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Der Gemeine Riesenschirmling (Macrolepiota procera)
Bild zum Eintrag (1113395-160)
Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera)

22/23.10.2024

  • Ich, der Gemeine Riesenschirmling, auch bekannt als Parasol oder Riesenschirmpilz, trage den wissenschaftlichen Namen Macrolepiota procera und möchte dir aus meiner Sicht etwas über mich erzählen. 

Zunächst aber möchte ich betonen, dass niemand Pilze sammeln oder essen sollte, ohne zuvor eine exakte Bestimmung durch einen Pilzfachmann (Mykologen) durchführen zu lassen. Einige Pilze, die mir ähnlich sehen, sind giftig und können schwerwiegende Vergiftungen verursachen.

Mein Aussehen und Lebensraum


Ich bin ein stattlicher Pilz und kann mit meinem langen, schlanken Stiel und meinem großen, schirmartigen Hut, der bis zu 30 cm im Durchmesser erreicht, durchaus beeindruckend wirken. Mein Hut ist zunächst kugelig geschlossen und öffnet sich später zu einer weit aufgespannten, flachen Form. Auf meinem hellbraunen Hut erkennt man schuppenartige Flecken, die mir ein unverwechselbares Aussehen verleihen. Mein Stiel ist mit einer charakteristischen, verschiebbaren Ringzone ausgestattet und zeigt eine Schuppenstruktur, die mich wie eine „Schlange“ erscheinen lässt.

Man findet mich hauptsächlich in lichten Wäldern, an Waldrändern, aber auch auf Wiesen und Weiden. Ich bevorzuge nährstoffreiche Böden und bin im Spätsommer bis Herbst oft zu finden, wenn die Bedingungen feucht und warm genug sind. Besonders gerne wachse ich in kleinen Gruppen, aber auch allein stehe ich manchmal majestätisch da.

Mein ökologischer Beitrag

Als Pilz spiele ich eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Ich bin ein Saprobiont, das heißt, ich baue abgestorbenes organisches Material ab und trage somit zur Zersetzung von Pflanzenresten bei. Dadurch helfe ich, Nährstoffe im Boden zu recyceln und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Ohne Pilze wie mich wäre der Nährstoffkreislauf in Wäldern und auf Wiesen gestört, und die Pflanzengesellschaften könnten nicht so üppig gedeihen.

Verwechslungsmöglichkeiten und Gefahr

Obwohl ich ein bekannter und beliebter Speisepilz bin, sehe ich anderen, teilweise sehr giftigen Pilzen ähnlich, beispielsweise dem giftigen Safranschirmling (Chlorophyllum brunneum) oder dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der zu den gefährlichsten Pilzen gehört. Diese Verwechslungsgefahr kann lebensbedrohliche Folgen haben. Daher betone ich nochmals: Eine exakte Bestimmung durch einen erfahrenen Mykologen ist unerlässlich! Es gibt keine einfache Faustregel, die sicher vor Verwechslungen schützt, da viele Pilze ähnliche Merkmale aufweisen.

Mein Verbreitungsgebiet und Wuchszeit

Ich bin in weiten Teilen Europas heimisch und auch in Asien sowie Nordamerika anzutreffen. Ich wachse typischerweise von Spätsommer bis in den Herbst hinein. Meine Vorliebe für offene Waldlichtungen und Wegränder macht es leicht, mich zu finden, aber das Sammeln sollte, wie erwähnt, nur mit einer fundierten Bestimmung erfolgen.


Hinweis an alle Pilzsammler und -interessierten


Der Wald und die Wiese ist mein Zuhause, und ich spiele eine wichtige Rolle im Ökosystem. Aber ich weiß auch, dass manche Menschen mich als Delikatesse schätzen. Daher ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen: Pilze sollten nie ohne Fachkenntnis gesammelt und verzehrt werden, und zur Sicherheit sollte immer ein Pilzexperte oder Expertin hinzugezogen werden. Ich möchte nicht, dass jemand durch Unachtsamkeit Schaden nimmt oder eine Verwechslung zur Gefahr wird.

Genieße den Wald und die Wiese, schätze die Vielfalt der Pilze und ihrer ökologischen Rolle – aber sei vorsichtig und verantwortungsvoll! Im Idealfall lässt Du sie stehen und siehst sie dir lediglich an!


Aufnahme von Jasmin Wegener
  •     Der Gemeine Riesenschirmling (Macrolepiota procera)
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Die Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima)
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Punktierte Zartschrecke

21/22.10.2024

  • Oh, hallo! Schön, dass du dich für mich, die Punktierte Zartschrecke, interessierst – oder, wie meine Freunde mich nennen: Lepto oder Pünktchen. 

Ich bin zwar nur ein kleiner Vertreter der Heuschrecken, aber das heißt nicht, dass mein Leben langweilig ist – ganz im Gegenteil! Lass mich dir erzählen, wie es so ist, in meiner Haut zu stecken (übrigens: schön grün mit vielen charmanten kleinen Punkten, falls du dich fragst).
Der Körperbau: Zart, aber oho!
Ich bin nur etwa 1,5 bis 2 Zentimeter groß. Klein, oder? Aber das hat seine Vorteile – ich passe fast überall hin, vor allem in dichte Vegetation. Mit meinen langen Fühlern (ja, die sind tatsächlich länger als mein ganzer Körper!) erkunde ich meine Umgebung. Die sind praktisch wie meine eigenen Superantennen, mit denen ich fast alles erfühlen kann. Und diese hübschen Punkte auf meinem Körper? Das sind nicht nur Schönheitsmerkmale – sie helfen mir, mich perfekt im Blattwerk zu tarnen. Modischer Tarnanzug, könnte man sagen!

Was steht auf dem Speiseplan?

Was ich gerne esse? Nun, ich bin ein Gourmet, der es gern grün mag. Blätter, Blüten und junge Triebe sind mein absolutes Lieblingsessen. Natürlich achte ich dabei immer auf Qualität und Frische – ich will ja schließlich nicht die Fruchtfliege im Salat haben! Es gibt so viele leckere Pflanzen, die ich naschen kann, und als Meister der Blattakrobatik klettere ich überall hin, um an die besten Stellen zu kommen.

Die Sache mit dem Singen... oder eher dem Knistern
Du fragst dich sicher, ob ich auch so schön zirpen kann wie andere meiner Kollegen. Leider muss ich dich enttäuschen – ich bin keine große Sängerin. Ich mache eher ein zartes Knistern, wenn ich mich paaren will. Es klingt ein bisschen so, als würde man zwei Blätter sanft aneinander reiben – nicht so laut wie bei den Grillen, aber hey, wer’s subtil mag, wird meinen Sound lieben. Romantik geht auch leise!

Liebe auf Grashalme
Apropos Romantik: Bei uns Punktierten Zartschrecken geht es da sehr aufmerksam zu. Wenn ich auf der Suche nach einem Partner bin, achte ich genau darauf, wer da so durchs Gras hopst. Wir Damen haben nämlich ganz schön hohe Ansprüche! Und die Herren beeindrucken uns mit ihren ballettartigen Bewegungen. Der Tanz ist entscheidend – wer mich charmant umgarnt, bekommt die Chance, mir ein Geschenk zu überreichen: eine sogenannte Spermatophylax, die mir nicht nur seine Zuneigung, sondern auch ein paar Nährstoffe schenkt. Praktisch, oder? Liebe geht bei uns eben auch durch den Magen.

Ein perfekter Tag im Leben einer Punktierten Zartschrecke
Ich verbringe meine Tage am liebsten in der Sonne, sitze auf einem Grashalm und lasse mir den Wind um die Fühler wehen. Ab und zu husche ich durch die Wiesen, um einen leckeren Snack zu finden oder neue Abenteuer zu erleben – es gibt immer etwas zu entdecken. Ein bisschen Klettern, ein bisschen Knabbern, ein bisschen Plaudern mit den Nachbarn (denn auch die haben viele Geschichten zu erzählen) – das ist mein Traumtag.

Die Herausforderung: Winterzeit
Der Winter ist für mich und meine Artgenossen die wohl größte Herausforderung. Aber keine Sorge, wir haben einen Trick auf Lager. Unsere Eier überdauern den Winter, gut versteckt in der Erde oder im Pflanzenmaterial. Das bedeutet, wir haben uns praktisch eine kleine „Pause“ gegönnt, bis es im Frühling wieder losgeht. Man könnte sagen, ich habe mein eigenes kleines Schlafquartier gebucht, nur dass ich selbst nicht mehr da bin – aber meine kleinen Nachkommen sind es!

Fazit: Klein, aber mit Charme!
Ich bin vielleicht nicht die lauteste, größte oder auffälligste Heuschrecke, aber ich habe Charme und lebe ein Leben voller kleiner Freuden. Ob ich mich durchs Gras schlage, auf Blättern surfe oder bei Sonnenuntergang das sanfte Knistern meiner Artgenossen lausche – das Leben als Punktierte Zartschrecke ist alles andere als langweilig.

Also, wenn du das nächste Mal eine winzige, grüne Schrecke mit Punkten siehst, denk daran: Es könnte Pünktchen sein, die sich durch die Wiese hüpft und ihren kleinen, großen Abenteuern nachgeht!

In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     ... sie sind auf Blättern durch ihre Zeichnung gut getarnt, die Zartschrecken
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Eingeschleppter Pilz bedroht Latschenkiefer
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Eingeschleppter Pilz bedroht Latschenkiefer

21/22.10.2024

  • Neues Forschungsprojekt im Nationalpark

Braune Nadelspitzen, schwindende Vitalität und ein Absterben der Bäume bei mehrjährigem Befall: 2022 wiesen Forschende die so genannte „Braunfleckenkrankheit“ erstmals an Latschenkiefern im Berchtesgadener Talkessel und im Nationalpark nach. 

