Wachstum - am Beispiel des Baumes
Wachstum - am Beispiel des Baumes
01/02.08.2014
Darf man dem Lexikon Glauben schenken, so bedeutet Wachstum die Vermehrung einer Gesamtmasse oder die Zunahme einer Größe. Allerdings muss man sich von dieser Definition entfernen, um die eigentliche Bedeutung des Wortes zu erkennen.
Wachstum hat nicht nur eine quantitative Bedeutung sondern vor allem auch eine qualitative. Mit dem Begriff „Wachstum“ geht immer auch der Begriff „Entwicklung“ einher. Nimmt man zum Beispiel den Menschen, sieht man, dass er in seinem ganzen Leben von durchschnittlich 51 cm bei der Geburt auf gute 180 cm im Erwachsenenalter heranwächst. Doch natürlich bleiben die psychischen und physischen Eigenschaften nicht im Kleinkindstadium, sondern entwickeln sich im Laufe des Lebens immer weiter.
Diese Verbindung von Wachstum und Entwicklung findet man natürlich nicht nur bei den Menschen. Auch Städte, ja sogar Industrie und Wirtschaft wachsen und entwickeln sich weiter. Doch die besten Beispiele hierzu findet man in der Natur, insbesondere bei den Pflanzen. Verschiedene Pflanzen in einem Ökosystem haben sich aneinander angepasst um nicht miteinander um Sonnenlicht oder Wasserversorgung konkurrieren zu müssen.
Einige haben sich so entwickelt, dass sie weniger Sonnenlicht benötigen und deshalb nicht zu hoch wachsen, dafür vielleicht tiefere Wurzeln haben, um besser an das Wasser und die Nährstoffe im Boden zu gelangen. Andere wiederum benötigen mehr Sonnenlicht, sind deshalb höher gewachsen und haben meist flachere Wurzeln. So sieht man das häufig in Wäldern, ganz besonders bei Bäumen. Dieses Wachstum und die unterschiedliche Entwicklung der Bäume, kann man bei jedem einzelnen durch einen Blick in den Stamm nachweisen.
In meinen Augen ist der Baum das ideale Beispiel für Wachstum und Entwicklung.
Betrachtet man zum Einen die sogenannten Jahresringe im Inneren des Stammes, kann man die verschiedenen Wachstumsphasen herausfinden. Sie erzählen die Geschichte des Baumes und spiegeln die unterschiedlichen Entwicklungsphasen während einer Vegetationsperiode wider. Da allerdings nicht jeder Jahresring die gleiche Größe Form oder Dicke hat, kann man davon ausgehen, dass die Beschaffenheit eines einzelnen Jahresrings von verschiedenartigen Faktoren abhängig ist. Solche Faktoren können beispielsweise Klima, Parasiten oder auch Konkurrenz durch andere Pflanzenarten sein.
Wirft man einen Blick auf die klimatischen Umstände, so stellt man fest, dass die Jahresringe in einer eher warmen, sonnigen aber nicht trockene Vegetationsperiode größer und dicker sind, wenn man diese mit den Jahresringen einer kalten, von Frost geplagten Periode vergleicht.
Gibt es innerhalb eines Jahres starke Temperaturschwankungen oder unübliche Naturereignisse, wie Überschwemmungen oder extreme Dürre, so stellt man fest, dass die Ringe eine ungleichmäßige Form bekommen und an manchen Stellen dicker sind als an anderen.
Ein weiteres herausragendes Beispiel von Wachstum an einem Baum stellen seine Blätter, Knospen und Blüten dar.
Jedes Jahr im Herbst kann man betrachten, wie die Blätter an den Bäumen langsam ihr Chlorophyll verlieren und Ende Oktober herabfallen. Im Frühling danach, beginnt das Wachsen der Blätter erneut und man kann die Entwicklung von neuen, frischen Knospen beobachten. Für den Baum macht es keinen Unterschied, ob der Winter noch so kalt, windig oder nass war, er beginnt jedes Jahr von neuem mit dem Wachstum und der Versorgung der Blätter und Blüten.
Hierbei erkennt man meiner Meinung nach, dass die Natur dem Menschen mit einen guten und vorbildlichem Beispiel voran geht. Sie macht ihr Wachstum von äußeren Faktoren abhängig und entwickelt sich in einem Ökosystem nur so weit, wie es die Bedingungen zulassen. Sie vergisst dabei aber nicht, dass jede Pflanzenart andere Bedürfnisse und Wachstumsvoraussetzungen hat.
