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Der Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Bild zum Eintrag (1107316-160)
Als Hirschkäfer (Lucanus cervus) kann ich dir erklären, warum du mich im Juni oder Juli häufiger als fertigen Käfer findest, und was du tun solltest, wenn du mich entdeckst.

Im Juni oder Juli bin ich als fertiger Käfer besonders aktiv, weil dies die Zeit ist, in der ich aus meiner Larvenhülle schlüpfe, die ich im Boden verbracht habe. Nach mehreren Jahren als Larve, die unterirdisch lebte und sich von morschem Holz ernährte, habe ich mich zu einem großen und kräftigen Käfer entwickelt. Diese Zeit ist für mich entscheidend, da ich nun flügge bin und auf der Suche nach einer Partnerin, um mich zu paaren.

Wenn du mich als Hirschkäfer entdeckst, ist es wichtig, dass du mich in meiner natürlichen Umgebung lässt. Ich brauche bestimmte Lebensräume wie alte Laubbäume und morsche Stämme, um mich fortzupflanzen und meine Eier abzulegen. Diese Bäume bieten nicht nur Nahrung für meine Larven, sondern auch Schutz vor Feinden und einen geeigneten Platz für meine Entwicklung.

Um meine Population zu unterstützen, könntest du Lebensräume erhalten oder schaffen, die für mich und andere Hirschkäfer geeignet sind. Das bedeutet, dass du alte Bäume und Totholz in Wäldern oder Parks schützen solltest. Wenn du mich in der Nähe von Straßen oder in Gefahr siehst, könntest du mich vorsichtig an einen sichereren Ort bringen, aber es ist wichtig, dass du mich nicht störst oder meine natürlichen Lebensräume zerstörst.

Denke daran, dass ich als Hirschkäfer eine wichtige Rolle im Ökosystem spiele, indem ich zur Zersetzung von Totholz beitrage und andere Tiere anlocke, die von mir und meinem Lebensraum abhängig sind. Indem du mich und meine Lebensräume schützt, trägst du zur Erhaltung der Artenvielfalt bei und sicherst meine Fortpflanzung für zukünftige Generationen.

In der Aufnahme von Johannes Rother
  • Hirschkäfer Männchen
Männlicher Hirschkäfer.
Bild zum Eintrag (1107317-160)
In der Aufnahme von Hubertus Zinnecker
Weiblicher Hirschkäfer.
Bild zum Eintrag (1107318-160)
In der Aufnahme von Hubertus Zinnecker
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Bild zum Eintrag (1072116-160)
Fast Jede/r kennt ihn, kaum jemand hat ihn selbst einmal sehen dürfen, den Hirschkäfer.

Als einer der auffälligsten unserer Großkäferarten erreichen Steigerwald – Hirschkäfer eine Körperlänge von fast 9 Zentimetern. Besonders in Auge fallen uns die Männlichen Hirschkäfer, keine Fragen denn die Oberkieferzangen (Mandibeln) sind schon eine wirkliche imposante Augenweide. Das weniger auffällige Weibchen erreicht eine Körperlänge von durchschnittlich etwas über 45 Millimeter, liegt also etwa bei der Hälfte der Körpermasse.

Besonders diese Käferart hatte es dem Menschen schon immer angetan, als „Schädling“ wurde er nie angesehen. Trotzdem sind Hirschkäfer, wie viele andere Großkäferarten unserer Heimat auch, jedoch zwischenzeitlich sehr selten geworden. Dieser Negativtrend liegt mutmaßlich vor allem an vier eliminierenden Faktoren:

•    Die Veränderung in der Umwelt
„Klinisch reine Wälder“ in hoher monokultureller Ausformung – relativ geringer Altholzbestand – kaum mehr liegendes Totholz – kaum mehr die Chance einen vollständigen Reproduktionszyklus durchführen zu dürfen! Ein ähnliches Beispiel bilden „Obstplantagen“, die ein „natürliches Altern“ nicht mehr gewähren. Bedenklich wenn das Altern nicht mehr zeitgemäß ist. Das Absterben der Pflanzen ist ein, als natürlich anzusehender Prozess, dem wieder etwas mehr Beachtung geschenkt werden sollte.

