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Heldbock in Berlin 26.07.2012
Heldbock in Berlin
Tierische Berliner Helden kämpfen ums Überleben
26.07.2012
Geschützte Käferart leidet unter Ignoranz der Behörden
Im Schlosspark Niederschönhausen haben sich seit vielen Jahren ganz besondere Helden angesiedelt, die Großen Heldbockkäfer (Cerambyx cerdo). Ihr Anspruch an ihre Wohnungen ist äußerst genügsam, wenn man als Mensch ein paar simple Regeln einhält. Doch selbst mit einfachsten Erhaltungsmaßnahmen scheint das Bezirksamt Pankow vollständig überfordert.
Nicht können oder nicht wollen?
Seit mehr als einem Jahr macht der NABU Berlin darauf aufmerksam, dass die Eichen im Schlosspark Niederschönhausen einer besonderen Pflege bedürfen, um die äußerst seltenen und dadurch streng geschützten Heldböcke sowie ihren Lebensraum in den alten Bäumen zu schützen. Die aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht notwendig gewordenen Schnittarbeiten an den Eichen sollten daher nur durch Fachleute durchgeführt werden. Da aber im Bezirksamt Pankow bei der Auswahl von Baumpflegefirmen „billig-billig“ vor Qualität und Fachkenntnis regiert, wurde bei den begonnenen Schnittmaßnahmen Lebensraum für den Heldbock vernichtet, statt geschützt. Einige der stolzen Eichen sind mittlerweile teilweise zu unansehnlichen, zahnstumpfartigen Ruinen verunstaltet. Erst nach größerem Protest seitens des Naturschutzes und der Bürger, wurde dem unprofessionellem Handeln ein vorläufiges Ende bereitet.
Um den Kenntnis- und Ideennotstand zu beheben, hatten sich die Experten vom NABU Berlin als Berater zur Verfügung gestellt – doch diesem offenen Hilfsangebot standen dann nicht etwa knappe Kassen, sondern behördliche Ignoranz entgegen.
Versagen mit Ansage
Niemand an entscheidender Stelle beim Bezirksamt Pankow scheint sich für das Problem zu interessieren. Niemand setzt sich mit dem komplexen Thema aus Naturschutz, Besucherlenkung und –information im Schlosspark, Wegestruktur sowie den anstehenden Pflegearbeiten auseinander. Zugegeben: eine anspruchsvolle Aufgabe mit anspruchsvollen Lösungen auf deren Umsetzung der Bezirk Pankow offensichtlich keine Lust hat.
Der NABU Berlin ist es jedoch leid, dass Gesprächstermine angekündigt werden, um doch nicht stattzufinden. Dass Verantwortlichkeiten zwischen den Ämtern für Tiefbau (verantwortlich für Arbeiten in der Fläche) sowie Umwelt und Naturschutz hin und hergeschoben werden, jegliche Zuständigkeit abgelehnt wird und dass sich die Oberste Naturschutzbehörde als oberste Hüterin der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie im Land Berlin unter Vorschieben des Hinweises auf die bezirkliche Zuständigkeit sich weiterhin nicht mit dem Heldbock-Thema beschäftigt.
Das Maß ist voll
Nun drohen die Naturschützer in einer Resolution mit rechtlichen Konsequenzen und fordern den Bezirk Pankow auf, die vorhandenen Lebensstätten vom Heldbock in ihrer jetzigen Form gemäß ihrem gesetzliche Auftrag zu schützen und grundlegende Schritte, wie Pflegemaßnahmen, Absperrungen, Wegeverlegungen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit einzuleiten. Denn sollte es nicht zu einer anderen Einstellung des Bezirkes gegenüber seinen Pflichtaufgaben kommen, behält sich der NABU Berlin die Prüfung juristischer Schritte vor.
