Der Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
Der Sommermorgen war jung, und die warmen Sonnenstrahlen fielen durch das Laub eines alten Waldrandes. Auf einer lila blühenden Distel landete ein schlanker Käfer, dessen rostroter Körper im Licht beinahe zu glühen schien. Sein langer Fühler tastete die Luft ab, während er sich sicher auf dem Blütenkopf niederließ. Für den Rothalsbock begann ein neuer Tag zwischen Blüten, Baumstämmen und dem Summen anderer Insekten. Was er nicht wusste: Die Wälder, die ihn seit Generationen trugen, veränderten sich leise – und mit ihnen die Welt, in der er lebte.
Artbeschreibung: Der Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
Der Rothalsbock ist ein typischer Vertreter der Bockkäfer (Cerambycidae) und in weiten Teilen Europas verbreitet. Mit einer Länge von 14 bis 20 Millimetern zählt er zu den mittelgroßen Arten dieser Familie. Besonders auffällig sind seine langen, gegliederten Fühler und die rote Färbung, die je nach Geschlecht unterschiedlich ausgeprägt ist:
Die erwachsenen Käfer besuchen bevorzugt Blüten von Doldenblütlern, Disteln und Brombeeren, wo sie Nektar und Pollen aufnehmen. Die Larven hingegen entwickeln sich über mehrere Jahre im morschen Holz von Laubbäumen, besonders in Baumstubben oder abgestorbenen Stammabschnitten. Damit übernimmt der Rothalsbock eine wichtige Rolle im natürlichen Zersetzungsprozess der Wälder.
Perspektive des Käfers: Lebensraumveränderung und Klimawandel
„Ich kenne diese Wälder seit Generationen – ihr Duft, ihre Farben, die Ruhe. Doch in den letzten Jahren ist etwas anders: Manche Baumstümpfe sind schneller ausgetrocknet, bevor meine Larven reif wurden, und manche Blüten blühen früher, als wir es erwarten.“
Der Klimawandel betrifft den Rothalsbock auf subtilere, aber spürbare Weise.
Heißere und trockenere Sommer lassen Totholz schneller austrocknen, was die Entwicklung seiner Larven erschwert. Auch verschiebt sich die Blütezeit vieler Pflanzen, was Nahrung und Partnerfindung beeinflussen kann. Zudem verschwinden zunehmend alte Bäume, Waldreste und Totholz durch intensive Forstwirtschaft oder Flächenumwandlungen. Für eine Art, deren Nachwuchs jahrelang auf morsches Holz angewiesen ist, bedeutet das langfristig eine deutliche Reduktion geeigneter Lebensräume.
„Ich fliege weiter über Lichtungen und Waldwege, immer auf der Suche nach alten Baumstümpfen und blühenden Pflanzen. Wenn die Menschen mehr totes Holz im Wald belassen und blütenreiche Waldränder erhalten, wird auch meine Welt wieder größer.“
In der Aufnahme von Albert Meier
Der Sommermorgen war jung, und die warmen Sonnenstrahlen fielen durch das Laub eines alten Waldrandes. Auf einer lila blühenden Distel landete ein schlanker Käfer, dessen rostroter Körper im Licht beinahe zu glühen schien. Sein langer Fühler tastete die Luft ab, während er sich sicher auf dem Blütenkopf niederließ. Für den Rothalsbock begann ein neuer Tag zwischen Blüten, Baumstämmen und dem Summen anderer Insekten. Was er nicht wusste: Die Wälder, die ihn seit Generationen trugen, veränderten sich leise – und mit ihnen die Welt, in der er lebte.
Artbeschreibung: Der Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
Der Rothalsbock ist ein typischer Vertreter der Bockkäfer (Cerambycidae) und in weiten Teilen Europas verbreitet. Mit einer Länge von 14 bis 20 Millimetern zählt er zu den mittelgroßen Arten dieser Familie. Besonders auffällig sind seine langen, gegliederten Fühler und die rote Färbung, die je nach Geschlecht unterschiedlich ausgeprägt ist:
- Weibchen besitzen meist rote Deckflügel und einen rotbraunen Halsschild,
- Männchen sind häufig etwas dunkler, teils bräunlich oder sogar schwarz gefärbt.
Die erwachsenen Käfer besuchen bevorzugt Blüten von Doldenblütlern, Disteln und Brombeeren, wo sie Nektar und Pollen aufnehmen. Die Larven hingegen entwickeln sich über mehrere Jahre im morschen Holz von Laubbäumen, besonders in Baumstubben oder abgestorbenen Stammabschnitten. Damit übernimmt der Rothalsbock eine wichtige Rolle im natürlichen Zersetzungsprozess der Wälder.
Perspektive des Käfers: Lebensraumveränderung und Klimawandel
„Ich kenne diese Wälder seit Generationen – ihr Duft, ihre Farben, die Ruhe. Doch in den letzten Jahren ist etwas anders: Manche Baumstümpfe sind schneller ausgetrocknet, bevor meine Larven reif wurden, und manche Blüten blühen früher, als wir es erwarten.“
Der Klimawandel betrifft den Rothalsbock auf subtilere, aber spürbare Weise.
Heißere und trockenere Sommer lassen Totholz schneller austrocknen, was die Entwicklung seiner Larven erschwert. Auch verschiebt sich die Blütezeit vieler Pflanzen, was Nahrung und Partnerfindung beeinflussen kann. Zudem verschwinden zunehmend alte Bäume, Waldreste und Totholz durch intensive Forstwirtschaft oder Flächenumwandlungen. Für eine Art, deren Nachwuchs jahrelang auf morsches Holz angewiesen ist, bedeutet das langfristig eine deutliche Reduktion geeigneter Lebensräume.
„Ich fliege weiter über Lichtungen und Waldwege, immer auf der Suche nach alten Baumstümpfen und blühenden Pflanzen. Wenn die Menschen mehr totes Holz im Wald belassen und blütenreiche Waldränder erhalten, wird auch meine Welt wieder größer.“
In der Aufnahme von Albert Meier
- Nahaufnahme der roten Deckflügel und der langen Fühler von Stictoleptura rubra.
Rothalsbock - Weibchen
In der Aufnahme von M.Köhler
- Weibchen
Rothalsbock (Stictoleptura rubra )
In der Aufnahme von Albert Meier
- Rothalsböcke sind in ihrer Farbgebung sehr schöne und auffällige Käfer. Sie erreichen Körperlängen von etwa 10 – 19 mm.
Rothalsbock
In der Aufnahme von Albert Meier
- Ist die Farbgestaltung des Männchens mehr zwei- oder dreifarbig ( Halsschild meist schwarz / Flügeloberseite rotbraun bis leicht ocker ) , so zeichnet sich das Weibchen meist durch ein auffälliges leuchtendes rotbraunes Flügeldeckblatt aus.
Rothalsbock
In der Aufnahme von Albert Meier
- Rothalslarven ernähren sich von Todholz ( Nadelholz ), erwachsene Rothalsböcke bevorzugen Pflanzenteile als Lebensspender.
Rothalsbock
In der Aufnahme von Albert Meier
- Männchen
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