Schnurfüßer
Ah, die Schnurfüßer, sagt ihr?
Nun, dann lasst euch von einem wahren Experten berichten – mir selbst! Wir Schnurfüßer, auch Diplopoda genannt, sind eine faszinierende, wenn auch sehr zurückgezogene Truppe. Ich werde euch alles erzählen, was ihr wissen müsst – und ich verspreche, ich werde mein Bestes geben, dass ihr am Ende ein wenig lächelt. Los geht’s!
Erstmal die Basics: Wir Schnurfüßer stellen uns vor Also, mein voller Name? Diplopoda – das klingt doch gleich ziemlich klug, oder? Ihr nennt mich manchmal Tausendfüßler, aber ich bin tatsächlich ein Schnurfüßer. "Tausend Füße" – das ist übertrieben, Leute! Je nach Art kann ich 30 bis über 400 Beine haben, aber tausend? Nee, das ist eher ein Schnurfüßer-Märchen. Aber wir lassen euch Menschen ruhig in dem Glauben – es klingt ja recht eindrucksvoll!
Lebensraum: Bitte schattig und feucht Wo wir wohnen? Unter eurem Laub, in der feuchten Erde und überall dort, wo uns niemand stört. Wir sind die kleinen Pioniere des Bodens, wahre Recycling-Experten, wenn es um verrottendes Material geht. Feuchtigkeit ist uns besonders wichtig. Ein Sonnenbad? Oh, nein danke! Wir mögen's schattig und kühl, sonst trocknen wir aus wie eine alte Weintraube. Deshalb seht ihr uns tagsüber kaum, aber nachts – da erwachen wir zum Leben und machen uns über die Blätter her!
Essen – nur das Beste vom Boden Unser Menü? Alles, was schön zersetzt ist. Blätter, kleine Holzstücke, abgestorbenes Pflanzenmaterial – köstlich! Wir verdauen das Zeug und machen daraus Humus. Ihr habt vielleicht gedacht, ihr Menschen seid die einzigen, die Recycling erfunden haben? Ha! Wir machen das seit Jahrmillionen! Und ohne uns wäre der Boden ziemlich leer. Ich sage immer: „Wir Schnurfüßer sind die Boden-Gärtner der Natur.“ Ein kleiner, stiller Held, aber keine Sorge, Applaus brauchen wir nicht.
Anatomie: Mein bezaubernder Körper Ja, ja, ich weiß, ich bin ein echter Blickfang! Mit meinem langen, zylinderförmigen Körper und all den kleinen Beinchen, die sich in perfektem Rhythmus bewegen – das hat schon was! Tatsächlich haben wir so viele Beine, dass wir wie eine kleine Raupe im Rhythmus kriechen. Jedes Segment meines Körpers trägt zwei Paar Beine, und das macht uns Schnurfüßer zu den einzigen echten Diplopoden – jeder Schritt ein Wunderwerk der Koordination!
Mein großes Talent: Ruhig Blut bewahren Ihr fragt euch, was ich mache, wenn Gefahr droht? Na, einfach einrollen! Das ist sozusagen mein Schutzschild. Zusammengekauert sehe ich aus wie eine kleine Spirale oder ein winziger Armadillo, und glaubt mir, das hilft oft gegen neugierige Räuber. Ein Igel des Bodens, könnte man sagen. Andere Schnurfüßer-Arten haben sogar eine geheime Waffe: Sie können ein übelriechendes Sekret abgeben, das Feinde fernhält. Tss! Ein Tropfen reicht, und jeder Angreifer zieht Leine. Ein Schnurfüßer-Geheimnis, das uns den Boden als sicheren Ort erhält.
Unsere Fortpflanzung: Diskretion bitte! Wir Schnurfüßer legen Eier, und das meist tief in der Erde. Die Kleinen schlüpfen winzig und ohne all die schönen Beine, die ich habe. Sie müssen sich erst "hocharbeiten", um meine elegante Gestalt und Beweglichkeit zu erreichen. Wir kümmern uns diskret um unsere Familienplanung, kein großes Tamtam.
