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Wiederansiedlung der einheimischen Europäischen Auster
Wiederansiedlung der einheimischen Europäischen Auster

27/28.06.2016

   Projekt in der deutschen Nordsee: Praxistest in den nächsten drei Jahren
   BfN-Präsidentin: „Austernbänke sind ein ‚Hot Spot‛ biologischer Vielfalt“


Bonn, 24. Juni 2016:
Das
Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat ein dreijähriges Erprobungs- und
Entwicklungsvorhaben gestartet, in dem erstmalig die mögliche
Wiederherstellung der Bestände der einheimischen Europäischen Auster
(Ostrea edulis) in der deutschen Nordsee eingehend im Freiland erforscht
wird. Projektpartner ist das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum
für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven.

Die Bestände
der Europäischen Auster werden in ganz Europa als stark gefährdet
eingestuft. Durch einen seit ca. 1850 intensivierten und andauernden
massiven Fischereidruck kam es bereits im Laufe des 20. Jahrhunderts
europaweit zu einem Zusammenbruch der natürlichen Austernpopulationen.
Zusätzlich erschwerten schwindender Lebensraum, kalte Winter und
Krankheiten die Erholung dieser langsam wachsenden Art. "In weiten
Teilen Europas, auch in der deutschen Nordsee, gilt die Europäische
Auster daher inzwischen als ausgestorben", erklärt BfN-Präsidentin Prof.
Dr. Beate Jessel. "Austernriffe sind jedoch 'Hot Spots‛ der
biologischen Vielfalt, die eine wichtige Rolle im Ökosystem des Meeres
spielen und daher unserer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen."
Austernbänke bieten Nahrung und Lebensraum für viele Tierarten und
dienen unter anderem als Kinderstube für viele Fischarten. Durch ihre
hohe Filtrationsleistung verbessern sie außerdem die Wasserqualität und
können lokal auch zu einer Verringerung toxischer Algenblüten beitragen.

Das
im April 2016 gestartete Projekt basiert auf einer 2014 erstellten
Machbarkeitsstudie des BfN zur potentiellen Wiederansiedlung der
Europäischen Auster. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des AWI
werden nun Methoden und Verfahren zum nachhaltigen Wiederaufbau eines
Austernbestandes in der deutschen Nordsee entwickeln und modellhaft in
die Praxis umsetzen und testen.

Das Projekt wird fachlich durch
die Abteilung Meeresnaturschutz des BfN betreut. Die für das Projekt
verantwortliche AWI-Wissenschaftlerin Dr. Bernadette Pogoda, eine
ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Austernbiologie, wird zunächst
Erfahrungen internationaler Austern-Restaurationsvorhaben heranziehen,
um Methoden und Technologien auf die Situation in der deutschen Nordsee
anzupassen. Anhand von Probennahmen und Datenrecherchen sollen geeignete
Wiederansiedlungsflächen in der Deutschen Bucht bestimmt werden. Eine
grundsätzliche Voraussetzung für die Eignung bestimmter Meeresgebiete
ist der Ausschluss jeglicher Boden verändernder Aktivitäten, wie z. B.
bodenberührende Fanggeräte der Fischerei oder Sand- und Kiesabbau. Nach
erfolgreichem Abschluss der Eignungsprüfung ist vorgesehen, zwei bis
drei Standorte für erste Wiederansiedlungsversuche auszuwählen. Für eine
nachhaltige Wiederherstellung von Austernbänken werden dabei auch
Besatz- und Monitoringkonzepte entwickelt, erprobt und ein
internationales Team von kooperierenden Institutionen aufgebaut.

Im
Zuge dieses auf drei Jahre angelegten Erprobungsvorhabens soll die
Basis für eine langfristige Wiederherstellung der Bestände der
Europäischen Auster in der Deutschen Bucht und der durch sie gebildeten
biogenen Riffe geschaffen werden.

Weiterführende Informationen
Link zum Download Machbarkeitsstudie 2014: www.bfn.de/0314_meeresnaturschutz-berichte.html

In der Aufnahme

- Europäische Auster - Ostrea edulis / Foto BfN -  Klaus Janke

Quellenangabe


Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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