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Wiesenbrüter vor Hubschraubern geschützt 16.03.2011

Wiesenbrüter vor Hubschraubern geschützt

16.03.2011

Vereinbarung des Heeresflugplatzes Roth zum Schutz von wiesenbrütenden Vogelarten vor Störungen durch Hubschrauber im Nördlinger Ries  

Für die Brutsaison 2010 haben Standortkommandantur des Heeresflugplatzes Roth, LBV und
die Höhere Naturschutzbehörde von Schwaben eine wirksame Vereinbarung getroffen, um Stö-
rungen von hochsensiblen Arten wie Großer Brachvogel oder Kiebitz durch Kampfhubschrau-
berübungsflüge im Nördlinger Ries zu vermeiden. Für 2011 und die kommenden Jahre tritt
diese Vereinbarung nun erneut in Kraft.  

Wiesenbrüter, wie Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Kiebitz, gehören mittlerweile zu den am
stärksten gefährdeten Vogelarten in Bayern und stehen deshalb in der Roten Liste in Kategorie 1 „vom
Aussterben bedroht“. Sie sind sehr scheu und reagieren v.a. auf anhaltende Störungen häufig mit der
Aufgabe ihrer Bruten.  

Im Nördlinger Ries befinden sich hervorragende Wiesenbrüterflächen, die für den Großen Brachvogel
zu den TOP 5-Gebieten in Bayern gehören. Sie waren im Jahr 2010 aufgrund ihrer Struktur zunächst
Teil von Flächen, auf und über denen Einheiten des in Roth stationierten Kampfhubschrauberregimen-
tes 26 für ihre Einsätze geübt haben. Um Störungen der wichtigen Wiesenbrütervorkommen zu ver-
meiden, haben Standortkommandantur, LBV und die Höhere Naturschutzbehörde von Schwaben eine
Vereinbarung getroffen, die sich sehr gut bewährt hat. Auf einer Karte wurden die Wiesenbrütergebie-
te präzise abgegrenzt und über diesen Flächen zeitlich befristet auf Übungsflüge verzichtet.  

„Gerade im internationalen Jahr der Biodiversität 2010 ist dieser Verzicht auf Übungsflüge ein wichti-
ger Beitrag der Bundeswehr zur Bewahrung der biologischen Vielfalt“, bewertet Ludwig Sothmann,
Vorsitzender des LBV, die Vereinbarung. „Ich freue mich, dass wir uns nun dauerhaft auf diese Rege-
lung verständigen konnten, um eines der wichtigsten Brutgebiete des Brachvogels in Bayern vor zu-
sätzlichen Störungen zu bewahren.“

Auch die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried ist sehr erfreut, dass es nun zu dieser erfreulichen Ko-
operation zwischen Bundeswehr und Naturschutz gekommen ist. Diese Vereinbarung wird durchaus
als Modell für eine Umsetzung in anderen Bundesländern angesehen.  

Gerade die Artengruppe der Wiesenbrüter steht im Fokus der LBV-Aktivitäten, der derzeit mit Part-
nern im Auftrag des LfU am Abschluss einer landesweiten Wiesenbrüteragenda arbeitet, auf deren
Basis dann Schutzmaßnahmen in den Lebensräumen dieser gefährdeten Artengruppe umgesetzt wer-
den sollen. Neben dem Lebensraum-Verlust sind Störungen einer der wesentlichsten Gefährdungsfak-
toren. Umso höher ist deshalb aus Sicht des LBV auch das Entgegenkommen der Bundeswehr einzu-
schätzen, ihre Übungsflüge an den Schutzbedürfnissen von Brachvogel und Co. auszurichten.  

Hilpoltstein, 16.3.2011

Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent  
Landesbund für Vogelschutz (LBV)


Quellenangabe: Landesbund für Vogelschutz  e.V. |  16.03.2011  www.lbv.de

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Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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