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Gartenrotschwanz ist „Vogel des Jahres 2011“
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Vogel des Jahres  - NABU und LBV: Gartenrotschwanz ist „Vogel des Jahres 2011“

Streuobstwiesen sind wichtiger Lebensraum für den Singvogel"

Berlin/Hilpoltstein – Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für
Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz
(Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete
und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in
vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen
Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Der Gartenrotschwanz ist heute kein typischer
Gartenvogel mehr.

„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen
Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue
Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können“, sagte NABU-Vizepräsident
Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten
Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen.
Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie
sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach
Insekten jagen.  

„Die Bestände des Gartenrotschwanzes sind im selben Maße zurückgegangen, wie die
Streuobstgürtel um unsere Ortschaften Neubaugebieten und Obstplantagen weichen mussten“,
erläuterte der LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann.  

Bundesweit gibt es nach Schätzungen der beiden Verbände höchstens noch 300.000 Hektar
Streuobstwiesen. Damit nicht noch mehr verloren geht, müssten die Betreiber solcher Flächen
faire Preise für ihr Obst erhalten. „Die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen muss sich
wieder lohnen“, so Opitz. Der NABU hat 1998 das „Streuobst-Qualitätszeichen“ ins Leben
gerufen. Es garantiert den Erzeugern höhere Preise und den Verbrauchern hochwertige
Streuobstprodukte.

Neben Obstwiesen sind strukturreiche Kleingartenanlagen mit altem Baumbestand
zunehmend von Bedeutung. Hier findet der Gartenrotschwanz oftmals letzte Rückzugsräume.
Zum Schutz des schlanken, etwa 14 Zentimeter großen Singvogels fordern NABU und LBV
auch ein Umdenken bei der Gestaltung von Gärten und Parks, denn der Gartenrotschwanz
braucht abwechslungsreiche Landschaften. Auf sterile Rasenflächen, fremdländische Gehölze
und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln müsse zugunsten von natürlicher Vielfalt
verzichtet werden. In passender Umgebung kann dem Gartenrotschwanz auch mit speziellen
Nistkästen geholfen werden.

Der Bestand des Gartenrotschwanzes in Deutschland wird auf 110.000 bis 160.000 Brutpaare
geschätzt. Noch vor 30 Jahren war er etwa drei- bis viermal so hoch. Als Insektenfresser lebt
der Gartenrotschwanz nur im Sommerhalbjahr bei uns. Den Winter verbringt er in den
afrikanischen Savannen südlich der Sahara. Auch dort und entlang seiner Zugwege ist er
etlichen Gefahren ausgesetzt. Großflächige Monokulturen verdrängen mehr und mehr die
natürliche Baumsavanne und nicht wenige der Vögel werden Opfer der in manchen Ländern
noch üblichen Singvogeljagd.

Langfristig könnten allerdings die Folgen des Klimawandels schwerwiegender sein.

Dürreperioden im Mittelmeerraum und in der Sahelzone nehmen zu,
die von den Vögeln zu überwindenden Wüsten dehnen sich von Jahr zu Jahr weiter aus.
Weitaus bekannter und häufiger als der Gartenrotschwanz ist sein naher Verwandter, der
weniger auffälligeHausrotschwanz. Dieser stammt ursprünglich aus felsigen Bergregionen.
Als Kulturfolger hat er sich unsere Städte als „Ersatzfelsen“ erobert.


Mehr im  Internet unter www.NABU.de, www.LBV.de oder www.Vogel-des-Jahres.de zu finden.  

Seit vielen Jahren bringt sich Artenschutz im Steigerwald auch für die Erhaltung und Aufwertung der Lebensräume für den Gartenrotschwanz in Franken ein. So wurden unter anderem Streuobstwiesen angepachtet mit speziellen Nisthilfen ausgestattet. Diese Bereiche werden extensiv bewirtschaftet.

Mehr auf unserer Internetpäsenz unter  http://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?lang=de&p=70000&cid=&id=20910



Für die gelisteten Darstellungen ( Quellenangabe / Pressemitteilung LBV / NABU )  trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.



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