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Offener Brief an Landrätin Bischof 27.05.2012
Offener Brief  vom 27.05.2012

                                                            Lebensräume aus Menschenhand  


Sehr geehrte Frau Landrätin Bischof,

Seit nunmehr über 15 Jahren engagiert sich Artenschutz in Franken vollkommen ehrenamtlich für die Belange des konkret- professionellen Artenschutzes sowie einer erlebbaren Umweltbildung in ganz Franken.  

Innerhalb dieser langjährigen Zeitspanne ist es uns vornehmlich in konsensfähiger Ausrichtung gelungen an zahllosen Orten Frankens, mit großem Engagement unzähliger Projektpartner, Erfolge zu generieren, die einen wesentlichen und wertvollen Beitrag zur Erhaltung „unserer“ bayerischen Biodiversität im Sinne der uns nachfolgenden Genration leisten.

Bayerns Natur ist ein riesiger Schatz von unbeschreiblicher Vielfalt und beeindruckender Schönheit, so ausdrucksvoll beschreibt das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit auf seiner Internetpräsenz eines der wertvollsten Güter unserer Heimat. Doch die Kostbarkeit Natur ist gefährdet! Eine Trendwende im Artenschutz kann jedoch nur erreicht werden, wenn alle Bereiche der Gesellschaft mitwirken, so ein sich im Verlauf der Informationen anschließender Wortlaut des Ministeriums. Diesen Aussagen möchten wir uns ohne Einschränkung anschließen.

Doch der Verlust an Lebensräumen und mit ihnen eine zunehmend erkennbare Reduktion der Artenvielfalt schreiten auch im Freistaat Bayern unaufhörlich voran. Hier ist das Engagement der gesamten Gesellschaft gefordert wenn es gelingen soll die noch anteilig vorhandene Artenvielfalt für unsere Kinder und Enkelkinder zu sichern. Ein weiterer hochwertiger Lebensraum, dessen Fortbestand aktuell bei Weitem nicht sichergestellt scheint, ist der „Dettelbacher Steinbruch“, gelegen im Landkreis Kitzingen. Die im Raum stehenden (Teil)- Verfüllung des Areals bewegt seit Monaten die Gemüter zahlreicher Mitbürger in unserer Heimat. Bereits vor geraumer Zeit traten wir deshalb an Sie mit der Bitte heran, sich mit uns gemeinsam für die nachhaltige Sicherung eines nahezu einzigartigen Lebensraums innerhalb ihres Landkreises einzubringen.

Eines Komplexes, der ohne Zweifel als Oase der Artenvielfalt inmitten einer vom Menschen geformten Kulturlandschaft im Landkreis Kitzingen anzusehen ist. Nach uns vorliegenden Informatio-
nen liegt das beauftragte Gutachten nun den Fachbehörden ihres Hauses zur Bewertung vor. Je nachdem diese Bewertung ausfällt hat das beeindruckende Gelände die einmalige Chance auch weiterhin als prägender Bestandteil des ökologischen Ausgleichs zu funktionieren.  

Wir möchten mit diesem uns höchst prioritär erscheinendem Anschreiben unserer Hoffnung Ausdruck verleihen, das es diesbezüglich gelingen sollte umfangreiche ökologische Gesichtspunkte in das Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Die in unseren Augen zielführendste Lösung wäre eine vollständige Erhaltung des Dettelbacher Steinbruches. Doch nicht ohne einen hochwertigen Aspekt mit zu integrieren ohne dessen Präsenz der Steinbruch in mittelfristiger Zukunft gleichfalls seiner Bedeutung beraubt werden würde. Ein umfangreiches Pflegekonzept!

Wenn wir die Gelbbauchunke, Uhu & Co. zukünftig als Leitarten auf dem Gelände vorfinden wollen wird dies ohne ein funktionierendes Pflegekonzept nicht möglich sein. Denn eines darf in der ganzen Diskussion nicht vergessen werden. Der Steinbruch ist ein „Lebensraum aus Menschenhand“. Der Wechsel zwischen Rohstoffentnahme und Ruhephase führte dazu, dass sich seltene Pionierarten auf dem Areal profilieren konnten. Somit kommt der Sicherung dieser Pionierarten, im Besonderen der Gelbbauchunke und hier ihren Reproduktions- und Lebensstätten höchste Priorität zu.
Muss es denn gerade dieser wertvolle Steinbruch sein, der als Aufnahmebereich des Zivilisationsabraums dienen soll?

Gibt es keine bessere Alternative?
Müssen erneut seltene Arten weichen?  

Gelingt es uns als aufgeschlossene Gesellschaft wieder nicht Lösungsansätze auszuarbeiten welche beispielhaft aufzeigen wie Artenschutz und moderne Zivilisation im Einklang funktionieren kann? Der Dettelbacher Steinbruch kann als konsensfähiges Leuchtturmprojekt aufzeigen, wie dies sehr wohl möglich scheint. Denn im Fall einer möglichen Entscheidungsfindung, die sich für eine Teilverfüllung ausspricht, besteht noch immer eine günstige Gelegenheit den Lebensbereich Dettelbacher Steinbruch in entsprechender Form in die Zukunft zu führen.  

Dabei gilt es jedoch wichtige Kriterien nicht aus den Augen zu verlieren.

Nach unserer Sichtweise sind dies:

-     Eine gestufte Verfüllung, die nicht mehr als 1/3 der Gesamtfläche des westlichen Bereiches umfasst.
-     Die vollständige Erhaltung des vorhandenen Wandflächenniveaus.
-     Rechtzeitige Anlage von Ersatzbiotopen für die Leitart Gelbbauchunke und fachlich begleitender Form.
-     Faunistische Freistellung des nahezu gesamten Steinbruches.  
-     Der zu verfüllenden Bereich muss sich nach seiner Gestaltung in einer Darstellungsform offenbaren, die als Ergänzung zum Steinbruch auftritt. Hier gilt es die Lebensräume zu imitieren, welche für Artverwandte Arten hoch funktionell erscheinen. Dabei wären Lebensräume zu gestalten, die sich an die vorhandenen Gegebenheiten des Weinbaus anschließen. Trockenmauern, Lesesteinhaufen inmitten mediterran ausgerichteter floristischer Lebensraumtypen lassen eine Vielfalt an Arten erwarten, die von diesem Eingriff profitieren könnten. Die Anlage einer Streuobstwiese erscheint als viel zu wenig.
-     Ein Pflegekonzept muss dem Gelände die Chance einer dauerhaften Entwicklung sichern.
-     Die Nistnische der Leitart Uhu muss erhalten bleiben.  

Durch die zu erwartende Klimaveränderung würden wir hier prophylaktisch Lebensräume generieren die für mannigfache auch und im Besonderen „Rote Liste“ Arten, erneut zur zweiten Heimat in unserer Bayerischen Heimat werden können.  

Das setzt jedoch voraus das alle an einem Strang ziehen und wenn möglich in die gleiche Richtung.  

Wollen wir mit unserem gemeinschaftlichen Engagement unseren Kindern und Enkelkindern in die Augen schauen und sagen können: Das haben wir gemeinsam in eurem Interesse geschaffen.  

Wir vom Artenschutz in Franken meinen die uns nachfolgende Generation wäre stolz auf das von uns gemeinsam geleistete


Mit freundlichen Grüßen


Thomas Artur Köhler  
Vorsitzender, Artenschutz in Franken / Artenschutz im Steigerwald  


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