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NABU kritisiert Ausweisung von Kite-Zonen
NABU kritisiert Ausweisung von Kite-Zonen

24/25.12.2011

Eigentor der Nationalparkverwaltung

Wiegboldsbur/Pewsum –
Anlässlich der gestrigen Vorstellung der Pläne zur Genehmigung von Kitesurf-Arealen in Pewsum kritisiert der NABU Ostfriesland das fachlich nicht nachvollziehbare Vorgehen der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Der NABU sieht weder eine fachlich ausreichende Beurteilungsgrundlage für die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen in Schutzzonen des Nationalparks noch die Notwendigkeit, Kite-Surfern im Nationalpark überhaupt Sportflächen zur Verfügung zu stellen.

Erreichen will der NABU, dass vor der Genehmigung weiterer Kiter-Reviere sowie im Falle anstehender Genehmigungsverlängerungen unabhängige, universitär gesteuerte Grundlagenforschungen zum Einfluss der Kiter durchgeführt werden. Ziel sei zudem, dass auch in der Nationalparkverwaltung die für untere Naturschutzbehörden geltenden Standards für die Beurteilung von Eingriffsvorhaben im Nationalpark Anwendung fänden.

„Die Glaubwürdigkeit der Nationalparkverwaltung als wesentliche Interessenvertretung für die Bewahrung und schonende Nutzung der Naturwerte dieser Region hat gelitten“, erklärte Uwe Schramm, Vorsitzender des NABU Regionalverbandes Ostfriesland. „Das Vorgehen im Falle der Kiter-Reviere war ein klares Eigentor der Nationalparkverwaltung.“

In höchstem Maße juristisch fragwürdig sei die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für eine Trendsportart in einem EU-Vogelschutzgebiet, ohne zuvor eine notwendige FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. Im Rahmen einer Vorprüfung müsse die dafür zuständige Nationalparkverwaltung für alle Eingriffe prüfen, ob die Möglichkeit der Beeinträchtigung der Schutzgüter dieses EU-Vogelschutzgebietes bestehe. Dass man hierbei in Anbetracht der Vögel scheuchenden Wirkung selbst kleiner Drachen für die schnellen, großformatigen Lenkdrachen der Kitesurfer mitten in der Drehscheibe des Vogelzuges zu einem anderen Ergebnis kommen könne als dem einer erheblichen Beeinträchtigung, sei für den NABU Ostfriesland unvorstellbar.

„Jedes Kleinkind weiß doch schon, dass Vögel bei Annäherung auffliegen und verscheucht werden“, stellte Uwe Schramm, Vorsitzender des NABU-Regionalverbandes Ostfriesland fest. „Die Kite-Surfer setzen mit ihren Fluggeräten die an Land bereits reichlich stattfindenden Störungen auf der Seeseite weiter fort.“ Fest stehe, dass es bis heute keinerlei wissenschaftliche Grundlagendaten zu Veränderungen der Raumnutzung rastender Vögel, zum Vogelfluchtverhalten beim Eintreffen einzelner oder mehrerer Kite-Surfer oder zu Störwirkungen durch Fehlverhalten von Kite-Surfern außerhalb der Kite-Zonen gebe. Die Untersuchungen von Matthias Bergmann hätten lediglich eine nicht systematisch angelegte Stichprobe geliefert, die als Beurteilungsgrundlage nicht ausreiche.

Bei Fehlverhalten von Kitern wird darauf verwiesen, dass die Gemeinde- und Kurverwaltungen Sanktionen erlassen und die Wasserschutzpolizei auf dem Wasser einschreiten könne. Angesichts einer personellen Unterbesetzung des Nationalparks mit nur fünf Nationalpark-Rangern und einer bislang in allen Fällen tatenlos zusehenden Wasserschutzpolizei sei klar, dass die sich bislang selten an Schutzvorschriften haltende Kiter-Szene dadurch nicht annähernd in den Griff zu bekommen sei.

„Die Nationalparkverwaltung muss endlich erkennen, dass sie mit der Ausweisung von Kiter-Revieren keine Probleme löst, sondern nur neue schafft“, ist sich Uwe Schramm sicher. Der NABU Ostfriesland werde sich darum bemühen, dass die Genehmigungen in Zukunft nicht mehr verlängert und keine neuen Genehmigungen erteilt würden. Den Schlüssel dafür sieht der NABU in der derzeitigen von der Nationalparkverwaltung selbst vorgenommenen Einstufung der Kitesurfer als Wasserfahrzeug. Ein wesentliches Merkmal für die im Nationalpark von Einschränkungen befreiten Wasserfahrzeuge sei die Kontrollierbarkeit des Fahrzeuges, was für die Kiter nicht im zu fordernden Maße gelten könne. Diese würden in Abhängigkeit von den persönlichen Fähigkeiten der Kiter und bei besonderen Witterungssituationen immer wieder abgedriftet. Zudem sieht der NABU die Kitesurfer eher als Drachen, die im Gegensatz zu Wasserfahrzeugen Einschränkungen unterliegen.

Kontakt:
NABU Ostfriesland
c/o NABU-Woldenhof
Tel. 04942-990394

Quellenangabe: NABU Deutschland

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken







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