Artenschutz an Kulturstätten 2004 - 2010

Frankens Kulturgüter als wertvoller Baustein des Artenschutzes - die Stollburg stand und steht im Mittelpunkt eines nicht alltäglichen Artenschutzprojektes, das nun nach sechs Jahren erste ( erwartete ) Interessenten zeigt ....
Artenschutz an Kulturstätten 2004 - 2010

..... Wanderfalke so die Vogelart für die in 2004 eine Nisthilfe in die Burgruine eingebracht wurde. Der Wanderfalke war bereits im Mittelalter einer der Tierarten , derer es erfolgreich gelang an den kulturellen Kunstfelsen Frankens Fuß zu fassen.
Das Auflebenlassen dieser Begebenheit stand für uns im Fokus dieser Artenschutz- Denkmalschutzkomponente ....
Das Auflebenlassen dieser Begebenheit stand für uns im Fokus dieser Artenschutz- Denkmalschutzkomponente ....
Artenschutz an fränkischen Kulturgütern 2004 - 2010
Im Januar 2004 war es soweit, in einer Kooperation zwischen Bayerischen Staatsforsten, Gemeinde Oberschwarzach , Landesbund für Vogelschutz in Bayern , Denkmalschutzamt Schweinfurt , Untere Naturschutzbehörde Schweinfurt , Albenverein Sektion Bamberg und Artenschutz im Steigerwald gelang die Installation einer speziellen Wanderfalken- und Uhunisthilfe im Bergfried der Stollburgruine.
Nach 6 Jahren möchten wir eine erste Bilanz dieser Artenschutzkomponente ziehen.
Ausschlaggebend für das Projekt war die in 2003 - 2004 dokumentierte Präsenz eines Wanderfalkenterzels unweit der Burgruine.
Wanderfalken standen noch vor wenigen Jahren auf der Roten Liste bedrohter Vogelarten in Deutschland. Derzeit sind sie unter V ( Art der Vorwarnliste ) geführt.
Eine erfreuliche Zunahme des Bestandes ließ diese Rückstufung zu.
Zum Hintergrund:
Die Ruine der ehemaligen Stollburg liegt etwas eingewachsen, jeoch an markanter Stelle des Handtals bei Oberschwarzach im Landkreis Schweifurt. Aufgrund ihrer Lage wurde vor wenigen Jahren darübernachgedacht, wie der "Kunstfelsen" eine Aufwertung im Sinne fränkischer Artenvielfalt erhalten könnte.
So wurde ein Projekt generiert, das die Installation einer speziellen Greifvogelnisthilfe im Kopf des Turms zum Ergebnis hatte.
Bereits im ersten Jahr der Installation zeigte der Wanderfalke intensives Interesse am neuen Nistplatz. Was so positiv begann, wurde durch den Verlust des Wanderfalkenterzels in seiner Wertigkeit zurückgesetzt.
Im Jahre 2006 - 2008 wurde die Nisthilfe zur Freude aller von einem Waldkauz erschlossen und in 2007 kamen erstmals junge Waldkäuze zur Welt. In 2008 fand abermals eine Brut statt, diese wurde jedoch vor dem Abfliegen wahrscheinlich von einem Uhu erbeutet.
Im November 2009 fand neuerlich ein Wanderfalkenterzel den Weg zur Nisthilfe. In wieweit sich das Jahr 2010 als Wanderfalkenjahr an der Stollburg bewährt wird sich zeigen.
Besonders anspruchsvoll erschien uns die Komponente Artenschutz an fränkischen Kulturgütern, denn Wanderfalken waren seit alters her eine Vogelart die sich mehr oder minder regelmäßig bereits im Mittelalter an den Burgen und Schlössern Frankens wiederfanden. Zusätzliches Interesse gewannen diese Vögel beim Menschen dieser Zeit durch die Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Beizjagd.
