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Ebrach geht kein Risiko ein
Ebrach geht kein Risiko ein

21.09.2012

Nach intensiver Aussprache hat der Marktgemeinderat die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes in Auftrag gegeben. Das ist eine Voraussetzung für die Realisierung des Projektes. Nun ist nur noch ein Investor im Rennen.


Ebrach -
 (Ofr.) An einem Betrag von etwas über 2000 Euro will Ebrach das Projekt Baumwipfelpfad wohl nicht scheitern lassen. Lange hatte der Marktgemeinderat in öffentlicher Sitzung darüber diskutiert, ob und wann die Erstellung eines Flächennutzungsplanes für ein bis dato gemeindefreies Gebiet in Auftrag gegeben werden soll. Nichtöffentlich war sich das Gremium dann rasch einig – nachdem der konkrete Preis für den Plan mitgeteilt wurde – und sprach sich für die Auftragserteilung aus.

Bekanntlich liegt der Bereich, in dem der Baumwipfelpfad entstehen soll, nahe Ebrach, aber in bis dato gemeindefreiem Gebiet. Dass dies Ebrach zugeschlagen wird, ist eine Voraussetzung für die Realisierung des Baumwipfelpfades bei Ebrach. Wie Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) in der Sitzung mitteilte, habe er seitens der Regierung von Oberfranken erfahren, dass die Zeichen für die von Ebrach beantragte Eingemeindung von 270 Hektar Fläche gut stünden. Denn erst nach einer Eingemeindung lässt sich ein Flächennutzungsplan erstellen und erst mit einem Flächennutzungsplan ein Bebauungsplan aufstellen. Ein solcher ist erforderlich, um die für die an den Baumwipfelpfad anzugliedernde Gastronomie zu realisieren.

Mit hörbarem Bedauern teilte Schneider mit, einer der beiden potenziellen Investoren für den Baumwipfelpfad habe sich überraschend zurückgezogen. Dies nach einem hoffnungsvollen Gespräch. Ein weiteres Gespräch mit dem verbliebenen möglichen Investor werde beim Forstbetrieb (auf dessen Gebiet der Baumwipfelpfad enstehen soll) Ende des Monats geführt.

Der Marktgemeinderat vermisste vor einem Beschluss zum Flächennutzungsplan genaue Zahlen und Fakten als Voraussetzung für die konkret zu erstellende Infrastruktur.

Für eine gewisse Verwirrung sorgte dann Schneiders Mitteilung, das Staatliche Bauamt habe für den Radweg-Lückenschluss zwischen dem unterfränkischen Breitbach und Ebrach Gelder in der Höhe von einer Million Euro zugewiesen bekommen, die für diesen Zweck jedoch noch heuer verbaut werden müssen. Während man den Radwegebau vom Grundsatz her absolut begrüßt, hegt der Marktgemeinderat Bedenken wegen der Erschließungs-Leitungen für das Bauprojekt, die darunter verlegt werden sollen. Da die Dimensionen des Baumwipfelpfads nicht bekannt sind, gibt es auch keine Angaben über die Dimensionierung der erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen, was insbesondere für Wasser und Kanal von entscheidender Bedeutung ist. „Im Grunde muss der Investor Daten liefern, sagen, was er braucht“, stellte Verwaltungschef Walter Hanslok dazu in den Raum.

Um sich hier im wahrsten Sinne nichts zu verbauen, regt Ebrach beim Bauamt an, mit dem Radwegebau von Unterfranken her zu beginnen. Wenn man bei der Realisierung der etwa fünf Kilometer langen Strecke dann vor Ebrach ankommt, so hofft man im Gremium, sollten die Daten der Planung insoweit bekannt sein, als dass die entsprechenden Leitungen im Zuge des Radwegebaus mitverlegt werden können. Aufgabe der Marktgemeinde ist es, auf ihrem Gebiet die für Bauvorhaben nötige Infrastruktur vorzuhalten, stellte der Bürgermeister klar. Auf Nachfrage zu den Kosten erklärte Schneider, die für die Aufstellung des neuen Flächennutzungsplanes mit Anpassung des bestehenden trage die Gemeinde. Die Kosten für die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungssplanes für die Wirtschaftsgebäude beim neuen Baumwipfelpfad wiederum habe der Investor zu tragen.

Bereits im Oktober des kommenden Jahres sollen in Handthal das Zentrum für Nachhaltigkeit und zugleich in Ebrach der Baumwipfelpfad eröffnet werden, brachte Schneider zur Zeitschiene in Erinnerung.

Seitens der Bayerischen Staatsforsten verlautete auf Nachfrage des Fränkischen Tags, dass man alles tun werde, um das Projekt Baumwipfelpfad Ebrach „zum Erfolg zu machen“, so Bereichsleiter Reinhard Strobl.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / Autor Anette Schreiber / 20.09.2012 / Foto Walter Hanslok


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken