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Tag- und Nachtfalter
Tag- und Nachtfalter

Im Allgemeinen denken wir beim Begriff Schmetterling an Tagfalter. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass von den in Deutschland über 3.700 lebenden Schmetterlingsarten jedoch nur rund 190 Arten den Tagfaltern zuzurechnen sind. Allein der Aktivitätszyklus lässt kaum Rückschlüsse auf den Falter zu. Denn auch Nachtfalterarten wie z. B. das dem Flug eines Kolibris ähnliche Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) fliegen am Tag.

Leichter wird es, wenn der Blickwinkel auf den Körperbau des jeweiligen Falters gerichtet wird:
Kopf
-    Nachtfalter erkennt man in der Regel an vielfach gefiederten oder unverdickten Antennen.
-    Tagfalter zeigen keulenförmig verdickte Antennenköpfe.
Körper
-    Nachtfalter belassen ihre Flügel liegend am Körper.
-    Tagfalter stellen ihre Flügel gerne auf und gegeneinander.

One way Ticket – Die Zugvögel unter den Schmetterlingen
Am Beispiel des Distelfalters (Vanessa cardui) wollen wir uns kurz dem Thema „Wanderfalter“ widmen. Denn einige unserer Schmetterlinge beherrschen ähnlich unserer Zugvögel das Prinzip einer ausgeklügelten Langstreckennavigation. Bevorzugt aus dem Mittelmeerraum und von Afrika kommend zieht der Distelfalter mit etwa 10 – 15 Stundenkilometern nach Mittel- und Nordeuropa, wo er sich in mehreren Generationen reproduziert. Auf der sehr gefährlichen Reise, welche die Tiere auch über die Alpen führt, verlieren zahllose Schmetterlinge ihr Leben. Wanderfalter fliegen (je nach Art) sowohl am Tag als auch in der Nacht.
Wohl aus Gründen zur möglichen, raschen Lebensraumerweiterung, die mit klimatischen Faktoren einhergehen kann, wird diese Schmetterlingsreise überhaupt erst angetreten. Der Falter verschafft sich dadurch trotz aller Gefahren mutmaßlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen „stationären Arten“.

Als Orientierungshilfe verwenden die Wanderfalter den Sonnenstand und wohl auch das Magnetfeld der Erde. Eine für diese so filigranen Tiere mehr als beachtliche Leistung. Im Gegensatz zu unseren Zugvögeln hat der Wanderfalter jedoch nur ein „One Way Ticket“. Denn es gelingt den Faltern bzw. deren dann Nachkommen jeweils meist nur die Hin- bzw. die Rückreise.


Schmetterlings-Wälder
Was wohl die Wenigsten vermuten, auch unsere Wälder können sich als hochwertiger Schmetterlingslebensraum zeigen. Doch dazu bedarf es einiger grundsätzlicher Voraussetzungen und hier hilft auch den Blick zurück in die frühere Waldnutzungsform unserer Vorfahren. Unsere Falter zeigen sich als wahrliche Sonnenanbeter. Eine ursprüngliche Form der bäuerlich geprägten Waldnutzung zeigte sich darin, dass die Menschen ihren Wald häufig sehr viel intensiver nutzten als heute. Nicht nur das Holz fand Verwertung, auch das Vieh wurde in sogenannte Waldweiden getrieben. Der Wald veränderte vielfach sein Gesicht, er nahm mehr Licht  und Wärem auf und „magerte durch die Intensivnutzung aus“. Durch diesen Prozess konnten häufig sehr gute Schmetterlingslebensräume (Hutungswälder) entstehen. Jedoch darf diese Nutzungsform nicht mit der Waldübernutzung verwechselt werden, die es gleichfalls nicht nur in Vergangenheit vielfach gab und auch heute noch gibt.

Effektiver Schmetterlingsschutz kann sehr wohl durch ein waldbaulich durchdachtes Management gelingen. Vielfältige Offenwaldstrukturen die sich u. a. auch mit an „Licht-Hotspots“ sowie an blütenreichem Niederwuchs reichen Elementen orientieren, lassen der Artenvielfalt auch in Wirtschaftswäldern Raum zum (Über)- Leben.

Schmetterlings-Offenlandbereiche
Gerne besiedeln Schmetterlinge geeignete, bevorzugt sonnig warme Offenlandbereiche wie beispielsweise auch an Blüten- und Nahrungspflanzen reiche Wiesen und Weiden. Hier konnten die Insekten von der vormals kleinräumig ausgeprägten Kulturlandschaft unserer Vorfahren profitieren.

Die Schmetterlinge haben meist sehr hohe Ansprüche an den bevorzugten Lebensraum. Jedes Schmetterlings-Entwicklungsstadium benötigt vielfach seine symbiotischen pflanzlichen Begleiter. Besonders zeigt sich dies Prinzip anhand der Raupenentwicklung, die sich sehr eng an eine Pflanze bzw. an eine Pflanzenfamilie binden.

Auch in der modernen Landbewirtschaftung kann ohne Frage effektiver Schmetterlingsschutz betrieben werden. Hier gilt es z. B. ein durchdachtes Mähmanagement umzusetzen und großzügige Blühstreifen, an sekundär zu nutzenden Flächen vorzuhalten.
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