futter angewiesen.

Fazit
Die Schwarze Wegameise
ist ein Paradebeispiel für das faszinierende Leben sozialer Insekten. Ihr ausgeprägtes Kommunikationssystem, ihre Arbeitsteilung und ihre Fähigkeit, sich an unterschiedlichste Lebensräume anzupassen, machen sie zu einer der erfolgreichsten Ameisenarten Mitteleuropas.



In der Aufnahme
Ab April 2020 konnten wir diese Tiere bei ihrer Nestanlage intensiv beobachten. Schwarze Wegameisen die auch Mattschwarze Wegameise, oder Schwarze Gartenameise genannt werden, können rund einen halben Zentimeter groß werden und sind sehr erfolgreiche und anpassungsfähige Tiere.

Bevorzugt ernähren sie sich von Insekten die sie in Nestnähe erbeuten und dabei sehr gerne „Ameisenstraßen“ anlegen um hier effektiv zwischen ihrem Nest und den Nahrungsgründen hin- und her pendeln zu können. Im Sommer sind es vor allem zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen und anderen Pflanzensaftsaugern die bevorzugt angenommen werden.
Apropos Nest ... das ist nur sehr schwer als solches auszumachen denn es ist in der Regel nur wenige Zentimeter hoch und wirkt sehr filigran. Wir finden auch immer wieder Bodennester und auch die sind kaum als solche zu erkennen nur das emsige Treiben der Tiere verrät das Nest.

Rund 50 Millionen Jahren lebt diese sehr erfolgreiche Art auf unserem Planeten.

Auf stark befahrenen Waldwegen werden sehr viele der Tiere von Fahrzeugen überrollt … jedoch wird das kaum wahrgenommen … denn auch hier ist man bereits von einer naturnahen Bewirtschaftung entfernt … 
Schwarze Wegameise (Lasius niger)
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Schwarze Wegameise (Lasius niger)
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