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Verein „ProHeimat“ kritisiert Bund Naturschutz
Verein „ProHeimat“ kritisiert Bund Naturschutz

20.08.2013

Wonsees/Ofr. -
Die Aussagen von BN-Vorsitzendem Hubert Weiger zur Energiegewinnung durch Windkraftanlagen wollen die beiden Vorsitzenden des Vereins „ProHeimat Fränkischer Jura“, Hans Peter Zahner und Edwin Bergmann, so nicht stehen lassen. Zu dem Interview erreichte uns folgende Stellungnahme:

„Die Argumentation von Herrn Weiger liest sich erst einmal sehr interessant und subjektiv schlüssig. Aber wie sieht es tatsächlich mit den Fakten aus? ,In den Alpen wird es aufgrund fehlender Rentabilität sowieso keine Windkraftanlagen geben’, so die Aussage von Herrn Weiger. Fakt ist, dass im Voralpenland eine wesentlich höhere Windhöffigkeit herrscht als im Fränkischen Jura. Das zeigt nicht nur der Bayerische Windatlas eindeutig. Daraus folgt, dass die Rentabilität von Windkraftanlagen dort eher gegeben ist als im Fränkischen Jura. Sind Windkraftanlagen dort nicht rentabel, dann sind sie es erst Recht nicht bei uns.

Bis heute konnte niemand, weder Projektierer, noch Politiker oder der Bund Naturschutz
ein in sich schlüssiges Konzept vorlegen, wie die Energiewende mit der Windkraft als tragende Säule funktionieren soll. Das ist technisch nicht möglich. Die einzige schnell umzusetzende Möglichkeit ist das Schaffen von Alternativen durch das Nutzen fossiler Brennstoffe. Windenergie stellt keine machbare Alternative dar – außer es geht auf Kosten unseres Wohlstands.“

„Volksverdummung“

Für Bürgerwindräder in einem ausgewiesenen Schwachwindgebiet zu werben, ist nach Ansicht von Pro Heimat Volksverdummung und verantwortungslos, zahlreiche Insolvenzen würden das bestätigen.

„Das Modell der Bürgergenossenschaften hat nur den Sinn des Umgehens der Prospektpflicht, wodurch die tatsächlichen Risiken, im Gegensatz zu anderen Anlageformen, nicht mehr umfangreich dargestellt werden müssen. Dabei nennt keiner der Windkraftbefürworter, wie hoch das tatsächliche Risiko einer Investition in Windkraftanlagen in unserer Region ist – das Risiko ist faktisch sehr hoch.“

Der Bundesverband Windenergie sage klar
aus, dass die Rentabilitätsgrenze bei 2000 Volllaststunden pro Jahr liege, heißt es in der Stellungnahme weiter. In der Region Bayern seien bisher aufgrund tasächlicher Ertragswerte ermittelte Auslastungen zwischen 1300 und 1600 Volllaststunden im Durchschnitt zu verzeichnen gewesen. Das sage aber keiner der Befürworter interessierten Anlegern.

Für die sogenannte Energiewende habe die Region schon sehr viel beigetragen. „Mit über 100 Hektar Freiflächen-Photovoltaik – das ist die zweitgrößte Anlage Deutschlands – zwölf Biogasanlagen und 14 Windrädern haben wir genug erneuerbarer Energie im Jura.

Dass wir aber für unwirtschaftliche Windkraftanlagen unsere Heimat zerstören lassen, unsere Gesundheit opfern (Infraschall, Schattenschlag und Lärm) und Millionen an Grundstückswertverlusten hinnehmen sollen, dagegen werden wir weiter vorgehen. Gegen die größte Dichte an Windvorranggebieten in Bayern hat sich nicht nur die Bevölkerung zwischen Azendorf und Wattendorf zu 90 Prozent eindeutig ausgesprochen, sondern auch die Gemeinden Wonsees, Stadelhofen und die Stadt Weismain.

Wir, die Bürgerinitiative ProHeimat Fränkischer Jura fordern, nicht nur die 10H-Abstands-Regelung umzusetzen, sondern auch die Anzahl der Windkraftanalagen in Bayern gleichmäßig auf alle Regierungsbezirke zu verteilen, auch in den Süden. Für Mindestabstände von 2000 Metern und mehr stehen in Bayern immerhin noch 1,3 Prozent der Landesfläche zur Verfügung.

Die Aussage, der Bund Naturschutz (BN) profitiere nicht von den Windkraftanlagen
, ist absolut falsch. Fakt ist, dass das Unternehmen Naturstrom AG unter anderem von Mitgliedern des Umweltverbands Bund Naturschutz gegründet wurde.

Weiterhin profitiert der BN von den Kompensationszahlungen
an den Bayerischen Naturschutzfonds, die für den Bau von Windkraftanlagen vom Projektierer bezahlt werden müssen – in Zultenberg waren das für vier Windkraftanlagen auf dem Gebiet des Landkreises Kulmbach immerhin insgesamt 302 705,07 Euro. Und das, obwohl aus diversen Gründen 50 Prozent Rabatt gewährt wurden.“

Der Bayerische Naturschutzfonds setze den BN als Projektierer für Naturschutzprojekte
ein und cofinanziere Projekte des BN, führt der Verein „Pro Heimat“ an. Somit sei es Fakt, dass der BN Profiteur der aktuellen Windkraftpropaganda und somit deren Befürworter sei.

Aber auch die Landkreise bekämen durch die Antragsbearbeitungen eine Menge Geld
in den Säckel. Für die vier Anlagen in Zultenberg waren es Zahner und Bergmann zufolge für den Landkreis Kulmbach 123 933,15 Euro. „Für die Zerstörung unserer Heimat!“

Über 6300 Personen hätten sich bereits per Unterschrift gegen die Windkraftplanungen im Fränkischen Jura ausgesprochen und die Zahl steige täglich.

„Kein Ersatz für ein Kraftwerk“

„Tatsache ist, dass tausende Windräder kein einziges konventionelles Kraftwerk ersetzen können, weil sie mit einer Auslastung von 15 Prozent der Volllaststunden nur Zufallsstromerzeuger sind und somit keine kontinuierliche Energieproduktion gewährleisten können – ganz im Gegensatz zu Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken.

Der Schutz der Bürger durch Mindestabstände zur Wohnbebauung
von 2000 Metern muss Vorrang vor zweifelhaften wirtschaftlichen Interessen haben.

Die Verantwortung für die Region tragen die Bürgermeister und Landräte
, nicht die Regierung von Oberfranken. Wir erwarten jetzt Ihre volle Unterstützung“, heißt es abschließend.


Quellenangabe:
Fränkischer Tag / 19.08.2013

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken