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14/15.06.2013

Der Haßbergverein Lauter und die Bayerischen Staatsforsten haben am Baumlehrpfad bei Lauter einen Hirschkäfermeiler angelegt.

Lauter -
Der Hirschkäfer, der auf der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet geführt wird, ist eines der auffälligsten und interessantesten Insekten Europas. Als Larve hilft er, das abgestorbene Holz der Wälder in Humus umzuwandeln. Aufgrund seiner Lebensweise kann er als Indikator für intakte und natürliche Wälder angesehen werden.

Der bis zu 7,5 Zentimeter lange Hirschkäfer (Weibchen bis etwa vier Zentimeter) verdankt seinen Namen den geweihartigen Oberkieferzangen des Männchens. Der Hirschkäfer kommt bevorzugt in lichten Eichenwäldern mit absterbenden Althölzern und Baumstümpfen und somit auch im Bereich der kleinen Kufe am Baumlehrpfad bei Lauter vor.

Um den selten gewordenen und besonders geschützten Hirschkäfer zu fördern und zu unterstützen, wurde ein Hirschkäfermeiler vom Haßbergverein Lauter und den Bayerischen Staatsforsten angelegt.

Ursprünglich stammt die Idee zum Bau von Hirschkäfermeilern von Ernst Tochtermann, einem Revierleiter und Hirschkäferspezialisten aus dem Spessart. Der ehemalige Revierförster und derzeitige Naturschutzwart des Haßbergvereins Lauter, Ferdinand Schmidt, hat die Idee aufgegriffen und dem Baumlehrpfad, der für alle Naturfreunde besuchenswert ist, damit ein weiteres Highlight hinzugefügt.

Für den Hirschkäfermeiler am Baumlehrpfad wurden rund sieben Ster Eichenholz, das von den Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung gestellt wurde, zu 70 bis 90 Zentimeter langen Rollen geschnitten. Diese sind etwa 20 bis 30 Zentimeter im Boden eingegraben, um den Fäulnisprozess zu beschleunigen. Hier haben die Hirschkäferlarven im Bereich zwischen dem Erdreich und den festen Holzkörpern ideale Entwicklungsvoraussetzungen.

Das Weibchen legt seine Eier rund 30 bis 50 Zentimeter tief in den Boden, bevorzugt an faulendem Eichenholz. Nach 14 Tagen schlüpfen die Larven und leben fünf bis acht Jahre unterirdisch an vermodernden Stöcken, feuchtem, morschen und verpilzten Eichenholz, das sie mit der Zeit zu Mulm abbauen.

Danach verpuppen sich die zwischenzeitlich zehn bis zwölf Zentimeter großen Larven und etwa sechs Wochen später schlüpft der Käfer. Dieser gräbt sich im Frühjahr aus der Erde und lebt nur kurze Zeit bis spätestens Ende August. Der Käfer selbst ernährt sich vom Baumsaft, der aus Wunden der Eichen fließt.

Vor kurzem wurde der Meiler offiziell seiner Bestimmung übergeben. Stefan Keilholz von den Bayerischen Staatsforsten bedankte sich für das Naturschutz-Engagement des Vereins, und betonte, wie wichtig es ist, in den Wäldern Totholzbestände zu halten, um die Insekten, die darauf angewiesen sind, zu unterstützen. Der zuständige Revierförster, Peter Palecek, bedankte sich beim Haßbergverein Lauter für die gute Zusammenarbeit bei den unterschiedlichen Projekten.

Ziel dieses Naturschutzprojekts ist es, der Bevölkerung die Hintergründe und Zusammenhänge der Natur und Insekten näherzubringen, führte der Vorsitzende des Haßbergvereins Lauter, Josef Weigmann, aus. Wer den Baumlehrpfad besuchen möchte findet unter dem Link www.vg-baunach.de/export/download.php?id=5249 einen Flyer mit der Wegbeschreibung. Der Hirschkäfermeiler befindet sich nur ein paar Meter vom Klangspiel entfernt. nge

Quellenangabe: Fränkischer Tag / Landkreis Bamberg 14.06.2013 Autor NGE

Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken