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Nationalpark Steigerwald ?!
Bild zum Eintrag (28296-160)
Die Gegner des Nationalparks hatten den Ebracher Marktplatz fest in ihrer Hand.

Foto: Michael Wehner
Tagung löst Protestaktion aus
Ein Buchenwald-Seminar des Bund Naturschutz in Ebrach wurde von Protesten der Nationalparkgegner begleitet. In der Tagung ging es auch um den Titel Weltnaturerbe.

Die Dresdner haben es zugelassen, dass man dem Elbtal den Titel Welterbestätte aberkennt. Im Steigerwald kämpft man dafür, dass es erst gar nicht so weit kommt. Rund 300 Gegner eines möglichen Nationalparks haben sich nach einer Schätzung der Polizei gesternauf dem Marktplatz von Ebrach versammelt, um gegen ein Großschutzgebiet für die heimischen Buchenwälder zu demonstrieren. „Wir wollen keine weitere Unterschutzstellung, wir wollen nicht noch mehr Ausgleichsflächen“ ruft Klaus Merkel, Kreisobmann des Bauernverbands Landkreis Hassberge, den Menschen zu. Beifall brandet auf.

Merkel war einer von mehreren Rednern, unter ihnen auch der Landtagsabgeordnete Gerhard Eck, die die Befürchtungen der Landwirte, Holzverarbeiter und Jäger gegen ein nationales Vorzeigeprojekt formulierten, wie es unter anderen der Bund Naturschutz fordert. Sie glauben, dass ein Nationalpark wirtschaftlichen Schaden für die Region auslösen würde und möchten die Natur „durch nützen schützen“, wie Heiner Faatz, Kreisobmann des Bamberger Bauernverbands, sagte.

Doch die Bauern, die sich mit Plakaten und Spruchbändern bewaffnet vor den Gebäuden des ehemaligen Zisterzienserklosters postierten, sind nicht die einzigen, die sich an diesem Tag in Ebrach getroffen haben, um ein Zeichen für Franken zu setzen. In der stilvollen Remise des Hotels Klosterbräu veranstaltet der Bund Naturschutz zusammen mit anderen Verbänden bis heute seine zweite Fachtagung zum „Naturerbe Buchenwald“, der eigentliche Anlass für die Protestaktion auf dem Marktplatz.

Rund 100 Teilnehmer, unter ihnen Wissenschaftler aus ganz Deutschland, aber auch Interessierte aus der Region, sind der Einladung der Naturschutzvereinigung gefolgt, um mehr über die Besonderheiten der Laubwald-Region zu erfahren, die zu den wertvollsten in ganz Deutschland zählt, wie eine Studie des Bundesamts für Naturschutz herausgefunden hat.

Andere Regionen, die ähnlich hochwertige Buchenwälder vorzuweisen haben, können sich mittlerweile konkrete Hoffnungen machen, in die Liste der Welterbestätten aufgenommen und damit auf eine Stufe mit Naturwundern wie den Nationalpark Yellowstone oder das Grand Canyon gestellt zu werden. „2010 wird Deutschland für vier Buchenwaldgebiete dem Welterbekomitee eine Bwerbung vorlegen, darunter die Nationalparke Hainich und Kellerwald“, erklärte der Buchenwaldexperte Hans Knapp, Leiter der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm.

Dass der Steigerwald bei der Bewerbung bislang keine Rolle spielte, liegt nicht daran, dass er nicht gut genug wäre, sondern dass er anders als beispielsweise der Kellerwald in Hessen keine Verwaltung vorweisen kann und der Schutz seiner naturnahsten Flächen mehr oder weniger dem Zufall überlassen bleibt.

Dabei hat die Bundesregierung mit ihrer Nationalen Biodiversitätsstrategie mittlerweile einen Meilenstein gesetzt, der auch für den Steigerwald den Weg in die Zukunft weisen wird, wie Horst Freiberg sagte. Als Leiter des Referates „Biologische Vielfalt“ beim Umweltministerium war er maßgeblich an der Entwicklung dieser Richtschnur beteiligt. „Sie ist keine Strategie eines einzelnen Ministeriums, sondern zeigt die Ziele der gesamten Bundesregierung auf“, sagte Freiberg. Bis zum Jahr 2020 sieht das Konzept vor, zehn Prozent der Staatswälder zu schützen. Den langen Atem beschwor am Freitag auch der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Hubert Weiger. Er ist zuversichtlich, dass es im Lauf der nächsten Jahre gelingen wird, die Skepsis zu überwinden und auch die heimische Bevölkerung für das Projekt zu begeistern, das freilich ein nationales sei. Erste Erfolge habe die Kampagne schon jetzt, sagte Weiger, und Ebrachs Bürgermeister bestätigte dies. So stieg die Zahl der Übernachtungen in Ebrach deutlich .

Draußen auf dem Marktplatz sah man die Sache natürlich ganz anders: Hier fürchteten Redner wie Klaus Merkel, dass Nationalpark oder Biosphärenreservat dem Tourismus schaden könnten.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / BA / 27.06.09 / AutorMichael Wehner



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