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NABU fordert klares Bekenntnis z. Schutz des Wolfes 02.12.16
NABU fordert klares Bekenntnis zum Schutz des Wolfes
NABU fordert klares Bekenntnis zum Schutz des Wolfes
03/04.12.2016
Miller: Debatten über Aufweichung des Schutzstatus sind unnötig
________________________________________________________________
Berlin –
Der NABU hält die in den vergangenen Wochen von Politikern der CDU/CSU
und verschiedenen Interessenverbänden der Nutztierhalter und Jäger
geführte öffentliche Debatte zur Aufweichung des Schutzstatus von Wölfen
für unnötig und fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zum
Schutz des Wolfes. Wölfe sind durch nationale und internationale Gesetze
streng geschützt. So fordern die umweltpolitischen Sprecher der
Fraktionen von CDU und CSU in den Bundesländern in einer kürzlich
veröffentlichten „Dresdner Resolution“, die Zahl der Wölfe zu
regulieren. Der sächsische Umweltminister Thomas Schmidt hat aktuell
einen entsprechenden Antrag bei der Umweltministerkonferenz zur
„Definition des Erhaltungszustandes des Wolfes“ eingebracht.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: ‘Wie‘, nicht ‚ob‘ wir mit dem Wolf leben können, ist die entscheidende Frage. Wir
brauchen keine Diskussion um die Begrenzung der Wolfsbestände, sondern
bestenfalls die Optimierung im bestehenden und bewährten
Wolfsmanagement.“ Der NABU lehnt eine Herabstufung des Schutzstatus des
Wolfes in den Anhängen der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie sowie
die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht strikt ab. Vielmehr muss das
Ziel sein, eine flächendeckende Anwendung von standortangepassten
Herdenschutzmaßnahmen in Wolfsgebieten noch besser umzusetzen und
schnelle, unbürokratische Hilfen für Nutztierhalter möglich zu machen.
Dazu gehört auch die Verbesserung der wissenschaftlichen Datenlage zu
Umsetzungsdefiziten im Herdenschutz und deren Ursachen.
Obwohl
die Zuwachsraten der Wolfspopulation in Deutschland derzeit als hoch
empfunden werden, sind die gegenwärtigen Wachstumsraten aus
biologischer Sicht normal – und der Bestand mit aktuell 46 Rudeln
keinesfalls ausreichend stabil. „Die Bestandsentwicklung des Wolfes wird
rein durch das Nahrungsangebot gesteuert. Dies ist in Deutschland
aufgrund der historisch höchsten Reh-, Rot- und Schwarzwildbestände sehr
hoch“, so Miller. Gründe hierfür seien unter anderem die
jahrzehntelange falsch ausgeübte Hege durch die Jägerschaft zur
Optimierung von Jagdstrecken und die alarmierenden Fehlentwicklungen
durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Insbesondere die enorme
Zunahme des Maisanbaus für die Energiegewinnung (Vermaisung) trägt zu
deutlich überhöhten Wildbeständen und damit verbundenen Großrotten- und
Großrudelbildungen bei. „Wenn die CDU/CSU-Sprecher ihre Verantwortung
für die Umweltpolitik ernst nehmen, sollten sie diese Zusammenhänge
betrachten. Für die jahrzehntelangen Fehlentwicklungen im Jagdrecht und
in der Landwirtschaftspolitik ist die CDU/CSU hauptverantwortlich“, so
Miller. Der NABU begrüßt allerdings die Forderungen der
umweltpolitischen Sprecher der CDU/CSU, das staatenübergreifende
Wolfsmonitoring zwischen Deutschland und den Nachbarländern zu
verbessern. „Die Zusammenarbeit mit Polen ist hier ein sehr gutes
Vorbild und eine solche Zusammenarbeit ist auch mit den anderen
Nachbarstaaten anzustreben“, so Miller.