Heuer startete die Nationalparkverwaltung ein Projekt zur Erforschung der Krankheit, die durch einen aus Nord- und Mittelamerika eingeschleppten Pilz ausgelöst wird. Mit ersten Ergebnissen ist in rund zwei Jahren zu rechnen.
Die Latsche ist eine Charakterart im Nationalpark Berchtesgaden und von großer Bedeutung für die Gebirgsökosysteme im Schutzgebiet. „Sie stabilisiert den Boden, fördert die Humusbildung und sorgt für ein ausgeglichenes Mikroklima. Die Latsche ermöglicht es anderen Pflanzen, sich in rauer Umgebung zu etablieren und bietet Lebensraum für Mikroorganismen, Pilze, Pflanzen und Tiere“, erklärt Projektleiterin Barbara de Araujo die Bedeutung der robusten Baumart, die im Schutzwald außerdem Bodenerosion und Nährstoffverlust durch Lawinen oder Steinschlag entgegenwirkt.

 Im Nationalpark sind rund 1.700 Hektar mit Latschen bewachsen, das sind 15 Prozent der mit Holzgewächsen bestockten Gesamtfläche. Dabei kommen sie vorrangig in Höhenstufen zwischen 1.200 und 1.900 m vor. Aktuell untersuchen Forschende im Wimbachtal die Auswirkungen der Latschengesundheit auf Mikroklima, Boden und Waldverjüngung. 

Dazu wurden bis hinauf zum Trischüblpass 72 Holzkästen mit den Samen von vier verschiedenen Baumarten ausgebracht. Barbara de Araujo erforscht damit das Keim- und Anwuchsverhalten von Fichte, Zirbe, Bergahorn und Vogelbeere, die Teil der natürlichen Waldgesellschaft sind und häufig zusammen mit Latschen vorkommen. Ein Gitterkorb schützt die Saat vor tierischen Samensammlern und Pflanzenfressern. De Araujo und ihr Team haben die Kästen unter gesunden Latschen, kranken Latschen und im Offenland ausgebracht. 

Mit dem Experiment möchten die Wissenschaftler herausfinden, wie die künftige Bergwalddynamik unter dem Einfluss des Pilzes aussehen könnte. Mit Ergebnissen rechnet de Araujo nach zwei Vegetationsperioden. Danach werden alle Installationen wieder aus der Fläche entfernt. 

Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag des Nationalparks zur Erforschung eines zunehmenden Problems der globalisierten Welt: Das Verschleppen von Arten in Ökosysteme, die an die Neuankömmlinge nicht angepasst sind. Weltweit trugen diese sogenannten „invasiven Arten“ bei 60 Prozent der ausgestorbenen Arten zu deren Verschwinden bei. Hinzu kommt, dass der Klimawandel dem neuen Pilz die Ausbreitung in höhere Gebirgslagen ermöglicht.   

 
In der Aufnahme des Nationalparks Berchtesgaden
  • Nationalpark-Mitarbeiterin Barbara de Araujo (r.) erforscht im Rahmen ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen der Braunfleckenkrankheit bei Latschenkiefern. Im Wimbachtal hat die Wissenschaftlerin ein Experiment gestartet, mit Ergebnissen ist in rund zwei Jahren zu rechnen.


Quellenangabe
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Doktorberg 6
83471 Berchtesgaden


Status
10.10.2024


Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

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Amphibiensterben -Getötet - mit nur einem Jahr an Lebenszeit
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Amphibiensterben -Getötet - mit nur einem Jahr an Lebenszeit

20/21.10.2024

  • Heimische Amphibien sind während ihrer Wanderungen zu Laichgewässern sowie zu ihren Sommer- und Winterlebensräumen einer erheblichen Gefahr ausgesetzt, wenn sie Straßen überqueren müssen.

Diese Gefahr
ist eng mit der Fragmentierung und Zerschneidung ihrer natürlichen Lebensräume durch Straßen und Verkehrswege verbunden. Im Folgenden wird dargelegt, warum dies ein ernstes Problem für Amphibienpopulationen darstellt und welche ökologischen und biologischen Mechanismen dahinterstecken.
Amphibische Wanderungen: Ein kritisches Verhalten
Amphibien wie der Grasfrosch (Rana temporaria), die Erdkröte (Bufo bufo) und der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) sind auf jährliche Wanderungen angewiesen, die sich aus ihrem komplexen Lebenszyklus und ihrer stark standortgebundenen Lebensweise ergeben. Diese Wanderungen sind essenziell, um ihre Laichgewässer zu erreichen, in denen sie ihre Eier ablegen und die Entwicklung der Larven stattfindet. Häufig handelt es sich bei diesen Gewässern um kleine Teiche oder temporäre Tümpel, die oft viele Kilometer von ihren Sommer- oder Winterquartieren entfernt sind.

Gefahren durch Straßenüberquerungen
Während der Wanderungen sind Amphibien gezwungen, Straßen zu überqueren, da diese Landschaftsbarrieren oft mitten durch ihre traditionellen Wanderkorridore verlaufen. Amphibien sind besonders gefährdet, da sie sich aufgrund ihrer Fortbewegungsweise langsam und meist während der Dämmerung oder nachts bewegen, wenn es kühler und feuchter ist. Diese Zeiten fallen jedoch häufig mit Zeiten zusammen, in denen Autofahrer durch schlechte Sichtverhältnisse beeinträchtigt sind und Amphibien kaum wahrnehmen können.

Die hohe Mortalitätsrate, die durch Überfahren verursacht wird, kann erhebliche Auswirkungen auf lokale Populationen haben. Bereits bei einer Überfahrquote von 10–30 % kann der Fortbestand einer Population gefährdet sein, da Amphibien oft ein hohes Alter erreichen müssen, um ihre Reproduktionsrate auszugleichen. Wenn viele Individuen während der Wanderung sterben, sinkt die Anzahl der potenziellen Fortpflanzungspartner drastisch, was langfristig zu einem Populationsrückgang oder sogar zum Aussterben lokaler Populationen führen kann.

Ökologische Konsequenzen der Straßenmortalität
Die Überfahrgefahr wirkt sich nicht nur auf Individuen aus, sondern hat tiefgreifende Folgen für ganze Amphibienpopulationen und die betroffenen Ökosysteme. Amphibien sind bedeutende Bioindikatoren und spielen eine zentrale Rolle in ihren Lebensräumen, sowohl als Räuber von Insekten als auch als Beutetiere für andere Tiere wie Vögel und Säugetiere. Ein Rückgang der Amphibienpopulationen führt zu einem Ungleichgewicht in den trophischen Netzwerken und kann negative Kaskadeneffekte auf andere Arten haben, die von Amphibien abhängig sind.

Fragmentierung und genetische Isolation
Straßen stellen nicht nur eine direkte Gefahr dar, sondern wirken auch als Barriere, die die Populationen fragmentiert und genetisch isoliert. Die regelmäßige Überquerung von Straßen ist oft nötig, um den genetischen Austausch zwischen Populationen aufrechtzuerhalten und Inzucht zu vermeiden. Wenn Amphibien aufgrund der Straßenmortalität oder anderer Hindernisse (z. B. Leitplanken) an der Überquerung gehindert werden, kann dies zur genetischen Verarmung und zur verringerten Widerstandsfähigkeit der Populationen gegenüber Krankheiten und Umweltveränderungen führen.

Schutzmaßnahmen und technische Lösungen

Um den negativen Einfluss von Straßen auf Amphibien zu minimieren, sind spezielle Schutzmaßnahmen notwendig. Amphibienleitsysteme wie Leitzäune und Tunnelsysteme, die unter Straßen hindurchführen, haben sich als effektiv erwiesen. Diese Systeme leiten die Amphibien sicher unter die Straße und verhindern so die Überquerung an gefährlichen Stellen. Zudem helfen temporäre Maßnahmen wie das Errichten von mobilen Amphibienzäunen während der Hauptwanderzeiten und das manuelle Umsetzen durch Naturschutzorganisationen, die Mortalität zu reduzieren.

Fazit
Amphibien sind durch Straßen während ihrer Wanderungen erheblich gefährdet, was direkte und indirekte Folgen für ihre Populationen und die Ökosysteme, in denen sie leben, hat. Die Zerschneidung und Fragmentierung ihrer Lebensräume durch Straßen führt zu hoher Mortalität und genetischer Isolation, was langfristig das Überleben vieler Arten gefährdet. Schutzmaßnahmen und die Berücksichtigung von Amphibienkorridoren bei der Planung von Infrastrukturen sind daher entscheidend, um die Biodiversität und die ökologischen Funktionen dieser wichtigen Artengruppe zu erhalten.






In der Aufnahme
  •    dieser kleine Springfrosch (zur Beachtung: Springfrösche werden immer wieder mit Grasfröschen verwechselt) wurde beim Versuch eine Staatsstraße zu überqueren getötet!
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Finale Rückzugsräume - Artenschutz nur auf dem Papier?
Bild zum Eintrag (1113339-160)
Finale Rückzugsräume  - Artenschutz nur auf dem Papier?

19/20.10.2024

  • Brachen spielen eine zentrale Rolle in der Erhaltung der Biodiversität, besonders in einer ausgeräumten landwirtschaftlichen Landschaft, in der natürliche Lebensräume selten geworden sind. 

