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Das meint die Presse 20.07.2012 - Die Kitzinger -

Kein Bruch im Steinbruch
20.07.2012
Bei einem Treffen im von Verfüllung bedrohten Biotop gelingt den Parteien ein Kompromiss. Die Firma Scheuermann wäre zu einem Flächentausch bereit.
Dettelbach /LKS Kitzingen (Ufr.) Sicherlich war gestern Nachmittag der eine oder andere Lkw-Fahrer abgelenkt. Denn dicht neben der Autobahn A 3 parkten eine Menge Autos vor dem sowieso schon auffälligen Steinbruchgelände.
Über 30 Personen fanden sich in der Grube mit den zirka 30 Meter hohen Gesteinsschichten ein. Mitarbeiter des Landratsamtes, Bürger und Ratsmitglieder aus Dettelbach und Mainstockheim sowie Vertreter von Naturschutz organisationen trafen sich in diesem besonderen Refugium für die Tier- und Pflanzenwelt, um darüber zu sprechen, ob die Verfüllung des Westteils der Steinbruchs verhindert werden kann.
Das menschengemachte Biotop auf der Gemarkung Dettelbach besteht seit den 1960er Jahren. Am 9. Juni 1992 erließ das Landratsamt Kitzingen einen Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung und zur Gesamtrekultivierung des Steinbruchs. Das Gelände wurde jedoch nicht verfüllt.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich auf der Innenhalde, den Schuttkegeln, auf den Simsen in den entstandenen Tümpeln eine Fauna und Flora entwickelt, "die in weitem Umkreis in dieser Dichte und Vielfalt nicht wieder vorkommt", wie die Kreisgruppe Kitzingen des Bund Naturschutz 2011 in einer Stellungnahme zur geplanten Teilverfüllung schrieb. Die Naturschützer sorgen sich um den Fortbestand der Tiere und Pflanzen, die hohen Schutzstatus nach geltendem Europarecht genießen. Das betrifft vor allem die Gelbbauchunke, die Zauneidechse, die Schlingnatter, den Uhu und die Spanische Flagge, eine Schmetterlingsart.
Inzwischen hat die Firma "Scheuermann Naturstein" aus Kleinrinderfeld den Steinbruch vor einigen Jahren der Stadt Würzburg abgekauft. Der Grund: Die Firma braucht Platz für die Ablage von Abraummaterial. Sie seien bei Weitem nicht die einzigen, erklärt Philipp Scheuermann. "Die Nachfrage nach nicht mehr genutzten Steinbrüchen ist groß. Entsorgungsfachbetriebe suchen Hände ringend nach solchen Gruben."
Den Naturschützern sträuben sich die Haare, wenn sie dies hören. Der Steinbruch ist laut BN ein Geotop mit erdkundlichem Denkmalcharakter und seit 1965 erfasst. In ihm könne man sich über die Geschichte der mainnahen Muschelkalkplatten informieren. Die Schichtenabfolge des oberen Muschelkalkes sei sehr gut erlebbar. "Dieses für den Menschen grundlegende geologisch-paläontologische Erbe sollte respektiert werden", so der BN.
Bei seiner jüngsten Sitzung hat sich auch der Stadtrat von Dettelbach gegen die Teilverfüllung ausgesprochen. "Nach den jetzt vorliegenden Unterlagen können wir uns als Träger öffentlicher Belange eine Verfüllung nicht vorstellen", sagte gestern Bürgermeister Reinhold Kuhn (CSU) auf Anfrage.
Stefan Hubert aus Mainstockheim sorgt sich auch um das Trinkwasser. Denn der Grundwasserleiter des Mainstockheimer Trinkwasserbrunnes liegt in klüftigem Muschelkalk, in der Hauptwasserfließrichtung zum Main hin und in der Nähe des Steinbruches. Der Brunnen Mainstockheims an der Dettelbacher Straße befindet sich zirka 500 Meter vom Steinbruch entfernt. Das Wasserwirtschaftsamt verlange zwar den Einbau einer Materialschicht gegen das Durchsickern von Schadstoffen ins Grundwasser, erklärt Hubert, fragt sich aber: "Wer haftet denn, wenn etwas Verunreinigtes ins Mainstockheimer Trinkwasser gelangt?"
Karl-Dieter Fuchs, der Mainstockheimer Bürgermeister, sieht hier keine Gefahr. Probebohrungen hätten ergeben, dass der Grundwasserleiter unter dem Steinbruch nichts mit dem Mainstockheimer Grundwasser zu tun hat.
Bei der nachmittäglichen Zusammenkunft sagte Philipp Scheuermann, wenn er für den Steinbruch eine andere Grube bekäme, in die er Abraum des gleichen Volumens und der gleichen Schadstoffklasse füllen könnte, wäre die Firma zu einem Flächentausch bereit.
