Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Seite:
1
|
2
Umweltbildungsprojekt Dohle 2008
Bild zum Eintrag (24234-160)
Dr. Mäuser ( Leiter des Naturkundemuseums Bamberg ) Frau Russ ( Kirchenverwaltung St. Martin Bamberg ) Herr Köhler ( Artenschutz im Steigerwald ) am "Dohlenmonitor" im Naturkundemuseum. 28.05.08
Umweltbildungsprojekt Dohle 2008
Bild zum Eintrag (24236-160)
Familie Dohle im Bild - Vater, Mutter und zwei Kinder......
Umweltbildungsprojekt Dohle 2008
Außergewöhnliches, gemeinschaftliches  ( Dohlen ) - Artenhilfsprojekt  verbindet Artenschutz- und Umweltbildung in exzellenter Weise.



Eine in dieser Form wohl bisher einmalige Gemeinschaftsaktion, bei der neben der Initiative Artenschutz im Steigerwald ( A.i.S. ) , dem Erzbistum Bamberg – Pfarrgemeinde St. Martin -  dem Landesbund für Vogelschutz ( LBV ) , dem Naturkundemuseum Bamberg ,sowie das Umweltamt der Stadt Bamberg beteiligt waren, möchte dazu beitragen auf eine Vogelart aufmerksam zu machen, die mehr und mehr unter dem Verlust angestammter Fortpflanzungsorte leidet.



Bamberg.  St. Martin beherbergt als mutmaßlich einzige Kirche unserer Kreisstadt eine intakte größere Dohlen – Brutkolonie.  

Dohlen sind auf Grund vieler Gebäudeverschlüsse in die prekäre Lage geraten, kaum mehr geeignet Nistplätze vorzufinden.

Vormals an vielen Kirchen unserer Stadt anzutreffen, wurden sie mit dem Verschluss dieser Gebäude ( Taubenschutz ) von diesen verdrängt.

Damit unmittelbar verbunden, gehen die Bestandszahlen dieser kleinen Rabenart auch bei uns mehr und mehr zurück.

Somit  hat es dieser Vogel in Bayern auf die rote Liste ( Art der Vorwarnliste ) geschafft – ein Status der bedenklich erscheint.  Diesen Hintergrund vor Augen wurde im Jahre 2003 ein breit angelegtes Projekt initiiert, an welchem das Erzbistum Bamberg - Pfarrgemeinde St. Martin, der Landesbund für Vogelschutz, das Naturkundemuseum Bamberg, das Umweltamt der Stadt Bamberg sowie die Initiative Artenschutz im Steigerwald beteiligt waren.

Dabei wurde experimentell im Kirchturm von St.Martin eine spezielle Dohlennisthilfe montiert, welche es den in Kolonien brütenden Dohlen, auf Grund der durchdachten Bauweise  ermöglichen sollte, sich  hier langfristig zu reproduzieren.

Bislang vermehrten sich zwei Dohlenpaare in einem vor vielen Jahrzehnten montierten alten Schleiereulennistkasten, mehr oder minder erfolgreich.

Im Vorfeld dieser Aktivität ( Monitorring ) wurde erkannt, das auf Grund eines definitiv vorhandenen Brutplatzmangels einige Dohlenpaare auf Hauskamine auswichen! Somit kann dieses Projekt in unseren Augen einen ganz erheblichen Beitrag zur möglichen Minderung auftretender Problemsituationen leisten.

Zusätzlich zur Montage der neuen Brutstätte wurde in gleicher eine Funkkamera montiert, die bei einer zu erwartenden erfolgreichen Annahme der Nisthilfe, für die Vögel vollkommen störungsfreie Lifeaufnahmen  in das benachbarte Naturkundemuseum Bamberg senden kann.

Bereits im gleichen Jahr ( 2003 / 04 ) wurde festgestellt, dass die Nisthilfe von zwei Dohlenpaaren beflogen wurde. Auch die angestrebte Lifeübertragung kam erfolgreich zustande.

Im Jahr 2006 mussten die defekten Schalläden des Kirchturmes von St. Martin erneuert werden. Dafür war es relevant auch die Nisthilfe abzumontieren, jedoch nicht ohne an die Dohlen zu denken. Nachdem die Sanierung auch in den Reproduktionszyklus der Vögel viel, wurde in frühzeitiger, exzellenter Absprache überlegt, wie Gebäudesanierung als auch  Artenschutz miteinander verbunden werden können.

Die Lösung war die Montage einer zusätzlichen Nisthilfe, angebracht an einer Turmöffnung, die von den Baumaßnahmen nicht tangiert wurde. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, die Dohlen nahmen auf Grund des mehr und mehr hervortretenden fehlenden anderweitigen Nistplatzangebotes auch die neue Sekundärnisthilfe sofort und erfolgreich an.

Die Übertragungsmöglichkeit der Fortpflanzung wurde während der Bauzeit eingestellt.Nachdem nun diese Sanierungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnten, wobei auch der zweite Nistkasten an seinen ursprünglichen Ort gebracht wurde, ist es nun wieder möglich die Fortpflanzung der Bamberger Dohlen auf einem Monitor live im Naturkundemuseum zu erleben.



