Die Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes)
Die Tänzerin am Wasser – Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes)
An einem windstillen Junitag, wenn die Sonne das Schilf in goldenes Licht taucht, beginnt das Schauspiel. Über dem Ufer eines sanft strömenden Flusses schwebt ein leuchtender Punkt, kaum größer als ein Streichholz – die Blaue Federlibelle. Mit jeder Landung auf einem Grashalm scheint sie eine unsichtbare Partitur zu tanzen, präzise und doch schwerelos.
Morphologie und Erkennungsmerkmale
Platycnemis pennipes gehört zur Familie der Platycnemididae, einer Gruppe der Kleinlibellen (Zygoptera). Ihre Körperlänge beträgt in der Regel 33–36 mm, die Flügelspannweite rund 45 mm. Das Männchen ist durch seine blassblaue Grundfärbung und die hellen Antehumeralstreifen am Thorax charakterisiert. Auffällig sind die stark verbreiterten Tibien der Hinter- und Mittelbeine, die wie feine „Federbüschel“ wirken – daher der deutsche Name. Diese Strukturen sind nicht behaart, sondern bestehen aus flachen, blattartigen Chitinplatten, die im Sonnenlicht silbrig schimmern.
Die Weibchen zeigen meist ein hellbeiges bis olivbraunes Farbkleid, oft mit schwacher Blaufärbung. Bei beiden Geschlechtern sind die Flügel durchsichtig, mit einer deutlich erkennbaren Pterostigma-Zeichnung nahe der Flügelspitze.
Lebensraum und Habitatbindung
Die Blaue Federlibelle ist stenotop in ihrer Habitatwahl – sie bevorzugt naturnahe, langsam fließende Fließgewässer, Altarme und ufernahe Vegetationszonen. Entscheidende Faktoren sind eine reich strukturierte Ufervegetation, geringe Strömungsgeschwindigkeit und sauberes, nährstoffarmes bis mäßig nährstoffreiches Wasser.
Lebenszyklus und Entwicklung
Der Entwicklungszyklus ist hemimetabol, also ohne vollständige Verwandlung wie bei Schmetterlingen. Aus den von den Weibchen ins Wasser oder an Unterwasserpflanzen abgelegten Eiern schlüpfen nach wenigen Wochen die aquatischen Larven (Nymphen). Diese sind Räuber und ernähren sich von Kleinkrebsen, Insektenlarven und anderen kleinen Wirbellosen.
Die Larvalentwicklung dauert meist ein Jahr, kann in kälteren Gewässern auch zwei Jahre betragen. Das Emergieren – das Schlüpfen des fertigen Imaginaltieres – erfolgt zwischen Mai und August. Dabei klettern die Larven an Halme oder Uferpflanzen, sprengen ihre Larvenhülle (Exuvie) auf und entlassen die flugfähige Libelle.
Verhalten und Ernährung
Die Imagines (erwachsenen Tiere) ernähren sich vor allem von kleinen Fluginsekten wie Mücken (Culicidae), Zuckmücken (Chironomidae) oder Blattläusen (Aphidoidea). Sie sind Ansitzjäger und nutzen die Sonnenwärme für ihre Thermoregulation. Die breite Tibienform wird in der Balz als optisches Signal eingesetzt: Männchen präsentieren im Flug ihre „Federbeine“, um Weibchen anzulocken und Konkurrenten zu beeindrucken.
Ökologische Bedeutung
Die Blaue Federlibelle ist ein sensibler Bioindikator. Ihre Anwesenheit deutet auf ein gut strukturiertes, ökologisch intaktes Gewässer hin. Verschmutzung, Uferverbau oder Verlandung führen rasch zum Rückgang der Population.
Gefährdung und Schutz
In Deutschland gilt die Art derzeit nicht als stark gefährdet, ist jedoch regional rückläufig. Bedrohungen gehen vor allem von Lebensraumverlust, intensiver Gewässerunterhaltung und Klimaveränderungen aus. Schutzmaßnahmen umfassen die Erhaltung naturnaher Fließgewässer, die Förderung von Röhricht- und Ufervegetation sowie das Unterlassen von Gewässerausbaumaßnahmen während der Flugzeit.
Faszination am Ufer
Wer Platycnemis pennipes beobachtet, erkennt schnell, warum sie zu den poetischsten Erscheinungen an unseren Gewässern zählt. Ihre Flügel vibrieren im Sonnenlicht wie hauchdünnes Glas, die breiten „Federbeine“ wirken wie zarte Ornamente – ein Insekt, das nicht nur ein Rädchen im ökologischen Getriebe ist, sondern auch ein Botschafter für die Schönheit intakter Gewässerlandschaften.
In der Aufnahe von Bernhard Schmalisch
An einem windstillen Junitag, wenn die Sonne das Schilf in goldenes Licht taucht, beginnt das Schauspiel. Über dem Ufer eines sanft strömenden Flusses schwebt ein leuchtender Punkt, kaum größer als ein Streichholz – die Blaue Federlibelle. Mit jeder Landung auf einem Grashalm scheint sie eine unsichtbare Partitur zu tanzen, präzise und doch schwerelos.
