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UN Dekade Biologische Vielfalt Preis für Stele der Biodiversität®
Bild zum Eintrag (1010700-160)

Am 19.08.2019 wurde die offizielle Einweihung der Stele der Biodiversität® in Hartmannsdorf im Beisein der Bevölkerung vorgenommen.

  • Staatsminister Thomas Schmidt übergab die Auszeichnung an die Projektpartner.

„Stele der Biodiversität“ erhält Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt


Das Projekt „Stelen Bundesdeutscher Biodiversität – Deutschlands Wilde Bienchen®“ wurde am 19. August 2019 als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Übergabe der begehrten Auszeichnung fand am 19. August durch den sächsischen Umweltminister Herrn Thomas Schmidt statt. Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. „Stelen der Biodiversität“ ist ein gemeinschaftliches, innovatives, höchst anspruchsvolles und in dieser Form wohl in ganz Deutschland einmaliges Projekt zur konkreten Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie der Vermittlung einer sehr lebendigen Umweltbildung.

Kooperativ umgesetzt wurde dieses in Hartmannsdorf von Artenschutz in Franken®, dem Landschaftspflegeverband „Westsachen“ e.V., der Gemeindeverwaltung Hartmansdorf sowie dem Umweltamt des Landkreises Zwickau. Hervorragend unterstützt wurde es durch die Deutsche Postcode Lotterie. Neben konkretem Artenschutz zielt das Projekt auch und gerade darauf ab, außerhalb von Bildungszentren möglichst viele Menschen zu diesem äußerst wichtigen Thema zu erreichen.


„Wir freuen uns, dass wir dank unserer Teilnehmer hier in Hartmannsdorf einen Beitrag zum Artenschutz leisten können. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist enorm wichtig für unsere Zukunft. Es ist schön zu sehen, wie aus nicht mehr genutzten Gebäuden neue Habitate für bedrohte Arten entstehen“.

Petra Rottmann, Head of Charities bei der Soziallotterie (Deutsche Postcode Lotterie)



Ein Projekt, das es in und an sich hat

Hartmannsdorf / Sachsen. Stelen bundesdeutscher Biodiversität, so der zugegeben etwas sperrige Titel für ein in dieser Form einmaliges Entwicklungskonzept. Im Fokus stehen dabei Bauwerke, die viele Jahre für den Menschen unverzichtbar waren, jedoch meist ein Schattendasein führten. Trafotürme, Schlauchtürme etc. wurden diese landläufig benannt. Doch gerade in den vergangenen Jahren verloren diese Kulturgüter mehr und mehr an Bedeutung. Technische Änderungen führten dazu, dass zahlreiche dieser Gebäude abgerissen wurden und werden. Mit jedem Abbruch verloren wir auch ein unwiederbringliches Zeitzeugnis unserer urbanen Lebensweise. Vielfach standen die die Häuschen in Strukturen, die mit ihnen in einen langen Dornröschenschlaf verfielen.


Wildbienen - die unbekannten Bestäuber
Wenn von Bienen die Rede ist, denken die meisten von uns sofort an die domestizierte Honigbiene. Dass es daneben in der Bundesrepublik Deutschland weitere ca. 560 Wildbienenarten gibt, ist den wenigsten bekannt.
Eigentlich haben die meisten von uns in ihrem Leben schon einmal Wildbienen gesehen. Doch bewusst als solche wahrgenommen werden diese Tiere kaum. Vielfach werden sie gar mit Wespen oder Fliegen verwechselt. Und hier zeigt sich bereits ein elementares Problem. Aufgrund einer weitverbreiteten Unkenntnis werden „die Wildbiene“ und deren Ansprüche an ihre Lebensräume nicht erkannt. Die „Stele der Biodiversität“ wurde mit speziellen Nistmodulen ausgestattet welche auch im Bestand gefährdeten Wildbienenarten eine Chance eröffnen möchte sich erfolgreich zu reproduzieren.

 „Wir freuen uns sehr, den Turm von Anfang an in seiner Entstehung begleitet zu haben und von nun an auch als ´unseren´ Turm immer wieder besuchen zu können und von ihm und seinen Bewohnern lernen zu können.“

Kristin Forner – Hortleiterin (Kindertagesstätte "Gänseblümchen")



Wildbienen - für uns Menschen ungemein wichtig
Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass unsere (Kultur)-Pflanzen bestäubt werden. Wildbienen spielen hierbei eine weitaus größere Rolle als bislang angenommen. Doch Wildbienen sichern nicht nur die Ernteerträge in der Landwirtschaft. Da sie häufig in enger Symbiose mit „ihrer Wildpflanze“ leben, sichern die kleinen Insekten auch das Überleben zahlloser Wildpflanzen.

