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Goldlaufkäfer oder Goldschmied (Carabus auratus)
Bild zum Eintrag (1130578-160)
Goldlaufkäfer / Goldschmied (Carabus auratus)

Der Abend senkte sich langsam über das Feld, als ein metallisch glänzender Käfer aus seinem Versteck unter einem Stein hervorkroch. Die letzten Sonnenstrahlen ließen seinen bronzenen Körper in warmem Licht schimmern. Für den Goldlaufkäfer begann jetzt die Zeit, in der er sich am wohlsten fühlte – die kühle Dämmerung, in der seine schnellen Beine ihn lautlos über den Boden tragen. Zwischen Halmen und Erdklüften suchte er nach Beute und folgte sorgfältig den feinen Duftspuren kleiner Insekten. Doch während er jagte, ahnte er, dass sich seine nächtliche Welt in den letzten Jahren dramatisch verändert hatte.

Artbeschreibung: Der Goldlaufkäfer (Carabus auratus)

Der Goldlaufkäfer, oft auch Goldschmied genannt, gehört zur Familie der Laufkäfer (Carabidae) und zählt zu den auffälligsten Arten Europas. Mit einer Länge von 20 bis 30 Millimetern ist er relativ groß. Sein ganzer Körper schimmert je nach Lichteinfall goldgrün, bronzefarben oder kupfern, was ihm seinen volkstümlichen Namen eingetragen hat.

Typisch sind seine langen, kräftigen Beine, dank derer er ein beeindruckend schneller Läufer ist – ideal für die Jagd. Der Goldlaufkäfer ernährt sich räuberisch und frisst unter anderem Schnecken, Raupen, Würmer und andere Insekten. Seine kräftigen Mundwerkzeuge erlauben ihm sogar, harte Schneckenhäuser aufzubrechen.

Er bewohnt bevorzugt offene, sonnige Lebensräume wie Äcker, Wiesen, Feldwege und Gärten. Tagsüber versteckt er sich unter Steinen, Holzstücken oder in Erdlöchern, um die Hitze und Fressfeinde zu meiden. Seine Larven sind ebenfalls räuberisch und benötigen feuchte, lockere Böden, um sich entwickeln zu können.

Perspektive des Goldlaufkäfers: Lebensraumveränderung und Klimawandel


„Seit Generationen jage ich im Schutz der Abendkühle. Doch die Sommer werden wärmer, und der Boden trocknet schneller aus. Früher fand ich in jeder feuchten Ecke Schnecken oder Larven – heute muss ich weiter wandern, um genug Nahrung zu finden.“

Der Klimawandel beeinflusst den Lebensraum des Goldlaufkäfers auf vielfältige Weise.

Längere Trockenperioden entziehen ihm die feuchten Mikrohabitate, die er für seine Jagd und seine Entwicklung braucht. Besonders seine Larven leiden unter ausgetrockneten Böden, da sie dort weniger Nahrung finden und schlechter überleben.

Hinzu kommt die intensivere Landwirtschaft, die Monokulturen und den Verlust artenreicher Feldränder mit sich bringt. Viele traditionelle Rückzugsorte – Hecken, Brachflächen, Steinhaufen – sind verschwunden.

„Ich laufe weiter durch die Nacht, über Erde, die sich anders anfühlt als früher. Doch dort, wo Menschen Hecken stehen lassen, Blühstreifen anlegen oder Steinhaufen nicht beseitigen, finde ich noch ein Zuhause. Solche Orte lassen auch mich, den Goldschmied, weiter glänzen.“

In der Aufnahme von Klaus Sanwald
  • Carabus auratus auf der Jagd zwischen Gräsern und Erdklüften.
Carabus auratus auf der Jagd zwischen Gräsern und Erdklüften.
Bild zum Eintrag (1130580-160)
In der Aufnahme von Dieter Zinßer
  •     Goldlaufkäfer mit glänzendem, metallisch grünem Körper im Sonnenlicht.