Erdkröte

Amphibien vor dem Zusammenbruch
18.09.2021
Der Niedergang unserer Amphibien setzt sich immer weiter fort und hauptursächlich dafür ist der Lebensraumverlust der Tiere. Da Amphibien verschiedene Lebensraumtypen über das Jahr hinweg frequentieren, können wir die Arten als natürliche Indikatoren ansehen und Rückschlüsse auf die Qualität der jeweiligen Bereiche, auch im Interesse des Menschen ziehen.Neben dem Klimawandel die die Tiere vor nahezu unlösbare Herausforderungen stellt, zeigt sich eine zu intensive Landbewirtschaftung, die Ausbringung von Bioziden, schwindende Laichgewässer, ein stetig zunehmender Verkehr und damit auch die Zerschneidung der Lebensräume (Massenwanderung besonders bei der Erdkröte und dem Grasfrosch) uvm. zu den Gründen des Rückgangs.
Unsere Amphibienbestände stehen tatsächlich vor dem Zusammenbruch. Sollte sich der Rückgang so intensiv fortsetzen wie bisher scheint das von uns Menschen hauptsächlich verursachte Schicksal für die Amphibien besiegelt. Unsere Kinder werden die Rufe der Frösche und Kröten lediglich vom Hörensagen kennen. Die Tiere selbst werden die Buben und Mädchen meist nur noch in Filmen und Büchern wahrnehmen können. Eine stille Welt in der die nächste Generation hineinwächst … welch erschreckender Gedanke!
Aufnahme von Helga Zinnecker
18.09.2021
Der Niedergang unserer Amphibien setzt sich immer weiter fort und hauptursächlich dafür ist der Lebensraumverlust der Tiere. Da Amphibien verschiedene Lebensraumtypen über das Jahr hinweg frequentieren, können wir die Arten als natürliche Indikatoren ansehen und Rückschlüsse auf die Qualität der jeweiligen Bereiche, auch im Interesse des Menschen ziehen.Neben dem Klimawandel die die Tiere vor nahezu unlösbare Herausforderungen stellt, zeigt sich eine zu intensive Landbewirtschaftung, die Ausbringung von Bioziden, schwindende Laichgewässer, ein stetig zunehmender Verkehr und damit auch die Zerschneidung der Lebensräume (Massenwanderung besonders bei der Erdkröte und dem Grasfrosch) uvm. zu den Gründen des Rückgangs.
Unsere Amphibienbestände stehen tatsächlich vor dem Zusammenbruch. Sollte sich der Rückgang so intensiv fortsetzen wie bisher scheint das von uns Menschen hauptsächlich verursachte Schicksal für die Amphibien besiegelt. Unsere Kinder werden die Rufe der Frösche und Kröten lediglich vom Hörensagen kennen. Die Tiere selbst werden die Buben und Mädchen meist nur noch in Filmen und Büchern wahrnehmen können. Eine stille Welt in der die nächste Generation hineinwächst … welch erschreckender Gedanke!
Aufnahme von Helga Zinnecker
Wenn die Minikröten erscheinen ... 04/2025

Die Erdkröte (Bufo bufo) ist eine der bekanntesten Amphibienarten Europas und spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht ihrer Lebensräume. Besonders bemerkenswert ist ihr alljährliches Verhalten zur Fortpflanzungszeit: die sogenannte Laichwanderung, die oft ganze Populationen in Bewegung setzt.
Allgemeine Merkmale der Erdkröte:
Die Erdkröte gehört zur Familie der echten Kröten (Bufonidae). Sie ist relativ groß für eine Kröte: Weibchen erreichen bis zu 12 cm, Männchen bleiben mit etwa 8 cm kleiner. Ihre Haut ist trocken, warzig und meist bräunlich oder grau gefärbt – eine perfekte Tarnung am Waldboden. Die Augen stechen durch ihre goldene Iris mit waagerechtem, dunklem Pupillenschlitz hervor.
Lebensraum und Lebensweise:
Erdkröten sind dämmerungs- und nachtaktiv und leben bevorzugt in Laub- und Mischwäldern, Parks, Gärten sowie in der Nähe von Teichen und anderen Stillgewässern. Tagsüber verbergen sie sich unter Steinen, Holz oder in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Ihre Nahrung besteht vor allem aus Insekten, Würmern, Nacktschnecken und anderen wirbellosen Kleintieren.
Laichwanderung – ein jährliches Naturschauspiel:
Im zeitigen Frühjahr – oft schon im Februar oder März – erwachen die Erdkröten aus der Winterstarre. Wenn die Temperaturen anhaltend über etwa 5–7 °C liegen und feuchtes Wetter herrscht, machen sie sich auf den Weg zu ihren angestammten Laichgewässern – oft genau zu dem Ort, an dem sie selbst einst geschlüpft sind. Dieses Verhalten zeigt einen beeindruckenden Orientierungssinn.
Die Wanderung kann mehrere hundert Meter bis hin zu mehreren Kilometern lang sein und stellt eine große Gefahr dar, besonders in von Menschen geprägten Landschaften mit Straßenverkehr. Daher sind vielerorts Krötenzäune und „Krötenretter“ aktiv, um die Tiere sicher über Straßen zu geleiten.
Während der Wanderung reiten die kleineren Männchen oft schon auf dem Rücken der größeren Weibchen – das sogenannte Amplexus-Verhalten. Am Gewässer angekommen, legen die Weibchen in spiralig gedrehten Laichschnüren mehrere tausend Eier ab, die vom Männchen gleichzeitig befruchtet werden.
