Seite:
1
|
2
|
3
|
4
|
5
|
6
|
7
|
8
|
9
|
10
|
11
|
12
|
13
|
14
|
15
|
16
|
17
|
18
|
19
|
20
|
21
|
22
|
23
|
24
|
25
|
26
|
27
|
28
|
29
|
30
|
31
|
32
|
33
|
34
|
35
|
36
|
37
|
38
|
39
|
40
|
41
|
42
|
43
|
44
|
45
|
46
|
47
|
48
|
49
|
50
|
51
|
52
|
53
|
54
|
55
|
56
|
57
|
58
|
59
|
60
|
61
|
62
|
63
|
64
|
65
|
66
|
67
|
68
|
69
|
70
|
71
|
72
|
73
|
74
Das meint die Presse ... "Die Kitzinger" 27.07.2011

Ein Blick hinter den Steinbruch
27.07.2011
Am Steinbruch neben der Autobahn bei Dettelbach erklärten Naturschützer interessierten Bürgern,
welcher Schatz dort hinter Büschen und Felsen schlummert.
Dettelbach — Wie eine Mauer ranken sich die Büsche um den alten Steinbruch. Schilder wei-
sen auf die Einsturzgefahr hin, Schranken hindern Autos am Weiterfahren. An manchen Stel-
len sehen die Gesteinsschichten aus wie riesige Aktenstapel, die jederzeit umfallen könnten.
Leben scheint hier nicht zu existieren, in dieser kargen unwirtlichen Landschaft. Aber genau
das Gegenteil sei der Fall, sagt Thomas Köhler.
Der Aktivist vom Verein Artenschutz im Steigerwald, der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogel -schutz engagieren sich für den Erhalt des Steinbruchs, dessen Zukunft ungewiss ist.
Angst um Pflanzen, Tiere, Wasser
Seit über 30 Jahren liegen die markanten Felswände des Steinbruchs neben der Autobahn zwischen Dettelbach und Mainstockheim. Die Ausbeutung ist längst abgeschlossen, der Steinbruch soll wieder aufgefüllt werden, zumindest teilweise und auf lange Sicht.
Der Stadt Dettelbach liegt der Antrag vor, das Areal wieder aufzufüllen. Während sich die Gemeinde Mainstockheim um ihre Trinkwasserquellen und deren Wasserqualität sorgt, liegen dem Bund Naturschutz Mainstockheim, dem Landesbund für Vogelschutz und dem Verein Artenschutz im Steigerwald die
Pflanzen- und Tierwelt im Steinbruch am Herzen.
An einem Informationspunkt bedauerten Stefan Hubert und Peter Brandner, die zur Besichtigung in den Steinbruch eingeladen hatten, dass der Grundeigentümer, die Firma Scheuermann aus Kleinrinderfeld, eine erteilte Genehmigung zum Betreten des Steinbruchgeländes widerrufen habe.
Trotzdem waren dem Ruf in die Natur mehr als 50 Bürger gefolgt.
„Dieser extrem seltene Lebensraum ist eine Perle vor der Haustüre", sagte Artenschützer
Thomas Köhler.
Er sprach von einem Gebiet mit mindestens drei Arten, die auf der Roten Liste stehen und vom Ausster-
ben bedroht sind. Köhler nannte Zauneidechse, Schlingnatter und Uhu, für die der Steinbruch so etwas wie eine letzte Insel sei.
Und die drohe verloren zu gehen, sollte der Steinbruch zugeschüttet werden. Köhler räumteaber auch ein, dass der Boden des Steinbruchs bereits verbusche und dadurch an Attraktivität für einige Tierarten einbüße.
Sein Vorschlag: die entstandenen Biotope pflegen, aber Eingriffe zulassen.