Die Menschheit hat die Natur als Leitbild genommen und versucht, sich an deren Wachstums- und Entwicklungsvorgängen zu orientieren. Allerdings übertreiben es die Menschen immer wieder und erzwingen zu viel Entwicklung und Wachstum in zu kurzer Zeit. Das begründet sich darin, dass wir Menschen zwar das System der Natur übernehmen wollen, aber den Aspekt der Nachhaltigkeit dabei vollkommen außer Acht lassen.
Auch in diesem Punkt können wir wieder den Baum als optimales Beispiel hernehmen. Bei schlechten Bedingungen wächst der Baum weniger, um alle Teile – Stamm, Wurzeln, Äste, Zweige, Blätter, Knospen, Blüten – gleichmäßig und mit einer ausreichenden Menge an Nährstoffen und Wasser zu versorgen. Er geht als so vor, dass er in jedem Jahr aufs Neue wachsen kann, ohne dabei wichtige Bestandteile seines Seins zu vernachlässigen.
Im Großen und Ganzen ist der Baum als Beispiel für die unendlich vielen Pflanzenarten gedacht, die alle miteinander in einem Ökosystem leben und gedeihen und sich dabei in ihrer Entwicklung ganz differierend verhalten. Sie passen sich den Gegebenheiten an und schaffen es alle, durch unterschiedlichste Methoden, auf noch so engem Raum am Leben zu bleiben und auf verschiedenste Arten zu wachsen.
Man spricht oft von der Natur und viele kennen den Satz „Mein Freund, der Baum“, jedoch sollte man von der metaphorisch gemeinten, freundschaftlichen Ebene weggehen und viel mehr von einem Vorbild oder einem Ideal sprechen nach dem wir uns richten sollten. Der Baum und die Natur im Allgemeinen zeigen uns immer wieder viele Dinge auf, die wir – als Menschen – in unserer Entwicklung und in unserem Wachstum noch dazu lernen müssen.
Quellenangabe
- Daniela Dotterweich
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz in Franken
A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F - A.i.F - A.i.F -A.i.F -
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Darf man dem Lexikon Glauben schenken, so bedeutet Wachstum die Vermehrung einer Gesamtmasse oder die Zunahme einer Größe. Allerdings muss man sich von dieser Definition entfernen, um die eigentliche Bedeutung des Wortes zu erkennen.
Wachstum hat nicht nur eine quantitative Bedeutung sondern vor allem auch eine qualitative. Mit dem Begriff „Wachstum“ geht immer auch der Begriff „Entwicklung“ einher. Nimmt man zum Beispiel den Menschen, sieht man, dass er in seinem ganzen Leben von durchschnittlich 51 cm bei der Geburt auf gute 180 cm im Erwachsenenalter heranwächst. Doch natürlich bleiben die psychischen und physischen Eigenschaften nicht im Kleinkindstadium, sondern entwickeln sich im Laufe des Lebens immer weiter.
Diese Verbindung von Wachstum und Entwicklung findet man natürlich nicht nur bei den Menschen. Auch Städte, ja sogar Industrie und Wirtschaft wachsen und entwickeln sich weiter. Doch die besten Beispiele hierzu findet man in der Natur, insbesondere bei den Pflanzen. Verschiedene Pflanzen in einem Ökosystem haben sich aneinander angepasst um nicht miteinander um Sonnenlicht oder Wasserversorgung konkurrieren zu müssen.
Einige haben sich so entwickelt, dass sie weniger Sonnenlicht benötigen und deshalb nicht zu hoch wachsen, dafür vielleicht tiefere Wurzeln haben, um besser an das Wasser und die Nährstoffe im Boden zu gelangen. Andere wiederum benötigen mehr Sonnenlicht, sind deshalb höher gewachsen und haben meist flachere Wurzeln. So sieht man das häufig in Wäldern, ganz besonders bei Bäumen. Dieses Wachstum und die unterschiedliche Entwicklung der Bäume, kann man bei jedem einzelnen durch einen Blick in den Stamm nachweisen.
In meinen Augen ist der Baum das ideale Beispiel für Wachstum und Entwicklung.