•    Der Straßenverkehr
An ungünstigen Stellen fallen immer wieder „Verkehrsopfer“ auf. Besonders „Saftbäume“ also die Tankstellen der Hirschkäfer, die gerne an Althölzern von Alleenbäumen etc. anzutreffen sind, spielen hierbei eine auffallend negative Rolle.

•    Nahrungsmangel
„Schadhölzer“ deren Saftfluss erst den nötigen Hirschkäfertreibstoff in sich birgt werden, auf Grund vielfach nicht ins „Ordnungsbild“ passenden Ansichten häufig entfernt.

•    Überhöhter Wildschweinbestand
Wildschweine bilden beim Hirschkäferschutz eine nicht zu unterschätzende, reglementierende Rolle. Was wir auf vielen Wiesen des Frühjahres / Herbstes häufig besonders auffällig erkennen, - Grabspuren – ist in den Wäldern weniger augenfällig. Die Sauen nehmen proteinreiche Nahrung in Form von Käferlarven (Engerlinge) zu sich. Hierbei kann, oder möchte das Wildschwein nicht unterscheiden.

Dort wo Hirschkäfer noch geeignete Lebensräume vorfinden, ist es wichtig diese Areale dauerhaft zu sichern. Darüber hinaus sollte darüber nachgedacht werden, wie es gelingen könnte das Verbreitungspotential weiter zu festigen. Interessant wird es für den Hirschkäfer, wenn Prozessreihen ineinander greifen, welche zum einen, großflächige Altholz- mit eingestreuten Todholzbeständen – Altersprägung um 200 Jahre - , zusammenhängende Sektoren aufweisen, deren Umfang zwischen 6 ha und 15 ha  umfassen sollte.

Der „hohe Anteil“ an Althölzern ist nicht nur für die Entwicklung der Laven:

Hirschkäfer Weibchen legen im Juli / August eines Jahres ihre Eier in eine etwa 50 Zentimeter bis 65 Zentimeter tiefe, vielfach selbst gegrabene Legeröhre. Die Wahl des Legeplatzes konzentriert sich auf Bereiche, sich zersetzenden Holzes, wobei eine gewisse Vorliebe für Eiche, jedoch nicht ausnahmslos anzutreffen ist. Hierbei ist es elementar, möglichst großflächige Bestandsflächen, gleicher Stadien vorzufinden.

Hirschkäferlarven ernähren sich sämtlich von, sich zersetzendem Holz / Substrat. Nach einem etwa 5 – 7 (8) jährigem „dunklem Entwicklungsstadium“, schlüpfen die, in ihrer Entwicklung fertigen Hirschkäfer dann im Juni / Juli eines Jahres. Der fertige Käfer (ob weiblich oder männlich) benötigt von nun an Baumsäfte, die er sich aus „Leckstellen“ genehmigt. Hirschkäfern ist ein gewisser Flugradius zugeordnet, welchen er mit einer „Tankfüllung“ erreichen kann. Dieser agierende Radius liegt bei etwa 250 Metern – 600 Metern.

So erscheint es wichtig, ausreichende Zapfsäulen vorzufinden. Diese Stellen findet der Käfer z.B als Frostrissspalten, oder an so genannten „Wasserreißern“ also „unkontrollierten Pflanzenschösslingsrelevanten“, die regelmäßig auch an Obstbäumen anzutreffen sind. Die Besonderheit einer sich langfristig erhaltenden Flussgeneration erscheint primär. Die Aufgabe einer Erweiterung oder gewissen Erhaltung können Hirschkäfer selbständig über einen mehrtägigen Zyklus aufrechterhalten.

Die Kombination beider Lebensraumansprüche, nebst klimatisch günstigen Bedingungen, sind wichtige Ansprüche, welcher einer der imposantesten Käferarten an seine Umwelt stellt.

Auch uns obliegt es diese Lebensräume zu konservieren und wo möglich aufzubauen.


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