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Abflug in die fränkischen Tropen
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Abflug in die fränkischen Tropen

25.08.2011

Schmetterlingshaus  In einem Wiesentheider Glashaus halten bunt-schillernde Falter Hof.

Wiesentheid - ( Ufr. )
 Der Weg in den Dschungel führt durch zwei Tüllvorhänge. Für uns Menschen kein Hindernis: Man schreitet einfach hindurch, die von der Decke hängenden Stoffbahnen teilen sich geräuschlos. „Damit unsere Schmetterlinge nicht davonfliegen“, erklärt Bettina Hägerich.

Die junge Gärtnerin hat derzeit eine nervenaufreibende Zusatzaufgabe: Sie ist quasi die Schmetterlingsbeauftragte der „Fränkischen Toskana“ Wiesentheid. In einem der Glashäuser sind seit kurzem rund 200 tropische Falter daheim.

Die Flatterwesen zu hüten, ist für Flügellose gar nicht so leicht.


Sehr feuchte Luft

Wie kommen Edel- und Ritterfalter mit Flügelspannweiten von 15 bis 20 Zentimetern überhaupt nach Wiesentheid? „In Tiergärten habe ich immer die Schmetterlingshäuser bewundert. Irgendwann hab´ ich gedacht: In unseren Hydrohäusern herrschen auch hohe Luftfeuchtigkeit und tropisches Klima – so, wie die Tiere das lieben und brauchen.“

Nach einem Gespräch mit dem Team war klar: Auch in Wiesentheid soll es im Sommer 2011 ein Schmetterlingshaus geben. Also informierte Hägerich sich gründlich über artgerechte Haltung, Lebensraum und Zucht der Insekten.

Deren Leben ist schillernd-bunt, aber kurz: „Manche sterben schon nach ein paar Tagen, andere haben immerhin sechs Wochen.“ Bevor sie als stolzer Schmetterling aus ihrer Puppe schlüpfen, bringen sie allerdings eine gefräßige Raupenzeit und ebenfalls einige Wochen als Puppe im Kokon zu.

„Wir importieren die Tiere im Puppenstadium direkt von einem Züchter aus Costa Rica.“ In Wiesentheid werden die harten Puppenhüllen, die je nach Art unauffällig braun oder bunt gefärbt sind, in einer Art Brutschrank aufgehängt. Mit etwas Glück können die Besucher Schmetterlinge schlüpfen sehen.

Beim Schlürfen an duftenden Siam- und Hibiskusblüten, Wandelröschen und Gewürzrinde sind die Flieger fortwährend zu beobachten. Ebenfalls ein bisschen Glück – oder etwas Nektarduft – braucht es, um einem der zarten Wesen als Landebahn zu dienen. Elisabeth Hack wurde diese Ehre ganz unverhofft zuteil. Die Besucherin aus der Fränkischen Schweiz freute sich über den gelb-grünen „Anteos chlorinde“, der ihr am Hals knabberte. „Fühlt sich ein bisschen kratzig an – aber toll.“ Bettina Hägerich lacht.

Die Gärtnerin hat ihre Geflügelten schon so ins Herz geschlossen, dass sie ihnen zum einen ihre lautlosen Ausbruchsversuche verzeiht und die Tüllbahnen immer wieder ordnet – und zum anderen schon über einen zweiten Schmetterlingssommer im kommenden Jahr nachdenkt.

Ansprechpartner / Kontakt:( Info der AiF Redaktion )

Adresse:

Feuerbacher Weg 3
97353 Wiesentheid
09383 7992

Im Netz unter http://www.fraenkische-toskana.de


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / 25.08.2011 / Autor und Fotos: Diana Fuchs / www.infranken.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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