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Einblicke in ein Paradies dem die Teilverfüllung droht .....
Bild zum Eintrag (40493-160)
Steinbruch: Wird eine Schatzkiste zugeschüttet?

25.09.2011

Mainstockheim. Lks Kitzingen ( Ufr. ) Mainstockheimer „Steinbruchfreunde“ wollen geologisch und biologisch wertvolles Kleinod erhalten.
 

Die Mainstockheimer „Steinbruchfreunde“ sind sich einig: Der Steinbruch auf Dettelbacher Gemarkung muss aus Umweltschutz- und Wasserrechtsgründen erhalten werden. Sollte die beantragte Verfüllung doch stattfinden, dann nur unter straffen Auflagen. Sie machen sich Sorgen um die Qualität des Mainstockheimer Trinkwassers – und die Verkehrsbelastung durch die Laster, die das Verfüllmaterial anliefern.

Lesen Sie hier in der Mainpost mehr darüber :

Kopieren Sie den Link in ein neues Browserfenster - dann wird sie der Link auf die entsprechende Seite der Mainpost und damit zum Gesamtbericht führen ...

http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Steinbruch-Wird-eine-Schatzkiste-zugeschuettet-;art773,6342440



Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.

Artenschutz im Steigerwald


Projekt - Uhu 2003 ... wenn Projekte greifen ....
( Über ) – Lebensnischen für den „fränkischen König der Nacht“

08.10.2011

Franken.
Noch etwa rund 800 Uhu Brutpaare soll es in der Bundesrepublik noch Deutschland geben. Als Lebensraum Spezialist ist es „Bubo bubo“ gelungen sich an verschiedenste Habitate und Brutplätze anzupassen. Dort wo geeignete Fortpflanzungsplätze fehlten wurde vor einigen Jahren durch Artenschutz in Franken eine nicht alltägliche Technik angewandt um effektive Hilfestellung zu leisten. Die „Eulen-Kunstnischen“ konnten sich zwischenzeitlich bewähren, doch nun tauchen andere Problemstellungen auf, die neuerlich das nachhaltige Überdauern des Uhus im Dettelbacher Steinbruch gefährden könnten.

Dettelbach / Landkreis Kitzingen (Ufr.) . Lebensräume aus zweiter Hand werden sie genannt die Sandgruben und Steinbrüche unseres Landes. Bereits wenige Zeit nach Beginn der Rohstoffentnahme werden Lebensraumspezialisten aus dem Tier- und Pflanzenreich auf diese zukünftigen Oasen des Lebens aufmerksam. Mangels Konkurrenz gelingt hier was anderweitig bereits zur Rarität geworden ist, das Auftreten und sich erfolgreiche Fortpflanzen gefährdeter Pionierarten.

Lebensräume auf Zeit

Doch auch für weniger spezialisierte Arten gewinnen Steinbrüche im Laufe der Zeit an Bedeutung. Mit Beendigung der Rohstoffausbeutung geraten viele ehemalige Steinbrüche aus dem Fokus des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses. Es kehrt Ruhe ein in die vormals so aktiven Strukturen des Geotops. Von der Einkehr der Ruhephasen des sich im Dornröschenschlaf befindlichen Areals profitieren  im Besonderen auch störungsanfällige Vogelarten wie der Uhu. Im Jahr 2000/2001 wurde die Organisation Artenschutz in Franken, die sich seit nunmehr über 15 Jahren vollkommen ehrenamtlich für die Belange des Artenschutzes und der erlebbaren Umweltbildung einbringt, auf den Dettelbacher Steinbruch aufmerksam.  Eigentlich war es der Wanderfalke der das Interesse der Artenschützer im Steinbruch mit seiner Präsenz weckte hier etwas intensiver zu recherchieren.

Ein sich anschließende Monitoring das sich über 2 Jahre hinzog brachte die Erkenntnis dass es sich bei  dem Steinbruch um ein äußerst wertvolles Biotop handelte das unter anderem der stark gefährdeten Gelbbauchunke gute bis sehr gute Fortpflanzungs- und Lebensstätten bot.  Auch die Präsenz des Uhus und des Wanderfalken konnte hier anhand von Ruf- und Sichtnachweisen im Zuge des Monitorings belegt werden. Ernüchterung trat ein als sich offenbarte dass es für Wanderfalke und / oder Uhu keinerlei geeignete Nistmöglichkeiten auf dem Areal mit seinen zig Meter hohen, glatten Steilwänden gab.

Intakter Lebensraum – keine Reproduktionsmöglichkeit – Neue Wege des Artenschutzes


Nach der umfangreichen ( Erst )- Recherche war man sich rasch einig hier ein Projekt umzusetzen das etwas von den bewährten Pfaden des Artenschutzes abweichen sollte.  Neue Wege mussten beschritten werden sollte es gelingen den damals noch auf der Roten Liste befindlichen „ fliegenden Leitarten“ unter die Schwingen zu greifen.Nach zahlreichen Gesprächen gelang es eine stabile Kooperation zu schmieden die aufzeigte wie sich unterschiedlichste Organisationen gemeinschaftlich, erfolgreich für den Erhalt fränkischer Biodiversität einbringen können.

Die Stadt Würzburg als damaliger Eigentümer, der Deutsche Alpenverein – Sektion Würzburg, das Unternehmen Diamantbohrtechnik Streng, der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. sowie die Fachbehörden des Naturschutzes waren die Partner der Initiative Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken als es daran ging sich im Jahre 2003 / 2004 zusammen ans Werk zu machen um „künstliche Nischen des Überlebens“ speziell für den Uhu zu schaffen.

Die Fokussierung auf den Uhu hing mit den Erkenntnissen aus anderen bekannten Lebensräumen zusammen in welchen Uhu und Wanderfalke aufeinandertrafen. Gerade aus dieser Perspektive heraus wurde bei der Anlage der naturnah ausgeführten  „Kunstnischen“ darauf geachtet das diese zukünftigen Reproduktionsräume umfänglich auf die Leitart Uhu ausgerichtet wurden. Der Verzicht auf eine Wanderfalken- bzw. Uhunisthilfe, die gleichfalls hätte zum Einsatz kommen können , wurde mit Bedacht auserkoren um den naturnahen Eindruck dieses wunderschönen Lebensraums nicht zu beeinträchtigen.

Mit Hubsteiger und Presslufthammer für den Artenschutz

Sehr gut vorbereitet machte man sich vor rund 7 Jahren ans Werk um zu dokumentieren was anderweitig in dieser Form mutmaßlich noch nicht umgesetzt wurde. Per Hubsteiger auf eine Höhe von rund 30 Meter verbacht wurden hier in einem über 8 stündigen Arbeitseinsatz mittels Presslufthammer und ausreichend menschlicher Energie zwei Aufbrüche in die Muschelkalkwände des Dettelbacher Steinbruches eingebracht, welche nach ihrer Fertigstellung jeweils etwa 1 Kubikmeter an „freiem Volumen“ umfassten. Begeleitet wurde das ungewöhnliche Unterfangen von regionalen und überregionalen Medien. Nach unserer Einschätzung muss die breite Gesellschaft für die Sicherung der Umwelt begeistert und auf dem Weg zur Erhalung der Biodiversität stets mitgenommen werden.

Ferner wurde die Artenschutzmaßnahme auch von Fachleuten der Orithologie verfolgt und teilweise von deren Seite als reiner Aktionismus und ohne große Aussichten auf Erfolg betiteilt. Doch diese für uns nicht überraschenden Aussagen zeigen uns vom Artenschutz in Franken immer wieder auf das selbst Spezialisten der Fachbereiche sich schwer damit tun wenn es darum geht Neues zu versuchen und von ausgetretenen Pfaden abzuweichen . Für uns als innovative Organisation sind diese Aussagen seit über 15 Jahren eine wertvolle Herausforderung diese neuen Wege ganz im Sinne der Evolution zu gehen, einer Fortentwicklung die sich ebenfalls ständig neuen Herausforderungen stellen muss.

Die Rückkehr des fränkischen Königs der Nacht


Das sich anschließende Monitoriung des Artenschutz in Franken zeigte im Spätherbst des Jahres 2006 erste positive Ergebnisse. Der Dettelbacher Uhu wurde mittels Rufnachweis und Sichtung im Steinbruch dokumentiert. Im Febraur 2007 wurde ein Altvogel erstmals in „Kunstnische1“ angetroffen. Ferner zeigte sich das zwei Uhu - Alltiere den Steinbruch tangieren. Im Jahre 2008 / 2009 konnte der weibliche Part abermals sitzend in „Kunstnische 1“ angetroffen werden.

Die Kontrollen des Bereiches wurden auf ein Minimum beschränkt und die Erfassung vielfach auch außerhalb der Steinbruchgrenzen vorgenommen ( Einblicke auf die Nischen sind aus entsprechender Entfernung möglich ) um die Großeulen nicht zu stören.  Im Jahre 2009/2010 wechselte das Paar dann unvermittelt von „Kunstnische 1“ in „Kunstnische2“ was nach unserer Einschätzung wohl ursächlich daran lag das die erste Nische zunehmend von Pflanzen des sich „verbuschenden Steinbruchs“ überwuchert und damit schwieriger anzufliegen war.

Bildgebend konnte die in der Brutnische 2 ansitzende Uhudame erneut im Jahre 2010/2011 bestätigt werden was aufzeigte das sich die Vögel in ihrem Lebensraum festigen und die Kunstnischen als Teil ihres Lebensraum akzeptieren konnten. Damit wurde bestätigt das aus dem vormals als Aktionismus betitelten Projekt innerhalb kurzer Zeit das geworden war was wir uns bereits am Tag der Umsetzung wohl überlegt hatten. Ein neuartiges Artenschutzprojekt  zur Sicherung einer bedrohten Tierart.