Kleinod vor der Haustüre
Bei dem Treffen mit den beiden Initiatoren, Klaus Petter vom Bund Naturschutz und Ottmar Deppisch vom Landesbund für Vogelschutz, ging es darum, interessierten Bürgern zu zeigen, welches Kleinod sie direkt vor der Haustüre haben.
Köhler erinnerte an zahlreiche erfolgreiche Aktionen für Uferschwalben und Fledermäuse im Steigerwald. Erst 2003 wurde in Würzburg in Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Alpenverein und mit Unterstützung der Eigentümer neuer Lebensraum für den Uhu geschaffen. Im Steinbruch sieht Köhler ein ideales Einsatzgebiet für den Landschaftspflegeverband und seine Fachleute.
Er rief dazu auf, die Bürger zu beteiligen und gemeinsam ein Konzept zu erstellen. Köhler
schlug vor, das Landratsamt und die beteiligten Verbände sollten gemeinsam nach einer Lösung
suchen.
Biotop aus zweiter Hand
Petter und Deppisch sprachen von einem Biotop aus zweiter Hand, das der Mensch schuf.
Trotzdem sei eine selten kleinräumige Struktur auf begrenztem Raum mit großer Artenvielfalt entstanden. Schon durch eine Teilverfüllung sehen die Naturschützer Lebewesen in ihrer Existenz bedroht, von einer
vollständigen Verfüllung ganz abgesehen.
Klaus Petter schloss zudem eine Beeinträchtigung der Grundwasserqualität nicht aus, er bezog sich damit auf eine Einschätzung des Wasserwirtschaftsamtes.
Die Öffentlichkeit ist in den Augen der Veranstalter nun gefordert, den Druck auf das Unternehmen und das Landratsamt zu erhöhen. Außerdem wollen die drei Naturschützer die Fraktionen des Kreistages zur Be-
sichtigung einladen.
Quellenangabe: Kitzinger Verlag & Medien GmbH & Co. KG / 26.07.2011 / Autor - Fotos GERHARD BAUER
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
27.07.2011
Am Steinbruch neben der Autobahn bei Dettelbach erklärten Naturschützer interessierten Bürgern,
welcher Schatz dort hinter Büschen und Felsen schlummert.
Dettelbach — Wie eine Mauer ranken sich die Büsche um den alten Steinbruch. Schilder wei-
sen auf die Einsturzgefahr hin, Schranken hindern Autos am Weiterfahren. An manchen Stel-
len sehen die Gesteinsschichten aus wie riesige Aktenstapel, die jederzeit umfallen könnten.
Leben scheint hier nicht zu existieren, in dieser kargen unwirtlichen Landschaft. Aber genau
das Gegenteil sei der Fall, sagt Thomas Köhler.
Der Aktivist vom Verein Artenschutz im Steigerwald, der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogel -schutz engagieren sich für den Erhalt des Steinbruchs, dessen Zukunft ungewiss ist.
Angst um Pflanzen, Tiere, Wasser
Seit über 30 Jahren liegen die markanten Felswände des Steinbruchs neben der Autobahn zwischen Dettelbach und Mainstockheim. Die Ausbeutung ist längst abgeschlossen, der Steinbruch soll wieder aufgefüllt werden, zumindest teilweise und auf lange Sicht.
Der Stadt Dettelbach liegt der Antrag vor, das Areal wieder aufzufüllen. Während sich die Gemeinde Mainstockheim um ihre Trinkwasserquellen und deren Wasserqualität sorgt, liegen dem Bund Naturschutz Mainstockheim, dem Landesbund für Vogelschutz und dem Verein Artenschutz im Steigerwald die
Pflanzen- und Tierwelt im Steinbruch am Herzen.
An einem Informationspunkt bedauerten Stefan Hubert und Peter Brandner, die zur Besichtigung in den Steinbruch eingeladen hatten, dass der Grundeigentümer, die Firma Scheuermann aus Kleinrinderfeld, eine erteilte Genehmigung zum Betreten des Steinbruchgeländes widerrufen habe.