Der Abschluss der Wanderung – ein besonderes Zeichen:
Ein besonders faszinierender Aspekt dieser Wanderung ist das Erscheinen sehr junger Tiere gegen Ende der Fortpflanzungszeit. Diese Jungtiere, oft erst im Vorjahr selbst geschlüpft, machen sich ebenfalls auf den Weg zum Laichgewässer – möglicherweise noch nicht zur Fortpflanzung, sondern zur Prägung des Ortes. Ihr Auftauchen in der Nähe der Wanderroute gilt vielerorts als sicheres Zeichen dafür, dass die große Wanderbewegung der adulten Tiere bald abgeschlossen ist. Dieses Verhalten zeigt, dass bereits junge Erdkröten Teil dieses generationsübergreifenden Zyklus sind – ein weiterer Hinweis auf den tief verwurzelten Instinkt, den Ursprungsort aufzusuchen und vielleicht im nächsten oder übernächsten Jahr selbst zum Fortpflanzungsgeschehen beizutragen.
Fazit:
Die Erdkröte beeindruckt nicht nur durch ihre Anpassungsfähigkeit und Robustheit, sondern besonders durch ihr jährliches Wanderverhalten zu den Laichgewässern. Der instinkthafte Marsch, der von alten wie jungen Tieren unternommen wird, zeugt von einem uralten Naturereignis, das Jahr für Jahr stattfindet – oft unbemerkt und dennoch voller Bedeutung. Das Erscheinen junger Tiere zum Abschluss der Wanderung markiert nicht nur das Ende eines Zyklus, sondern auch den Anfang des nächsten.
In der Aufnahme
Allgemeine Merkmale der Erdkröte:
Die Erdkröte gehört zur Familie der echten Kröten (Bufonidae). Sie ist relativ groß für eine Kröte: Weibchen erreichen bis zu 12 cm, Männchen bleiben mit etwa 8 cm kleiner. Ihre Haut ist trocken, warzig und meist bräunlich oder grau gefärbt – eine perfekte Tarnung am Waldboden. Die Augen stechen durch ihre goldene Iris mit waagerechtem, dunklem Pupillenschlitz hervor.
Lebensraum und Lebensweise:
Erdkröten sind dämmerungs- und nachtaktiv und leben bevorzugt in Laub- und Mischwäldern, Parks, Gärten sowie in der Nähe von Teichen und anderen Stillgewässern. Tagsüber verbergen sie sich unter Steinen, Holz oder in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Ihre Nahrung besteht vor allem aus Insekten, Würmern, Nacktschnecken und anderen wirbellosen Kleintieren.
Laichwanderung – ein jährliches Naturschauspiel:
Im zeitigen Frühjahr – oft schon im Februar oder März – erwachen die Erdkröten aus der Winterstarre. Wenn die Temperaturen anhaltend über etwa 5–7 °C liegen und feuchtes Wetter herrscht, machen sie sich auf den Weg zu ihren angestammten Laichgewässern – oft genau zu dem Ort, an dem sie selbst einst geschlüpft sind. Dieses Verhalten zeigt einen beeindruckenden Orientierungssinn.
Die Wanderung kann mehrere hundert Meter bis hin zu mehreren Kilometern lang sein und stellt eine große Gefahr dar, besonders in von Menschen geprägten Landschaften mit Straßenverkehr. Daher sind vielerorts Krötenzäune und „Krötenretter“ aktiv, um die Tiere sicher über Straßen zu geleiten.
Während der Wanderung reiten die kleineren Männchen oft schon auf dem Rücken der größeren Weibchen – das sogenannte Amplexus-Verhalten. Am Gewässer angekommen, legen die Weibchen in spiralig gedrehten Laichschnüren mehrere tausend Eier ab, die vom Männchen gleichzeitig befruchtet werden.
Der Abschluss der Wanderung – ein besonderes Zeichen:
Ein besonders faszinierender Aspekt dieser Wanderung ist das Erscheinen sehr junger Tiere gegen Ende der Fortpflanzungszeit. Diese Jungtiere, oft erst im Vorjahr selbst geschlüpft, machen sich ebenfalls auf den Weg zum Laichgewässer – möglicherweise noch nicht zur Fortpflanzung, sondern zur Prägung des Ortes. Ihr Auftauchen in der Nähe der Wanderroute gilt vielerorts als sicheres Zeichen dafür, dass die große Wanderbewegung der adulten Tiere bald abgeschlossen ist. Dieses Verhalten zeigt, dass bereits junge Erdkröten Teil dieses generationsübergreifenden Zyklus sind – ein weiterer Hinweis auf den tief verwurzelten Instinkt, den Ursprungsort aufzusuchen und vielleicht im nächsten oder übernächsten Jahr selbst zum Fortpflanzungsgeschehen beizutragen.
Fazit:
Die Erdkröte beeindruckt nicht nur durch ihre Anpassungsfähigkeit und Robustheit, sondern besonders durch ihr jährliches Wanderverhalten zu den Laichgewässern. Der instinkthafte Marsch, der von alten wie jungen Tieren unternommen wird, zeugt von einem uralten Naturereignis, das Jahr für Jahr stattfindet – oft unbemerkt und dennoch voller Bedeutung. Das Erscheinen junger Tiere zum Abschluss der Wanderung markiert nicht nur das Ende eines Zyklus, sondern auch den Anfang des nächsten.
In der Aufnahme
- Mit dem Auftauchen kleiner Erdkröten erwarten wir das nahe Ende der jährlichen Zulaufphase.
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