„Wir sind sehr stolz, dieses wunderbare Projekt dank der effizienten Zusammenarbeit aller Beteiligter erfolgreich umgesetzt zu haben. Die Wildbienen werden es uns danken!“


René Abani – Geschäftsführer (Landschaftspflegeverband "Westsachsen" e.V.)


Wildbienen – häufig im Bestand gefährdet

Viele unserer Wildbienenarten in Deutschland sind zwischenzeitlich akut in ihrem Bestand bedroht. Gerade auch durch eine zunehmend industrielle Land- und Forstbewirtschaftung mit einem u.a. immensen Pestizideinsatz, der Versiegelung vormaliger lebenswichtiger Freiflächen, sowie der weiterführenden Zerstörung wichtiger Lebensräume auch im privaten Umfeld haben wir Menschen zahlreiche Wildbienenarten bereits nahe an den Rand des Aussterbens gebracht. Je intensiver die Bewirtschaftungsformen und je umfangreicher die Bewirtschaftungsflächen werden, desto stärker hängt der Ertrag der Landwirtschaft auch von Wildbienen ab. Je mehr Lebensräume wir mit unserem Handeln in unserem Umfeld beeinträchtigen, desto stärker gefährden wir nicht nur eine faszinierende Insektengruppe. Nein, mehr noch, wir setzen mit diesem Tun gar eines der (auch und gerade für den Menschen) wichtigsten Ökosysteme aufs Spiel.

„Wir sind mit unserem aktuellen Handeln auf dem besten Weg, eine ökologische Katastrophe, ein von uns Menschen ausgelöstes Massensterben der Biodiversität auszulösen.“

Thomas Artur Köhler - Vorsitzender (Artenschutz in Franken®)


Wildbienen – eine (letzte) Chance für unsere „Freunde“

Das innovative Kooperationsprojekt „Deutschlands Wilde Bienchen®“, das Teil einer hoch komplexen und umfangreichen Projektreihe ist und sich aktuell bereits in 16 Bundesländern wiederfindet, möchte hier ganz bewusst zum Umdenken anregen. Inhaltlich zeigt es sich in einer wohl in der gesamten Bundesrepublik einzigartigen Gestaltungsform. Neben konkreten Artenschutzbausteinen, die jeweils auf die Projektstandorte abgestimmt sind, beinhaltet es pädagogisch hochwertigste Umweltbildungskomponenten, welche besonders die uns nachfolgende Generation nachhaltig an das Thema Wildbienenschutz heranführt. Gleichfalls soll das Projekt dafür sorgen, dass die Kinder den Respekt und die Achtung für die uns umgebende Artenvielfalt erlernen und wichtige Zusammenhänge in spielerischer Form erkennen. Denn nur, wenn es gelingt, die uns nachfolgende Generation mit diesen Tieren wieder vertraut zu machen, kann es tatsächlich gelingen, effektive Wege zu beschreiten die auch Garant dafür sein können, dass eine Art Win-Win-Prinzip entsteht, welches beiden Arten das Überleben ermöglicht. Begleitet wird das Projekt von mehreren wissenschaftlichen Bausteinen.

„Alle Akteure der Gesellschaft sind gefragt! Auch in Dörfern und Städten kann zum Beispiel durch blütenreiche Vorgärten viel für Insekten getan werden.“

Thomas Schmidt (Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft)


Wildbienen – ein wertvolles Engagement für unsere Zukunft

Durch die innovativen Projektinhalte und deren langlebig ausgerichteten Projektbausteine, die auf 20 Jahre fixiert sind, eröffnet das Projekt sehr gute Optionen eines nachhaltigen und aussagekräftigen Monitorings. Dieses soll und kann somit weiterführende Aufschlüsse über die Entwicklung von Insektenbeständen in Deutschland mit sich bringen. Ein wissenschaftlicher Ansatz zur Entwicklung wildbienenfreundlicher Baustoffe zeigt sich darüber hinaus als ein wichtiger Projektinhalt. So wird das anspruchsvolle Ziel formuliert, dass es gelingen soll, das Projekt an möglichst vielfältigen Standorten des Landes in gleicher oder ähnlicher Form multiplikatorisch fortzuführen, um ein Netz des Wildbienenschutzes über die gesamte Republik zu spannen, welches das Überleben der Spezies Mensch im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder fördert.

"Ich freue mich, dass der Charakter des alten Feuerwehrgebäudes erhalten wurde und wir damit einen guten Beitrag zum Artenschutz leisten."