Freunde und Feinde: Na ja, man kann nicht jeden mögen Von Freundschaften unter uns Schnurfüßern könnt ihr euch nicht viel erwarten – wir sind Einzelgänger. Unsere größten Feinde? Frösche, Vögel und sogar manche Käfer, die ein bisschen zu neugierig werden, was wir da so treiben. Aber hey, wenn sie unseren Wert erkennen würden, hätten sie vielleicht Respekt vor uns, den Recycling-Champions des Bodens. Ohne uns gäbe es überall nur vergammelndes Material. Wer will das schon?
Mein Beitrag zur Welt
Ohne uns wäre das Leben auf diesem Planeten anders. Wir bauen die Nährstoffe auf, die eure Pflanzen brauchen. So gesehen könnte man uns Schnurfüßer als heimliche Bodenschätze bezeichnen. Wir sind bescheiden, wollen keine Preise gewinnen, aber ein bisschen Anerkennung? Na gut, ein kleines Lob schadet nie.
Also, falls ihr uns jemals unter einem Stein entdeckt, denkt an alles, was ihr jetzt wisst, und gönnt uns den Rückzug in die Dunkelheit. Wir haben unsere Arbeit zu erledigen – still, gründlich und unermüdlich.
Bis zum nächsten Blätterhaufen!
Und bitte kein Licht, wir sehen uns lieber im Dunkeln.
In der Aufnahme / Autor von © Bernhard Schmalisch
Nun, dann lasst euch von einem wahren Experten berichten – mir selbst! Wir Schnurfüßer, auch Diplopoda genannt, sind eine faszinierende, wenn auch sehr zurückgezogene Truppe. Ich werde euch alles erzählen, was ihr wissen müsst – und ich verspreche, ich werde mein Bestes geben, dass ihr am Ende ein wenig lächelt. Los geht’s!
Erstmal die Basics: Wir Schnurfüßer stellen uns vor Also, mein voller Name? Diplopoda – das klingt doch gleich ziemlich klug, oder? Ihr nennt mich manchmal Tausendfüßler, aber ich bin tatsächlich ein Schnurfüßer. "Tausend Füße" – das ist übertrieben, Leute! Je nach Art kann ich 30 bis über 400 Beine haben, aber tausend? Nee, das ist eher ein Schnurfüßer-Märchen. Aber wir lassen euch Menschen ruhig in dem Glauben – es klingt ja recht eindrucksvoll!
Lebensraum: Bitte schattig und feucht Wo wir wohnen? Unter eurem Laub, in der feuchten Erde und überall dort, wo uns niemand stört. Wir sind die kleinen Pioniere des Bodens, wahre Recycling-Experten, wenn es um verrottendes Material geht. Feuchtigkeit ist uns besonders wichtig. Ein Sonnenbad? Oh, nein danke! Wir mögen's schattig und kühl, sonst trocknen wir aus wie eine alte Weintraube. Deshalb seht ihr uns tagsüber kaum, aber nachts – da erwachen wir zum Leben und machen uns über die Blätter her!
Essen – nur das Beste vom Boden Unser Menü? Alles, was schön zersetzt ist. Blätter, kleine Holzstücke, abgestorbenes Pflanzenmaterial – köstlich! Wir verdauen das Zeug und machen daraus Humus. Ihr habt vielleicht gedacht, ihr Menschen seid die einzigen, die Recycling erfunden haben? Ha! Wir machen das seit Jahrmillionen! Und ohne uns wäre der Boden ziemlich leer. Ich sage immer: „Wir Schnurfüßer sind die Boden-Gärtner der Natur.“ Ein kleiner, stiller Held, aber keine Sorge, Applaus brauchen wir nicht.
Anatomie: Mein bezaubernder Körper Ja, ja, ich weiß, ich bin ein echter Blickfang! Mit meinem langen, zylinderförmigen Körper und all den kleinen Beinchen, die sich in perfektem Rhythmus bewegen – das hat schon was! Tatsächlich haben wir so viele Beine, dass wir wie eine kleine Raupe im Rhythmus kriechen. Jedes Segment meines Körpers trägt zwei Paar Beine, und das macht uns Schnurfüßer zu den einzigen echten Diplopoden – jeder Schritt ein Wunderwerk der Koordination!
