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Umweltministerium ignoriert Nationalpark
Umweltministerium ignoriert Nationalpark

13.12.2011

Kaum noch wilde Miesmuscheln – doch die Befischung geht weiter


Tief enttäuscht sind die Naturschutzverbände Schutzstation Wattenmeer, NABU und WWF über das schleswig-holsteinische Umweltministerium. Sie werfen ihm vor, bei der Fischerei keine Rücksicht auf den Schutz des Nationalparks zu nehmen.

So seien nur noch zehn Prozent der einstigen Bestände an natürlichen Miesmuschelbänken vorhanden. Die Fischerei soll dennoch fast unverändert für weitere 15 Jahre fortgeführt werden.


Der Miesmuschelbestand ist um 90% gesunken - doch die Befischung geht weiter!

„Die Bestände der Miesmuscheln sind dramatisch zusammengebrochen, derzeit sind noch höchstens zehn Prozent der früheren Menge vorhanden“, beklagt Silvia Gaus, Naturschutzexpertin bei der Schutzstation Wattenmeer. Die gälte nicht nur für die Muschelbänke auf den trockenfallenden Wattflächen. Nach neuen Erkenntnissen seien auch im ständig wasserbedeckten Teil des Nationalparks Wattenmeer keine wilden Miesmuschelriffe mehr zu finden.

„Damit geht ein Teil der biologischen Vielfalt des Wattenmeeres verloren, denn Miesmuscheln bilden mit ihren Bänken Riffe, auf denen dann viele andere Organismen leben“, so Gaus. Miesmuscheln sind auch die Lebensgrundlage von Wattvögeln wie Austernfischern und Eiderenten, deren Bestände ebenfalls zurückgehen. Nach Auffassung der Naturschutzverbände ist die Befischung der Muscheln für diese negative Entwicklung mit verantwortlich.

„Es ist abenteuerlich, unter diesem Umständen die Fischerei fast unverändert fortzusetzen“, sagt Hermann Schultz, Vorsitzender des NABU Schleswig-Holstein. „Noch unverantwortlicher ist es, die Fanglizenzen dann gleich für 15 Jahre bis zum Jahr 2026 festzuschreiben.“

Zwar beteilige man die Nationalpark-Kuratorien, die eigens Sitzungen in den Tagen vor Weihnachten abhalten wollen, um die ihnen gewährte kurze Frist bis zum Jahresende einhalten zu können. Doch hat das Ministerium schon bei mehreren Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass man sich an deren Beschlüssen nicht orientieren müsse.

Wattenmeer Nationalpark - Natur Natur sein lassen!


Den Import von Besatzmuscheln aus entfernten Regionen, mit denen man nun die Kulturflächen der Muschelfischer auffüllt, lehnen die Naturschutzverbände ab. Die Risiken für den Nationalpark sind viel zu groß, denn andere Arten reisen mit den Muscheln mit. Sie haften beispielsweise als Larven an ihnen oder leben als Parasiten in den Muscheln. Viele sind kaum sichtbar und können weder erkannt noch sicher entfernt werden, so dass mit solchen Importen weitere gebietsfremde und invasive Arten in das Wattenmeer eingeschleppt werden können.

„So kann es nicht weitergehen,“ sagt Hans-Ulrich Rösner vom WWF. „Viele Menschen sind stolz auf mehr als 25 Jahre Nationalpark Wattenmeer und die Anerkennung dieses einmaligen Gebietes als Weltnaturerbe. Doch wenn eine konkrete Entscheidung für die Natur gefragt ist, versagt das Ministerium. Es muss ohne künstlichen oder durch Wahltermine erzeugten politischen Druck nach einer Lösung gesucht werden, die die Interessen des Nationalparks berücksichtigt.“ Bis dahin dürften die Muschelfischerei-Lizenzen nur für eine kurze Übergangszeit verlängert und die Genehmigung zum Import von Besatzmuscheln müssten ausgesetzt werden, so die klare Forderung der drei Naturschutzverbände.

Weitere Informationen

   Ingo Ludwichowski, NABU Schleswig-Holstein, Mobil 0160-96230512

   Christof Goetze, Pressestelle Schutzstation Wattenmeer, 04841-668546 / Silvia Gaus, 0171-6327513 (Schutzstation Wattenmeer)

   Britta König, Pressestelle WWF, 040-530200-118 / Dr. Hans-Ulrich Rösner, 0151/12290848 (Wattenmeer-Experte des WWF Deutschland)

Quellenangabe: NABU Deutschland |  12.12 .2011 - Autor Fotos : / www.nabu.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken



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