Im Folgenden wird erläutert
, warum Brachen so wertvoll sind und welche Folgen ihre Zerstörung für die Artenvielfalt und letztlich auch für das menschliche Leben hat.
Strukturvielfalt und Habitatfunktion

Brachen sind ungenutzte, häufig brachliegende Flächen, die sich durch eine hohe Strukturvielfalt auszeichnen. Sie bieten verschiedenen Pflanzengesellschaften und Tierarten eine wertvolle Zuflucht, da sie im Vergleich zu intensiv genutzten Agrarflächen vielfältigere Mikrohabitate und Nischen aufweisen. Auf einer Brachfläche finden sich oft Gräser, Wildblumen, Büsche und manchmal auch junge Bäume. Diese Vegetationsstrukturen bieten Insekten, Vögeln, Reptilien und kleinen Säugetieren Lebensraum, Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Besonders bodenbrütende Vögel, wie die Feldlerche (Alauda arvensis), sind auf solche ungestörten Flächen angewiesen.

Rückzugsort für seltene und spezialisierte Arten

In einer ausgeräumten landwirtschaftlichen Landschaft, die durch Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln geprägt ist, sind Brachen oft die letzten Rückzugsorte für seltene und spezialisierte Arten. Solche Arten sind auf spezifische Bedingungen angewiesen, die in intensiv bewirtschafteten Flächen nicht mehr gegeben sind. Dazu zählen unter anderem Wildkräuter, die auf Brachen blühen und so bestäubenden Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Käfern Nahrung bieten. Ohne solche Rückzugsräume sind diese spezialisierten Arten akut gefährdet und könnten lokal aussterben.

Ökologische Funktionen und Synergieeffekte

Brachen übernehmen zudem wichtige ökologische Funktionen, indem sie als Korridore für die Vernetzung von Populationen dienen. Diese Korridore ermöglichen es Tierarten, zwischen verschiedenen Lebensräumen zu wandern und sich genetisch auszutauschen, was die genetische Vielfalt innerhalb einer Population erhöht und die Art somit widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen macht. Diese Biotopverbundsysteme sind entscheidend, um die Resilienz von Ökosystemen zu stärken.

Negative Auswirkungen der Zerstörung von Brachen

Wenn Brachen zerstört werden, sei es durch Umwandlung in landwirtschaftliche Nutzflächen oder durch Bebauung, hat das erhebliche negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Der Verlust dieser vielfältigen Habitate führt zum Rückgang vieler spezialisierter und gefährdeter Arten, was zu einer Homogenisierung der Landschaft und damit zu einem generellen Verlust der Biodiversität führt. Solche Verluste sind oft irreversibel und können Kaskadeneffekte nach sich ziehen, die das gesamte Ökosystem destabilisieren.

Bedeutung für das menschliche Leben

Der Rückgang der Artenvielfalt hat auch direkte und indirekte Auswirkungen auf das menschliche Leben. Viele Ökosystemdienstleistungen, von denen der Mensch abhängig ist, wie Bestäubung, Bodenfruchtbarkeit und Schädlingskontrolle, sind an eine hohe Artenvielfalt gekoppelt. Ein Rückgang der Insektenpopulationen aufgrund des Verlusts von Brachen könnte beispielsweise die Bestäubung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen beeinträchtigen, was wiederum die Ernährungssicherheit gefährdet. Zudem spielt Biodiversität eine wichtige Rolle bei der Regulation des Klimas, der Wasserqualität und der Bodenbildung.

Fazit

Brachen sind in einer intensiv genutzten landwirtschaftlichen Umgebung unverzichtbar, um die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern. Sie bieten nicht nur spezialisierte Lebensräume und ökologische Korridore, sondern tragen auch wesentlich zur Stabilität und Resilienz von Ökosystemen bei. Ihre Zerstörung hat weitreichende negative Konsequenzen, die letztlich auch das menschliche Leben bedrohen, da sie fundamentale ökologische Prozesse und Dienstleistungen beeinträchtigt. Es ist daher essenziell, Brachen zu schützen und zu fördern, um die Biodiversität und damit auch unsere eigene Lebensgrundlage langfristig zu sichern.




In der Aufnahme
  •     Eingeschränkt in ihrer Funktionalität zeigt sich eine beispielgebende Fläche, welche grundsätzlich ein hochwertiges ökologisches Ponetial in sich trägt, jedoch durch verschiedene menschliche Einflüsse viel von ihrer Wertigkeit verliert  ... hier hat die Artenvielfalt wohl wenig Chancen ... mehr als bedenklich wenn es sich hierbei noch um kommunale Flächen handelt!
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Start der Weltnaturkonferenz in Cali
Start der Weltnaturkonferenz in Cali

18/19.10.2024

  • Der WWF fordert mehr politischen Willen, um den Verlust der Arten und Ökosysteme bis 2030 zu stoppen und umzukehren

Am Montag beginnt die 16. Weltnaturkonferenz (CBD COP16) in Cali,
Kolumbien. Nachdem vor zwei Jahren das Weltnaturabkommen in Montréal unter großem Applaus beschlossen wurde, wird sich in Cali zeigen, wie es um die Umsetzung der Ziele steht. Bisher haben nur wenige Staaten nationale Umsetzungsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs) vorgelegt. Der WWF fordert mehr politischen Willen vor allem von Industriestaaten, um den Verlust der Arten und Ökosysteme bis 2030 zu stoppen und umzukehren.
„Der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt hat seit der Verabschiedung des Weltnaturabkommens nicht abgenommen. Fünf Jahre bleiben, um die ambitionierten globalen Ziele umzusetzen und den Biodiversitätsverlust umzukehren. Es ist keine Zeit mehr für leere Worte auf großer Bühne. Wenn wir auch in Zukunft gut und sicher auf diesem Planeten leben wollen, müssen wir seine Grenzen respektieren“, erklärt Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland.

Damit die Konferenz ein Erfolg wird, muss sie aus Sicht des WWF

  •     alle Vertragsstaaten dazu bewegen, ihre nationalen Strategien und Aktionspläne für die Umsetzung umgehend fertigzustellen, zu veröffentlichen und umzusetzen
  •     das Vertrauen und die Verlässlichkeit bei der finanziellen Unterstützung für die Umsetzung stärken und einen konkreten strategischen Rahmen für eine Finanzwirtschaft im Einklang mit der Natur beschließen. Dazu gehören neben der direkten Finanzierung auch Offenlegungspflichten für ökologische Auswirkungen im Finanzsektor und der Umbau umweltschädlicher Subventionen
  •     die Treiber des Biodiversitätsverlustes über alle Ressorts und wirtschaftlichen Sektoren im Einklang mit Menschenrechten und unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Stakeholder, insbesondere indigener Bevölkerungen und lokaler Gemeinschaften, adressieren
  •     dafür sorgen, dass Maßnahmen für Biodiversitätserhalt und Klimaschutz enger verzahnt werden und die Umsetzung des Weltnaturabkommens und des Pariser Vertrags gemeinsam gestaltet wird.

Insbesondere die deutsche Bundesregierung trägt eine besondere Verantwortung, die sich aus dem immensen ökologischen Fußabdruck Deutschlands auf die globale Biodiversität ergibt. Die Nationale Biodiversitätsstrategie, die als das deutsche NBSAP gilt, liegt bislang nicht vor. Zudem fehlt weiterhin Transparenz bei der Berechnung der internationalen Biodiversitätsfinanzierung aus dem deutschen Bundeshaushalt, um den stetigen Aufwuchs zu den von Bundeskanzler Scholz verkündeten Zielwert der 1,5 Mrd. Euro pro Jahr glaubwürdig zu gestalten.

„Noch haben wir es in der Hand, unsere Ökosysteme und Lebensgrundlagen zu retten. Das Weltnaturabkommen skizziert klar, was zu tun ist. Die Staatengemeinschaft muss diesen Weg jetzt mit politischem Willen und starken Zusagen einschlagen, damit Wohlstand, Gesundheit und Sicherheit unserer Gesellschaft eine Zukunft haben“, so Kathrin Samson.

In den letzten 50 Jahren hat der Mensch die untersuchten Wirbeltierbestände um durchschnittlich 73 Prozent dezimiert. Das geht aus dem aktuellen Living Planet Report des WWF hervor Die Zerstörung der Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen, Übernutzung, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise sind die Hauptgründe für die Artenkrise. Nicht nachhaltiger Konsum, Energiehunger und Produktion treiben sie stetig voran.

Quelle
WWF

Stand: 
18.10.2024


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Ostsee-Fangmengen: Mit Weitblick fischen
Ostsee-Fangmengen: Mit Weitblick fischen

18/19.10.2024

  • WWF vor Verhandlungen über Ostsee-Fangmengen: „Grenzen des Ökosystems beachten und Beifang von Dorsch und westlichem Hering auf das Minimum reduzieren"

Hamburg/Luxemburg:
Ab Montag verhandeln die Fischereiminister:innen der EU darüber, wieviel Fisch 2025 in der Ostsee gefangen werden darf. Der WWF fordert, die Festlegung der Fangmengen an dem desolaten Zustand der Fischbestände und des Ökosystems Ostsee insgesamt auszurichten und vorsorglich unter den wissenschaftlichen Fang-Empfehlungen zu bleiben.
„Das Ökosystem Ostsee ist längst am Limit. Das Zusammenspiel von jahrzehntelanger Überfischung, Nährstoffüberschuss und Klimakrise hat fatale Auswirkungen:  Die Bestände der heimischen Brotfische Dorsch und Hering sind bereits kollabiert. Eine Kehrtwende ist nicht in Sicht, deshalb ist Vorsorge gefragt, die auch die Wechselwirkungen zwischen den Arten berücksichtigt“, betont Philipp Kanstinger, Fischereiexperte beim WWF Deutschland.  „In der Schollenfischerei wird immer auch Dorsch mitgefangen, weil beide Arten am Meeresboden leben.  Es gibt nur noch so wenig Dorsche, dass allein ihr Beifang eine Erholung des Bestands gefährdet. Daher muss die Beifangquote gekürzt werden.“ Zusätzlich müsse die Fischerei besser kontrolliert werden. Um zu verhindern, dass Dorschbeifang verbotenerweise über Bord geworfen wird, braucht es auf See eine verpflichtende Überwachung des Fangs mithilfe von Kameras.

