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Viel zu trocken
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Viel zu trocken!

30.07.2020

    Streutal braucht Regen - Wassermangel macht Fischen zu schaffen

Fast hatte es im Juni und Juli den Anschein, dass der Sommer 2020
so gar nicht richtig in Fahrt kommen will. An nicht allzu vielen Tagen seit Öffnung des Mellrichstädter Sportbades war das Wetter wirklich „freibad-tauglich“ und es gab – zumindest gefühlt – mehr Niederschläge als im letzten Jahr. Auch ich hatte diesen Eindruck, wurde im Gespräch mit Karl-Peter Sturm, Mitglied der Hegefischereigenossenschaft Streu und Nebengewässer, aber eines Besseren belehrt. Der Klimaexperte schlägt Alarm: Die Grundwasserstände haben sich noch nicht von der Dürre der beiden letzten Sommer erholt, der Malbach ist zum dritten Mal in Folge trockengefallen. Und es dürfte noch schlimmer kommen.

„Die Hundstage stehen uns erst noch bevor, wenn es im August richtig heiß wird“, befürchtet Sturm: „Wenn das so weiter geht mit der Trockenheit, droht eine ökologische Katastrophe und selbst die Streu könnte versiegen – das Wahrzeichen des Streutals.“ Es klingt widersprüchlich, doch gerade nach Starkregen-Ereignissen führt die Streu zwei, bis drei Tage später noch weniger Wasser als zuvor. Karl-Peter Sturm verfolgt die Entwicklung mit Sorge und sorgt sich insbesondere um die Fische: „Seit mehreren Jahren macht der Wassermangel den Fischen immer mehr zu schaffen. Sie leiden an verloren gegangenem Lebensraum und Sauerstoffmangel. Das Wasserangebot geht täglich zurück.“

Bei einer Besichtigungstour, beginnend am Mühlrad an der Streuwiese, zeigte sich, dass im Moment gerade eben noch so viel Wasser da ist, dass in Mellrichstadt alle Bachläufe, das Mutterbett der Streu und der Mühlgraben Wasser führen. Der von Mühlfeld kommende Mahlbach (in Mellrichstadt lautet die korrekte Schreibweise Malbach) ist weitestgehend trockengefallen. Allerdings führt er ab der Teufelsquelle dann wieder mal ein bisschen Wasser.

Trotzdem gab es vergangene Woche ein Fischsterben im Mühlgraben, etwa ab Höhe der Fa. Weihrauch (Industriestraße) bis zum Kirschgarten. Unzählige Forellen sind verendet, von der dramatischen Lage machte sich Karl-Peter Sturm beim Spaziergang mit seinem Hund ein Bild. Beide konnten dabei trockenen Fußes durch das ausgetrocknete Flussbett marschieren. „Nur durch das schnelle Handeln von Bürgermeister Michael Kraus konnte noch Schlimmeres verhindert werden“, zieht Karl-Peter Sturm Bilanz.
Die Verteilung des Wassers, die Pflege und Reinigung des Mühlgrabens obliegt laut Auflagen den Wasserkraftbetreibern (Mühlenbesitzern). Bei Niedrigwasser muss der Kraftwerksbetreiber oder Müller erhöhte Vorsicht walten lassen und gegebenenfalls täglich Kontrollen durchführen, ob im Mutterbett der Streu und den künstlich angelegten Mühlgräben (die zur Ableitung des Kraftwerkswassers dienen) überall Wasser fließt: „Das ist seine Aufgabe.“

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Autorin / Aufnahmen
Carmen Hahner

Quelle
Streutal-Journal / Carmen Hahner
Hauptstraße 9
97638 Mellrichstadt
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