Mein großes Talent: Ruhig Blut bewahren Ihr fragt euch, was ich mache, wenn Gefahr droht? Na, einfach einrollen! Das ist sozusagen mein Schutzschild. Zusammengekauert sehe ich aus wie eine kleine Spirale oder ein winziger Armadillo, und glaubt mir, das hilft oft gegen neugierige Räuber. Ein Igel des Bodens, könnte man sagen. Andere Schnurfüßer-Arten haben sogar eine geheime Waffe: Sie können ein übelriechendes Sekret abgeben, das Feinde fernhält. Tss! Ein Tropfen reicht, und jeder Angreifer zieht Leine. Ein Schnurfüßer-Geheimnis, das uns den Boden als sicheren Ort erhält.
Unsere Fortpflanzung: Diskretion bitte! Wir Schnurfüßer legen Eier, und das meist tief in der Erde. Die Kleinen schlüpfen winzig und ohne all die schönen Beine, die ich habe. Sie müssen sich erst "hocharbeiten", um meine elegante Gestalt und Beweglichkeit zu erreichen. Wir kümmern uns diskret um unsere Familienplanung, kein großes Tamtam.
Freunde und Feinde: Na ja, man kann nicht jeden mögen Von Freundschaften unter uns Schnurfüßern könnt ihr euch nicht viel erwarten – wir sind Einzelgänger. Unsere größten Feinde? Frösche, Vögel und sogar manche Käfer, die ein bisschen zu neugierig werden, was wir da so treiben. Aber hey, wenn sie unseren Wert erkennen würden, hätten sie vielleicht Respekt vor uns, den Recycling-Champions des Bodens. Ohne uns gäbe es überall nur vergammelndes Material. Wer will das schon?
Mein Beitrag zur Welt
Ohne uns wäre das Leben auf diesem Planeten anders. Wir bauen die Nährstoffe auf, die eure Pflanzen brauchen. So gesehen könnte man uns Schnurfüßer als heimliche Bodenschätze bezeichnen. Wir sind bescheiden, wollen keine Preise gewinnen, aber ein bisschen Anerkennung? Na gut, ein kleines Lob schadet nie.
Also, falls ihr uns jemals unter einem Stein entdeckt, denkt an alles, was ihr jetzt wisst, und gönnt uns den Rückzug in die Dunkelheit. Wir haben unsere Arbeit zu erledigen – still, gründlich und unermüdlich.
Bis zum nächsten Blätterhaufen!
Und bitte kein Licht, wir sehen uns lieber im Dunkeln.
In der Aufnahme / Autor von © Bernhard Schmalisch
- Hier ist ein Lebewesen, das auch gerne unter Totholz und Steinen aktiv ist ... Stigmatogaster subterranea ...Im Garten sollte halt auch Totholz vorhanden sein, ist oft sogar ziemlich dekorativ ... an jedem Körpersegment dieses Tieres befindet sich ein Beinpaar.
Wer mit offenen Augen im Garten zu Gange ist der wird eine Vielzahl interessanter Individuen finden ... der Schnurfüsser gehört da sicher auch dazu ... Meines Wissens nach der längste "Tausendfüßler" bei uns
Schnurrfüßer
... als wichtiger Regulator, jedoch häufig kaum beachtet - der Tausendfüßer ( als Oberbegriff ) im Steigerwald ... am 02.010.09 ....
Aufnahme von Albert Meier
Aufnahme von Albert Meier
Schnurrfüßer
Tausenfüßer sind für uns recht auffällige Individuen die im Naturhaushalt eine wichtige Rolle spielen. Zählen sie doch zu den Tieren die wir als landläufig als „Zersetzer“ bezeichnen. Die Wald-Recyclingtruppe ist auch in Steigerwald von elementarer Bedeutung.
Aufnahme von Albert Meier
Aufnahme von Albert Meier
Paarfüßer 2012
Aufnahme von Albert Meier
Aktueller Ordner:
sonstige Tierarten
Parallele Themen:
Egel
Fichten Galllaus
Gallmilbe
Gebüsch Ohrwurm
Gemeiner Ohrwurm (Forficula auricularia)
Gezähnter Furchenerdfloh
Hirschzecke
Regenwurm
Riesenläufer oder Skolopender (Scolopendromorpha)
Rote Samtmilbe
Sand-Schnurfüßer
Schnurfüßer
Schrägstreifiger Saftkugler
Spinnenläufer
Springschwänze (Collembola)
Tausendfüßer
Zecke