Unter dem Titel „Wölfe in Deutschland – Leitlinien zum Schutz von Canis lupus“ hat
der NABU am Freitag sein aktuelles Positionspapier veröffentlicht. Es
zeigt die gegenwärtige Bestandssituation des Wolfes, formuliert die
Forderungen des NABU an den Schutz und greift dabei wichtige Fragen zum
Umgang des Menschen mit dem Wolf auf. Ein Problem sieht der NABU nach
wie vor bei illegalen Wolfstötungen. Vor diesem Hintergrund hatte der
NABU am 27. September die Initiative zu einer Verbändeverständigung
ergriffen und den Deutschen Bauernverband (DBV), den Deutschen
Jagdverband (DJV) sowie die Vereinigung Deutscher
Landesschafzuchtverbände (VDL) zu einem Gespräch am 5. Dezember
eingeladen, um gemeinsame Lösungsansätze bezüglich des fortdauernden
Problems der illegalen Bejagung zu finden. Der NABU hofft, dass trotz
allen Diskussionsbedarfes zwischen den vier Verbänden eine Reihe von
Gemeinsamkeiten bestehen, nicht nur zur Frage der Eindämmung illegaler
Wolfstötungen, sondern auch bei der Verbesserung von Herdenschutz und
Präventions- und Kompensationsleistungen für Nutztierhalter, und freut
sich auf einen offenen, sachlichen Dialog.
Weitere Informationen:
NABU-Position „Wölfe in Deutschland – Leitlinien zum Schutz von Canis lupus“
www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/161202-nabu-position-wolf.pdf
NABU-Hintergrundpapier „15 Jahre Wölfe in Deutschland“: www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150310-nabu-hintergrundpapier-woelfe-in-deutschland.pdf
NABU-Bewertung des DJV-Positionspapieres „Zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland: www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150827-nabu-bewertung_djv-wolfsposition.pdf
Wölfe in Deutschland. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150423-nabu-woelfe-in-deutschland-fragen-und-antworten.pdf
NABU-Info „Einschätzung und Bewertung von Wolfsverhalten“
www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150521-nabu-info-wolfsverhalten.pdf
Leitfaden Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz: www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150929-leitfaden-pferd-und-wolf.pdf
BfN-Publikation und Kriterien für Wolfsmanagement:
www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript201.pdf (S. 116)
In der Aufnahme/Foto: NABU/Jan Noack:
- Wölfe durchstreifen früh morgens das Teichgebiet bei Niederspree südlich der Muskauer Heide in der sächsischen Lausitz.
Für Rückfragen:
Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte, mobil: +49 (0) 172 645 35 37,
E-Mail: Markus.Bathen@NABU.de
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510, Mobil +49 (0)173-9306515, E-Mail: presse@NABU.de
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Quellenangabe
NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de
NABU-PRESSEMITTEILUNG | NR 142/16 | 2. DEZEMBER 2016
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Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
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03/04.12.2016
Miller: Debatten über Aufweichung des Schutzstatus sind unnötig
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und verschiedenen Interessenverbänden der Nutztierhalter und Jäger
geführte öffentliche Debatte zur Aufweichung des Schutzstatus von Wölfen
für unnötig und fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zum
Schutz des Wolfes. Wölfe sind durch nationale und internationale Gesetze
streng geschützt. So fordern die umweltpolitischen Sprecher der
Fraktionen von CDU und CSU in den Bundesländern in einer kürzlich
veröffentlichten „Dresdner Resolution“, die Zahl der Wölfe zu
regulieren. Der sächsische Umweltminister Thomas Schmidt hat aktuell
einen entsprechenden Antrag bei der Umweltministerkonferenz zur
„Definition des Erhaltungszustandes des Wolfes“ eingebracht.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: ‘Wie‘, nicht ‚ob‘ wir mit dem Wolf leben können, ist die entscheidende Frage. Wir
brauchen keine Diskussion um die Begrenzung der Wolfsbestände, sondern
bestenfalls die Optimierung im bestehenden und bewährten
Wolfsmanagement.“ Der NABU lehnt eine Herabstufung des Schutzstatus des
Wolfes in den Anhängen der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie sowie
die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht strikt ab. Vielmehr muss das
Ziel sein, eine flächendeckende Anwendung von standortangepassten
Herdenschutzmaßnahmen in Wolfsgebieten noch besser umzusetzen und
schnelle, unbürokratische Hilfen für Nutztierhalter möglich zu machen.