Auch die häufigen Fehlmeldungen aus der industriellen Fischerei auf Sprotte und Hering müssen durch bessere Kontrolle auf See und vorsichtig gesetzte Fangmengen eingedämmt werden.  Der Heringsbestand in der zentralen Ostsee zeigt erste, leichte Erholungstendenzen. Statt jetzt wie von der EU-Kommission geplant die Fangmenge zu verdoppeln und damit Erholung zu riskieren, sollte die erhöhte Fangmenge vorsorglich unter der wissenschaftlichen Empfehlung bleiben, fordert der WWF. „Nutznießer der erhöhten Fangmenge sind vor allem industrielle Fischtrawler, deren Fang ins Tierfutter geht. Für diese Verschwendung dürfen wir die Gesundheit des Ökosystems nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Hering und Sprotte sind wertvolle Speisefische und spielen im Nahrungsnetz der Ostsee eine Schlüsselrolle“, so WWF-Experte  Kanstinger.

Die Klimakrise erschwert es Fischbeständen im kritischen Zustand, wieder auf gesunde Größe anzuwachsen. Auch wissenschaftliche Prognosen waren da häufig zu optimistisch.  Die Fischereiminister:innen müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und die langfristige Gesundung statt kurzfristiger Erträge priorisieren. WWF-Experte Philipp Kanstinger sagt: „Man kann sich nicht ewig über die ökologischen Zusammenhänge und natürlichen Grenzen hinwegsetzen. Vorsorge statt Nachsehen – das muss jetzt die Leitschnur sein“.

Quelle
WWF

Stand: 
18.10.2024

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Vom Trafohaus zur Stele der Biodiversität®
Bild zum Eintrag (1113216-160)
Vom Trafohaus zur Stele der Biodiversität®

18/19.10.2024

  • Ein bislang in dieser Form in Deutschland wohl einzigartiges Konzept stellt sich in einer kurzen Feierstunde projektausgerichtet erneut der breiten Öffentlichkeit vor.

Burgwindheim / Bayern.
Stelen bundesdeutscher Biodiversität, so der zugegeben etwas sperrige Titel für ein in dieser Form einmaliges Entwicklungskonzept des Artenschutzes in Franken®. Im Fokus stehen dabei Bauwerke, die viele Jahre für den Menschen unverzichtbar waren, jedoch meist ein Schattendasein führten, obwohl diese voller Energie steckten. Trafotürme oder auch Trafohäuser wurden sie landläufig genannt.

Oasen des (Über) – Lebens

Doch gerade in den vergangenen Jahren verloren diese Kulturgüter mehr und mehr an Bedeutung. Technische Änderungen führten dazu, dass zahlreiche der Gebäude abgerissen wurden und es auch heute noch immer werden. Mit jedem Abbruch verlieren wir auch ein unwiederbringliches Zeitzeugnis, unserer urbanen Lebensweise. Hier und da standen die Häuschen in Strukturen, die mit ihnen in einen langen, gemeinsamen Dornröschenschlaf verfielen. Im eigentlichen Sinn bilden diese Kleinbaukörper, bei einer entsprechend durchdachten und durchgeplanten Nutzungsänderung, wiederkehrend hochwertige Ökosysteme inmitten zunehmend strukturarmer Bereiche ab.

Gemeinsam für mehr sichtbaren Artenschutz und Umweltbildung.

Artenschutz in Franken®, Bayernwerk AG, Markt Burgwindheim, Turmstationen Deutschland e.V., Steuerkanzlei Bauerfeind und Deutsche Postcode Lotterie erweckten vor wenigen Tagen ein altes, vormaliges Trafohaus in der Gemeinde Burgwindheim GT-Kötsch aus seinem (ökologischen) Ruhezustand. In den vergangenen zwei Monaten wurde, nach einer über einjährigen Vorbereitungsphase, der Baukörper großzügig umgestaltet und so zu einer „Stele der Biodiversität®“ umfunktioniert. Ausgestattet mit speziellen, teilweise eigenentwickelten Sekundärhabitaten, die in und auf die Fassade, sowie in den Dachstuhl des Gebäudes integriert wurden, bietet das Gebäude nun nachhaltig hochwertige Lebens- und Fortpflanzungsräume, auch für im Bestand gefährdete Tierarten. Vornehmlich für Spezies welche den Menschen gar seit vielen Jahrhunderten als sogenannte Kulturfolger eng begleiten. Diese Koexistenz kündigt der Mensch seit geraumer Zeit auf. Mit diesem erschreckenden Vorgang verlieren diese gleichfalls unsere Gesellschaftsform prägenden Kulturfolger ihre Lebensgrundlage, da überlebensrelevante Fortpflanzungs- und Nahrungsbereiche verschwinden. Wir als „Gattung“ Mensch verlieren damit ebenfalls den direkten Kontakt zur Umwelt sowie zu unseren Mitgeschöpfen, die ein wichtiger Teil unseres Lebensbereiches sind. Im Detail konnten hier, am vormals artenfern strukturierten „Türmchen“, vielfältige (Überlebens) - Strukturen geschaffen werden um beispielsweise Fledermäusen, Turmfalken, Mehlschwalben oder auch Mauerseglern geeignete, bewusst reproduktionszugeordnete Strukturen anzubieten. Wie begehrt diese Einrichtungen sind, zeigt die teilweise Besiedlung dergleichen bereits während der Umgestaltungsphase.  

Umweltbildung vermitteln.

Der ehemalige Trafoturm informiert ferner durch eine multimediale Projektinformation, die am Bauwerk angebracht ist, weiterführend über wichtige Projektinhalte. Über ein „Get-it“ System, sowie der entsprechenden Internetanbindung soll es auch gelingen, die „Smartphone- und Tablet-Generation“ für den Erhalt der ökologischen und kulturellen Vielfalt zu begeistern. An Standorten wie diesem hier in Stegaurach kann es der Aktuellen, jedoch auch der uns nachfolgenden Generation noch möglich sein, Wildtiere in ihren natürlichen, kulturfolgenden Verhaltensmustern zu erleben.


Eye Catcher – grafische Baukörpergestaltung

Als wahrer Eye Catcher stellt sich die Stele der Biodiversität® durch die künstlerische Baukörpergestaltung dar. Die Fassade des Bauwerks wurde aufwendig grafisch gestaltet und taucht in eine ganz eigene Welt ein, gerade um die Fantasie der Kinder anzuregen. Für Erwachsene bieten sich gleichfalls nicht alltägliche Perspektiven. Mit der hier gewählten Gestaltungsform möchten wir den Baukörper jedoch auch als Mahnmal verstanden wissen. Denn mit unserem Wirken tragen wir als Gesellschaft unmittelbar zum Niedergang der Biodiversität bei. Was wir alles Verlieren erkennen wir teilweise auf der Baukörperfassade und so kann dieser Ansatz auch einen wichtigen Beitrag leisten uns zunehmend um die Erhaltung der Artenvielfalt, im ureigenen Interesse zu bemühen.


Ein Netz der Biodiversität legt sich über das Land.

Das Projekt Stelen der Biodiversität®, dass durch die vollkommen ehrenamtlich agierende Organisation Artenschutz in Franken® federführend betreut wird, hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Netz dieses Projektansatzes über das Land zu legen. Und so reiht sich das Projekt in eine Aufeinanderfolge von erfolgreichen Projektbausteinen ein, die sich bereits an anderer Stelle in Bayern, sowie in zahlreichen anderen Bundesländer Deutschlands wiederfinden.

Als offizielles Projekt der UN Dekade Biologische Vielfalt mehrfach ausgezeichnet, wird der hohen inhaltlichen Qualität des Konzepts Rechnung getragen.



In der Aufnahme
  • Am 10. Oktober fanden sich der 1. Bürgermeister des Marktes Burgwindheim, Johannes Polenz (Bildmitte) - Michael Heimbach von der Bayernwerk Netz GmbH (links) und der 1. Vorsitzende des Artenschutz in Franken, Thomas Köhler vor Ort zusammen um die offizielle Projektübergabe an die Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Artenschutz in Franken®  
Der Braune Grashüpfer (Chorthippus brunneus)
Bild zum Eintrag (1113592-160)
Aus dem Leben des Braunen Grashüpfer`s

17/18.10.2024

  • "Hey, du! Ja, genau, ich bin's—der Braune Grashüpfer. Oder wie meine wissenschaftlichen Freunde sagen: Chorthippus brunneus. 

Ich bin vielleicht braun und unscheinbar, aber hey, das heißt nicht, dass ich langweilig bin. Ich bin ein echter Überlebenskünstler und lebe mein bestes Grashüpfer-Leben. Lass mich dir ein bisschen was über mich erzählen!"

