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„Udo Gerhardt Schmetterlingsstiftung“
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„Udo Gerhardt Schmetterlingsstiftung“

Mit ihren 140.000 Arten gehören die Schmetterlinge nicht nur zu einer der arten­reichsten Tiergruppe, sondern auch zu einer der schönsten und farbenprächtigsten.Dies gilt beim genauen Hinsehen nicht nur für die tropischen Arten. Auch Schwalbenschwanz, Spanische Flagge oder so mancher Bläuling unserer Heimat sind an Farbenpracht kaum zu überbieten.

Insbesondere die Tagfalter weisen eine bunte Flügelstruktur auf.

Trotz ihrer großen Artenvielfalt gehören die Schmetterlinge, insbesondere die relativ gut untersuchten Tagfalter, zu einer der gefährdesten Tiergruppe in Deutschland. Nach der Roten Liste der Tagfalter der Bundesrepublik Deutschland von 1998 sind fast 60% von ihnen gefährdet. Als Lebewesen, die oft eng an bestimmte Biotopstrukturen und Futterpflanzen für ihre Raupen gebunden sind, reagieren sie sehr sensibel auf Ver­änderungen ihres Lebensraumes.

Das Biosphärenreservat Bliesgau, im Sudwesten des Saarlandes, gehört mit seinen ca. 36.000 ha zu den bedeutendsten Gebieten für Tagfalter in Deutschland. Auf engstem Raum wechseln sich hier unterschiedliche Biotopstrukturen ab, die für Tagfalter besonders hochwertige Lebensräume bieten. Zum einen finden sich im Bliesgau Trockenrasen auf Kalkböden, die mit ihrer speziellen wärmegebunde­nen Flora für viele Spezialisten unter den Faltern eine herausragende Lebensgrund­lage bieten.Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), der Große Bläuling (Maculinea arion) und der Zweibrütige Würfeldickkopffalter (Pyrgus armoricanus) leben in diesem dichten Netz aus Trockenrasen noch in größe­ren Populationen.

Die unmittelbar angrenzenden Auenflächen von Blies und Bickenalb bieten seltenen feuchtigkeitsliebenden Arten, wie dem Großen Feuerfalter (Lycaena dispar) oder dem Wiesenknopf - Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) wichtige Lebensräume. Schließlich schaf­fen große Mischwaldareale auf Sandböden im Norden des Biosphärenreservates sehr gute Biotopvoraussetzungen für den Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne), die Schillerfal­terarten (Apatura iris und ilia) bis hin zum seltenen Russischen Bären (Euplagia quadripunctaria).

Diese kleine Region im Südwesten Deutschlands gehört ohne Frage zu einer der bedeutendsten Schmetterlingsregion Deutschland und möglicherweise weit darüber hinaus. Viele Schmetterlingsforscher besuchen diese Region und sind von der Viel­falt, insbesondere der Tagesfalter, beeindruckt. Trotz des hohen Schutzstatus (14,8% der Flächen sind als FFH-Gebiete gemeldet und mit einem entsprechenden Schutzstatus der EU versehen; Knapp 8,3% der Fläche sind Naturschutzgebiete) verschlechtern sich auch im Biosphärenreservat Bliesgau die Lebensräume für Schmetterlinge.

Die extensive Bewirtschaftungsweise von früher weicht einer intensiven Bewirtschaftung mit der Folge, dass die kleinteiligen Landschaftsstrukturen wie blütenreiche Heckenraine, Wiesenstrukturen oder offene Waldflächen verschwinden. Damit verschwindet aber auch die Vielfalt an Pflanzen, die als Lebensgrundlage der Schmetterlinge dienen. Des Weiteren wird eine Bewirtschaftung der Trockenhänge zunehmend unwirtschaft­lich. Die Folge: Aufgabe der Flächen. Sukzession und Vorwaldstadien zerstören die Vielfalt der Trockenrasenbewohner. Entwässerungen und verstärkter Düngeeinsatz in den Flusslandschaften sorgen für einen Rückgang der Pflanzenarten, die für Schmetterlinge wichtig sind.

Intensive Waldwirtschaft führt zu einer Verdunkelung der Wälder und damit einem dramatischen Rückgang der lichtwaldgebundenen Tagfalter.

Die Udo Gerhardt Schmetterlingsstiftung hat sich zum Ziel gesetzt ihren Beitrag zum Erhalt der Biotopstrukturen und zum Erhalt der Artenvielfalt von Faltern im Biosphä­renreservat Bliesgau zu leisten. Dies geschieht u.a. dadurch, dass die Stiftung Spen­dengelder sammelt und eigene Mittel zur Unterstützung der Biotoppflege oder zum Kauf von wertvollen Faltergebieten zur Verfügung stellt.

Nur das was man kennt, kann man erhalten.

Einen bedeutenden Schwerpunkt legt die Stiftung deshalb auf Schmetterlingswanderungen und auf die Herstellung von Infomaterial. Ein möglichst breiter Teil der Bevölkerung soll über die Lebensweise, das Verhalten und die Be­drohungsursachen der „Gaukler der Lüfte“ informiert werden.Dies gilt insbesondere für Kinder.Durch kindgerechte Aufbereitung von Informationen über Falter soll schon von klein an auf unsere Verantwortung gegenüber den kleinen Insekten hin­gewiesen werden. Schließlich unterstützt die Stiftung auch die Forschung.

Wenn wir die Artenvielfalt der Schmetterlinge erhalten wollen, müssen wir mehr über ihre Le­bensgewohnheiten, Bedrohungsursachen und Schutzmaßnahmen wissen. Perspek­tivisch soll eine Veröffentlichungsreihe über die Schmetterlinge des Biosphärenreser­vates Bliesgaus informieren.

In der Aufnahme:
Goldener Scheckenfalter - Aufnahme Udo Gerhardt

Quelle:
Udo Gerhardt Schmetterlingsstiftung
Im Internet unter: www.oasedervielfalt.de
Tel. 06842 / 93 07 21)

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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