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„Silbersommer“ sorgt für dunkle Wolken
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„Silbersommer“ sorgt für dunkle Wolken

29.09.2011

OB Andreas Starke (SPD) wirft dem Staatlichen Bauamt einen Alleingang bei der Ausbaggerung von Magerrasen am Berliner Ring vor. Dort bedauert man die Spannungen und hat die Pflanzaktion im Süden der Stadt vorerst gestoppt. Werden jetzt mehr fränkische Pflanzen beigemischt?


Bamberg - Sie tragen so klingende Namen wie Atlasschwingel, kaukasischer Storchschnabel und Witwenblume. Doch am Berliner Ring ist von der Pracht fremdländischer Steppenpflanzen derzeit wenig zu spüren. Eher sind es dunkle Wolken, die sich über den frisch geschotterten Mittelstreifen der Bamberger Stadtautobahn zusammengeballt haben.

Die Pflanzenmischung „Silbersommer“, andernorts beliebtes Begleitgrün im Straßenbau, trübt nachhaltig das Klima zwischen der Stadt Bamberg und dem Staatlichen Bauamt, einer Behörde des Freistaats, die für den Bauunterhalt am Berliner Ring zuständig ist.

Auch Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) hat sich mittlerweile in den Konflikt um eine Rasengesellschaft eingeschaltet: „Ich möchte Sie daher eindringlich bitten, künftig bei vergleichbaren Maßnahmen Ihrer Behörde die zuständigen Fachdienststellen der Stadt Bamberg in Ihre Überlegungen einzubinden“, schreibt der Oberbürgermeister in einem Brief an Fritz Angerer, den Chef des Bauamts.

Entsetzen im Rathaus

Das Schreiben ist höflich formuliert, lässt aber dennoch durchblicken, wie sauer man im Rathaus über den Alleingang ist, mit dem das Bauamt letzte Woche von sich reden gemacht hat. Immerhin wurde eine preisgekrönte Sandmagerrasenfläche in der Stadt Bamberg kurzerhand ausgebaggert und durch eine Schotterpflanzung ersetzt.

Die Stadt erfuhr von der Aktion, die immerhin einen Aufwand von 38 000 Euro verursacht, erst aus dem Fränkischen Tag.

Auch Bauamt-Chef Fritz Angerer ist nicht glücklich über die atmosphärischen Spannungen, die die Staudenmischung „Silbersommer“ in der Bamberger Behördenlandschaft ausgelöst hat. Warum die Koordination dieses Mal nicht geklappt hat, kann er sich selbst nicht erklären. „Da ist wohl ein bissl was schief gelaufen. Aber das war nicht unsere Absicht“, sagt Angerer und spricht vom guten Einvernehmen, das sein Amt und die Stadt Bamberg bei vielen gemeinsamen Projekten üblicherweise pflegten. Daran wolle er unbedingt festhalten.

Um nicht noch Öl ins Feuer zu gießen, wurde die umstrittene Pflanzaktion noch vor ihrem Abschluss abgebrochen. Rund 40 Prozent der bereits gelieferten Pflänzchen müssen deshalb in der Straßenmeisterei des Bauamts darauf warten, was ein Gespräch zwischen OB Starke und Andreas Eisgruber, dem zuständigen Fachbereichsleiter für den Straßenbau im Bauamt, nächste Woche ergibt.

Dabei scheint der Fortgang der Magerrasen-Posse derzeit völlig offen. Um die Wogen doch noch zu glätten, könnte es sogar zu einem neuartigen floristischen Integrationsmodell kommen: „Möglicherweise pflanzt man in den Mittelstreifen auch noch mehr Fränkisches rein“, orakelt Fritz Angerer.

In der Aufnahe vom Michael Wehner: Wo bis vor kurzem noch Sandmagerrasen wuchs, wurden zwischenzeitlich Pflanzen aus der Staudenmischung „Silbersommer“ gepflanzt. Wegen der Trockenheit musste am Mittwoch gewässert werden.

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / Autor Michael Wehner / 29.09.2011 www.infranken.de
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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