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Umweltbildungsprojekt Dohle
Bild zum Eintrag (24184-160)
Der Informationsstand im Naturkundemuseum informiert die Besucher über den Reproduktionszyklus der Dohlen. Und das für die Vögel vollkommen störungsfrei!
Dohlenschutz in der Stadt Bamberg
Bild zum Eintrag (24185-160)
Martin Wölker ( LBV ) Frau Russ ( Kirchenrat St.Martin )
Umweltbildungsprojekt Dohle
Das Verluste bei den Dohlen keine Seltenheit darstellen ,  konnte ein in 2003 von Thomas Köhler und Martin Wölker umgesetztes Artenshilfsprogramm , welches an der Kirche St. Martin – hier befindet sich einer der letzen Dohlenkolonien an kirchlichen Gebäuden unserer Stadt - in Bamberg stattfand , für alle Besucher des Naturkundemuseums in Bamberg sichtbar machen.

Durch die Installation einer speziellen Kamera die mit einer für die Vögel nicht wahrnehmbaren Beleuchtungsform arbeitete , wurde der Nestbau sowie die Lebensweise von Dohlen live ins Naturkundemuseum übertragen.

Dieses Projekt wurde im Jahre 2005 weiter vorangebracht . Dank der engagierten Unterstützung von der Pfarrgemeinde St. Martin um Herrn Pfarrer Bolowich sowie der Vertreterin der Kirchenverwaltung Frau Russ , konnte ein weiterer Nistkasten im Turmbereich installiert werden. Diese Nisthilfe , die vom Umweltamt der Stadt Bamberg als auch dem Artenschutz im Steigerwald finanziert wurde , soll nun den hier lebenden 6 Dohlenpaaren einen gesicherten Brutplatz bieten.

Auch in diesem Jahr , so der Leiter des Naturkundemuseums , Matthias Mäuser wird erneut eine Liveübertragung der Brutaktivitäten in das Naturkundemuseum erfolgen. Hierüber wird noch gesondert informiert werden.

Durch diese außergewöhnlichen Maßnahme ,so die einvernehmliche Aussage aller beteiligten Stellen soll aufgezeigt werden , wie wichtig uns die Erhaltung einer artenreichen Umwelt ,zum Wohle der uns nachfolgenden Generationen ist.

Dohlen



Verband man in mittelalterlichen Zeiträumen die Dohle mit Tod und Zauberei, liegen die Ursachen für den Dohlenschwund im Landkreis Bamberg heute an sich stark veränderten Lebensräumen und damit verbunden mit einem Mangel an Nahrung und geeigneten Nistplätzen. Waren die kleinen Rabenvögel noch vor 50 Jahren an vielen ( Kirch ) Türmen als Brutvogel anzutreffen, ist dies heute kaum mehr der Fall.

In vielen Bereichen der Bundesrepublik Deutschland hat der Bestand der Dohlen binnen der vergangenen 40 Jahre um über 50 %, ja teils um über 70% abgenommen. In unserer Kreisstadt konnten sich in den aktuell lediglich drei nennenswerte Restkolonien halten.

Die Kirche St. Martin beherbergt eine dieser Kolonien halten In einer Schutzmaßnahme, welche in hervorragender Weise von der Pfarrgemeinde unterstützt wurde, begannen wir vor 3 Jahren mit der Installation von speziellen Sekundärnisthilfen.

Im vergangenen Frühjahr flogen aus diesen Nisthilfen, die in 2006 von drei Paaren belogen wurden, 4 Jungdohlen aus. Bei der aktuell laufenden Sanierung des Kirchturms wurde bereits im Vorfeld großer Wert auf die Erhaltung der Nistplätze gelegt.

In Ortsterminen wurden die Standorte definiert und die Montageform der Habitate konkret besprochen. Auch der Zeitablauf wird explizit  auf die Bedürfnisse der Dohlen abgestimmt. Denn bereits ab Mitte März ( Witterungsabhängig ) kommt Leben in unsere Dohlenkolonien, denn die Balz beginnt!

Das Nest wird von beiden Dohleneltern aus Reisig, Moos oder auch anderen Materialien gebaut. Dort hinein legt das Weibchen rund 4 – 5 Eier ab und erbrütet diese in 18 – 20 Tagen. Nach 26 – 30 Tagen verlassen die Jungdohlen ihre Niststätten. Mit circa 35 Tagen können sie voll fliegen. Da die Dohlen nur einmal im Jahr brüten erfolgt bei Verlust des Geleges oder auch der Jungvögel kein Ausgleich oder Nachgelege statt!

Daneben konnten wir in exzellenter Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde in Bamberg, dem Landkreis Bamberg  , einer Marktgemeinde sowie dem größten bayerischen Energieversorger vor wenigen Jahren die größten bekannten Dohlenkolonien in unserem Landkreis vor dem Verlust bewahren.

An sieben weiteren Gebäuden installierten wir in den vergangenen Jahren weitere spezielle Dohlennisthilfen, bis auf einen Standort leider bislang ( Status 11 / 2006 ) ohne Erfolg. Dies kann auch die Bestandsdichten in unserm Sektor widerspiegeln!

Projekte dieser Art zeigen auf das Gebäudesanierungen und Artenschutz sehr wohl mit einander zu verbinden sind ohne die jeweiligen Interessen vernachlässigen zu müssen.

Erstmalig konnten wir so auch in Zusamenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz diese höchst interessante Vogelart in einer Live Übertragung , welche in das Naturkundemuseum zu Bamberg übertragen wurde, bei der Aufzucht ihrer Jungtiere beobachten und auch direkte Erkenntnisse darüber gewinnen, das Insektenmangel auf Grund kalter Frühjahrsmonate vielerorts zu hohen Ausfall der Brut / Jungvögeln führen kann.

Von Interesse mag auch die Erfahrung dienen, dass sich Tauben und Dohlen nicht besonders vertragen. Dohlen verdrängen in der Regel verwilderte Tauben und können dadurch zur Minimierung von Taubenkotverschmutzungen an Gebäuden beitragen!

Bei der Verbesserung potentieller und bestätigter Nisstätten bieten wir konkrete Hilfestellung.

Durch vielfältiges Engagement bemühen wir uns um Symphatiewerbung für die keinen Rabenvögel.



Artenschutz im Steigerwald

Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.