Feldgrille

Die Feldgrille (Gryllus campestris) – Stimme der Wiesen
An einem warmen Maiabend bleibt man manchmal unvermittelt stehen, weil aus dem niedrigen Gras ein feines, rhythmisches Zirpen ertönt. Es ist, als hätte jemand ein winziges Instrument gestimmt, das nun unermüdlich ein Lied vom Sommer spielt. Wer sich Zeit nimmt und vorsichtig der Quelle des Tons folgt, entdeckt vielleicht eine Feldgrille, die am Eingang ihres Ganges sitzt und mit ihren Flügeldecken musiziert. Dieses Erlebnis hat schon viele Menschen in seinen Bann gezogen – und es lohnt sich, genauer hinzuschauen.
Artbeschreibung und Lebensraum
Die Feldgrille (Gryllus campestris) ist eine der bekanntesten einheimischen Grillenarten Europas. Mit ihrer glänzend schwarzen bis dunkelbraunen Färbung und einer Körperlänge von 20–26 mm ist sie unverwechselbar. Männchen besitzen kurze Flügel, die hauptsächlich zur Lauterzeugung dienen, während die Weibchen über eine auffällige, gerade Legeröhre verfügen, mit der sie ihre Eier in den Boden einbringen.
Feldgrillen bewohnen sonnige, offene Lebensräume: trockene Wiesen, Magerrasen, Wegränder, Böschungen oder Brachflächen. Sie graben tiefe, bis zu 30 cm lange Wohnröhren in den Boden, die ihnen Schutz vor Feinden und Witterung bieten. Vor dem Gang liegt oft ein kleiner „Vorplatz“, auf dem die Grille sonnt und ihren Gesang anstimmt.
Verhalten und Lebensweise
Der charakteristische Gesang der Feldgrille entsteht, indem das Männchen seine Flügeldecken gegeneinander reibt – dieser Vorgang heißt Stridulation. Das laute, durchdringende Zirpen dient sowohl der Reviermarkierung als auch der Anlockung der Weibchen. Feldgrillen sind vor allem in den warmen Monaten von April bis Juli aktiv.
Die Tiere sind Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend von pflanzlichem Material wie Gräsern, Samen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Gelegentlich nehmen sie auch kleine Insekten oder Aas auf. Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu mehrere Hundert Eier in den Boden. Aus ihnen schlüpfen Larven, die dem erwachsenen Tier schon ähneln, aber noch keine Flügel besitzen. Sie durchlaufen mehrere Häutungen, bevor sie nach etwa einem Jahr selbst zur singenden Grille werden.
Bedeutung im Ökosystem
Feldgrillen sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsnetze in Wiesenökosystemen. Sie dienen als Beute für Vögel, Igel, Eidechsen und zahlreiche Spinnen- und Insektenarten. Gleichzeitig tragen sie durch ihre Fraßaktivität zur Zersetzung von Pflanzenmaterial bei und halten so den Stoffkreislauf in Gang.
Gefährdung und Schutz
Leider ist die Feldgrille in vielen Regionen seltener geworden. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, Bodenverdichtung und der Verlust von extensiv bewirtschafteten Wiesen führen zu einem Rückgang geeigneter Lebensräume. In einigen Bundesländern steht sie bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten.
Ausblick
Wenn wir Feldgrillen auch in Zukunft hören möchten, müssen wir ihnen Raum geben. Extensive Wiesenpflege, das Belassen von Brachen und der Verzicht auf Pestizide helfen dieser Art, sich zu halten oder neue Gebiete zu besiedeln. Vielleicht wird ihr zirpendes Lied in kommenden Jahren wieder häufiger unser Sommerabende begleiten – ein kleines Naturwunder, das uns daran erinnert, wie wertvoll artenreiche Landschaften sind.
In der Aufnahme von Albert Meier
An einem warmen Maiabend bleibt man manchmal unvermittelt stehen, weil aus dem niedrigen Gras ein feines, rhythmisches Zirpen ertönt. Es ist, als hätte jemand ein winziges Instrument gestimmt, das nun unermüdlich ein Lied vom Sommer spielt. Wer sich Zeit nimmt und vorsichtig der Quelle des Tons folgt, entdeckt vielleicht eine Feldgrille, die am Eingang ihres Ganges sitzt und mit ihren Flügeldecken musiziert. Dieses Erlebnis hat schon viele Menschen in seinen Bann gezogen – und es lohnt sich, genauer hinzuschauen.