Morphologie und Erkennungsmerkmale
Platycnemis pennipes gehört zur Familie der Platycnemididae, einer Gruppe der Kleinlibellen (Zygoptera). Ihre Körperlänge beträgt in der Regel 33–36 mm, die Flügelspannweite rund 45 mm. Das Männchen ist durch seine blassblaue Grundfärbung und die hellen Antehumeralstreifen am Thorax charakterisiert. Auffällig sind die stark verbreiterten Tibien der Hinter- und Mittelbeine, die wie feine „Federbüschel“ wirken – daher der deutsche Name. Diese Strukturen sind nicht behaart, sondern bestehen aus flachen, blattartigen Chitinplatten, die im Sonnenlicht silbrig schimmern.
Die Weibchen zeigen meist ein hellbeiges bis olivbraunes Farbkleid, oft mit schwacher Blaufärbung. Bei beiden Geschlechtern sind die Flügel durchsichtig, mit einer deutlich erkennbaren Pterostigma-Zeichnung nahe der Flügelspitze.
Lebensraum und Habitatbindung
Die Blaue Federlibelle ist stenotop in ihrer Habitatwahl – sie bevorzugt naturnahe, langsam fließende Fließgewässer, Altarme und ufernahe Vegetationszonen. Entscheidende Faktoren sind eine reich strukturierte Ufervegetation, geringe Strömungsgeschwindigkeit und sauberes, nährstoffarmes bis mäßig nährstoffreiches Wasser.
Lebenszyklus und Entwicklung
Der Entwicklungszyklus ist hemimetabol, also ohne vollständige Verwandlung wie bei Schmetterlingen. Aus den von den Weibchen ins Wasser oder an Unterwasserpflanzen abgelegten Eiern schlüpfen nach wenigen Wochen die aquatischen Larven (Nymphen). Diese sind Räuber und ernähren sich von Kleinkrebsen, Insektenlarven und anderen kleinen Wirbellosen.
Die Larvalentwicklung dauert meist ein Jahr, kann in kälteren Gewässern auch zwei Jahre betragen. Das Emergieren – das Schlüpfen des fertigen Imaginaltieres – erfolgt zwischen Mai und August. Dabei klettern die Larven an Halme oder Uferpflanzen, sprengen ihre Larvenhülle (Exuvie) auf und entlassen die flugfähige Libelle.
Verhalten und Ernährung
Die Imagines (erwachsenen Tiere) ernähren sich vor allem von kleinen Fluginsekten wie Mücken (Culicidae), Zuckmücken (Chironomidae) oder Blattläusen (Aphidoidea). Sie sind Ansitzjäger und nutzen die Sonnenwärme für ihre Thermoregulation. Die breite Tibienform wird in der Balz als optisches Signal eingesetzt: Männchen präsentieren im Flug ihre „Federbeine“, um Weibchen anzulocken und Konkurrenten zu beeindrucken.
Ökologische Bedeutung
Die Blaue Federlibelle ist ein sensibler Bioindikator. Ihre Anwesenheit deutet auf ein gut strukturiertes, ökologisch intaktes Gewässer hin. Verschmutzung, Uferverbau oder Verlandung führen rasch zum Rückgang der Population.
Gefährdung und Schutz
In Deutschland gilt die Art derzeit nicht als stark gefährdet, ist jedoch regional rückläufig. Bedrohungen gehen vor allem von Lebensraumverlust, intensiver Gewässerunterhaltung und Klimaveränderungen aus. Schutzmaßnahmen umfassen die Erhaltung naturnaher Fließgewässer, die Förderung von Röhricht- und Ufervegetation sowie das Unterlassen von Gewässerausbaumaßnahmen während der Flugzeit.
Faszination am Ufer
Wer Platycnemis pennipes beobachtet, erkennt schnell, warum sie zu den poetischsten Erscheinungen an unseren Gewässern zählt. Ihre Flügel vibrieren im Sonnenlicht wie hauchdünnes Glas, die breiten „Federbeine“ wirken wie zarte Ornamente – ein Insekt, das nicht nur ein Rädchen im ökologischen Getriebe ist, sondern auch ein Botschafter für die Schönheit intakter Gewässerlandschaften.
In der Aufnahe von Bernhard Schmalisch
- Das Männchen ist durch seine blassblaue Grundfärbung und die hellen Antehumeralstreifen am Thorax charakterisiert.
Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes)
Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes)
Platycnemis pennipes ist die einzige in Deutschland vorkommende Federlibellenart, gehört zu den Kleinlibellen und ist weit verbreitet.Das Männchen der Blauen Federlibelle ist hellblau gefärbt. Weibchen haben eine cremefarbene, bräunliche oder grünliche Färbung. Körperlänge von etwa 35 - 38 mm.
In der Aufnahe von Willibald Lang
Platycnemis pennipes ist die einzige in Deutschland vorkommende Federlibellenart, gehört zu den Kleinlibellen und ist weit verbreitet.Das Männchen der Blauen Federlibelle ist hellblau gefärbt. Weibchen haben eine cremefarbene, bräunliche oder grünliche Färbung. Körperlänge von etwa 35 - 38 mm.
In der Aufnahe von Willibald Lang
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