Weitere Hintergrundinformationen zum Heldbock sowie Bilder und die Resolution zum Download finden Sie unter berlin.nabu.de/themen/Artenschutz/15059.html
Für Rückfragen von Vertretern der Medien stehen gerne zur Verfügung:
Katrin Koch, NABU Berlin, Natur- & Artenschutz, kkoch@nabu-berlin.de, (0 30) 9 86 08 37 -28
Anja Sorges, NABU Berlin, Geschäftsführung & Presse, presse@nabu-berlin.de, (0 30) 9 86 08 37 -17
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Quellenangabe: NABU 26.07.2012
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
26.07.2012
Geschützte Käferart leidet unter Ignoranz der Behörden
Im Schlosspark Niederschönhausen haben sich seit vielen Jahren ganz besondere Helden angesiedelt, die Großen Heldbockkäfer (Cerambyx cerdo). Ihr Anspruch an ihre Wohnungen ist äußerst genügsam, wenn man als Mensch ein paar simple Regeln einhält. Doch selbst mit einfachsten Erhaltungsmaßnahmen scheint das Bezirksamt Pankow vollständig überfordert.
Nicht können oder nicht wollen?
Seit mehr als einem Jahr macht der NABU Berlin darauf aufmerksam, dass die Eichen im Schlosspark Niederschönhausen einer besonderen Pflege bedürfen, um die äußerst seltenen und dadurch streng geschützten Heldböcke sowie ihren Lebensraum in den alten Bäumen zu schützen. Die aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht notwendig gewordenen Schnittarbeiten an den Eichen sollten daher nur durch Fachleute durchgeführt werden. Da aber im Bezirksamt Pankow bei der Auswahl von Baumpflegefirmen „billig-billig“ vor Qualität und Fachkenntnis regiert, wurde bei den begonnenen Schnittmaßnahmen Lebensraum für den Heldbock vernichtet, statt geschützt. Einige der stolzen Eichen sind mittlerweile teilweise zu unansehnlichen, zahnstumpfartigen Ruinen verunstaltet. Erst nach größerem Protest seitens des Naturschutzes und der Bürger, wurde dem unprofessionellem Handeln ein vorläufiges Ende bereitet.
Um den Kenntnis- und Ideennotstand zu beheben, hatten sich die Experten vom NABU Berlin als Berater zur Verfügung gestellt – doch diesem offenen Hilfsangebot standen dann nicht etwa knappe Kassen, sondern behördliche Ignoranz entgegen.
Versagen mit Ansage
Niemand an entscheidender Stelle beim Bezirksamt Pankow scheint sich für das Problem zu interessieren. Niemand setzt sich mit dem komplexen Thema aus Naturschutz, Besucherlenkung und –information im Schlosspark, Wegestruktur sowie den anstehenden Pflegearbeiten auseinander. Zugegeben: eine anspruchsvolle Aufgabe mit anspruchsvollen Lösungen auf deren Umsetzung der Bezirk Pankow offensichtlich keine Lust hat.
Der NABU Berlin ist es jedoch leid, dass Gesprächstermine angekündigt werden, um doch nicht stattzufinden. Dass Verantwortlichkeiten zwischen den Ämtern für Tiefbau (verantwortlich für Arbeiten in der Fläche) sowie Umwelt und Naturschutz hin und hergeschoben werden, jegliche Zuständigkeit abgelehnt wird und dass sich die Oberste Naturschutzbehörde als oberste Hüterin der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie im Land Berlin unter Vorschieben des Hinweises auf die bezirkliche Zuständigkeit sich weiterhin nicht mit dem Heldbock-Thema beschäftigt.
Das Maß ist voll
Nun drohen die Naturschützer in einer Resolution mit rechtlichen Konsequenzen und fordern den Bezirk Pankow auf, die vorhandenen Lebensstätten vom Heldbock in ihrer jetzigen Form gemäß ihrem gesetzliche Auftrag zu schützen und grundlegende Schritte, wie Pflegemaßnahmen, Absperrungen, Wegeverlegungen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit einzuleiten. Denn sollte es nicht zu einer anderen Einstellung des Bezirkes gegenüber seinen Pflichtaufgaben kommen, behält sich der NABU Berlin die Prüfung juristischer Schritte vor.
Weitere Hintergrundinformationen zum Heldbock sowie Bilder und die Resolution zum Download finden Sie unter berlin.nabu.de/themen/Artenschutz/15059.html
Für Rückfragen von Vertretern der Medien stehen gerne zur Verfügung:
Katrin Koch, NABU Berlin, Natur- & Artenschutz, kkoch@nabu-berlin.de, (0 30) 9 86 08 37 -28
Anja Sorges, NABU Berlin, Geschäftsführung & Presse, presse@nabu-berlin.de, (0 30) 9 86 08 37 -17
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Quellenangabe: NABU 26.07.2012
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
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