Wenn Lebensräume ( ver ) – schwinden –

Doch die Freude über die positive Entwicklung des innovativen Projektes währte nur kurz, steht dem Areal das wir ohne Wenn und Aber als „Oase des Lebens in einer Kulturlandschaft „bezeichnen möchten doch kurz- bis mittelfristig eine weitere bedenkliche Situation anheim. Die ( Teil ) – Verfüllung des Dettelbacher Steinbruchs. Durch einen Besitzerwechsel und damit einhergehend auch die beantragte Genehmigung zur Teilverfüllung des Steinbruchs kommen auf den Dettelbacher Steinbruch neue schwerwiegende Herausforderungen zu. Nicht „nur“ für den Uhu ist der Steinbruch in den vergangenen Jahren zu einem wertvollste  Rückzugsgebiet geworden, auch für die Gelbbauchunke die in Bayern als stark gefährdete Amphibienart auf der Roten Liste erscheint stellt der Dettelbacher Steinbruch ein letztes hochwertiges Fortpflanzungsbiotop im Landkreis Kitzingen dar das mit der angedachten Verfüllung für immer zu verschwinden droht.

Engagierter Einsatz für uns nachfolgende Generationen

Um erkennen zu können welchen Naturschatz der Landkreis Kitzingen und mit ihm alle Mitbürger unseres Landes mit der Verfüllung des Dettelbacher Steinbruches verlieren würden konnte sich vor wenigen Monaten eine Konstellation engagierter Mitbürger und Organisationen zusammenfinden, um innerhalb öffentlicher Veranstaltungen transparent auf die in unseren Augen bedenkliche Situation hinzuweisen.  Diese Besorgnisse trugen wir  an die Verantwortlichen auf kommunaler sowie auf Ebene des Landkreises heran.  Weitere Fachbereiche des Naturschutzes wurden über die angedachte Situation informiert .

Gleichfalls wurde darum geworben die angedachte ( Teil ) - Verfüllung so durchdacht auszurichten das der Lebensraum als solcher, mit ihm alle in ihm präsenten Lebensformen und nicht zuletzt aktuelle und uns nachfolgende menschliche Generationen von der „Oase des Lebens – Dettelbacher Steinbruch“ profitieren können. Ein vorgeschaltetes Schutz- sowie ein nachgeschaltetes Entwicklungskonzept das gelichfalls die Belange der lebendigen Umweltbildung in sicht trüge würde die Weitsicht einer aufgschlossenen Gesellschaft und den verantwortungsvollen Umgang dieser Gesellschaft mit ihrer Umwelt und den uns anvertrauten Mitgeschöfen belegen.

Der Profiteur dieser Projektion wären alle Partner und mit ihm die Artenvielfalt in unserem Land. Denn eines darf nicht vergessen werden, der Dettelbacher Steinbruch in seiner jetzigen Darstellung stellt nur eine Momentaufnahme dar. Er verändert sein Gesicht zunehmend und wird in wenigen Jahrzehnten auch und gerade für Pionierarten wie der Gelbbauchunke nicht mehr erfolgreich besiedelt werden können. Die Verbuschung und Verwaldung wird neue Lebensräume schaffen. Mit der angedachten Teilverfüllung wenn diese nur ökologisch generiert würde wäre es in eine ersten Schritte über mehrere Jahre hinweg möglich Ersatzlaichgewässer für die Unken etc. zu schaffen. Einhergehend wäre die abgestimmte Entnahme des Überhangs an Pioniergehölzen anzutreben.

Damit würde der Dettelbacher Steihbruch sein ursprüngliches Gesicht zurück erhalten. Nach Annahme der Laichgewässer durch die Leitart Gelbbauchunke würde die Teilverfüllung nur einen Teil des Steinbruches tangieren und damit auch die Brutplätze des Uhus nicht gefährden. Nach Abschlus der rampenartigen Verfüllung ( dadurch bliebe der Steinbruch mindestens zur Hälfte in erhalten ) ließe sich diese Rampe als wertvoller Übergangsraum ( Blockschutthalte – Trocken/ Magerrasenfläche ) zwischen der Kulturlandschaft Weinberg ( diese umgeben den Steinbruch ) und dem Lebensraum aus Menschenhand nachdrücklich ökologisch aufwerten. Für seltene Lebenformen ein Gewinn wenn das sich anschließende Pflegekonzept dazu beiträgt den Steinbruch über eine Generation hinweg bewuchsfrei zu halten. Die Problemstellung wurde frühzeitig benannt - ein für alle Seiten begehbarer Weg wurde aufgezeigt. Die nächsten Wochen und Monate werden aufzeigen welchen Stellenwert wir unserer Umwelt unseren Mitgeschöpfen und letztendlich wir uns selbst noch zugestehen.

Gastbeitrag der Organisation Artenschutz in Franken , 08.Oktober 2011
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