Thomas Artur Köhler, Vorsitzender von Artenschutz in Franken, sagte, es gebe die finanziellen Möglichkeiten, das Terrain über den Bayerischen Naturschutzfonds abzukaufen. Handelseinig wurde man sich zwar nicht, jedoch vereinbarten beide Seiten, weiter miteinander zu sprechen.
Unterdessen hat das Kitzinger Unternehmen Lenz-Ziegler-Reifenscheid bekannt gegeben, dass es alte Privatrechte an dem Steinbruch gebe. Ab 2015 wolle die Firma diese Rechte geltend machen, informierte Landrätin Tamara Bischof (Freie Wähler) - und möglicherweise ebenfalls eine Verfüllung anstreben.
In der Aufnahme
Der Dettelbacher Stadtrat Michael Schuba, Thomas Artur Köhler, Vorsitzender Artenschutz in Franken, die Dettelbacher Stadträtin Christine Konrad und Landrätin Tamara Bischof stehen im Dettelbacher
Steinbruch und hören ihren Gesprächspartnern zu.
Quellenangabe: Die Kitzinger / 20.07.2012 / Autor Foto Sabine Paulus
http://www.infranken.de/nachrichten/lokales/kitzingen/Dettelbach-Naturschutz-Steinbruch-Kein-Bruch-im-Steinbruch;art218,306027
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
20.07.2012
Bei einem Treffen im von Verfüllung bedrohten Biotop gelingt den Parteien ein Kompromiss. Die Firma Scheuermann wäre zu einem Flächentausch bereit.
Dettelbach /LKS Kitzingen (Ufr.) Sicherlich war gestern Nachmittag der eine oder andere Lkw-Fahrer abgelenkt. Denn dicht neben der Autobahn A 3 parkten eine Menge Autos vor dem sowieso schon auffälligen Steinbruchgelände.
Über 30 Personen fanden sich in der Grube mit den zirka 30 Meter hohen Gesteinsschichten ein. Mitarbeiter des Landratsamtes, Bürger und Ratsmitglieder aus Dettelbach und Mainstockheim sowie Vertreter von Naturschutz organisationen trafen sich in diesem besonderen Refugium für die Tier- und Pflanzenwelt, um darüber zu sprechen, ob die Verfüllung des Westteils der Steinbruchs verhindert werden kann.
Das menschengemachte Biotop auf der Gemarkung Dettelbach besteht seit den 1960er Jahren. Am 9. Juni 1992 erließ das Landratsamt Kitzingen einen Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung und zur Gesamtrekultivierung des Steinbruchs. Das Gelände wurde jedoch nicht verfüllt.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich auf der Innenhalde, den Schuttkegeln, auf den Simsen in den entstandenen Tümpeln eine Fauna und Flora entwickelt, "die in weitem Umkreis in dieser Dichte und Vielfalt nicht wieder vorkommt", wie die Kreisgruppe Kitzingen des Bund Naturschutz 2011 in einer Stellungnahme zur geplanten Teilverfüllung schrieb. Die Naturschützer sorgen sich um den Fortbestand der Tiere und Pflanzen, die hohen Schutzstatus nach geltendem Europarecht genießen. Das betrifft vor allem die Gelbbauchunke, die Zauneidechse, die Schlingnatter, den Uhu und die Spanische Flagge, eine Schmetterlingsart.
Inzwischen hat die Firma "Scheuermann Naturstein" aus Kleinrinderfeld den Steinbruch vor einigen Jahren der Stadt Würzburg abgekauft. Der Grund: Die Firma braucht Platz für die Ablage von Abraummaterial. Sie seien bei Weitem nicht die einzigen, erklärt Philipp Scheuermann. "Die Nachfrage nach nicht mehr genutzten Steinbrüchen ist groß. Entsorgungsfachbetriebe suchen Hände ringend nach solchen Gruben."
Den Naturschützern sträuben sich die Haare, wenn sie dies hören. Der Steinbruch ist laut BN ein Geotop mit erdkundlichem Denkmalcharakter und seit 1965 erfasst. In ihm könne man sich über die Geschichte der mainnahen Muschelkalkplatten informieren. Die Schichtenabfolge des oberen Muschelkalkes sei sehr gut erlebbar. "Dieses für den Menschen grundlegende geologisch-paläontologische Erbe sollte respektiert werden", so der BN.
Bei seiner jüngsten Sitzung hat sich auch der Stadtrat von Dettelbach gegen die Teilverfüllung ausgesprochen. "Nach den jetzt vorliegenden Unterlagen können wir uns als Träger öffentlicher Belange eine Verfüllung nicht vorstellen", sagte gestern Bürgermeister Reinhold Kuhn (CSU) auf Anfrage.