Lassen wir uns überrachen, ob es dem Wanderfalken oder auch dem Uhu gelingen kann sich neuerlich als Kulturfolger an Kulturgütern einzufinden.
So bleibt das Projekt in seiner Ablaufform weiter spannend, denn Artenschutz ist keine statische Vorgabe, sie ist in ihrer Darstellung sehr unterschiedlich und hoch interessant.
Nach 6 Jahren möchten wir eine erste Bilanz dieser Artenschutzkomponente ziehen.
Ausschlaggebend für das Projekt war die in 2003 - 2004 dokumentierte Präsenz eines Wanderfalkenterzels unweit der Burgruine.
Wanderfalken standen noch vor wenigen Jahren auf der Roten Liste bedrohter Vogelarten in Deutschland. Derzeit sind sie unter V ( Art der Vorwarnliste ) geführt.
Eine erfreuliche Zunahme des Bestandes ließ diese Rückstufung zu.
Zum Hintergrund:
Die Ruine der ehemaligen Stollburg liegt etwas eingewachsen, jeoch an markanter Stelle des Handtals bei Oberschwarzach im Landkreis Schweifurt. Aufgrund ihrer Lage wurde vor wenigen Jahren darübernachgedacht, wie der "Kunstfelsen" eine Aufwertung im Sinne fränkischer Artenvielfalt erhalten könnte.
So wurde ein Projekt generiert, das die Installation einer speziellen Greifvogelnisthilfe im Kopf des Turms zum Ergebnis hatte.
Bereits im ersten Jahr der Installation zeigte der Wanderfalke intensives Interesse am neuen Nistplatz. Was so positiv begann, wurde durch den Verlust des Wanderfalkenterzels in seiner Wertigkeit zurückgesetzt.
Im Jahre 2006 - 2008 wurde die Nisthilfe zur Freude aller von einem Waldkauz erschlossen und in 2007 kamen erstmals junge Waldkäuze zur Welt. In 2008 fand abermals eine Brut statt, diese wurde jedoch vor dem Abfliegen wahrscheinlich von einem Uhu erbeutet.
Im November 2009 fand neuerlich ein Wanderfalkenterzel den Weg zur Nisthilfe. In wieweit sich das Jahr 2010 als Wanderfalkenjahr an der Stollburg bewährt wird sich zeigen.
Besonders anspruchsvoll erschien uns die Komponente Artenschutz an fränkischen Kulturgütern, denn Wanderfalken waren seit alters her eine Vogelart die sich mehr oder minder regelmäßig bereits im Mittelalter an den Burgen und Schlössern Frankens wiederfanden. Zusätzliches Interesse gewannen diese Vögel beim Menschen dieser Zeit durch die Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Beizjagd.
Lassen wir uns überrachen, ob es dem Wanderfalken oder auch dem Uhu gelingen kann sich neuerlich als Kulturfolger an Kulturgütern einzufinden.
So bleibt das Projekt in seiner Ablaufform weiter spannend, denn Artenschutz ist keine statische Vorgabe, sie ist in ihrer Darstellung sehr unterschiedlich und hoch interessant.
Der Wanderfalke
Am Rande des Aussterbens: Der Bestand der 1980er Jahre
Noch 1950 war der Wanderfalke mit an die 900 Brutpaaren in ganz Deutschland verbreitet.
Bis Anfang der 1980erJahre änderte sich dies dramatisch: Der Wanderfalkenbestand in Deutschland schmolz auf nur noch etwa 60 Brutpaare in Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Große Teile Deutschlands verwaisten, die ehemals starke Baumbrüterpopulation in Nord- und Ostdeutschland erlosch ganz.
Auch die wenigen überlebenden Paare im Süden der Republik hatten nur noch selten Bruterfolg - das Aus für den Wanderfalken schien unmittelbar bevorzustehen.