Trotzdem waren dem Ruf in die Natur mehr als 50 Bürger gefolgt.
„Dieser extrem seltene Lebensraum ist eine Perle vor der Haustüre", sagte Artenschützer
Thomas Köhler.
Er sprach von einem Gebiet mit mindestens drei Arten, die auf der Roten Liste stehen und vom Ausster-
ben bedroht sind. Köhler nannte Zauneidechse, Schlingnatter und Uhu, für die der Steinbruch so etwas wie eine letzte Insel sei.
Und die drohe verloren zu gehen, sollte der Steinbruch zugeschüttet werden. Köhler räumteaber auch ein, dass der Boden des Steinbruchs bereits verbusche und dadurch an Attraktivität für einige Tierarten einbüße.
Sein Vorschlag: die entstandenen Biotope pflegen, aber Eingriffe zulassen.
Kleinod vor der Haustüre
Bei dem Treffen mit den beiden Initiatoren, Klaus Petter vom Bund Naturschutz und Ottmar Deppisch vom Landesbund für Vogelschutz, ging es darum, interessierten Bürgern zu zeigen, welches Kleinod sie direkt vor der Haustüre haben.
Köhler erinnerte an zahlreiche erfolgreiche Aktionen für Uferschwalben und Fledermäuse im Steigerwald. Erst 2003 wurde in Würzburg in Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Alpenverein und mit Unterstützung der Eigentümer neuer Lebensraum für den Uhu geschaffen. Im Steinbruch sieht Köhler ein ideales Einsatzgebiet für den Landschaftspflegeverband und seine Fachleute.
Er rief dazu auf, die Bürger zu beteiligen und gemeinsam ein Konzept zu erstellen. Köhler
schlug vor, das Landratsamt und die beteiligten Verbände sollten gemeinsam nach einer Lösung
suchen.
Biotop aus zweiter Hand
Petter und Deppisch sprachen von einem Biotop aus zweiter Hand, das der Mensch schuf.
Trotzdem sei eine selten kleinräumige Struktur auf begrenztem Raum mit großer Artenvielfalt entstanden. Schon durch eine Teilverfüllung sehen die Naturschützer Lebewesen in ihrer Existenz bedroht, von einer
vollständigen Verfüllung ganz abgesehen.
Klaus Petter schloss zudem eine Beeinträchtigung der Grundwasserqualität nicht aus, er bezog sich damit auf eine Einschätzung des Wasserwirtschaftsamtes.
Die Öffentlichkeit ist in den Augen der Veranstalter nun gefordert, den Druck auf das Unternehmen und das Landratsamt zu erhöhen. Außerdem wollen die drei Naturschützer die Fraktionen des Kreistages zur Be-
sichtigung einladen.
Quellenangabe: Kitzinger Verlag & Medien GmbH & Co. KG / 26.07.2011 / Autor - Fotos GERHARD BAUER
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Das meint die Presse ... "Die Kitzinger" 27.07.2011

Planvorlagen dienten als beste Diskussionsgrundlage.
Seite:
1
|
2
|
3
|
4
|
5
|
6
|
7
|
8
|
9
|
10
|
11
|
12
|
13
|
14
|
15
|
16
|
17
|
18
|
19
|
20
|
21
|
22
|
23
|
24
|
25
|
26
|
27
|
28
|
29
|
30
|
31
|
32
|
33
|
34
|
35
|
36
|
37
|
38
|
39
|
40
|
41
|
42
|
43
|
44
|
45
|
46
|
47
|
48
|
49
|
50
|
51
|
52
|
53
|
54
|
55
|
56
|
57
|
58
|
59
|
60
|
61
|
62
|
63
|
64
|
65
|
66
|
67
|
68
|
69
|
70
|
71
|
72
|
73
|
74
Aktueller Ordner:
Steinbruch 2011
Parallele Themen:
Steinbruch 2011