Mein Lebensraum – die Sonnenterassen des Grashüpfers

"Also, zuerst mal mein Wohnort: Ich bin ein echter Sonnenanbeter. Du findest mich auf trockenen, grasbewachsenen Flächen, wie Wiesen, Sanddünen oder Wegrändern. Aber bitte, nichts allzu Feuchtes, das ist so gar nicht mein Ding. Da könnte ich mir ja die Antennen verknicken! Ich mag es warm und trocken, und da kann ich mich super tarnen—mein braunes Kleid passt perfekt zur Umgebung. Stealth-Modus aktiviert, sag ich da nur!"

Gesangseinlage – Grashüpfer Karaoke

"Jetzt kommen wir zu meinem Talent. Vielleicht hast du ja schon mal meinen Gesang gehört. Ich kann ziemlich gut zirpen, und das ist auch eine wichtige Sache für mich. Wir Männchen machen das, um die Weibchen zu beeindrucken. Wir haben so eine Art ‘Streichorchester’ eingebaut—die Schenkel an den Hinterbeinen reiben wir an unseren Flügeln, und voilà, schon erklingt meine Symphonie. Ist aber nicht ganz einfach, ich muss mich schon richtig ins Zeug legen. Wie bei einer Talentshow: Nur die Besten kommen weiter!" "Manchmal höre ich, wie die Leute meinen Sound mit dem Knistern von Rascheln vergleichen. Ja, ich bin halt nicht der lauteste Grashüpfer, aber dafür habe ich einen unverwechselbaren Stil—so ein bisschen ‘rustikales Zirpen’. Manche nennen es sogar den „Knirsch-Country“! Klingt doch cool, oder?"

Nahrung – ich bin ein Gourmet, okay?

"Ich bin übrigens ein Vegetarier. Du findest mich meistens beim genüsslichen Knabbern an Gräsern oder anderen Kräutern. Manchmal ziehe ich auch kleine Halme vor, die besonders knusprig sind—muss ja Abwechslung sein. Ich meine, was bringt es, die ganze Zeit nur das gleiche Gras zu futtern? Aber ich halte meine Diät simpel, denn ich muss leicht und agil bleiben. Wer weiß, wann das nächste Weibchen vorbeihüpft!"


Tarnung und Flucht – Die Kunst des unauffälligen Hüpfen

"Meine größte Stärke? Ich kann springen wie ein Profi! Mit meinen Hinterbeinen habe ich Sprungfedern, die sogar einen Superhelden neidisch machen würden. Aber das ist kein Wettkampf, okay? Das ist Überleben. Wenn jemand kommt, der nicht so freundlich ist wie du—zum Beispiel ein Vogel, der mich als Snack sieht—springe ich blitzschnell weg und verschwinde im Gras. Ninja-Style!" "Wenn es mal so richtig brenzlig wird, kann ich auch noch meine Flügel auspacken und ein paar kurze Strecken fliegen. Ja, du hast richtig gehört: Ich bin nicht nur ein Jumper, sondern auch ein Mini-Pilot. Meine Flügel sind zwar nicht die größten, aber für einen schnellen Abgang reicht es."


Der Grashüpfer-Lifestyle – Alltag zwischen Sonnenbädern und Dating

"Mein Alltag ist also ziemlich entspannt: Sonnenbaden, Fressen, Singen und gelegentlich ein paar akrobatische Sprünge, um zu beweisen, dass ich noch in Form bin. Und natürlich immer auf der Suche nach einem charmanten Weibchen. Denn schließlich will ich ja auch für Nachwuchs sorgen—die nächste Generation muss schließlich genauso gute Jumper und Sänger werden wie ich!"


Zum Schluss noch ein Fun Fact

"Übrigens, wusstest du, dass ich nicht nur braun sein kann? Manchmal haben wir Braunen Grashüpfer sogar ein paar grünliche Stellen. Aber das hängt vom Lebensraum ab, wir sind da anpassungsfähig. Außerdem: Je mehr ich mich in der Sonne aufhalte, desto intensiver wird mein Braun. Perfekte Tarnung und ein gratis Sonnenstudio—was will man mehr?"

"Also, das war ein Einblick in mein Leben als Brauner Grashüpfer. Jetzt weißt du Bescheid! Wenn du das nächste Mal mein Zirpen hörst, dann denk an mich und meinen coolen Lifestyle. Wer weiß, vielleicht sitze ich dann ganz in deiner Nähe auf einem Halm und genieße die Sonne."




In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch
  •     Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus) - Männchen
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Biberäsung ...
Bild zum Eintrag (1113192-160)
Biberäsung ...

17/18.10.2024

Als Europäischer Biber (Castor fiber) ist mein Hauptnahrungsmittel Gras, ähnlich wie für Kühe auf der Wiese. Gras ist reich an Nährstoffen und leicht verfügbar, besonders entlang der Ufer von Flüssen, wo ich lebe.
Wenn ich Gras fresse, erfüllt es meinen Bedarf an Ballaststoffen und anderen Nährstoffen, die für meine Verdauung wichtig sind. Diese Nahrungsaufnahme ermöglicht es mir, meine Energie zu erhalten, während ich meinen Lebensraum nutze und gleichzeitig das Ökosystem durch meinen Einfluss als Landschaftsgestalter unterstütze.


In der Aufnahme 
... erkennen wir den Pfad des Bibers und die zum Teil abgegraste Wiese unmittelbar an Gewässer ...
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Aussichten? - negativ!
Bild zum Eintrag (1113544-160)
Der Europäische Braunbrustigel (Erinaceus europaeus)

16/17.10.2024

  • Hallo! Ich bin der Europäische Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) – aber meine Freunde nennen mich einfach „Igel“.

Ich bin vielleicht klein und kugelig, aber ich habe meinen Stacheln so einiges zu bieten – die sind meine Geheimwaffe und mein Schutzschild. Doch bevor du denkst, ich bin nur ein kleines Stacheltier, lass mich dir erzählen, was es wirklich bedeutet, ein Braunbrustigel zu sein. Und warum das Überleben für mich und meine Familie gerade so hart ist.

Mein Lebensraum – Eine Welt aus Wiesen und Hecken

Als Igel liebe ich die Natur – vor allem Gärten, Wiesen, Wälder und Hecken. Überall, wo es ein bisschen unaufgeräumt ist, fühle ich mich wohl. Dort finde ich Unterschlupf und vor allem mein Lieblingsessen: Insekten, Schnecken, Regenwürmer und Spinnen. Aber auch Beeren und Früchte lasse ich mir schmecken.

Früher konnte ich mich einfach in den hohen Wiesen und an Heckenrändern verstecken, doch heute gibt es immer weniger dieser wilden, naturbelassenen Orte. Die Landwirtschaft wird intensiver, Wiesen werden gemäht und viele alte Hecken verschwinden. Die Menschen lieben es ordentlich – und das ist mein Problem. Denn ich brauche das Chaos, die Verstecke und die Insekten, die dort leben.

Eine Straße mit Tücken und der Fluch der Zäune

Was mich wirklich bedrückt, ist der Wandel in meinem Lebensraum. Die Straßen – überall Straßen! Für mich sind das gefährliche Schnellstraßen des Todes. Wenn ich nachts unterwegs bin, sehe ich oft diese blendenden Lichter und höre das Donnern der Motoren. Aber ich bin nicht schnell, ich bin vorsichtig und oft rolle ich mich einfach ein, wenn ich Angst habe – das hilft aber leider nicht gegen Autos. Deshalb passiert es oft, dass viele meiner Freunde und Verwandten das Nächtliche Straßenabenteuer nicht überleben.

Außerdem haben immer mehr Menschen dichte Zäune und Mauern um ihre Gärten – und das schränkt meine Streifzüge ein. Ihr müsst wissen, ich laufe jede Nacht mehrere Kilometer, um Futter zu finden und mein Revier zu erkunden. Wenn ich nicht mehr durch die Gärten komme, bleibt mir nur die Straße – und das endet oft nicht gut.

Der Nachwuchs – Ein stacheliges Risiko

Jetzt kommt der Teil, der mir wirklich Sorgen macht: meine Kinder. Wenn die warmen Monate kommen, ist Fortpflanzungszeit, und dann bekomme ich zwischen vier und sechs kleine Igelbabys. Die Kleinen sind anfangs blind und ohne Stacheln, also total schutzlos. Deshalb verstecke ich sie in einem gut gebauten Nest aus Laub und Gras. Aber auch hier lauern Gefahren.

Zum einen passiert es oft, dass Menschen Hecken schneiden oder Laubhaufen wegräumen, ohne zu wissen, dass dort meine Jungen liegen. Das ist für uns eine Katastrophe, denn unsere Nester sind unser Rückzugsort und ohne Schutz sind die Kleinen verloren. Zum anderen fehlen durch Pestizide und Insektensterben immer mehr Nahrungsquellen. Ein hungriger Igel-Nachwuchs hat es schwer, groß zu werden, wenn die Erde leer ist.

Warum die Welt für uns gerade so gefährlich ist

Es klingt vielleicht traurig, aber ich bin mittlerweile stark gefährdet. Das liegt nicht nur daran, dass es weniger Insekten gibt oder dass wir oft unter die Räder kommen. Auch der Klimawandel macht uns zu schaffen. Früher war es so: Im Herbst baute ich mein Nest und verschlief die kalten Monate. Aber jetzt werden die Winter immer milder, was bedeutet, dass ich oft aus meinem Winterschlaf aufwache, weil es zu warm ist. Das kostet mich Energie, und wenn ich dann kein Futter finde, kann das gefährlich werden.