Artbeschreibung und Lebensraum
Die Feldgrille (Gryllus campestris) ist eine der bekanntesten einheimischen Grillenarten Europas. Mit ihrer glänzend schwarzen bis dunkelbraunen Färbung und einer Körperlänge von 20–26 mm ist sie unverwechselbar. Männchen besitzen kurze Flügel, die hauptsächlich zur Lauterzeugung dienen, während die Weibchen über eine auffällige, gerade Legeröhre verfügen, mit der sie ihre Eier in den Boden einbringen.
Feldgrillen bewohnen sonnige, offene Lebensräume: trockene Wiesen, Magerrasen, Wegränder, Böschungen oder Brachflächen. Sie graben tiefe, bis zu 30 cm lange Wohnröhren in den Boden, die ihnen Schutz vor Feinden und Witterung bieten. Vor dem Gang liegt oft ein kleiner „Vorplatz“, auf dem die Grille sonnt und ihren Gesang anstimmt.
Verhalten und Lebensweise
Der charakteristische Gesang der Feldgrille entsteht, indem das Männchen seine Flügeldecken gegeneinander reibt – dieser Vorgang heißt Stridulation. Das laute, durchdringende Zirpen dient sowohl der Reviermarkierung als auch der Anlockung der Weibchen. Feldgrillen sind vor allem in den warmen Monaten von April bis Juli aktiv.
Die Tiere sind Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend von pflanzlichem Material wie Gräsern, Samen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Gelegentlich nehmen sie auch kleine Insekten oder Aas auf. Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu mehrere Hundert Eier in den Boden. Aus ihnen schlüpfen Larven, die dem erwachsenen Tier schon ähneln, aber noch keine Flügel besitzen. Sie durchlaufen mehrere Häutungen, bevor sie nach etwa einem Jahr selbst zur singenden Grille werden.
Bedeutung im Ökosystem
Feldgrillen sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsnetze in Wiesenökosystemen. Sie dienen als Beute für Vögel, Igel, Eidechsen und zahlreiche Spinnen- und Insektenarten. Gleichzeitig tragen sie durch ihre Fraßaktivität zur Zersetzung von Pflanzenmaterial bei und halten so den Stoffkreislauf in Gang.
Gefährdung und Schutz
Leider ist die Feldgrille in vielen Regionen seltener geworden. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, Bodenverdichtung und der Verlust von extensiv bewirtschafteten Wiesen führen zu einem Rückgang geeigneter Lebensräume. In einigen Bundesländern steht sie bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Arten.
Ausblick
Wenn wir Feldgrillen auch in Zukunft hören möchten, müssen wir ihnen Raum geben. Extensive Wiesenpflege, das Belassen von Brachen und der Verzicht auf Pestizide helfen dieser Art, sich zu halten oder neue Gebiete zu besiedeln. Vielleicht wird ihr zirpendes Lied in kommenden Jahren wieder häufiger unser Sommerabende begleiten – ein kleines Naturwunder, das uns daran erinnert, wie wertvoll artenreiche Landschaften sind.
In der Aufnahme von Albert Meier
- „Feldgrille (Gryllus campestris) – auf dem Vorplatz ihrer Röhre, aufmerksam und zum nächsten Gesang bereit.“
Feldgrille

In der Aufnahme von Albert Meier
- „Feldgrille (Gryllus campestris)
Feldgrille

In der Aufnahme von Albert Meier
- „Feldgrille (Gryllus campestris)
Feldgrille

In der Aufnahme von Albert Meier
- „Feldgrille (Gryllus campestris)
Aktueller Ordner:
Heuschrecken
Parallele Themen:
Blauflügelige Sandschrecke
Blauflüglige Ödlandschrecke
Brauner Grashüpfer
Conocephalus discolor, Langflügelige Schwertschrecke
Dornschrecke
Feldgrille
Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata)
Gemeine Strauchschrecke
Große Sägeschrecke
Großes Heupferd
Heidegrashüpfer
Kleine Goldschrecke
Meconema thalassinum, Gemeine Eichenschrecke
Nasenschrecke
Punktierte Zartschrecke
Rotflügelige Schnarrschrecke
Sumpfschrecke
Waldgrille (Nemobius sylvestris)
Warzenbeißer
Zweipunkt-Dornschrecke