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Mufflons ziehen nach Bamberg
Bild zum Eintrag (27884-160)
Das zehn Hektar große Naturschutzgebiet auf dem ehemaligen Muna- Gelände an der Geisfelder Straße soll durch die Wildschafe entsprechend gepflegt werden.





Bamberg — Auf dem Muna-Gelände an der Geisfelder Straße kehrt Leben ein. Zum Erhalt und zur Pflege des dortigen Naturschutzgebietes ist ein Wildtiergehege geplant, in dem schon bald Mufflons weiden werden – eine wilde Schafart mit dunklem Fell und rund gebogenen Hörnern.

Federführend für diese Aktion ist der Bundesforst, da essich bei dem Areal an der Geisfelder Straße um Bundeseigentum handelt. Das Amt für Umweltschutz der Stadt Bamberg unterstützt die Maßnahme ebenso wie die Regierung von Oberfranken.



Doch warum greift man auf diese spezielle Schafart zurück? „Die späte Traubenkirsche, ein Gehölz, macht uns auf dem zehn Hektar großen Areal zu schaffen“, erläutert Dr. Jürgen Gerdes von der Stadt Bamberg, Sachgebiet Umwelttechnik, den Hintergrund für die Ansiedlung der Wildschafe.



„Die Mufflons sind eine dauerhafte und preisgünstige Lösung.“



DR. JÜRGENGERDES



Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, hat sich die Späte Traubenkirsche auf dem Muna- Gelände selbstständig ausgebreitet. Die Traubenkirsche sei schlecht einzudämmen, wenn sie auf einen gut geeigneten Lebensraumtreffe.„Immer wieder droht alles zu verwachsen und muss aufwendig ausgeschnitten werden“, so Gerdes.



Nun sollen etwa zehn bis 15 Mufflons  Abhilfe schaffen – „eine dauerhafte und preisgünstigere Lösung“, die zusammen mit dem Bundesforst und dem Schäfer Thomas Stahl angedacht wurde und nun in die Tat umgesetzt wird.



Im Frühjahr sollen die Mufflons das Gehege besiedeln und die Späte Traubenkirsche entsprechend „zurück fressen“. Der vorhandene Zaun um das Muna- Gelände wird für das Gehege mit herangezogen. Zusätzlich muss noch ein Zaun mit etwa 400 Metern Länge errichtet werden.

Die Mufflons würden darüber hinaus keine größere Pflege benötigen, Wasser und Futter biete das Areal zu Genüge, einzig Sandsteine müsse man platzieren, damit die ursprünglich in felsigen Gegenden lebenden Schafe die Möglichkeit hätten  sich die Klauen entsprechend abzulaufen, so Gerdes.



Eine Tatsache, die Henrik Staar, Juniorchef auf Gut Hirschau bei Rietz-Neuendorf in Brandenburg, nur unterstreichen kann. Das Gut betreibt ökologischen Landbau und unterhält ein Wildtiergehege, in dem seit wenigen Jahren auch Mufflons gehalten werden. Zu Beginn habe man Schwierigkeiten bei der Klauenpflege gehabt und durch „Moderhinke“, eine durch Feuchtigkeit begünstigte Klauenerkrankung bei Schafen, rund ein Drittel des Bestandes verloren.



„Wenn die Mufflons nicht die Möglichkeit haben, sich auf dem Gelände die Klauen abzulaufen und abzureiben, müssen die Klauen regelmäßig geschnitten werden“, so Staar





Quellenangabe: Fränkischer Tag 13.03.09 / A / Seite 12 Bamberg / ALEXANDER HIRT


Für die gelisteten Informationen zeichnet der jeweilige Autor zuständig.


Die Informationen geben die Meinung des Verfassers und nicht eine Stellungnahme der Initiative Artenschutz im Steigerwald wieder.