Stefan Hubert aus Mainstockheim sorgt sich auch um das Trinkwasser. Denn der Grundwasserleiter des Mainstockheimer Trinkwasserbrunnes liegt in klüftigem Muschelkalk, in der Hauptwasserfließrichtung zum Main hin und in der Nähe des Steinbruches. Der Brunnen Mainstockheims an der Dettelbacher Straße befindet sich zirka 500 Meter vom Steinbruch entfernt. Das Wasserwirtschaftsamt verlange zwar den Einbau einer Materialschicht gegen das Durchsickern von Schadstoffen ins Grundwasser, erklärt Hubert, fragt sich aber: "Wer haftet denn, wenn etwas Verunreinigtes ins Mainstockheimer Trinkwasser gelangt?"
Karl-Dieter Fuchs, der Mainstockheimer Bürgermeister, sieht hier keine Gefahr. Probebohrungen hätten ergeben, dass der Grundwasserleiter unter dem Steinbruch nichts mit dem Mainstockheimer Grundwasser zu tun hat.
Bei der nachmittäglichen Zusammenkunft sagte Philipp Scheuermann, wenn er für den Steinbruch eine andere Grube bekäme, in die er Abraum des gleichen Volumens und der gleichen Schadstoffklasse füllen könnte, wäre die Firma zu einem Flächentausch bereit.
Thomas Artur Köhler, Vorsitzender von Artenschutz in Franken, sagte, es gebe die finanziellen Möglichkeiten, das Terrain über den Bayerischen Naturschutzfonds abzukaufen. Handelseinig wurde man sich zwar nicht, jedoch vereinbarten beide Seiten, weiter miteinander zu sprechen.
Unterdessen hat das Kitzinger Unternehmen Lenz-Ziegler-Reifenscheid bekannt gegeben, dass es alte Privatrechte an dem Steinbruch gebe. Ab 2015 wolle die Firma diese Rechte geltend machen, informierte Landrätin Tamara Bischof (Freie Wähler) - und möglicherweise ebenfalls eine Verfüllung anstreben.
In der Aufnahme
Der Dettelbacher Stadtrat Michael Schuba, Thomas Artur Köhler, Vorsitzender Artenschutz in Franken, die Dettelbacher Stadträtin Christine Konrad und Landrätin Tamara Bischof stehen im Dettelbacher
Steinbruch und hören ihren Gesprächspartnern zu.
Quellenangabe: Die Kitzinger / 20.07.2012 / Autor Foto Sabine Paulus
http://www.infranken.de/nachrichten/lokales/kitzingen/Dettelbach-Naturschutz-Steinbruch-Kein-Bruch-im-Steinbruch;art218,306027
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken
Das meint die Presse 20.07.2012 - Mainpost -
Tausch des Steinbruchs denkbar
20.07.2012
Große Diskussionsrunde, bringt kaum neue Erkenntnisse
Dettelbach / Lks. Kitzingen (Ufr.) Diskussionsrunde: Die Interessengemeinschaft Team Steinbruch 2011 aus Mainstockheim und Dettelbach, Mitarbeiter des Landratsamtes, Gemeinderäte aus Dettelbach und Mainstockheim, Vertreter von Naturschutzverbänden und Landrätin Tamara Bischof, trafen sich am Donnerstag im Steinbruch bei Dettelbach zum Gespräch mit Besitzer Philipp Scheuermann und dem kaufmännischen Geschäftsführer des Natursteinwerkes Scheuermann, Herbert Kratzer, zu Gesprächen über die Zukunft des Steinbruchs.
Mehr dazu auf den Seiten der Mainpost http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Tausch-des-Steinbruchs-denkbar;art773,6908900
20.07.2012
Große Diskussionsrunde, bringt kaum neue Erkenntnisse
Dettelbach / Lks. Kitzingen (Ufr.) Diskussionsrunde: Die Interessengemeinschaft Team Steinbruch 2011 aus Mainstockheim und Dettelbach, Mitarbeiter des Landratsamtes, Gemeinderäte aus Dettelbach und Mainstockheim, Vertreter von Naturschutzverbänden und Landrätin Tamara Bischof, trafen sich am Donnerstag im Steinbruch bei Dettelbach zum Gespräch mit Besitzer Philipp Scheuermann und dem kaufmännischen Geschäftsführer des Natursteinwerkes Scheuermann, Herbert Kratzer, zu Gesprächen über die Zukunft des Steinbruchs.
Mehr dazu auf den Seiten der Mainpost http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Tausch-des-Steinbruchs-denkbar;art773,6908900
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