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Lindenallee erhält Fächerform zurück
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Lindenallee erhält Fächerform zurück

09.02.2012

Der Landkreis Bamberg lädt während der Landesgartenschau zu zehn gartenbaulichen Sehenswürdigkeiten im Bamberger Land ein. Heiligenstadt und die Giechburg sind zwei davon.


Giechburg/Heiligenstadt -
Den Besuchern der Landesgartenschau in Bamberg sollen auch die Reize des Bamberger Landes nähergebracht werden. Dazu hat das Landratsamt zehn „Außenstationen“ gebildet, deren gartenbauliche und anderen Attraktionen den Horizont der Gäste erweitern sollen. Dazu gehören das Tourismuszentrum Heiligenastadt und die Giechburg – auf den ersten Blick eigentlich keine Orte, die durch gärtnerische Besonderheiten bekannt sind. Dennoch können Alexandra Klemisch und ihre Mitarbeiter im Landratsamt gute Gründe für die Wahl ihrer Außenstationen nennen.

„Wir haben unser Fähnchen deshalb nach Heiligenstadt gesteckt, weil es eine Art Eingang zum Jura im Bamberger Land ist“, sagt die Koordinatorin. Hintergedanke sei dabei gewesen, in den Naturpark Fränkische Schweiz insgesamt zu führen, mit seinen „wunderschönen Ecken“ auch in Königsfeld, Stadelhofen und Wattendorf. Ob da der Weg schon das Ziel ist? Zum Teil ja, meint Alexandra Klemisch, aber Heiligenstadt selbst sei natürlich touristisch gut aufgestellt, mit einer ebenso bodenständigen wie leistungsfähigen Gastronomie und einer Geschäftswelt, die typisch sei für einen zentralen Ort in der Fränkischen Schweiz.

Und ein Bezug zum Gartenbau? „Die wertvolle Fächerlindenallee bei Schloss Greifenstein ist ein echtes Gartendenkmal. In Deutschland gibt es nur noch zehn Anlagen dieser Art“, sagt Klemisch. Mit Beginn des Wachstums dieser Bäume vor ungefähr 300 Jahren wurden nur die Äste belassen, die parallel zur Straße gewachsen sind. Andere wurden umgebogen oder gestutzt.

Die Allee war Teil der Barock-Anlagen von Schloss Greifenstein, das seit 1690 der Familie Stauffenberg als Wohnsitz dient. Erbaut wurde Schloss Greifenstein von den Herren von Otlohesdorf-Aufseß, die sich nach der Erbauung im 12. Jahrhundert auch nach Greifenstein benannten. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur bewertzet die Allee als „Kulturdenkmal von singulärer Bedeutung“.

Erst seit dem zweiten Weltkrieg, als die Pflege nicht mehr in diesem Umfang möglich war, sind die Bäume „ausgewachsen“, war die Fächerform zuletzt kaum noch zu erkennen. Nach der Sanierung im vergangenen Jahr erhoffe man sich jetzt eine gärtnerische Restauration – einen ersten Eindruck davon wolle man den Besuchern der Gartenschau mitgeben. Wer will, kann natürlich eine Führung im Stauffenberg-Schloss Greifenstein mit seinen umfangreichen Sammlungen anhängen.


Kein Bus-Pendelverkehr

Einen Bus-Pendelverkehr von der Erba-Insel in Gaustadt nach Heiligenstadt oder zur Giechburg wird es allerdings nicht geben. „Es bleibt beim öffentlichen Nahverkehrsangebot von OVF und privaten Buslinien“, sagt Alexandra Klemisch. Hier wie dort sei allerdings Platz genug für Busgruppen und Individualbesucher, die sich ihre Ziele auf der Gartenschau aussuchen könnten. Eine Wanderung von der Giechburg zum Gügel könne aber von ganz oben einen weiten Blick ins Bamberger Land und dessen natürlichen Garten bieten – das sei der tiefere Sinn des Besuches auf der Giechburg.

Zusätzliche Veranstaltungen, Sonderausstellungen oder Führungen sind allerdings nicht geplant. „Es wird am 21. und 22. Juli wieder einen Mittelaltermarkt geben, im September wieder ein Jazz-Open-Air-Konzert im Burghof“, lässt Thomas Scholz vom Landratsamt wissen. Führungen seien bis dato nicht vorgesehen, so groß sei die restaurierte Substanz der Giechburg leider nicht. „Es gibt weder einen Wehrgang noch sonstige mittelalterlichen Hinterlassenschaften“, bedauert der Fachbereichsleiter für die Gebäude des Landkreises. Wer sich dennoch über die Reste der einst stolzen Veste durch eine Führung informieren lassen will, der kann sich an den Verband der Ländlichen Gästeführer wenden – in Stadt und Landkreis Bamberg stehen zehn kundige Personen während der Landesgartenschau bereit. Aber das ist ein Thema für sich.


In der Aufnahme

450 Meter lang ist die Fächerlindenalle vor Schloss Greifenstein, im vergangenen Jahr wurden die Auswüchse an den 88 Bäumen zurückgeschnitten. Das Ende der Allee, die durch eine Senke verläuft, bildet ein Pavillon, der Ceres-Tempel, an dem sich heute die Autos vorbeischlängeln. Ganz links ein Teil des Wirtschaftshofes von Schloss Greifenstein, das bis 1690 im Besitz der Herren von Streitberg war. Ronald Rinklef



Quellenangabe: Fränkischer Tag / Bamberg / 09.02.2012 / Autor Hans W. Penning / Foto Ronald Rinklef


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken