Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Artenschutz in Franken® für eine intakte Umwelt
ARTENSCHUTZ IN FRANKEN®

Im Sinne uns nachfolgender Generationen
Ausgezeichnet

Home

Über Uns

Aktuelles

Der Steigerwald

Diverses

Pflanzen

Projekte

Publikationen

Tiere

Umweltbildung

Webcams
Bitterling und Teichmuschel
Bild zum Eintrag (27101-160)
Biloge Dr. Wolfgang Sikenat
Promovierter Fischereifachmann
Bild zum Eintrag (27102-160)
Dr. Jürgen Schadt
Fische im Steigerwald
Seit vielen Jahren engagiert sich die  Initiative Artenschutz im Steigerwald auf dem Gebiet – Schutz bedohter heimischer Fischarten.



In Zusammenarbeit mit den zuständigen Fischereifachbehörden von Ober- und Unterfranken, sowie den ortsansässigen Angelvereinen wurden so, z.B.  in eigens erstellten / optimierten  Gewässern bedrohte Fischarten wie  Schlammpeitzger und Bitterling eingebracht.

Durch die Veränderung in der Landschaft als auch aus fehlendem wirtschaftlichem Interesse wurden beide, in früheren Jahren noch sehr häufig anzutreffende Fischarten, mehr und mehr zurückgedrängt.

Wir bemühen uns gezielt diese interessanten Arten für die nachfolgenden Generationen in unserer Region zu erhalten.  

Umweltbildung wird auch bei diesen Maßnahmen sehr groß geschrieben, damit die Kinder der Region ihre Mitgeschöpfe kennen und damit auch schützen lernen.

Projektauszug:

Neue Lebensräume für den Schlammpeitzger und Bitterling

Ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Vereine und Verbände soll den vom Aussterben bedrohten Fischarten im Steigerwald ein Überleben sichern.



Burgwindheim. Wieder einmal haben sich Vereine und Verbände des westlichen Bamberger Landkreises zusammengeschlossen um zusammen mit den zuständigen Fachbehörden der Regierungsbezirke Ober- Unterfranken , durch eine gezielte Artenhilfsmaßnahme , Tierarten welche auf Grund von Lebensraumveränderungen  vom Aussterben bedroht sind , eine Überlebensmöglichkeit zu schaffen.

Waren die Kleinfischarten Schlammpeitzger und Bitterling nach kulturhistorischen Aufzeichnungen aus den Jahren 1889 in unseren Gewässern noch häufig anzutreffen , so sind diese im Bereich Oberfranken nunmehr auf der sogenannten Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Fischarten zu finden. Die Gründe für den Rückgang dieser Fischart sind vielfältig , mögliche Hauptgründe dürften jedoch in der Veränderung der Lebensräume zu suchen sein. Ein weiteres Kriterium der Bestandsminimierung sind die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit beider Fischarten .

Doch gerade die Artenvielfalt zeichnet den Reiz des Steigerwaldes aus , denn die beiden bedrohten Fischarten weißen einmalige Verhaltensmuster auf , wie sie bei unseren anderen heimischen Fischarten kaum mehr vorzufinden sind.

Der Schlammpeitzger, ein mittelgroßer Fisch mit einer Körperlänge bis 30 cm mit aalähnlichen, lagegezogenem Körper mit kreisrundem Querschnitt, bevorzugen verschlammte Teichen – Tümpel und  alte Flussarme als bevorzugten Lebensraum. Hier leben sie meist sehr versteckt am Grund, in den sie sich zuweilen einbohren. Sie sind besonders in der Nacht aktiv. An manchen Standorten mit akutem Sauerstoffmangel sind sie nicht selten die einzigen lebenden Fische, denn sie können - nachdem sie an die Oberfläche geschwommen sind - Luft verschlucken. Er reagiert empfindlich auf Luftdruckschwankungen und wird z.B. vor einem Gewitter sehr unruhig , was ihm im Volksmund den Namen „Wetterfisch“ eingebracht hat. Nach einigen Quellen können sie im Schlamm vergraben sogar das kurzfristige Austrocknen ihres Gewässers überstehen.

Auch der Bitterling eine , mit max. 9 cm Körperlänge kleine, hochrückige Fischart , ist während der Laichzeit  einer unserer schönsten gefärbten Kaltwasserfische. Gerade das Männchen des Bitterlings  schillert , im Gegensatz zu dem eher unscheinbar gefärbten Weibchens , hier in allen Regenbogenfarben.  Neben seiner sehr gelungenen Farbgebung besitz der Bitterling jedoch noch eine weiter Besonderheit , welche ihn aus den Fischarten hervorheben , seine Art der Fortpflanzung.

Der Bitterling sucht sich in Flüssen oder Tümpeln , eine Muschel aus, in der dann ein laichreifes Weibchen ihre Eier ablegen soll. Nun umwirbt er ein Weibchen und lockt es zu der ausgewählten Muschel. Durch eine lange Legeröhre, die das Weibchen aus dem Hinterleib ausstülpt, legt es in einem günstigen Moment, wenn die Mundöffnung (Atemöffnung) der Muschel offen ist, die Eier in den Kiemenraum der Muschel. Die Eier saugen sich an der Innenwand der Muschel fest und sind so hervorragend geschützt. Nur selten werden die Eier von der Muschel wieder ausgestoßen. Jetzt spritzt das Männchen ein Sekret, das Spermien enthält, auf die Eier im Kiemenraum der Muschel. Nach ein paar Wochen schlüpfen dann die Jungen und schwimmen aus dem Innern der Muschel ins Freie.

Der Verein „Artenschutz im Steigerwald“ ( vertreten durch Peter Mann)  , der Fischereiverband Burgwindheim ( vertreten durch Herrn Eppenauer )  , die zuständigen Fachbehörden für Fischerei in Unterfranken um Herrn Dr. Wondrak und Oberfranken um Herrn Dr. Schadt , fanden sich dafür jüngst zusammen , um durch  eine gezielte Maßnahme die oben genannten Fischarten wieder im Bereich des Steigerwaldes anzusiedeln.

So wurden bereits vor einigen Jahren damit begonnen , geeignete Bereiche auszuwählen , welche die Grundvoraussetzungen für ein gezieltes Auswildern der Kleinfischarten boten. In diesen Bereichen wurden bei der oben geschilderten Maßnahme nun jeweils einige in der Gefangenschaft speziell dafür vorbereiteten Schlammpeitzger und Bitterlinge nebst der , für die Fortpflanzung notwendigen Teichmuscheln eingesetzt.

Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Fischereifachbehörden konnte eine in die Zukunft gerichtete Artenhilfsmaßnahme umgesetzt werden , welche dazu beitragen soll den uns nachfolgenden Generationen eine lebens- und liebenswerte Heimat zu hinterlassen.

Unser Engagement beschränkt sich auf die Erhaltung sowie die Verbesserung der Lebensstätten dieser Spezies. Für die Pflege von verletzten Tieren wenden sie sich bitte an die zuständigen Stellen vor Ort.

Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.
Krebsschutz im Steigerwald
Daneben setzen wir uns gemeinsam mit den zuständigen Fachbehörden der Fischerei für die Erhaltung der Steinkrebs- und Flusskrebse ein. Hierfür wurden von privater und kommunaler Seite vielfach geeignete Gewässer zur Verfügung gestellt.

Ein kleiner Einblick bietet ein Auszug in eines der Projekte:

Flusskrebse im Steigerwald

Übergreifendes Gemeinschaftsprojekt  informiert Schüler und schafft neue, sichere Lebensräume für Flusskrebse.



Untersteinbach / Spielhof. Schulunterricht einmal ganz anders, unter  diesem Aspekt heraus wurde vom Verein „Artenschutz im Steigerwald“ ein Artenhilfs- und Umweltbildungsprojekt auf den Weg gebracht, das es den Grundschülern der 4. Klasse der Volksschule von Untersteinbach ermöglichte die Auswilderung von bedrohten Tierarten  in unserer Region live mitzuerleben.


Gut hatten sich die Kinder der 4. Klasse der Volksschule in Untersteinach mit ihrer Lehrerin Helga Rabenstein und Konrektorin Roswitha Ebert, im Biologieunterricht auf diesen Tag vorbereiten können. So wurden an Hand von eigens erstellten Power Point Präsentationen und weiteren schriftlichen Publikationen, den Schülern die bedrohten Fisch- und Krebsarten Bayerns und deren benötigte Lebensräume näher gebracht.

So ausführlich vorinformiert, traf man sich vor wenigen Tagen nun an der Weiherkette bei Prölsdorf / Spielhof. Hier bot Familie Zenkel aus Schönbrunn die Möglichkeit in ein geschlossenes Gewässer, welches eigens für die Artenhilfsmaßnahme vorbereitet wurde, die bedrohten Tierarten einzusetzen.

Biologe Dr. Wolfgang Silkenat hatte die Tiere die weite Strecke von Würzburg nach Spielhof im Steigerwald transportiert. Vor dem eigentlichen Einsetzen führte der Biologe die Schüler in einer kurzweiligen Informationsreihe an die Gründe für die starken Rückgänge der im Vorfeld benannten Spezies heran.

So konnten die Kinder erfahren, dass die Flusskrebse durch den Fremdbesatz mit amerikanischen Krebsen und der damit einher gehenden Krebspest, im 19. Jahrhundert an den Rand des Aussterbens gebracht wurden. Daneben spielten Bachbegradigungen und Gewässerverschmutzung eine nicht unerhebliche Rolle bei der Reduzierung der Flusskrebsbestände.

Richtig interessant wurde es für die Schulkinder, als sie die Krebse in das Gewässer geben konnten, wie die starke Resonanz aufzeigte. Mit dem Besatz einzelner geeigneter Gewässer soll nun versucht werden Biotope zu schaffen, um von hier aus eine weiterführende Besiedlung auf den Weg bringen und damit den Artenreichtum im Steigerwald für die nachfolgenden Generationen erhalten zu können.

Daneben setzen wir uns in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachinstutionen für die Erhaltung von Steinkrebsbeständen sowie deren Lebensräume ein.

Artikel in autorisierter Abstimmung mit allen am Projekt beteiligten Instititionen. Für die hier gelistetetn Darstellungen tragen die jeweiligen Autoren die Verantwortung.
Aktueller Ordner:
Fische