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Das regionale Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Ebrach
Das regionale Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Ebrach

Der Forstbetrieb Ebrach ist einer von 41 Forstbetrieben der Bayerischen Staatforsten. Der Forstbetrieb Ebrach trägt die Verantwortung für 17.000 Hektar Wald im oberen und nördlichen Steigerwald zwischen der Autobahn Würzburg-Nürnberg im Süden und dem Maintal im Norden.

Markante Berge wie der Zabelstein oder der Knetzberg liegen ebenso im Zuständigkeitsbereich des Forstbetriebs Ebrach wie der ehemalige Klosterwald Ebrach oder Wälder westlich von Burgebrach und bei Schlüsselfeld.

Dem gesetzliche Auftrag des Artikel 18 des Bayerischen Waldgesetz folgend hat der Forstbetrieb im Rahmen des Naturschutzkonzepts der Bayerischen Staatsforsten bereits 2006 ein regionales Naturschutzkonzept entwickelt.

Es handelt sich um ein integratives Modell.
Das Ziel der Biodiversität wird dabei auf derselben Fläche erfüllt wie die Waldbewirtschaftung. Holznutzung und Naturschutz finden in optimaler Weise nebeneinander statt.

Das Konzept besteht aus drei Elementen:

•    Zum einen gibt es Waldorte, die dauerhaft aus der Nutzung genommen sind.
•    Das zweite Element ist die Extensivierung der Holznutzung.
•    Das Dritte Element sind Biotopbäume, die über den gesamten bewirtschafteten Wald verteilt sind.

1000 Hektar Waldorte, die dauerhaft aus der Nutzung genommen sind

Sechs Naturwaldreservate sichern repräsentative Waldorte, in denen teilweise schon seit vielen Jahren die Bewirtschaftung eingestellt ist. Die Naturwaldreservate sind zwischen 23 und 180 Hektar groß. Ihre Gesamtfläche beträgt rd. 430 Hektar. Naturwaldreservate sind durch das Waldgesetz geschützt. Sie sind die „Lebensversicherung“  für die Waldartenvielfalt.

Die Trittsteine sind kleiner Waldorte zwischen 0,3 und 20 Hektar Größe. Sie können zur „Zwischenlandung“ genutzt werden. Diese Waldorte sind über die gesamte Forstbetriebsfläche verteilt und wurden vor allem dort eingerichtet, wo noch eine größere Anzahl ökologisch höherwertiger Bäume verblieben waren. Einige Flächen wurden auch gezielt zur Vernetzung von Naturwaldreservaten eingerichtet. Mit über 100 Trittsteine wurden eine Gesamtfläche 520 Hektar erreicht. Es handelt sich um eine freiwillige Leistung der Bayerischen Staatsforsten.

Eine wichtige Verbindungsaufgabe kommt den Waldrändern zu. Sie sind quasi die „Artenautobahnen“. Über 40 km davon sind ökologisch wertvoll und wurden analog zu den Trittsteinen auf 10 – 20 m Tiefe aus der Nutzung genommen. Als Gesamtfläche errechnen sich rd. 40 Hektar.

Stilllegungsflächen und bewirtschaftete Waldflächen
sind eng miteinander verzahnt. Tausende an Individuen, die im Überfluss in den Stilllegungsflächen geboren werden, besiedeln die Biotopbäume in den angrenzenden Wirtschaftswäldern. Damit ist im gesamten Wald ein genetischer Austausch innerhalb einer Art gesichert.

Waldorte, die extensiv bewirtschaftet werden

Ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzkonzepts sind Waldorte,
an denen Totholz angereichert wird. Dazu wurden nachstehende Ziele definiert:

  •          40 fm/ha Totholz ab 140 Jahre
  •          20 fm/ha Totholz ab 100 Jahre
Insgesamt sind für die Totholzanreicherung über 6.000 Hektar vorgesehen. Aus Totholz wird nach und nach Moderholz und schließlich Waldhumus. Dieser sorgt für eine natürliche Düngung und sichert die Nährstoffnachhaltigkeit. Moderholz und Waldhumus sind darüber hinaus hervorragende Wasserspeicher.
Biotopbäume

In allen Wäldern werden pro Hektar zehn Biotopbäume angestrebt. Insgesamt werden auf diese Weise über 150.000 Bäume für die Waldartenvielfalt zur Verfügung stehen. Biotopbäume sind Bäume mit Höhlen, mit Besatz von Konsolenpilzen oder mit freiliegendem Holzkörper. Sie sind der entscheidende Baustein für die Sicherung der Biodiversität in den Wäldern. Die zehn Biotopbäume pro Hektar sollen künftig auf der gesamten Waldfläche vorhanden sein. Erreicht waren nach den Inventurergebnissen 2010 bereits sechs Biotopbäume pro Hektar auf der Gesamtwaldfläche und fast acht Biotopbäume in den Wäldern über 100 Jahre.

Baumarten, Holzeinschlag, Waldpflege, Methusalemprogramm

Die Sicherung der Biodiversität in den Wäldern des Steigerwalds
erschöpft sich nicht in Stilllegung und Extensivierung. Eine Reihe von weiteren Maßnahmen sorgt dafür, dass die Artenschutzziele auch in Zukunft, also nachhaltig erfüllt werden.

Beispielsweise seinen genannt:

Die Zusammensetzung der Baumarten soll noch stärker hin zu den standortheimischen Laubbaumarten verschoben werden. Diese sollen künftig 80% der Baumarten ausmachen. Derzeit liegt der Laubbaumanteil noch bei 73%, der der Nadelbäume bei 27%. Bei den Laubbäumen sollen insbesondere die vielen Mischbaumarten zur Buche ihre Anteile erhöhen: Ahorne, Birken, Aspen, Linden usw. Bei den Nadelbaumarten soll die Tanne die häufigste Baumart werden.

Während die Laubbaumarten durch eine scharfe Bejagung des Rehwildes von Natur aus aufwachsen, müssen die Jungtannen gepflanzt werden. Der Holzeinschlag wurde so festgelegt, dass vom jährlichen Zuwachs in Höhe von 140.000 Festmeter lediglich 103.000 Festmeter geerntet und davon wiederum nur ca. 85.000 Festmeter verkauft werden. Rd. 18.000 Festmeter verbleiben als liegendes Totholz im Wald.

Die Waldpflege wurde dahingehend modifiziert,
dass genügend ökologisch wertvolle Bäume auf der Fläche nachwachsen. Starkastige, zwieselige oder stark beschädigte Bäume bleiben grundsätzlich stehen, es sei denn, sie bedrängen einen für die spätere Nutzung durch den Menschen ausgewählten Baum.

Um Waldbesuchern das Wachstumspotential unsere Waldbäume vorzuführen und um Ehrfurcht und Achtung vor den Dimensionen alter Bäume zu erzeugen, stehen Methusalembäume in den Ebracher Wäldern unter besonderem Schutz. So verbleiben Buchen mit einem Durchmesser von mehr als 80 cm grundsätzlich solange im Wald, bis sie eines natürlichen Todes sterben. Übrigens steht die höchste gemessene Buche Bayerns auch im Bereich des Forstbetriebs: sie ist annähernd 50 Meter hoch.



Quellenangabe:

Bayerische Staatsforsten

Forstbetrieb Ebrach
Marktplatz 2
96157 Ebrach
Tel: 09553/9897-0
Fax: 09553/9897-25
Email: info-ebrach@baysf.de



Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken


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