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Vorl. der Europäer gefährd. Froschbestände in Asien 27.07.11
Vorl. der Europäer gefährd. Froschbestände in Asien 27.07.11

Vorliebe der Europäer für Froschschenkel gefährdet Froschbestände in Asien
27.07.2011
München - Die Vorliebe der Europäer für Froschschenkel gefährdet einer Studie zufolge die Froschbestände in Asien.
Jährlich importiere die EU um die 4,5 Millionen Kilogramm Froschschenkel aus Asien - das entspreche bis zu 200 Millionen Fröschen, teilte die Artenschutzorganisation Pro Wildlife am Mittwoch in München mit. Die Folgen für das Ökosystem seien verheerend: Ganze Froschbestände würden ausgerottet, Insekten nähmen überhand und die Bauern setzten immer mehr Pestizide ein.
Am beliebtesten ist die umstrittene Delikatesse demnach in Belgien. Hier wurden nach der Studie von Pro Wildlife und zwei US-Organisationen im Jahr 2009 rund 3,6 Millionen Kilogramm Froschschenkel importiert. Es folgen Frankreich mit etwa 540.000 Kilogramm und Italien mit rund 300.000 Kilogramm.
In Deutschland sind Frösche streng geschützt. Fast alle Froschschenkel, die in Europa auf den Tisch kommen, wurden in Indonesien gefangen. Das Land hat 2009 mit rund 3,8 Millionen Kilogramm die meisten Froschschenkel exportiert. Es folgen Vietnam mit rund 570.000 Kilogramm und die Türkei mit etwa 150.000 Kilogramm.
Für ein Kilo Froschschenkel sterben etwa 20 bis 50 Frösche. Heute wird das Fleisch für etwa sechs Euro pro Kilo verkauft. Die Tiere werden nach Angaben von Pro-Wildlife-Unterstützer und TV-Koch Stefan Marquard grausam getötet: «Den Tieren werden bei lebendigem Leib die Gliedmaßen abgetrennt.»
«Vor allem die großwüchsigen Froscharten mit besonders muskulösen Hinterbeinen werden eingefangen und in die EU exportiert», erläutert Sandra Altherr von Pro Wildlife und Co-Autorin der Studie. Hierzu gehören vor allem Zahnfrösche (Limnonectes macrodon), südostasiatische Reisfrösche (Fejervarya limnocharis) und südostasiatische Mangrovenfrösche (Fejervarya cancrivora).
Nur etwa 15 Prozent der Froschlieferungen an die EU stamme aus Zuchten, der Rest werde in der Wildnis eingesammelt. Dort fehlten die Frösche dann in der Nahrungskette. Insekten und Schädlinge vermehren sich so und würden mit Pestiziden bekämpft. Auch Fische, Vögel und Schlangen vermissten Frösche und Kaulquappen als Nahrungsquelle. In Indonesien sind die Frösche vielerorts bereits verschwunden. Die früher sehr häufigen Zahnfrösche seien inzwischen auf der Internationalen Roten Liste als gefährdet eingestuft.
Deutschland spielt beim Import von Fröschen aus Asien keine große Rolle. Nach Angaben von Pro Wildlife werden hierzulande aber trotzdem im Jahr immerhin rund 1.500 Kilogramm Froschbein verspeist. (pD)
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Copyright: Proplanta ® | 27.07.2011 | www.proplanta.de
27.07.2011
München - Die Vorliebe der Europäer für Froschschenkel gefährdet einer Studie zufolge die Froschbestände in Asien.
Jährlich importiere die EU um die 4,5 Millionen Kilogramm Froschschenkel aus Asien - das entspreche bis zu 200 Millionen Fröschen, teilte die Artenschutzorganisation Pro Wildlife am Mittwoch in München mit. Die Folgen für das Ökosystem seien verheerend: Ganze Froschbestände würden ausgerottet, Insekten nähmen überhand und die Bauern setzten immer mehr Pestizide ein.
Am beliebtesten ist die umstrittene Delikatesse demnach in Belgien. Hier wurden nach der Studie von Pro Wildlife und zwei US-Organisationen im Jahr 2009 rund 3,6 Millionen Kilogramm Froschschenkel importiert. Es folgen Frankreich mit etwa 540.000 Kilogramm und Italien mit rund 300.000 Kilogramm.
In Deutschland sind Frösche streng geschützt. Fast alle Froschschenkel, die in Europa auf den Tisch kommen, wurden in Indonesien gefangen. Das Land hat 2009 mit rund 3,8 Millionen Kilogramm die meisten Froschschenkel exportiert. Es folgen Vietnam mit rund 570.000 Kilogramm und die Türkei mit etwa 150.000 Kilogramm.
Für ein Kilo Froschschenkel sterben etwa 20 bis 50 Frösche. Heute wird das Fleisch für etwa sechs Euro pro Kilo verkauft. Die Tiere werden nach Angaben von Pro-Wildlife-Unterstützer und TV-Koch Stefan Marquard grausam getötet: «Den Tieren werden bei lebendigem Leib die Gliedmaßen abgetrennt.»
«Vor allem die großwüchsigen Froscharten mit besonders muskulösen Hinterbeinen werden eingefangen und in die EU exportiert», erläutert Sandra Altherr von Pro Wildlife und Co-Autorin der Studie. Hierzu gehören vor allem Zahnfrösche (Limnonectes macrodon), südostasiatische Reisfrösche (Fejervarya limnocharis) und südostasiatische Mangrovenfrösche (Fejervarya cancrivora).
Nur etwa 15 Prozent der Froschlieferungen an die EU stamme aus Zuchten, der Rest werde in der Wildnis eingesammelt. Dort fehlten die Frösche dann in der Nahrungskette. Insekten und Schädlinge vermehren sich so und würden mit Pestiziden bekämpft. Auch Fische, Vögel und Schlangen vermissten Frösche und Kaulquappen als Nahrungsquelle. In Indonesien sind die Frösche vielerorts bereits verschwunden. Die früher sehr häufigen Zahnfrösche seien inzwischen auf der Internationalen Roten Liste als gefährdet eingestuft.
Deutschland spielt beim Import von Fröschen aus Asien keine große Rolle. Nach Angaben von Pro Wildlife werden hierzulande aber trotzdem im Jahr immerhin rund 1.500 Kilogramm Froschbein verspeist. (pD)
Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.
Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder.
Artenschutz im Steigerwald
Copyright: Proplanta ® | 27.07.2011 | www.proplanta.de
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