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An der Optik stört sich niemand
An der Optik stört sich niemand

20.02.2012

In Altenstein ging es um einen möglichen Windpark im Lichtensteiner Wald, der den Rundblick von der Ruine aus beeinträchtigen könnte. Auch deswegen kommt im Juni der Rundfunk.

Altenstein -
Der Blick von der Burgruine zum Lichtensteiner Wald könnte sich künftig auf fünf Windkrafträder richten, wenn es nach dem Willen der Marktgemeinde Maroldsweisach geht. Neben dem Büchelberg zwischen Birkenfeld und Ditterswind macht sich der Gemeinderat für einen zweiten Standort im Lichtensteiner Wald stark, über den bei einer Bürgerversammlung am Mittwoch informiert wurde.

Bürgermeister Wilhelm Schneider (CSU) meinte zum „großen Thema Windkraft“, dass man sich im Regionalplanentwurf für diese Variante entschieden habe, um keinen Wildwuchs und eine „Verspargelung“ im Gemeindegebiet zu bekommen. Fachleute hätten für beide Standorte die besten Windverhältnisse ermittelt.


Viele Photovoltaikanlagen

Bisher habe man die Windkraft in Bayern stiefmütterlich behandelt. Ziel der Energiewende sei es, die Ressourcen ortsnah zu nutzen und die Wertschöpfung in der Region zu belassen. Laut Schneider wird in der Marktgemeinde rund die Hälfte des benötigten Stroms bereits durch Dächer-Photovoltaikanlagen, zwei Feld-Photovoltaikanlagen und zwei Biogasanlagen erzeugt.

Um die vielen offenen Fragen zu klären, informierte der Energieexperte Gunter Häckner von der Gesellschaft zur Umsetzung von Technologieprojekten im Landkreis Haßberge mbH (GUT Haßberge) die Bürger. Es waren auch etliche Personen von auswärts zugegen. Nach den Informationen über die Alternativenergie im Landkreis Haßberge kam der Fachmann auf die Standorte im Markt Maroldsweisach und insbesondere den Lichtensteiner Wald.

Wenn hier die Schutzgebiete und Vogelschutzgebiete sowie Abstandsflächen eingehalten würden, bestehe die Möglichkeit, auf dem Kamm des Waldes fünf Windräder zu installieren. Dabei würden zwei Anlagen im Kommunalwald und drei Anlagen auf Privatgrund stehen. Sichtbar von der Burg aus wären vier Anlagen aus einer Entfernung von mindestens 1900 Metern. Fünf Millionen Euro pro Anlage würden investiert. Sieben Millionen Kilowattstunden pro Jahr werden an diesem Standort pro Anlage erwartet.

Der Eigenanteil, 7,5 Millionen Euro, sollen Investoren aus dem Landkreis einsetzen. Die Gesamtwertschöpfung in 20 Jahren liege über die Stromvergütung bei 64 Millionen Euro, so Häckner.


Baubeginn in 2014

Details, wie die Finanzierung und Beteiligungen aufgebaut werden, sind noch nicht bekannt. Auf jeden Fall soll die Bevölkerung in einer Art Bürgergesellschaft eingebunden werden. „Wenn alles gut läuft, kann 2014 mit dem Bau des Windparks begonnen werden“, erklärte Häckner.
Den Vorteil von Alternativenergie sieht der Fachmann darin, dass ab einer gewissen Zeit die Energie – Wind oder Sonne – zum Nulltarif zu erhalten ist, im Gegenteil zu Atomstrom.

Diese Auffassung vertraten auch viele Zuhörer. Kritische Stimmen gab es kaum. Ein Teilnehmer bezweifelte die Wirtschaftlichkeit und störte sich an der Optik, die man nicht akzeptieren könne.

Bürgermeister Schneider meinte, dass „auch wir unseren Teil zur Alternativenergie leisten müssen, aber auch ein Stück des Kuchens möchten“. Nach dem Motto „die anderen sollen es machen, nur nicht vor unserer Nase“ könne man nicht mehr vertreten.


Rundfunk kommt

Altenstein soll am 15. Juni im Fokus stehen, wenn der Bayerische Rundfunk (BR) in Altenstein seine Mainfrankentour startet. Bei dieser eintägigen bayernweiten Veranstaltung müssen die Altensteiner bei der Betreuung der erwarteten 1000 Gäste eingreifen. Bürgermeister Schneider sieht darin kein Problem, auch wenn schon eine Woche später der Tag der offenen Gartentüre ansteht.
Schneider informierte über den Stand der Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt von Altenstein, wo es Differenzen zwischen Anwohnern und dem Landratsamt (die Ortsdurchfahrt ist eine Kreisstraße) gibt.

Für neuen Zündstoff sorgt das absolute Halteverbot zwischen dem Burgring und dem Burgeninformationszentrum, das der Landkreis ausgeprochen hat. Schneider erklärte, dass das Verfahren beim Anbringen der Verbotsschilder nicht in Ordnung war, weil die Gemeinde nicht angehört wurde. Da die Straße jedoch nicht „superbreit“ sei, bat er, die Fahrzeuge so weit wie möglich auf privatem Grund abzustellen. Differenzen entzünden sich am Räumdienst und Schwerlastverkehr, der die Kreisstraße über Altenstein als Abkürzung nutzt. Schneider meinte: „Wer einmal mit seinem Lkw über Altenstein gefahren ist, macht das ein zweites Mal nicht mehr.“

Aber diejenigen, die erstmals abkürzen, scheinen doch viele zu sein. Etliche Bürger fanden, das Schwerlastaufkommen sei enorm.

Der zweite Punkt betrifft den Räumdienst im Winter, weil das Räumfahrzeug angeblich behindert würde. Das bestreiten die Altensteiner und meinten, die Fuhrunternehmer sollten eben andere Fahrer einsetzen – die Schwierigkeiten gibt es anscheinend erst heuer. Im letzten Jahr bei dem großen Schnee sind solche Probleme nicht aufgetreten.


Quellenangabe: Fränkischer Tag / Hassberge / Autor Gerhard Schmidt / 10.02.2012


Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken