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Artenschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (26953-160)
Naturschönheiten in meiner Hand.
Artenschutz im Steigerwald
Bild zum Eintrag (26954-160)
Wieder in Freiheit ein fränksiches Naturwunder - der Hischkäfer .
Schwärmender Besuch
"Huch was ist denn das? Du kennst doch fast alles, komm und schau!" rief meine Nachbarin.

Es war ein Hirschkäfer von stattlichem Format, in meiner Kinderzeit in Altbayern, auch Feuerschröter genannt.

Und das "Feuer" hab ich auch gleich zu spüren bekommen.

Dem Herrn gefiel nämlich mein Griff um seine schwarze Taille nicht, er wehrte sich mit seinen sechs Beinen und ich war nicht geschickt genug, seinem "Hirschgeweih" rechtzeitig auszuweichen.

Er hatte einer meiner Fingerkuppen zwischen seinem Kiefer. Der Schmerz , weil unverhofft, war wirklich scharf und brennend und sehr unangenehm.

Obwohl es eigentlich wie ein kleiner Schnitt mit einer Rasierklinge aussah, lief das Blut in großen Tropfen aus der Wunde. Und der "Kerl" ließ auch nicht mehr los.

Immer,wenn ich meinen Finger zurückziehen wollte, um aus seinem Griff zu kommen, zwickte er fester zu.

Für einen Kinderfinger bestimmt eine echte Gefahr.

Aber schön war er!

Für mich ist ein Hirschkäfer immer wieder ein Wunder der Natur.

Unserer hatte ein Maß von insgesamt 9cm, das Geweih alleine war 3,5 cm lang. Wie Lack glänzte sein schwarzer Körper wobei die Flügeldecken eher ins dunkelbraune gingen. Ach ja, für die "Gescheiten", sein lateinischer name ist Lucanus Cervus ( hoffentlich stimmt`s im Lateinischen war ich schon immer schlecht ).

Sein Fundort war ein buntes Blumenbeet.

Am späten Nachmittag, Anfang Juni , saß er auf einem Pfingstrosenstängel und hatte schon die Hälfte abgeschnitten.

Wir haben aber in unserem ( gezielt ) halbwilden Garten eine alte Eiche, engumschlungen von einer Buche, dann zwei Birken usw.. Gerade um die Eiche und die Buche lassen wir immer Überreste von der Holzsägerei und auch mehrere Stücke faules, modriges Holz liegen.

Verbissstellen, fast idendisch mit denen an der Pfingstrose , fanden wir auch an den Engelstrompeten und dem Apfelbaum.

Scheinbar geht der Hirschkäfer bezüglich seiner Mahlzeit auch mal fremd und ernährt sich nicht nur vom austretendem Baumsaft der Eichen und Buchen.

Am Abend flog uns auch noch das Hirschkäferweibchen zu, fast unscheinbar im Vergleich zum Männchen. Ohne Geweih und mindestens um ein Drittel kleiner. Von der Farbe her noch dunkler bzw. ganz schwarz.

In der Schule unserer Urenkelin war er die Tagessensation im grauen Schulaltag und um einen Fototermin bei einer Tageszeitung kam er auch nicht herum.

Beim letzterem zeigte er wieder sein sehr lebendiges und wahrhaftes Wesen ( auf der Hand meines Mannes kann man seine Größe sehen ) und er wolte nur noch auf und davon.

Das durfte er auch und wir setzten ihn in der Nähe der Eiche wieder ab.

In seinem vorübergehendem Heim, einer Schachtel, bekam er kleine Eichenzweige und Eichenrinde und er verschmähte beides nicht.

Wichtig: wenn man so ein Wunder der Natur gefangen/gefunden hat, bitte anschauen, bewundern, fotografieren und dieses in die Freiheit lassen.

Denn da gehört so ein Gottesgeschenk hin.

Aufgeschrieben von einer Urgroßmutter und Kräuterführerin - Hannelore Milatz.