Meine Babys haben es sogar noch schwerer: Sie brauchen einen ruhigen und sicheren Start ins Leben, und viele überleben das erste Jahr nicht, weil wir durch den Verlust von Lebensräumen, Futterknappheit und Gefahren wie Straßen und Gartengeräte ständig bedroht sind.

Ein nachdenklicher Blick in die Zukunft – Die Sicht eines Igels

Manchmal, wenn ich durch den Garten streife und mir ein paar Würmer suche, denke ich darüber nach, wie es früher war. Da gab es wilde Ecken und verwilderte Gärten, in denen ich mich frei bewegen konnte. Heute sehe ich immer öfter diese sauberen, grünen Rasenflächen und höre, wie Menschen Maschinen benutzen, um das Laub zu entfernen. Alles muss ordentlich sein – aber dabei gehen mir und meiner Familie unsere Verstecke verloren.

Wir Igel sind Meister im Überleben, und seit Tausenden von Jahren sind wir Teil eurer Gärten und Wälder. Aber jetzt brauchen wir eure Hilfe: Lasst die Natur ein bisschen unordentlich sein, lasst ein paar wilde Ecken stehen und überlegt, ob ihr einen „Igel-Tunnel“ unter eurem Zaun durchlasst, damit wir hindurchschlüpfen können.

Ich bin klein, stachelig und vielleicht etwas langsam – aber ich bin auch ein wichtiger Teil der Natur. Vielleicht kannst du mir helfen, damit meine Kinder auch noch in Zukunft durch die Wiesen streifen und sich am Nachthimmel orientieren können.


In der Aufnahme von Helga Zinnecker
  •     Junger Igel im Oktober 2024
Artenschutz in Franken®  
„Plastikcity“ … interessante Impressionen – auch in Deutschland möglich?!
Bild zum Eintrag (1113617-160)
„Plastikcity“ … interessante Impressionen – auch in Deutschland möglich?!

16/17.10.2024

Deutschland.
Wir kamen vor wenigen Tagen bei einer unserer Deutschlandfahrten an einem Baugebiet vorbei, doch meinten wir zu Beginn das dieses Gelände eigentlich nicht in Deutschland läge. Denn was wir dort vorfanden war tatsächlich „bemerkenswert“.
Bei leichtem Wind sahen wir auf der Fläche nahezu überall Papier und Plastik herumfliegen. LKWs fahren seit Wochen einen Unterboden als tragfähigen Untergrund in das Gelände. Wenn man sich das recycelte Material genauer ansieht, findet man auch Alu, Eisen, Kronkorken, Glas, Fliesen, Stoff und Unmengen an Plastik in allen Formen und Größen.Das Mikroplastik ist mit großer Wahrscheinlichkeit Tonnenweise hier zu finden.

Die Beobachtung wurde selbstverständlich auch den zuständigen Behörden gemeldet, denn das ist schon sehr interessant und in dieser Form hatten wir solche Eindrücke persönlich noch nicht entdecken vorfinden können.

In der Regel bemühen sich natur- und klimainteressierten Bürger, der Versucht Müll zu vermeiden und unsere Umwelt nachhaltig zu schützen. Hier scheint es etwas anders zu sein?! Seit 2023 ist es in der EU verboten -Mikroplastikpartikel absichtlich zuzufügen oder zu verarbeiten und einzubringen z.B. auf dem Sportplatz Kunstrasen-Untergrund.


Autor und Aufnahmen
Gewässer und Naturschutz im Erftkreis
Flora-Fauna-Artenschutz
Naturschutzökologie

Rolf Thiemann
Naturschutzberater
Eisvogelweg 1
50181 Bedburg

Stand
08.10.2024

Für diese Information trägt ausnahmslos der/die Autor*in/Urheber*in die redaktionelle Verantwortung.Die kommunizierten Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers*in, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz in Franken® - wir engagieren uns für die Erhaltung der Vielfalt in der Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus - im Sinne uns nachfolgender Generationen.


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Der Schachbrett-Marienkäfer (Propylea quatuordecimpunctata)
Bild zum Eintrag (1113105-160)
Der Schachbrett-Marienkäfer (Propylea quatuordecimpunctata) ...

14/15.10.2024

... ist eine faszinierende Art aus der Familie der Marienkäfer (Coccinellidae), die aufgrund ihres Aussehens und Verhaltens bemerkenswert ist.

  • Als Schachbrett-Marienkäfer würde ich mein Leben vor allem durch meine morphologischen Merkmale und mein Verhalten beschreiben:

  •         Körperbau und Farbe: Ich bin relativ klein und oval geformt, mit einem charakteristischen (schwarzen) Körper und vierzehn (roten) Punkten auf meinen Flügeldecken. Diese Farbmuster dienen als Warnung für potenzielle Fressfeinde, dass ich giftig bin oder einen unangenehmen Geschmack habe, was mich vor Räubern schützt.


  •         Lebensraum und Verbreitung: Als Schachbrett-Marienkäfer lebe ich in verschiedenen Habitaten, einschließlich Wäldern, Gärten, Parks und landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Ich bevorzuge Pflanzen, die Blattläuse beherbergen, da diese meine Hauptnahrungsquelle sind. Meine Verbreitung erstreckt sich über große Teile Europas und Asiens.


  •         Ernährung: Meine Hauptnahrungsquelle sind Blattläuse und andere kleine Insekten, die ich mit meinen kräftigen Mundwerkzeugen effizient fressen kann. Dadurch bin ich für Landwirte und Gärtner nützlich, da ich als natürlicher Schädlingsbekämpfer fungiere und dazu beitrage, die Populationen von Schädlingen in Schach zu halten.


  •         Fortpflanzung und Entwicklung: Ich durchlaufe eine vollständige Metamorphose, beginnend als Ei, dann als Larve und schließlich als erwachsener Marienkäfer. Die Eiablage erfolgt in der Nähe von Nahrungsquellen, um sicherzustellen, dass die Larven genügend Nahrung haben, sobald sie schlüpfen. Meine Larvenstadien sind besonders hungrig und fressen große Mengen an Blattläusen, bevor sie sich verpuppen.


  •         Ökologische Bedeutung: Als "Raubinsekt" trage ich zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei, was mich zu einem wertvollen Akteur im ökologischen Gleichgewicht macht. Mein Vorhandensein hilft dabei, die Anwendung von Insektiziden zu reduzieren und unterstützt die Gesundheit von Pflanzenpopulationen.


Zusammengefasst ist der Schachbrett-Marienkäfer ein wichtiges Beispiel für eine Spezies, die sowohl ökologisch als auch landwirtschaftlich bedeutend ist. Seine Anpassungen an bestimmte Nahrungsquellen und seine Warnfarben machen ihn zu einem erfolgreichen Überlebenskünstler in verschiedenen Lebensräumen.


Aufnahme / Autor Bernhard Schmalisch

  •     Hier ist ein frisch geknickter Pflanzentrieb zu erkennen. Die Ameisen und auch der Marienkäfer partizipieren an dem kohlehydratreichen Saft der austritt.Denke die Ameisen wollen den Käfer auch vertreiben,Marienkäfer sind schließlich die Fressfeinde der Blattläuse, die von ihnen "gemolken" werden. Durch seinen Chitinpanzer und auch seine chemischen Abwehrstoffe kann er sich schützen.Bei Bedrohung scheiden die Käfer an den Beingelenken Blutströpfchen mit giftigen Wirkstoffen ab.Viele die einen Käfer in der Hand hatten kennen den Geruch dieser gelb/ocker klebrigen Flüssigkeit, die dann auch auf der Hand zu sehen ist.
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Artenschutz in Franken®
Bild zum Eintrag (1100468-159)
Artenschutz in Franken®

Artenschutz als Zeichen einer ethisch-moralischen Verpflichtung, diesem Anspruch gegenüber uns begleitenden Mitgeschöpfen und deren Lebens-räume, stellen wir uns seit nunmehr fast 30 Jahren mit zahlreichen Partnern tagtäglich auf vielfältiger Art aufs Neue.

In vollkommen ehrenamtlicher, wirtschaftlich- und politisch sowie konfessionell unabhängiger Form engagieren wir uns hier mit unseren vielen Mitgliedern in abertausenden von Stunden.

Trotz der auf Franken ausgerichteten Namensgebung bundesweit für die Erhaltung der Biodiversität, sowie für eine lebendige, pädagogisch hochwertige Umweltbildung.
In einer Dekade in der zunehmend Veränderungen, auch klimatischer Weise erkennbar werden, kommt nach unserem Dafürhalten der effektiven Erhaltung heimischer Artenvielfalt auch und gerade im Sinne einer auf-geklärten Gesellschaft eine heraus-ragende Bedeutung zu.

Der Artenschwund hat er-schreckende Ausmaße ange-nommen, welche den Eindruck der zunehmenden Leere für den aufmerksamen Betrachter deutlich erkennbar werden lässt. Eine ausge-storbene Art ist für nahezu alle Zeit verloren. Mit ihr verlieren wir eine hochwertige, einzigartige Ressource die sich den Umweltbedingungen seit meist Millionen von Jahren anpassen konnte.  

Wir sollten uns den Luxus nicht leisten dieser Artenreduktion untätig zuzusehen. Nur eine möglichst hohe genetische Artenvielfalt kann die Entstehung neuer Arten effektiv ansteuern.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen, also unserer Kinder und unserer Enkelkinder, sollten wir uns gemeinsam dazu durchringen dem galoppierenden Artenschwund Paroli zu bieten.

Nur gemeinsam wird und kann es uns gelingen diesem sicherlich nicht leichtem Unterfangen erfolgreich zu begegnen. Ohne dies jedoch jemals versucht zu haben, werden wir nie erkennen ob wir dazu in der Lage sind oder waren.

