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Wald und Wasser sind sein Revier
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Wald und Wasser sind sein Revier

28.12.2011

Der Feuersalamander wurde von den Landschaftspflegeverbänden als „Bayerns Ur-Einwohner 2011“ ausgerufen. Im Landkreis Bamberg ist das seltene Tier noch relativ häufig anzutreffen.


Bamberg -
Mit etwas Glück kann das „Regenmännchen“ in der Dämmerung bei schlechtem Wetter im Steigerwald oder in den Quelltälern des Juras beobachtet werden. Denn der vom Aussterben bedrohte Lurch liebt Laubwälder und Feuchtigkeit. Und weil er so selten ist, kann die Aktion des Landschaftspflegeverbandes des Landkreises Bamberg als erfolgreich betrachtet werden. Der hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den oberfränkischen „Ur-Einwohner 2011“ zu stellen: den Feuersalamander.

„Der Aufruf im Fränkischen Tag, Feuersalamander-Fundorte zu melden, hatte eine gute Resonanz“, fand Christine Hilker vom Landschaftspflegeverband. „Viele Leser haben angerufen und ihre Begegnungen mit dem schwarz-gelben Lurch geschildert.“ Erfreulich dabei, dass im Landkreis Bamberg der Feuersalamander noch relativ häufig ist. Die Amphibienkartierung im Landkreis Bamberg dokumentiert Vorkommen der Tiere sowohl im Bereich des Steigerwaldes (Naturreservat Waldhaus, Naturreservat Brunnstube) als auch im Jura im Naturschutzgebiet Albtrauf von Dörrnwasserlos bis Zeegendorf sowie im Naturschutzgebiet Burglesauer Tal und im Naturwaldreservat Lohntal. Weitere Fundstellen liegen bei Zapfendorf und Reckendorf.

Besonders die Jugend ließ sich für die Suche und Entdeckung des Feuersalamanders begeistern. Im Rahmen des Projektes ging es im Juni mit der 6b des Dientzenhofer-Gymnasiums und Fachlehrer Johannes Först, der auch Amphibienexperte des Bundes Naturschutz Bamberg ist, auf Nachtexkursion. Gesucht wurden Feuersalamander und Feuersalamander-Larven. Zur großen Freude der Kinder konnte beides gefunden werden.

„Bayerns Ur-Einwohner“ ist eine Kampagne der bayerischen Landschaftspflegeverbände und des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit. Der Landschaftspflegeverband Bamberg nahm in diesem Jahr bereits zum vierten Mal teil. Im Juli fand im Rahmen des Ureinwohnerprojektes ein Feuersalamander-Skulpturenbau mit einer zweiten und einer neunten Klasse der Mittelschule Litzendorf statt.

Die Kinder arbeiteten den Salamander aus einem Holzstamm heraus und malten ihn bunt an. Die Skulptur wird im Januar zusammen mit einer Informationstafel zum Feuersalamander am Ellerbach in Tiefenellern aufgestellt und rückt so das Tier, das ja eher im verborgenen lebt, in das Bewusstsein der Menschen. Denn dies sei, so Christine Hilker, wichtiger denn je, ist der Feuersalamander doch in seinem Bestand gefährdet und in der Roten Liste Bayerns in der Kategorie 3 eingestuft.

Gefährdungen gehen insbesondere von den Begradigungen der Gewässer aus: Es fehlen dann die ruhigen Gewässerbereiche, in denen die Jungsalamander heranwachsen. Weiter werden die Bestände durch die Belastung der Gewässer mit Düngemittel, Gülle, Insekten- und Unkrautvertilgungsmittel, durch die Rodung von Wäldern, die Umwandlung von Laubwäldern in Fichtenforste oder die Entfernung von Überwinterungsquartieren und Verstecken dezimiert.

Dabei sind Feuersalamander mit ihrer charakteristischen schwarz-gelben Zeichnung leicht zu erkennen. Es gibt eine gefleckte und eine gestreifte Variante. Im Landkreis Bamberg scheinen beide Arten vorzukommen. Der Feuersalamander ist ein ausgeprägter Waldbewohner. Durch seine nachtaktive Lebensweise lebt er oft verborgen. Die größte Aktivität zeigt der Feuersalamander bei Temperaturen zwischen acht und 18 Grad, bei hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Helligkeit. Bei Regen kann man ihn sogar tagsüber antreffen, was ihm den Beinamen „Regenmännchen“ oder „Regenmolch“ eingebracht hat.

Ende Januar wird der Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg ein Informationsheft zum Feuersalamander herausgeben, das von Schulklassen kostenlos bezogen werden kann.



Quellenangabe: Fränkischer Tag / Landkreis Bamberg / 28.12.2011 Autor / Horst Lange / Grafik: FT Susanne Röhrig / Quelle: Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken





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Quellenangabe: Fränkischer Tag / Landkreis Bamberg / 28.12.2011 Autor / Horst Lange / Grafik: FT Susanne Röhrig / Quelle: Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald /Artenschutz in Franken