Dazu gehört auch die Verbesserung der wissenschaftlichen Datenlage zu
Umsetzungsdefiziten im Herdenschutz und deren Ursachen.
Obwohl
die Zuwachsraten der Wolfspopulation in Deutschland derzeit als hoch
empfunden werden, sind die gegenwärtigen Wachstumsraten aus
biologischer Sicht normal – und der Bestand mit aktuell 46 Rudeln
keinesfalls ausreichend stabil. „Die Bestandsentwicklung des Wolfes wird
rein durch das Nahrungsangebot gesteuert. Dies ist in Deutschland
aufgrund der historisch höchsten Reh-, Rot- und Schwarzwildbestände sehr
hoch“, so Miller. Gründe hierfür seien unter anderem die
jahrzehntelange falsch ausgeübte Hege durch die Jägerschaft zur
Optimierung von Jagdstrecken und die alarmierenden Fehlentwicklungen
durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Insbesondere die enorme
Zunahme des Maisanbaus für die Energiegewinnung (Vermaisung) trägt zu
deutlich überhöhten Wildbeständen und damit verbundenen Großrotten- und
Großrudelbildungen bei. „Wenn die CDU/CSU-Sprecher ihre Verantwortung
für die Umweltpolitik ernst nehmen, sollten sie diese Zusammenhänge
betrachten. Für die jahrzehntelangen Fehlentwicklungen im Jagdrecht und
in der Landwirtschaftspolitik ist die CDU/CSU hauptverantwortlich“, so
Miller. Der NABU begrüßt allerdings die Forderungen der
umweltpolitischen Sprecher der CDU/CSU, das staatenübergreifende
Wolfsmonitoring zwischen Deutschland und den Nachbarländern zu
verbessern. „Die Zusammenarbeit mit Polen ist hier ein sehr gutes
Vorbild und eine solche Zusammenarbeit ist auch mit den anderen
Nachbarstaaten anzustreben“, so Miller.
Unter dem Titel „Wölfe in Deutschland – Leitlinien zum Schutz von Canis lupus“ hat
der NABU am Freitag sein aktuelles Positionspapier veröffentlicht. Es
zeigt die gegenwärtige Bestandssituation des Wolfes, formuliert die
Forderungen des NABU an den Schutz und greift dabei wichtige Fragen zum
Umgang des Menschen mit dem Wolf auf. Ein Problem sieht der NABU nach
wie vor bei illegalen Wolfstötungen. Vor diesem Hintergrund hatte der
NABU am 27. September die Initiative zu einer Verbändeverständigung
ergriffen und den Deutschen Bauernverband (DBV), den Deutschen
Jagdverband (DJV) sowie die Vereinigung Deutscher
Landesschafzuchtverbände (VDL) zu einem Gespräch am 5. Dezember
eingeladen, um gemeinsame Lösungsansätze bezüglich des fortdauernden
Problems der illegalen Bejagung zu finden. Der NABU hofft, dass trotz
allen Diskussionsbedarfes zwischen den vier Verbänden eine Reihe von
Gemeinsamkeiten bestehen, nicht nur zur Frage der Eindämmung illegaler
Wolfstötungen, sondern auch bei der Verbesserung von Herdenschutz und
Präventions- und Kompensationsleistungen für Nutztierhalter, und freut
sich auf einen offenen, sachlichen Dialog.
Weitere Informationen:
NABU-Position „Wölfe in Deutschland – Leitlinien zum Schutz von Canis lupus“
www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/161202-nabu-position-wolf.pdf
NABU-Hintergrundpapier „15 Jahre Wölfe in Deutschland“: www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150310-nabu-hintergrundpapier-woelfe-in-deutschland.pdf
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Leitfaden Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz: www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/150929-leitfaden-pferd-und-wolf.pdf
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E-Mail: Markus.Bathen@NABU.de
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Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de
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