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Ökologische Sanierung des Emsästuars
Deutsche und niederländische Umweltorganisationen arbeiten zusammen für eine ökologische Sanierung des Emsästuars

10.05.2012

Leer –
Am 25. April 2012 trafen sich die Spitzen deutscher und niederländischer Natur- und Umweltorganisationen um die aktuelle ökologische Lage des Emsästuars miteinander zu besprechen. Von deutscher Seite waren der Landesvorsitzende des NABU Niedersachsen, der Geschäftsführer des BUND Niedersachsen sowie Vertreter des WWF Deutschland zugegen.

Von niederländischer Seite war eine Delegation der Koalition Wadden Natuurlijk, darunter die Natuur en Milieufederatie Groningen (Dachverband von rund 50 Natur- und Umweltschutzorganisationen der Provinz Groningen) die Waddenvereniging, Stichting Groninger Landschap, Stichting WAD sowie Staatsbosbeheer anwesend.

Die teilnehmenden Organisationen haben beschlossen, in der kommenden Zeit intensiver zusammen zu arbeiten, um der komplexen Situation an Ems und Dollart gerecht zu werden und eine ökologische Sanierung zu erreichen.

Gemeinsame Forderung nach einer ökologischen Sanierung

Alle Umwelt- und Naturschutzorganisationen, die sich derzeit für die Ems engagieren, vertreten den Standpunkt, dass eine ökologische Sanierung des Emsästuars längst überfällig und dringend notwendig ist. Die Meldung weiter Teile des Emsästuars als Natura-2000-Gebiet sollte für alle verantwortlichen Behörden, Anlieger und Nutzer Anlass sein, sich sehr ernsthaft mit der Regeneration der Ems zu befassen. In Deutschland wie auch in den Niederlanden sind die Verantwortlichkeiten für die Ems über eine ganze Reihe unterschiedlicher Behörden und Regierungsebenen verteilt. Letzteres führt immer wieder dazu, dass sich der Suchprozess nach ökologischen Lösungen für die Ems verzögert und in einem Mangel an Entschlusskraft versandet.

Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler vom BUND Niedersachsen betont die Notwendigkeit einer ökologischen Aufwertung der Ems. „Es muss ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Ems her, um den derzeit katastrophalen Zustand zu verbessern“, so Bodenstein-Dresler. Hierfür werden große Anstrengungen notwendig sein. „Grundsätzlich muss mehr in die ökologische Sanierung und Renaturierung des Emsästuars investiert werden. Dafür benötigen wir entschlussfreudigere Regierungen und weiterhin ein sehr entschiedenes Auftreten der Natur- und Umweltschutzorganisationen", so Dr. Holger Buschmann vom NABU Niedersachsen.

Dabei wird es hilfreich sein, wenn die Umweltorganisationen links und rechts der deutsch-niederländischen Grenze mit einer Stimme sprechen. „Es wird in Brüssel nicht zu überhören sein, wenn Niederländer und Deutsche mit einer Stimme geltendes europäisches Naturschutzrecht für den Schutz und die Wiederherstellung des Ems-Dollart-Ästuars einfordern“, ergänzt Beatrice Claus vom WWF Deutschland.

Ökologie und Wirtschaft im Gleichgewicht

„Die Natur interessiert sich nicht für Landesgrenzen und auch wirtschaftliche Belange sind in zunehmendem Maße international organisiert. Darum wird es auch für uns immer wichtiger, grenzübergreifend zusammen zu arbeiten“, so Arjan Berkhuysen von der Waddenvereniging.

„Unsere Erfahrung ist, dass Wirtschaftsunternehmen an der Ems sich langsam aber sicher bewusst werden, dass eine widerstandsfähige, intakte Emsnatur Grundvoraussetzung dafür ist, dass auch die Wirtschaft in der Region auf Dauer florieren kann. Der heutige schlechte ökologische Zustand des Ästuars wird für die Wirtschaft mehr und mehr zu einem Problem.

Es drohen Einschränkungen und ökonomische Verluste. Alle Anstrengungen, die ökologische Lage des Emsästuars zu verbessern, sind darum zunehmend auch im Interesse der Wirtschaft", so Siegbert van der Velde von der niederländischen Natuur en Milieufederatie Groningen.

Natur und Landschaft im Emsästuar sind einzigartig und auch aus internationaler Sicht besonders wertvoll. Gleichzeitig wird das Ästuar so stark von wirtschaftlichen Entwicklungen bedroht, dass die Ökologie aus dem Gleichgewicht geraten ist. Durch den Verbau von Ufern und das Vertiefen der Fahrrinnen wurden Tideverhältnisse, Strömungsgeschwindigkeit, Sauerstoff und Salzgradient des Emsästuar so stark negativ beeinflusst, dass kaum noch ein Leben für Fische und andere Lebewesen im Fluss möglich ist.

Die deutsch-niederländischen Natur- und Umweltschutzorganisationen werden gemeinsame Ziele und weitere gemeinsame Schritte an der Ems abstimmen.

Für weite Informationen können Sie sich an die folgenden Kontaktpersonen wenden:

Quellenangabe:

Marike Boekhoff
NABU Niedersachsen
Tel. mobil +49-162-2873876

Ellen Farwick
Natuur en Milieufederatie Groningen
Tel. +31-618170913



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Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: NABU-Pressestelle Niedersachsen, Uli Thüre (verantwortlich)
Tel. 05 11 / 9 11 05 - 27 | Fax - 40 | E-Mail: Ulrich.Thuere@NABU-Niedersachsen.de



Für die gelisteten Darstellungen trägt der Autor die redaktionelle Verantwortung.

Die Informationen geben ausnahmslos die Meinung des Verfassers, nicht eine Stellungnahme unserer Organisation wieder. - Artenschutz im Steigerwald / Artenschutz in Franken