Durchdachter Artenschutz ist in unseren Augen mehr als eine Ideologie.

Er beweist in eindrucksvoller Art die Verbundenheit
mit einer einzigartigen Heimat und deren sich darin befindlichen Lebensformen. Schöpfung lebendig bewahren, für uns ge-meinsam mehr als „nur“ ein Lippenbekenntnis.

Artenschutz ist für uns gleichfalls Lebensraumsicherung für den modernen Menschen.

Nur in einer intakten, vielfältigen Umwelt
wird auch der Mensch die Chance erhalten nachhaltig zu überdauern. Hierfür setzten wir uns täglich vollkommen ehrenamtlich und unabhängig im Sinne unserer Mit-geschöpfe, jedoch auch ganz bewusst im Sinne unserer Mitbürger und vor allem der uns nachfolgenden Generation von ganzem Herzen ein.

Artenschutz in Franken®
25. Jahre Artenschutz in Franken®
Bild zum Eintrag (1053849-159)
25. Jahre Artenschutz in Franken® 

Am 01.03.2021 feierte unsere Organisation ein Vierteljahrhundert ehrenamlichen und vollkommen unabhängigen Artenschutz und erlebbare Umweltbildung.
Und auch nach 25 Jahren zeigt sich unser Engagement keineswegs als "überholt". Im Gegenteil es wird dringender gebraucht denn je.

Denn die immensen Herausforderungen gerade auf diesem Themenfeld werden unsere Gesellschaft zukünftig intensiv fordern!


Hinweis zum 15.jährigen Bestehen.

Aus besonderem Anlass und zum 15.jährigen Bestehen unserer Organisation ergänzten wir unsere namensgebende Bezeichnung.

Der Zusatz Artenschutz in Franken® wird den Ansprüchen eines modernen und zunehmend auch überregional agierenden Verbandes gerecht.

Vormals auf die Region des Steiger-waldes beschränkt setzt sich Artenschutz in Franken® nun vermehrt in ganz Deutschland und darüber hinaus ein.

Die Bezeichnung ändert sich, was Bestand haben wird ist weiterhin das ehrenamliche und unabhängige Engagement das wir  für die Belange des konkreten Artenschutzes, sowie einer lebendigen Umweltbildung in  einbringen.

Im Sinne uns nachfolgender Generationen!

Auf unserer Internetpräsenz möchten wir unser ehrenamtliches Engagement näher vorstellen.

Artenschutz in Franken®
Kleinvogel gefunden - und jetzt?
Bild zum Eintrag (1107912-159)
Kleinvogel gefunden - und jetzt?

Wie verhalte ich mich beim Fund eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels richtig?

Regelmäßig erreichen uns Anfragen die sich auf den korrekten Umgang des Tieres beim „Fund“ eines noch nicht flugfähigen Kleinvogels beziehen.

Wir vom Artenschutz in Franken® haben hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

Wir erklären dir das Vorgehen und die in unseren Augen wichtigsten Dos und Don'ts bei einem Fund eines kleinen, noch nicht flugfähigen Vogels in Form eines einfachen, einprägsamen Mnemonics, den du leicht merken kannst: "VOGEL"

Jeder Buchstabe im Wort "VOGEL" steht dabei für einen wichtigen Schritt oder Hinweis:


V - Verhalten beobachten:
•    Dos: Bevor du irgendetwas tust, beobachte den Vogel aus der Ferne. Manchmal (Meistens) sind die Eltern in der Nähe und kümmern sich um ihn.
•    Don'ts: Den Vogel sofort anfassen oder wegtragen, ohne die Situation zu analysieren.

O - Ort sichern:
•    Dos: Sicherstellen, dass der Vogel nicht durch Menschen, Hunde oder Katzen gefährdet ist.
•    Don'ts: Den Vogel in gefährliche Bereiche lassen, wo er leicht verletzt werden kann.

G - Gesundheit prüfen:
•    Dos: Prüfe vorsichtig, ob der Vogel verletzt ist. Wenn er offensichtlich verletzt ist, kontaktiere eine Wildtierauffangstation oder einen Tierarzt. Wende dich auch an die für die Örtlichkeit zuständige fachliche Einrichtung  wie Naturschutzfachbehörde oder Umweltämter.
•    Don'ts: Keine medizinische Erstversorgung versuchen, wenn du keine Erfahrung damit hast.

E - Eltern suchen:
•    Dos: Versuche herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Elternvögel kehren oft zurück, um ihre Jungen zu füttern.
•    Don'ts: Den Vogel nicht sofort mitnehmen, da die Eltern ihn weiterhin versorgen könnten.

L - Letzte Entscheidung:
•    Dos: Wenn der Vogel in Gefahr ist oder die Eltern nicht zurückkehren, kontaktiere eine Wildtierstation oder einen Experten für Rat und weitere Schritte.
•    Don'ts: Den Vogel nicht ohne fachkundigen Rat mit nach Hause nehmen oder füttern, da falsche Pflege oft mehr schadet als hilft.


Zusammenfassung
•    Verhalten beobachten: Erst schauen, nicht gleich handeln.
•    Ort sichern: Gefahrenquelle ausschalten.
•    Gesundheit prüfen: Verletzungen erkennen.
•    Eltern suchen: Eltern in der Nähe?
•    Letzte Entscheidung: Bei Gefahr oder verlassener Brut Wildtierstation kontaktieren.


Mit diesem Mnemonic kannst du dir so finden wir vom Artenschutz in Franken® recht leicht merken, wie du dich verhalten sollst, wenn du einen kleinen, noch nicht flugfähigen Vogel findest. 

Wichtig!
  • Bitte beachte jedoch dabei immer den Eigenschutz, denn die Tier können Krankheiten übertragen die auch für den Menschen gefährlich werden können. Deshalb raten wir vornehmlich ... immer Finger weg - Fachleute kontaktieren!


Wir vom Artenschutz in Franken® sind keine und unterhalten auch kein Tierpflegestelle da wir uns in erster Linie mit der Lebensraumsicherung und Lebensraumschaffung befassen.

Artenschutz in Franken®
Was tun beim Wildunfall
Bild zum Eintrag (1001660-159)
Rechtliches §
Bild zum Eintrag (1001682-159)
Immer wieder werden wir gefragt welche rechtlichen Grundlagen es innerhalb der Naturschutz- und Tierschutzgesetze es gibt.

Wir haben einige Infos zu diesem Thema hier verlinkt:
Unser Engagement
Bild zum Eintrag (1001684-159)
Mehr über unser Engagement finden Sie hier:
Die Artenschutz im Steigerwald/Artenschutz in Franken®- Nachhaltigkeits-vereinbarung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/1001349/AiF_-_Nachhaltigkeitsvereinbarung/

Über uns
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Ueber-Uns/

Impressum/Satzung
www.artenschutz-steigerwald.de/de/Impressum/
Nachgedacht
Bild zum Eintrag (1053853-159)
Ein Gedicht zum Verlust der Biodiversität in unserem Land.

Artenschwund

In allen Medien tun sie es kund, bedenklich ist der Artenschwund.

Begonnen hat es schon sehr bald, durch Abholzung im Regenwald. Nicht nur um edle Hölzer zu gewinnen, man fing schließlich an zu „spinnen“. Durch Brandrodung ließ man es qualmen, und pflanzte dort dann nur noch Palmen.

Das fand die Industrie ganz prima, doch heute bejammern wir das Klima. Aber es betrifft nicht nur ferne Lande, auch bei uns ist es `ne Schande. Dass Wälder dem Profit zum Opfer fallen, dies schadet schließlich doch uns Allen.
Ob Kahlschlag in Skandinavien, oder hier, die Dummen, das sind immer wir. Was unser Klima wirklich erhält, wurde zum großen Teil gefällt.

Es beginnt doch schon im Kleinen, an Straßen- und an Wegesrainen. Dort wird gemäht, ganz ohne Not, dies ist vieler Tiere Tod. Moderne Maschinen zu unserem Schrecken, lassen Schmetterlingsraupen
kläglich verrecken. Weil von den Raupen niemand profitiert, dies dann auch kaum Jemand interes-siert. Doch der Jammer ist schon groß; wo bleiben die Schmetterlinge bloß?

Auch unser Obst ist in Gefahr, denn die Bienen werden rar. Wir uns deshalb ernsthaft fragen, wer wird in Zukunft die Pollen übertragen. Eine
eingeschleppte Milbe ist der Bienen Tod und die Imker leiden Not. Dazu spritzt man noch Neonikotinoide und Glyphosat, damit man reiche Ernte hat. Das vergiftet nicht nur Tiere, sondern jetzt auch viele Biere. Glyphosat soll krebserregend sein, doch das kümmert hier kein Schwein.

Hauptsache es rollt weiterhin der Kiesel, denn man hat ja noch den Diesel. Der ist jetzt an Allem schuld und man gönnt ihm keine Huld. Elektrofahrzeuge sind die neue Devise, doch verhindern diese wirklich unsere Krise? Braunkohle und Atom, erzeugen zumeist unseren Strom. Wie nun jeder Bürger weiß, ist auch dieses Thema
heiß.

Gäbe es immerzu Sonnenschein, wäre Solarenergie fein. Aber da sind ja noch die Windanlagen, die hoch in den Himmel ragen. Wo sie dann an manchen Tagen, Vögel in der Luft erschlagen. Diese zogen erst von Süden fort, entkamen knapp dem Vogelmord. Nun hat es sie doch noch erwischt, nur werden sie hier nicht aufgetischt.

