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Neue Kegelrobben-Höchstzahl
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Neue Kegelrobben-Höchstzahl vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern

31.01.2016

Im Gebiet des Greifswalder Boddens werden immer mehr Kegelrobben gesichtet. Naturschützer beobachteten in den vergangenen Tagen eine neue Rekordzahl von knapp 100 Tieren.


Kegelrobben, die größten in Deutschland freilebenden Raubtiere, waren bis vor wenigen Jahrzehnten noch eine Ausnahmeerscheinung an der deutschen Ostseeküste. Nach der letzten Erlegung einer Robbe im Jahr 1920 trat die Art in Mecklenburg-Vorpommern nur noch sehr sporadisch auf. Verfolgung durch den Menschen und Umweltgifte brachte diese Robbenart sogar in der gesamten Ostsee an den Rand des Aussterbens. Dank gezielter Schutzmaßnahmen erholen sich die Kegelrobben-Bestände in der Ostsee wieder. Seit über 10 Jahren sind Kegelrobben jetzt wieder regelmäßig an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns anzutreffen, wobei sich die Flachgründe des Stubber im östlichen Greifswalder Bodden, die Gewässer rund um die Insel Greifswalder Oie sowie die Küste am Kap Arkona/Rügen zu bevorzugten Aufenthaltsgebieten entwickelten.

Das Auftreten der Kegelrobben in Mecklenburg-Vorpommern wird seit 2007 im Rahmen eines Robben-Monitorings überwacht, das vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) koordiniert wird. Der Bestand im Kerngebiet Greifswalder Bodden wird seitdem im Rahmen regelmäßiger Zählungen ermittelt. Hier arbeiten der Verein Jordsand e.V. als Betreuer der Insel Greifswalder Oie und seit kurzem auch der Insel Ruden, das Biosphärenreservat Südost-Rügen und das Bundesamt für Naturschutz mit der Außenstelle Vilm in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund und dem LUNG intensiv zusammen.

Im Zuge dieser Zählungen konnte vor ein paar Tagen eine neue Höchstzahl der Kegelrobbe an der deutschen Ostseeküste ermittelt werden. Begünstigt durch eine großflächige Vereisung des Greifswalder Boddens und Treibeis auf der Ostsee östlich Rügen und um die Greifswalder Oie konnte Mathias Mähler, Stationsleiter des Vereins Jordsand auf der Greifswalder Oie, am 22. Januar mindestens 67 Kegelrobben auf Treibeisschollen rund um die Oie feststellen. Einen Tag später berichtete die Besatzung des Schiffes „Arkona“ vom Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund von 86 Tieren auf Eisschollen vor dem Südperd/Rügen. Am selben Tag konnten durch einen ehrenamtlichen Vogelbeobachter hier von Land aus mit einem Fernrohr sogar 95 Robben auf dem Treibeis beobachtet werden. Parallel war auch mindestens eine Robbe bei der Greifswalder Oie anwesend, sodass sich zeitgleich beachtliche 96 Kegelrobben in den Gewässern zwischen Rügen und Greifswalder Oie aufhielten. Bereits im Winter 2014/2015 waren im Bereich des Greifswalder Boddens im Rahmen der Synchronzählungen 75 Robben gezählt worden, sodass jetzt ein neuer Höchstbestand von knapp 100 Tieren dokumentiert werden konnte.

Die Zunahme der Kegelrobben im Bereich des Greifswalder Boddens steht im Zusammenhang mit einer Bestandserholung im gesamten Ostseeraum. Dabei erfolgt schrittweise auch eine Wiederbesiedlung von ehemaligen Verbreitungsgebieten, zu denen auch die Küste Mecklenburg-Vorpommerns gehört.
Das kontinuierliche Anwachsen der Kegelrobben-Bestände weckt auch Hoffnungen, dass in Zukunft vielleicht auch junge Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste geboren werden. Hier müssen die Naturschützer vermutlich aber noch etwas Geduld mitbringen, da bislang noch kein trächtiges Weibchen bis zur Wurfzeit im zeitigen Frühjahr im Gebiet verblieben ist.

Dennoch ist die positive Entwicklung der Kegelrobbenbestände sehr erfreulich und erhöht die Chancen auf eine dauerhafte Besiedlung der deutschen Ostseeküste. Der Verein Jordsand wird diese Entwicklungen auch weiterhin intensiv verfolgen und sich für einen Schutz der Kegelrobben in Nord- und Ostsee einsetzen.

Für Rückfragen stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:


Mathias Mähler, Verein Jordsand e.V., Stationsleiter auf der Greifswalder Oie
Tel. 038371-21678, email: mathias.maehler@jordsand.de
Ulrike Gentzen, Verein Jordsand e.V., Regionalstelle Vorpommern in Greifswald
Tel. 03834-8354223, email: ulrike.gentzen@jordsand.de


Quellenangabe / Foto


Verein Jordsand 29.01.2016


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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