Kerstin Nicolaus – Bürgermeisterin (Gemeinde Hartmannsdorf bei Kirchberg)


Eye Catcher „Schlauchturm“ – Ein Bauwerk, dass es an und in sich hat

Als wahrer Eye Catcher zeigt sich die “Stele der Biodiversität” auch und gerade durch die künstlerisch- grafische Gestaltung der kompletten Fassade. Naturschutz im Verborgenen mag an mancher Stelle gut installiert sein doch mit dem Projekt in Hartmannsdorf geht man ganz bewusst andere, offene und transparente Wege. Das Bauwerk das in und auf seiner Fassade Habitatelemente für Fledermäuse und so genannte Gebäudebrüter (Mehlschwalbe, Turmfalke, Haussperling & Co.) trägt, möchte bildgeben auch auf eine zunehmend prekäre Situation für sogenannte Kulturfolger hinweisen. Also Tierarten welchen es über viele Jahrhunderte gelungen ist sich dem Menschen anzuschließen. Doch diese Koexistenz wird durch den Menschen zunehmend infrage gestellt. Und so stellt der Hartmannsdorfer Turmkörper auch eine Art „Denkmal“ dar welches uns als Gesellschaft dazu anregen möchte unser Handeln im ureigenen Sinn zu überdenken. In der ökologischen Nahrungskette bilden die am Baukörper angesprochenen Arten ein in sich geschlossenes Gefüge. Gerät eine Art an Grenzen werden andere Arten unwillkürlich mit angesprochen. Den Fokus auf den Indikator Insekt / Wildbiene ausgerichtet werden nachfolgende Zusammenhänge und deren elementare Beeinträchtigungen sichtbar abgebildet.


Startschuss für multiplikatorische Komponenten
Das Projekt setzt gleichfalls den erfolgreichen Projektansatz „Stelen Bundesdeutscher Biodiversität“ fort. Bereits in Bad Staffelstein und in Schlüsselfeld (Freistaat Bayern), in Suhl (Freistaat Thüringen), im baden-württembergischen Ittlingen, in Kastellaun (Rheinland-Pfalz) sowie in Weeze (Nordrhein – Westfalen) finden sich gleichartige Artenschutzprojekte wieder. Ziel der hoch komplexen Projektreihe soll es sein, dass in den kommenden Jahren in jedem Bundesland mindestens eine „Stele der Biodiversität“ sichtbar wird. Besonders stolz sind die Projektpartner darauf, dass alle Projekt-Planungsarbeiten sowie Umweltbildungseinheiten (die viele Hundert Stunden umfassten) in vollkommen ehrenamtlicher Form generiert wurden. Die Stele der Biodiversität setzt das modern- innovative Projekt nun im Freistaat Sachsen eindrucksvoll fort.


Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt

  • Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Das ausgezeichnete Projekt hat an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen, eine namhafte Jury hat über die Qualität der eingereichten Projekte entschieden. Der fortlaufende Wettbewerb wird von der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt mit Sitz in Hürth ausgerichtet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel nehmen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden. Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern. Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.
                                       
Weitere Infos zur UN-Dekade unter: www.undekade-biologischevielfalt.de



In der Aufnahme
In einer kleinen Feierstunde fand am 19. August 2019 die offizielle Übergabe des Qualitätssiegels an die Projektpartner statt. Staatsminister Thomas Schmidt und Landrat  Dr. Christoph Scheurer übergaben aufgrund der ganz besonderen Bedeutung persönlich den Bundespreis UN-Dekade Biologische Vielfalt an die offiziellen Vertreter der am Projekt beteiligten Organisationen. In der Aufnahme Bürgermeisterin Kerstin NicolausRené Abani – Geschäftsführer (Landschaftspflegeverband "Westsachsen" e.V.) und Thomas Artur Köhler - Vorsitzender (Artenschutz in Franken®) Gestalterisch umrahmt wurde die Feierstunde durch einen kleinen Beitrag der Hortgruppe Hartmannsdorf.
Ausgezeichnet - Stele der Biodiversität®
Bild zum Eintrag (1010733-160)
Staatsminister Schmidt und Bürgermeisterin Nicolaus brachten die Plakette eigenständig an der Stele an. Damit wird sie ganz offiziell zur Stele der Biodiversität®
Ausgezeichnet - Stele der Biodiversität®
Bild zum Eintrag (1010734-160)
Staatsminister Schmidt und Bürgermeisterin Nicolaus brachten die Plakette eigenständig an der Stele an. Damit wird sie ganz offiziell zur Stele der Biodiversität®
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