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Uhu Projekt 2003
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Projekt Uhu –Artenschutzmaßnahme für den "König der Nacht“
Bild zum Eintrag (29693-160)

Schutzmaßnahmen für den „König der Nacht“

Der Uhu, welcher vom NABU Deutschland und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern, im Jahre 2005 zum Vogel des Jahres gewählt wurde, hat die Initiative Artenschutz im Steigerwald, gemeinsam mit vielfältigen Projektpartnern im Jahre 2003 in einem Gemeinschaftsprojekt bildlich gesprochen, „unter die Flügel“ gegriffen.



Gemeinschaftsprojekt

– Neue Nistplätze für den fränkischen Uhu -

2003


Jeder kennt ihn, kaum einer hat ihn je gesehen: Die Rede ist vom Uhu, unserer größten Eule, einem heimlichen Jäger der Nacht. Der Uhu zählt in Bayern zu den gefährdeten Vogelarten und in einigen Regionen Bayern gehen die Bestände seit Jahren kontinuierlich zurück.

Zu Gesicht bekommt man den Uhu jedoch sehr selten. Zum Teil, weil der Uhu wie alle Eulen nachtaktiv ist- meist verrät nur sein unverwechselbarer Balzruf seine Anwesendheit. Zum Teil jedoch auch, weil der Uhu sind in Bayern auf dem Rückzug befinde: Selbst in Verbreitungszentren wie im Frankenjura ist sein Bruterfolg in den vergangenen Jahren zurückgegangen und immer mehr traditionelle Brutplätze verwaisen!

Im Bereich Untermain spielen Steinbrüche, auf Grund mangels natürlicher Felsen ,  eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Reproduktion. Manche dieser Steinbruchsteilwände sind jedoch so steil, bzw. an diesen befinden sich keine Nischen, so dass eine Besiedlung durch den Uhu bislang nicht möglich war.

Beobachtungen während der vergangenen Jahre bewiesen, ebenso wie die Balzruffolgen die Anwesendheit von Uhus. Eine Reproduktion kam jedoch bislang, wohl aus den im Vorfeld benannten Gründen nicht zustande.

Mit einer Körpergröße von bis zu 70cm, einem Gewicht von über 3 Kilogramm, sowie einer Flügelspannweite von etwa 170cm,  stand die größte unserer heimischen Eulenarten der Uhu, noch in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts vor allem in Folge menschlicher Eingriffe kurz vor dem Aussterben.

Wenige Jahre später wurden intensive Anstrengungen unternommen diesem Negativtrend Einhalt zu gebieten. In unserer Region kommt neben der Erhaltung geeigneter Lebensräume, in welchem die scheuen Tiere ausreichend Nahrung finden können, vor allem die Sicherung angestammter, sowie  auch der Anlage neuer Niststätten eine ganz besondere Bedeutung zu.

Schon Ende März beginnen „unsere“ Uhus meist, in einer geeigneten  (Fels)–Nische, der Höhlung eines alten Gemäuers oder auch auf geeigneten Bodensegmenten, welche sich in reich gegliederten Landschaften befinden,  mit der Eiablage.

Das Nest, wenn man es so bezeichnen mag, besteht in Regel aus einer gescharrten Bodenmulde. In diese legt der Uhu seine meist 2-4 weißen Eier, in einem Abstand von 2-4 Tagen ab, und erbrütet sie innerhalb von etwa 35 Tagen. Brutbeginn ist bereits mit dem ersten jedoch spätestens mit dem zweiten Ei.

Rund 30 Tage hudert und füttert lediglich der weibliche Uhu, während der männliche Part mit der Nahrungsbeschaffung beschäftig ist. Wenn die Jungvögel größer und damit den „natürlichen“ Gefahren weniger schutzlos ausgeliefert sind, jagen beide Elternteile.

Die Nahrung der Uhus ist vielfältig. Hasen, Igel, Auerwild jedoch auch Mäuse und Ratten werden gegriffen.

Nachdem die Junguhus etwa 60 Tage im Nest gewachsen sind, ist nun der Zeit der Selbständigkeit gekommen und die Jungvögel  verlassen den Nistbereich. Sie verbleiben noch circa 1 Monat im unmittelbaren Umfeld der Niststätte, wandern dann aber in die Fläche ab um sich im besten Fall neue Lebensräume / Bruträume zu erschließen. Dieser Lebensraum kann nicht unüblich einen Durchmesser von 16 Kilometern aufweisen.

Dieses Projekt gelang in hervorragender Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern um Ulrich Lanz, der Stadt Würzburg , dem Deutschen Alpenverein -Sektion Würzburg und einer Spezialfirma für Diamantbohrtechnik .

Der DAV sicherte an zwei Stahlseilen zwei Arbeiter , während diese in über 35 Meter Höhe in mehrstündiger Arbeit zwei neue Uhubrutnischen in den brüchigen Fels meiselten und mit Spezialzement stabilisierten.

Alle am Projekt beteiligten Institutionen arbeiteten vollkommen ehrenamtlich!

Wir hoffen mit diesem Einsatz dem Uhu zukünftig geeignete und vor allen Dingen sichere Nistplätze anbieten zu können.

Alle Beteiligten hoffen das bald ein Uhupaar den neuen Brutplatz annimmt und in einer der optimal auf die Bedürfnisse der Uhus abgestimmten Nischen künftig ungestört seine zwei bis drei Jungen aufzieht.

Allen Beteiligten möchte der Artenschutz im Steigerwald auf diesem Weg nochmals ganz herzlichen Dank zukommen lassen.
Überlebensnischen für den König der fränkischen Nacht
Bild zum Eintrag (37197-160)
Mit einem Hubsteiger ging es rund 30 Meter in die Höhe ....
Überlebensnischen für den König der fränkischen Nacht
Bild zum Eintrag (37198-160)
Ulrich Lanz ( Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V ) beim Interview.
Uhu ( Bubo bubo )
Bild zum Eintrag (29694-160)
Größe: bis etwa 70cm

Spannweite: bis 1,80 Meter

Gewicht: über 3 Kilogramm

Nest: Mulde in Nischen / Bodenbruten

Balz: Januar - März

Brutbeginn: März

Brutdauer: 32 – 37 Tage

Nestlingszeit: 50 – 60 Tage

Nahrung: Säuger, Vögel, Insekten

Lebensraum: strukturierte Lanschaften
Projekt Uhu –Artenschutzmaßnahme für den "König der Nacht“
Bild zum Eintrag (37202-160)
Der Blick vom Hubsteiger auf eine der beiden erstellten Nistnischen ..... deren Erstellung nachfolgend dokumentiert wird ...
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