Name:
Wanderfalke, Falco peregrinus
Systematik:
Ordnung Falconiformes (Falkenartige), Familie Falconidae (Falken)
Kennzeichen:
Weibchen knapp bussardgroß, Männchen ein Drittel kleiner; Altvögel graubraun bis schiefergrau, Unterseite hell, dünn gebändert, Kopf mit charakteristischen "Bartstreifen"; Jungvögel dunkler und bräunlicher, Bartstreifen weniger deutlich abgesetzt, Brust deutlich getropft, nicht quer gebändert
Verbreitung:
in mehreren Unterarten weltweit, ausgenommen Polargebiete und Wüstenregionen
Wanderungen:
in Mitteleuropa Stand- und Strichvogel, nur Jungvögel ziehen im ersten Winter
Biotop:
Baum-, Boden- sowie - in Mittel- und Süddeutschland - ausschließlich Felsbrüter. Bruten an Gebäuden als Sekundärhabitat möglich.
Nahrung:
fast ausschließlich Vögel bis Tauben- oder Drosselgröße
Fortpflanzung:
geschlechtsreif frühestens im zweiten, meist erst im dritten Lebensjahr; eine Jahresbrut
Brutbeginn:
ab Ende Februar, meist erst Mitte März
Brutdauer:
28 - 30 Tage
Nestlingszeit:
ca. 40 Tage, anschließend 3 - 4 Wochen Bettelflugperiode
Gefährdung:
jahrelang vom Aussterben bedroht (Kategorie 1 der Roten Liste), dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen mittlerweile zurückgestuft in Kategorie 3 (gefährdet)
Quellenagabe:
Landesbund für Vogelschutz in Bayern
www.lbv.de
Noch 1950 war der Wanderfalke mit an die 900 Brutpaaren in ganz Deutschland verbreitet.
Bis Anfang der 1980erJahre änderte sich dies dramatisch: Der Wanderfalkenbestand in Deutschland schmolz auf nur noch etwa 60 Brutpaare in Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Große Teile Deutschlands verwaisten, die ehemals starke Baumbrüterpopulation in Nord- und Ostdeutschland erlosch ganz.
Auch die wenigen überlebenden Paare im Süden der Republik hatten nur noch selten Bruterfolg - das Aus für den Wanderfalken schien unmittelbar bevorzustehen.
Name:
Wanderfalke, Falco peregrinus
Systematik:
Ordnung Falconiformes (Falkenartige), Familie Falconidae (Falken)
Kennzeichen:
Weibchen knapp bussardgroß, Männchen ein Drittel kleiner; Altvögel graubraun bis schiefergrau, Unterseite hell, dünn gebändert, Kopf mit charakteristischen "Bartstreifen"; Jungvögel dunkler und bräunlicher, Bartstreifen weniger deutlich abgesetzt, Brust deutlich getropft, nicht quer gebändert
Verbreitung:
in mehreren Unterarten weltweit, ausgenommen Polargebiete und Wüstenregionen
Wanderungen:
in Mitteleuropa Stand- und Strichvogel, nur Jungvögel ziehen im ersten Winter
Biotop:
Baum-, Boden- sowie - in Mittel- und Süddeutschland - ausschließlich Felsbrüter. Bruten an Gebäuden als Sekundärhabitat möglich.
Nahrung:
fast ausschließlich Vögel bis Tauben- oder Drosselgröße
Fortpflanzung:
geschlechtsreif frühestens im zweiten, meist erst im dritten Lebensjahr; eine Jahresbrut
Brutbeginn:
ab Ende Februar, meist erst Mitte März
Brutdauer:
28 - 30 Tage
Nestlingszeit:
ca. 40 Tage, anschließend 3 - 4 Wochen Bettelflugperiode
Gefährdung:
jahrelang vom Aussterben bedroht (Kategorie 1 der Roten Liste), dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen mittlerweile zurückgestuft in Kategorie 3 (gefährdet)
Quellenagabe:
Landesbund für Vogelschutz in Bayern
www.lbv.de
Aktueller Ordner:
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