Wie haben die  Ortolane schön ge-sungen, nun liegen auf dem Teller ihre Zungen. War das schön, als sie noch lebten, bevor sie auf `ner Rute klebten. Immer weniger wird ihr Gesang, uns wird es langsam angst und bang .Gesetze wurden
zwar gemacht, sie werden jedoch zumeist belacht. Wenn Vögel brutzeln in Pfanne und Schüssel, wen interessiert da das „Geschwätz“ aus Brüssel.

Es gibt ein paar Leute, die sind vor Ort und stellen sich gegen den Vogelmord. Die wenigen, die es wagen, riskieren dabei Kopf und Kragen. Wenn sie beseitigen Ruten und Fallen, oder hindern Jäger, Vögel abzuknallen. Riesige Netze, so stellen wir fest, geben den Vögeln nun noch den Rest. Wir sollten dies schnellstens verhindern, sonst werden wir mit unseren Kindern, bald keinen Vogelsang mehr hören. So manchen würde das kaum stören, doch mit diesem Artenschwund, schlägt irgendwann auch unsere Stund`.



Quelle
Hubertus Zinnecker
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein
Bild zum Eintrag (1053852-159)
Ein Frühsommer-Bild aus Schleswig-Holstein ...da wir jedoch im ganzen Land wiederfinden!

Eine weite Grünlandniederung, vier riesige Mähmaschinen fahren nebeneinander mit rasanter Geschwindigkeit über ein Areal von einigen hundert Hektar Wiesen.

Wo gestern noch zahlreiche Feldvögel sangen und ihre Jungen fütterten, Wiesen- und Rohrweihen jagten, ein Sumpfohreulenpaar balzte und offensichtlich einen Brutplatz hatte, bietet sich heute ein Bild der Zerstörung. Kiebitze und Brachvögel rufen verzweifelt und haben ihre Gelege verloren.
Schafstelzen, Wiesenpieper und Feldlerchen hüpfen mit Würmern im Schnabel auf der Suche nach ihren längst zerstückelten Jungvögeln verzweifelt über den Boden.

Alles nichts Neues.

Das kennen wir ja. Das BNatSchG §44 erlaubt es ja schließlich gemäß der „guten fachliche Praxis“, streng geschützte Vogelarten zu töten - denn verboten ist es ja nur „ohne sinnvollen Grund“.

Aber was ist an dieser uns allen bekannten Situation anders als noch vor 10, 20 Jahren?
Die Mähmaschinen sind größer und stärker denn je, schneller denn je, mähen tiefer denn je, mähen in immer kürzeren Intervallen, mähen die Gräben bis tief in jede Grabenböschung mit ab.

Wie zum Hohn kommt nun noch ein weiterer Trecker und mäht alle Stauden der Wegesränder ab, scheinbar um das letzte verbliebene Wiesenpieper- oder Blaukehlchennnest dann auch noch zu erwischen.

23.00h: Es wird dunkel, es wird weiter gemäht. Ich denke an die Wiesenweihen, den gerade erschienenen Artikel aus der Zeitschrift dem Falken: " bei nächtlicher Mahd bleiben die adulten Weihen auf dem Nest sitzen und werden mit getötet“.

Wo ist unsere Landwirtschaft hingekommen, dass jetzt hier 4 Maschinen der neusten Generation parallel nebeneinander in rasendem Tempo mähen, dahinter wird schon gewendet und das Gras abtransportiert.

Nicht ein junger Vogel, nicht ein junger Hase hat hier die geringste Chance, noch zu entkommen.

Früher habe ich nach der Mahd noch junge Kiebitze und junge Hasen gesehen, die überlebt haben. Früher hat ein Bauer noch das Mähwerk angehoben, wenn er von oben ein Kiebitznest gesehen hat.

Hier ist nun nichts mehr, nur hunderte von Krähen und Möwen, die sich über das „Fastfood“ freuen (und nebenbei bemerkt damit einen äußerst wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Clostridien leisten, welche die Silage verunreinigen und damit den Rinderbestand gefährden könnten - gedankt wird es den Krähen aber natürlich nicht)
 
Diese Entwicklung der Grünlandbewirtschaftung ist sehr besorgniserregend, nicht nur für den Vogel des Jahres, die Feldlerche. Das Wettrüsten der Landwirte ist verständlich aus deren wirtschaftlicher Sicht, aber eine ökologische Vollkatastrophe und das Ergebnis einer verfehlten Agrarpolitik.

Was ist denn der „sinnvolle Grund“, der diese Entwicklung überhaupt zulässt?

Dass die Milch und das Fleisch immer noch billiger werden, und dafür das letzte Stück Natur geschreddert wird? Ist das wirklich im Sinne der Allgemeinheit, denn es sind doch nicht nur wir Naturschützer*innen und Vogelkundler*innen, die sich über blühende Wiesen und singende Lerchen freuen.

Dieser massenhafte Vogelmord auf unserem Grünland (und natürlich Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Insekten) wird immer aggressiver und ist vielen Menschen gar nicht bewusst.

Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. gesetzlich vorgeschriebene Randstreifen zu Gräben und Wegesrändern, Verbot nächtlicher Mahd, Begrenzung der Mahdhöhe- und Mahdgeschwindigkeit usw.

Ansonsten brauchen wir uns auch nicht über vogeljagende Mittelmeerländer aufzuregen - denn das was hier stattfindet ist letztendlich genauso zerstörerisch wie zum Spaß zur Flinte zu greifen.
 
Juni 2019
Autorin
Natascha Gaedecke
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!
Bild zum Eintrag (1053851-159)
Waldsterben 2.0 – Nein eine Chance zur Gestaltung naturnaher Wälder!

Artenschutz in Franken® verfolgt seit geraumer Zeit die Diskussionen um den propagierten Niedergang des deutschen Waldes.

Als Ursache dieses Niedergangs wurde der/die Schuldige/n bereits ausgemacht. Der Klimawandel der die Bäume verdursten lässt und hie und da auch noch einige Großsäuger die unseren Wald „auffressen“. Diesen wird es vielerorts zugeschrieben, dass wir in wenigen Jahren wohl unseren Wald verlieren werden?!
Als Ursache für das infolge des Klimawandels erkennbare „Absterben“ unserer Wirtschaftswälder liegt jedoch vielmehr auch darin, dass wir unsere Wälder in den vergangenen Jahrhunderten ständig waldbaulich manipulierten und dieses auch heute noch sehr ausgeprägt und vielfach intensiver den je tun.

In dieser Zeitspanne haben wir in unserem Land nahezu alle unsere ursprünglich geformten Wälder verloren. Wir haben diesen Systemen seither ständig unsere menschliche Handschrift auferlegt um aufzuzeigen wie wir uns einen nachhaltig geformten Wirtschaftswald vorstellen. Und diesen selbstverständlich auch intensiv nutzen können.

Ohne große Rücksicht auf Pflanzen und Tiere welche in diesem Ökosystem leben.Wir haben somit keinen Wald mehr vor Augen wie dieser von Natur aus gedacht war – wir haben einen Wald vor unseren Augen wie wir uns Menschen einen Wald vorstellen.


Somit „stirbt“ nun auch nicht der Wald, sondern lediglich der vom Menschen fehlgeformte Wald. 

Nun wird also fleißig darüber nachgedacht mit einem Millionenaufwand unseren Wald mit Aufforstungsprogrammen zu retten. Doch dieser Ansatz ist in unseren Augen eine weitere Verfehlung menschlichen Wirkens. Denn was hier zusammengepflanzt wird ist wieder kein sich natürlich entwickelter Wald der seine Dynamik sichtbar werden lassen kann. Nein es wird wieder ein vom Menschen manipulierter Wirtschaftswald entstehen der nur die Lebensformen in sich duldet die wir dieser Holzproduktionsfläche zugestehen.

Die Vielfalt der Arten wird hier auf immens großen Flächen abermals keine Rolle spielen.

Doch warum lassen wir es nicht einfach mal zu das wir dem Wald die Chance eröffnen uns zu zeigen wie Waldbau funktioniert und wie ein robuster Wald aussieht. „Dieser Wald“ wird uns in 50 – 70 Jahren zeigen welche Artenzusammensetzung für den jeweiligen Standort die richtige Mischung ist.

Es ist uns schon klar das bis dahin viele vom Menschen geschaffenen Wälder nicht mehr stehen werden denn sie werden tatsächlich „aufgefressen“.

Doch nicht vom Reh, welches Luchs und Wolf als Nahrungsgrundlage dringlich benötigen, wollen wir verhindern das diese sich an unseren Schafen & Co. bedienen, sondern von ganz kleinen Tieren. Der Borkenkäfer wird die Fläche für die nachfolgenden Naturwälder vorbereiten so wie wir es an mancher Stelle in Bayern sehr gut erkennen können.

Es bedarf somit in unseren Augen einem gesellschaftlichen Umdenken das endlich greifen muss.

Gerade im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder welchen wir eine an Arten reiche Welt hinterlassen sollten.

AiF
12.08.2019

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Haben Sie die Asiatische Hornisse gesichtet? Dann können Sie ab heute (10.05.2023) über die neue Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg Ihre Beobachtungen zentral und unkompliziert melden.


Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg
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Monitoring der Asiatischen Hornisse in Brandenburg

Potsdam – Zur Früherkennung der Asiatischen Hornisse in Brandenburg startet der Landesverband Brandenburgischer Imker e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) ein Monitoring der Asiatischen Hornisse.


Quelle
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Henning-von-Tresckow-Straße 2-13, Haus S
14467 Potsdam