- Mitte April 08 hatten die Dohlen mit dem Brutgeschäft begonnen.

- Nach 18 Tagen Brutzeit schlüpften Anfang Mai 4 Jungdohlen.

- 2 dieser Jungen entwickelns ich zur Freude aller sehr positiv.



Alle am Projekt beteiligten Stellen hoffen mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung bedrohter Spezies geleistet zu haben, der dem Aspekt „Schöpfung bewahren im Haus Gottes“ eine ganz besondere Note verleit.





Hilfe für pfiffige Kerle

Die Dohle hat es auf die rote Liste geschafft. Um sie zu schützen, haben Kirche, Museum und Naturschutz zusammengearbeitet.

Bamberg- Appartements direkt in der Innenstadt, in weitestgehend ruhiger Lage, Blick auf die Altstadt und alles zum Traumpreis von 0 Euro. Der haken an diesem Angebot ist schnell gefunden. Die insgesamt zwölf Appartements befinden sich im Glockenturm der Pfarrkirche St. Martin und sind brütenden Dohlenpaaren vorbehalten.

Bereits im Jahr 2003 haben das Erzbistum Bamberg, hier vor allem die Pfarrgemeinde St. Martin, der Landesbund für Vogelschutz , das Naturkundemuseum und das Umweltamt der Stadt Bamberg sowie die Initiative Artenschutz im Steigerwald zum Schutz dieser Vogelart in St. Martin Nisthilfen montiert.

Zusätzlich wurde in einer der Brutstätten eine Funkkamera montiert , die Live – Bilder an der Naturkundemuseum schickt und der Öffentlichkeit somit einen Einblick in die Kinderstube gewährt. Besonders lebendig ist dieser Einblick seit den letzten Wochen, denn die Jungtiere sind nach schätzungsweise 17 bis 18 Tagen Brutzeit geschlüpft und halten ihre Eltern nun auf Trab.

„Es ist wirklich erstaunlich wie gut sich die zwei Jungtiere entwickelt haben“ sagt Thomas Köhler, Vorstand der Initiative Artenschutz im Steigerwald, als er im Naturkundemuseum gebannt auf den Bildschirm blickt, der die Live – Bilder überträgt. Leider seien aus insgesamt vier Eiern nur drei Küken geschlüpft, die ersten kritischen Tage hätten allerdings nur zwei überlebt, teilt Museumsleiter Dr. Matthias Mäuser mit.

„Die Dohlen sind äußerst faszinierende Tiere“

THOMAS KÖHLER


„Gegen dieses natürliche Auswahlverfahren können wir leider nichts tun, jedoch können wir uns dafür einsetzte, dass uns diese erstaunliche Vogelart erhalten bleibt, weiß Köhler.

Denn durch den Verschluss dieser Gebäude, um eine Verschmutzung durch Taubenkot zu vermeiden, wurden der Dohle immer mehr natürliche Nistplätze genommen uns die dadurch in gleicher Weise vertrieben. Ihr Bestand habe sich in den letzten Jahren etwa halbiert, so dass es diese Vogelart auf die rote Liste geschafft hat berichtete der A.i.S. – Vorstand.

„Dabei sind die Dohlen äußerst faszinierende Tiere“. Sie leben in Kolonien, pflegen enge soziale Kontakte untereinander und zeichnen sich durch erstaunlich große Intelligenz aus. Leider würde zu ihrem Schutz immer noch sehr wenig unternommen weshalb ihm dieses Projekt am Herzen liege.

Mäuser kann dem nur beistimmen und hofft, „ dass die Jungtiere wenigstens dieses Jahr überleben“ .

Denn leider konnte in der Vergangenheit kein einziger Jungvogel sein Nest lebendig verlassen.

Geplant ist, an das Nisthilfenprojekt, das mit der Zusammenarbeit von Kirche, Museum und Naturschutz einzigartig in Bayern ist, weitere Projekte anzuknüpfen. So wolle man sich unter anderem mit den Bamberger Schulen in Verbindung setzen und das Projekt, speziell die Beobachtung der Dohlen während der Nistzeit, als Facharbeitsthema anbieten.

Durch den Erhalt bzw. den Ausbau des Projekts erhoffen sich die Initiatoren auch, das Umweltbewusstsein in der Weltkulturerbesstadt zu schärfen.

Quellenangabe Fränkischer Tag – Freitag 30 Mai 2008 / Autor Michaela Brehm



Wir möchten die Möglichkeit wahrnehmen uns auf diesem Weg bei der Pfarrgemeinde St.Martin um Pfarrer Bolowich und Frau Russ, dem Leiter des Naturkundemuseums zu Bamberg - Herrn Dr. Mäuser und seinen Mitarbeitern , den Fachbehörden des Naturschutzes, dem Erzbistum Bamberg ,ganz herzlich zu bedanken.
Seite:
1
|
2