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Eibenvergiftung: Tödliche Tierliebe

Eibenvergiftung: Tödliche Tierliebe

10.11.2010

Frankfurt/Main - Zur Zeit des Heckenschnitts kommt es alljährlich zu tödlich verlaufenden Eibenvergiftungen bei Pferden, Rindern, Schafen und Schweinen.

Eibe Meist haben wohlmeinende Laien in großer Menge Heckenschnitt auf eine Weide geworfen und die weichen Eibennadeln wurden von den Weidetieren begierig gefressen.

Die Folgen sind fatal: Bereits 500 g Eibennadeln genügen als tödliche Dosis für ein erwachsenes Rind. Bei einem ausgewachsenen Schwein führen schon 75 g Eibennadeln zum Tode. Pferde scheinen noch erheblich empfindlicher zu sein als Wiederkäuer. Ihr Tod kann wenige Minuten nach der Aufnahme von 100 bis 200 g Eibennadeln eintreten. Die Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an Nadeln und Zweigen auf einmal fressen.

Für Menschen und Tiere sind alle Teile der Eibe giftig, besonders hoch ist die Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste Giftstoff ist das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff, der zu Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt. Daneben sind Ephedrin und so genannte "cyanogene Glykoside", aus denen Blausäure freigesetzt werden kann, wirksam.

Die Vergiftungserscheinungen treten wenige Stunden bis 2 Tage nach der Aufnahme von Pflanzenteilen auf. Die klinischen Symptome werden unterschiedlich beschrieben: Neben Nervosität, Pupillenerweiterung, Zittern, blindem Umherrennen, Rückwärtsgehen und Taumeln treten wegen des beginnenden Herzversagens auch Atembeschwerden und Kreislaufkollaps auf. Gelegentlich kommt es zu plötzlichen Todesfällen.

Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbau, der auch als Strauch vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe häufig in Gärten, Vorgärten und Friedhöfen als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt. Charakteristisch für die Eibe sind die Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen, scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem dunklen Grün der Nadeln leuchtet.

Die Anpflanzung giftiger Pflanzen ist in Deutschland nicht verboten. Es wird hingegen als Sorgfaltspflicht der Landwirte angesehen, die Aufnahme von Pflanzenteilen durch ihre Tiere zu verhindern. Da es auch immer wieder zu Todesfällen bei Rindern, Schafen und Ziegen durch Pansenübersäuerung (Pansenacidose) durch das Verfüttern großer Mengen von Brot und Backabfällen kommt, sollten Landwirte in Ortslagen die Mitbürger mit Hinweisschilder informieren. (bpt)
   


Quellenangabe: Proplanta ®  |  10.11.2010 www.proplanta. de

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
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