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... Kehrtwende in der Agrarpolitik ..
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BfN-Präsidentin fordert Kehrtwende in der Agrarpolitik

21/22.06.2017

   Bundesamt für Naturschutz legt Agrar-Report zur biologischen Vielfalt vor
   Situation in allen Bereichen der Agrarlandschaft alarmierend

Bonn/Berlin.
Das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) stellt heute erstmals einen umfassenden
Agrar-Report zur biologischen Vielfalt vor. Das BfN zeigt in seiner
Analyse, dass sich die Situation der biologischen Vielfalt in der
Agrarlandschaft deutlich verschlechtert hat. "Diese Entwicklung muss für
uns alle alarmierend sein", erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
"Wir brauchen deshalb dringend eine Kehrtwende in der Agrarpolitik."

Für
seinen Agrar-Report hat das Bundesamt für Naturschutz die Ergebnisse
aus verschiedenen Forschungsvorhaben zur Entwicklung der Natur in der
Agrarlandschaft zusammengeführt.
"Praktisch alle Tier- und
Pflanzengruppen in der Agrarlandschaft sind von einem eklatanten Schwund
betroffen. Besonders deutlich wird dies beispielsweise bei den Vögeln
und den Insekten. Die Problematik setzt sich aber leider auch bei der
Situation der Lebensraumvielfalt fort", sagt die BfN-Präsidentin. Die
aktuelle Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands sowie das
Monitoring von Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert verdeutlichen
dies eindringlich.

Auch das für den Naturschutz besonders
wichtige Grünland, die Wiesen und Weiden, steht unter Druck. "Zwar
scheint der Flächenverlust gestoppt,
aber wir müssen eine weiter
anhaltende deutliche qualitative Verschlechterung des Grünlands
feststellen, die infolge der zunehmend intensiven Bewirtschaftung
ungebremst voranschreitet", erläutert Prof. Jessel. "Alarmierend ist,
dass dadurch mittlerweile verbreitet auch blütenreiche Mähwiesen
mittlerer Bewirtschaftungsintensitäten massiv unter Druck geraten." Etwa
40 Prozent der in Deutschland gefährdeten Arten der Farn- und
Blütenpflanzen haben ihr Hauptvorkommen im Grünland. Hier ist eine
Entwicklung vorgezeichnet, die bei früher typischen Ackerwildkräutern
wie Acker-Rittersporn und Sommer-Adonisröschen oder anderen, heute nur
noch selten zu findenden und extrem gefährdeten Arten schon weit
fortgeschritten ist: Im Inneren von Ackerflächen ist ihre Anzahl bereits
um mehr als 70 Prozent gesunken.

Aber nicht nur die
Nahrungsgrundlage und der Lebensraum vieler Insekten und Agrarvögel geht
verloren. Auch wichtige Ökosystemleistungen können immer weniger
erbracht werden.
Betroffen davon ist nicht nur die Landwirtschaft,
die beispielsweise auf die Bestäubung angewiesen ist. In der breiten
Bevölkerung wird der Verlust von Ökosystemleistungen spürbar, wenn
beispielsweise die Wasserqualität schlechter wird. Eine nicht
standortgerechte oder nicht naturverträgliche Landbewirtschaftung
verursacht damit auch erhebliche volkswirtschaftliche Kosten.

Mit
dem Agrar-Report belegt das Bundesamt für Naturschutz deutlich, dass
sowohl die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union
als
auch die nationale Umsetzung hinsichtlich der Erhaltung der
Biodiversität versagt haben. Sie leisten keinen substanziellen Beitrag,
dem anhaltenden Verlust biologischer Vielfalt in den Agrarlandschaften
entgegen zu wirken.

Konkret kritisiert das BfN beispielsweise
die Vorschriften für die so genannten ökologischen Vorrangflächen als
völlig unzureichend. Sie sind das zentrale Element des "Greening", das
in der EU-Agrarpolitik mit der letzten Reform eingeführt und mit
erheblichen öffentlichen Mitteln versehen wurde.
"Allerdings wird
die Erfüllung der Anforderungen für den überwiegenden Teil dieser
Flächen durch den Anbau von Zwischenfrüchten und Leguminosen realisiert,
die keinen Mehrwert für die biologische Vielfalt erbringen", erklärt
Prof. Jessel. "Gemessen an den eingesetzten Finanzmitteln - jährlich
werden etwa 1,5 Milliarden Euro als Greening-Prämie für Landwirte in
Deutschland vorgesehen - müssen die Vorrangflächen wie auch das Greening
als solches daher als weitgehend wirkungslose und gleichzeitig zu teure
Fehlentwicklung bezeichnet werden."

Hinzu kommt eine große
Lücke zwischen dem Bedarf und den in der Realität zur Verfügung
stehenden EU-Finanzmitteln zum Schutz der biologischen Vielfalt. Selbst
auch nur elementare Aufgaben
bei der Umsetzung der rechtlich
zwingend vorgegebenen EU-Naturschutzrichtlinien lassen sich damit nicht
erfüllen. "Dies alles zeigt die Notwendigkeit einer grundlegenden und
schnellstmöglichen Kehrtwende in der GAP, die nur bei wirksamer
Berücksichtigung von Naturschutzforderungen zukunftsfähig und
gesellschaftlich legitimiert sein wird", erklärt die BfN-Präsidentin.

Anforderungen an eine zukunftsfähige GAP:

-
Konsequente Ausrichtung von Zahlungen an die Landwirtschaft am
Gemeinwohlprinzip nach dem Grundsatz "Öffentliches Geld für öffentliche
Leistungen". Finanzielle Mittel in ausreichender Höhe sind hierfür
bereitzustellen.

- Schaffung von Anreizen für eine
naturverträgliche, standortangepasste und damit nachhaltige
Bewirtschaftung einschließlich der Sicherung von ökologischen Leistungen
bei drastischer Reduzierung des administrativen Aufwands und
Vereinfachung der Kontrollregelungen.

- Sicherstellung eines
Mindestmaßes an Biodiversität auch in Intensivregionen - unter anderem
durch konsequente Einhaltung eines zu optimierenden ordnungsrechtlichen
Rahmens. Der Agrar-Report des Bundesamtes für Naturschutz steht unter
folgendem Link zum Download bereit: www.bfn.de/0405_hintergrundinfo.html



Quellenangabe

Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Telefon: 0228 / 8491-0
Telefax: 0228 / 8491-9999

E-Mail:  info@bfn.de


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken®

In der Aufnahme von Johannes Rother


- Feldlerche .. [https://www.artenschutz-steigerwald.de/index.php?lang=de&p=72000&id=20700] ein Symbol für den Niedergang einer nachhaltigen, ökologisch wertvollen und zukunftsweisenden Landbewirtschaftung.

Alle Beteuerungen und Biodiversitätsstrategien haben bislang kaum etwas erreicht ... die uns begleitenden Artenvielfalt kämpft um ihr Überleben .. und wir sehen vielfach untätig zu!


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