Betrachtet man zum Einen die sogenannten Jahresringe im Inneren des Stammes, kann man die verschiedenen Wachstumsphasen herausfinden. Sie erzählen die Geschichte des Baumes und spiegeln die unterschiedlichen Entwicklungsphasen während einer Vegetationsperiode wider. Da allerdings nicht jeder Jahresring die gleiche Größe Form oder Dicke hat, kann man davon ausgehen, dass die Beschaffenheit eines einzelnen Jahresrings von verschiedenartigen Faktoren abhängig ist. Solche Faktoren können beispielsweise Klima, Parasiten oder auch Konkurrenz durch andere Pflanzenarten sein.
Wirft man einen Blick auf die klimatischen Umstände, so stellt man fest, dass die Jahresringe in einer eher warmen, sonnigen aber nicht trockene Vegetationsperiode größer und dicker sind, wenn man diese mit den Jahresringen einer kalten, von Frost geplagten Periode vergleicht.
Gibt es innerhalb eines Jahres starke Temperaturschwankungen oder unübliche Naturereignisse, wie Überschwemmungen oder extreme Dürre, so stellt man fest, dass die Ringe eine ungleichmäßige Form bekommen und an manchen Stellen dicker sind als an anderen.
Ein weiteres herausragendes Beispiel von Wachstum an einem Baum stellen seine Blätter, Knospen und Blüten dar.
Jedes Jahr im Herbst kann man betrachten, wie die Blätter an den Bäumen langsam ihr Chlorophyll verlieren und Ende Oktober herabfallen. Im Frühling danach, beginnt das Wachsen der Blätter erneut und man kann die Entwicklung von neuen, frischen Knospen beobachten. Für den Baum macht es keinen Unterschied, ob der Winter noch so kalt, windig oder nass war, er beginnt jedes Jahr von neuem mit dem Wachstum und der Versorgung der Blätter und Blüten.
Hierbei erkennt man meiner Meinung nach, dass die Natur dem Menschen mit einen guten und vorbildlichem Beispiel voran geht. Sie macht ihr Wachstum von äußeren Faktoren abhängig und entwickelt sich in einem Ökosystem nur so weit, wie es die Bedingungen zulassen. Sie vergisst dabei aber nicht, dass jede Pflanzenart andere Bedürfnisse und Wachstumsvoraussetzungen hat.
Die Menschheit hat die Natur als Leitbild genommen und versucht, sich an deren Wachstums- und Entwicklungsvorgängen zu orientieren. Allerdings übertreiben es die Menschen immer wieder und erzwingen zu viel Entwicklung und Wachstum in zu kurzer Zeit. Das begründet sich darin, dass wir Menschen zwar das System der Natur übernehmen wollen, aber den Aspekt der Nachhaltigkeit dabei vollkommen außer Acht lassen.
Auch in diesem Punkt können wir wieder den Baum als optimales Beispiel hernehmen. Bei schlechten Bedingungen wächst der Baum weniger, um alle Teile – Stamm, Wurzeln, Äste, Zweige, Blätter, Knospen, Blüten – gleichmäßig und mit einer ausreichenden Menge an Nährstoffen und Wasser zu versorgen. Er geht als so vor, dass er in jedem Jahr aufs Neue wachsen kann, ohne dabei wichtige Bestandteile seines Seins zu vernachlässigen.
Im Großen und Ganzen ist der Baum als Beispiel für die unendlich vielen Pflanzenarten gedacht, die alle miteinander in einem Ökosystem leben und gedeihen und sich dabei in ihrer Entwicklung ganz differierend verhalten. Sie passen sich den Gegebenheiten an und schaffen es alle, durch unterschiedlichste Methoden, auf noch so engem Raum am Leben zu bleiben und auf verschiedenste Arten zu wachsen.
Man spricht oft von der Natur und viele kennen den Satz „Mein Freund, der Baum“, jedoch sollte man von der metaphorisch gemeinten, freundschaftlichen Ebene weggehen und viel mehr von einem Vorbild oder einem Ideal sprechen nach dem wir uns richten sollten. Der Baum und die Natur im Allgemeinen zeigen uns immer wieder viele Dinge auf, die wir – als Menschen – in unserer Entwicklung und in unserem Wachstum noch dazu lernen müssen.
Quellenangabe
- Daniela Dotterweich
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
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